Zuckerfrei(er) leben!

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Lizzie
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Lizzie »

Ich hab mir die 2-Wochen-Packung (also 14 Stück) bestellt. Meine Hebamme hatte mir das als 2-wöchige Kur in Verbindung mit 4vag Vaginalzäpfchen empfohlen.

Jetzt aber genug geOTed :mrgreen: 😇
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Jia
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Jia »

Och, so ein bisschen OT stört nicht, im Gegenteil :wink: So habe ich jetzt gelernt, dass die Darmflora die Vaginalflora direkt beeinflusst (anders würde das nämlich nicht klappen bei oraler Einnahme von Probiotika, die Bakterien können ja nicht durch die Darmwand, ausser sie werden verdaut, dann sind sie allerdings nachher tot). Man saniert also quasi den Darm und bekommt als Nebeneffekt ein gesundes Scheidenmillieu mit einer guten Bakterienmischung. Für mich heisst das, dass ich beim nächsten Mal gleich zu Flora plus greife, wenn ich sowas auch "nur" für den Verdauungstrakt brauche, dann habe ich den netten Nebeneffekt gleich mit.
Und umgekehrt würde das auch heissen, dass ich bei einer Pilzinfektion auch mit PRÄbiotika (Lebensmittel, die die probiotischen Bakterien füttern, v.a. Wurzel- und Knollengemüse) gegensteuern und unterstützen kann, weil sie die Darmflora stärken. Kartoffelsalat und Chicoree gegen Juckreiz, das ist doch eine Aussicht! :lol:
Schon unglaublich, wie sehr im Körper alles zusammenhängt. Und obwohl wir das eigentlich alles wissen, kommen wir doch viel zu oft nicht an diesen verführerischen Kombinationen aus Zucker, einfachen Kohlenhydraten und Fett vorbei... :?
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von SingtoMe »

Jia ich habe auch schon überlegt einen Fred wegen Pilz aufzumachen, um meine Erfahrung zu teilen, weil es der doch sehr viele Frauen betrifft und ich so froh bin, dass ich endlich eine Lösung gefunden habe.
Ich glaube, mit dem Nahrungsmittelzusatz das stimmt nicht so ganz, wie du es beschreibst. Es sind nämlich explizit Laktobakterien, die sich in der Scheide ansiedeln. Ih habe ja auch eine Darmsanierung gemacht und da habe ich andere Probiotika bekommen mit anderen Laktobakterien und so weiter. Und das hat etwas weniger geholfen. Müsst man vielleicht noch mal beim Hersteller nachlesen.
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Jia
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Jia »

SingtoMe hat geschrieben: 06.02.2020, 07:30Jia ich habe auch schon überlegt einen Fred wegen Pilz aufzumachen, um meine Erfahrung zu teilen, weil es der doch sehr viele Frauen betrifft und ich so froh bin, dass ich endlich eine Lösung gefunden habe.
Ich glaube, mit dem Nahrungsmittelzusatz das stimmt nicht so ganz, wie du es beschreibst. Es sind nämlich explizit Laktobakterien, die sich in der Scheide ansiedeln. Ih habe ja auch eine Darmsanierung gemacht und da habe ich andere Probiotika bekommen mit anderen Laktobakterien und so weiter. Und das hat etwas weniger geholfen. Müsst man vielleicht noch mal beim Hersteller nachlesen.
Doch doch, das sind dieselben Lactobazillen (bzw. im Darm hat es ein noch breiteres Spektrum, aber zum grössten Teil sind es dieselben Typen). OmniBiotic schreibt dazu auch explizit:
Eine zeitgemäße Form der Probiotika-Applikation ist die orale Anwendung selektierter Lactobazillus-Stämme. Dies entspricht dem natürlichen Weg, wie probiotische Keime von Beginn des Lebens an den Vaginaltrakt besiedeln. Studien zeigen, dass das Rektum bzw. der Darm eine wichtige Rolle als Reservoir für Lactobazillen spielen, die den Vaginaltrakt kolonisieren (Petricevic, 2012).
Ich habe mir die zitierte Studie angeschaut, in etwas weniger appetitlich verklausulierter Form heisst das: wir schlucken das Zeug, die Bakterien siedeln sich im Darm an, werden dann in erhöhter Zahl ausgeschieden und beim nie ganz verhinderbaren Geschmier auf dem Klo landen sie dann im Scheideneingang und besiedeln von dort aus die Vaginalschleimhäute, wobei sie den Pilz verdrängen. Das ist auch sinnvoll, weil auch der Pilz oftmals denselben Weg nimmt und (gerade bei mehrfach wiederkehrender Infektion) seinen eigentlichen Stammplatz im Darm hat, wo er eigentlich auch nicht hingehört (bzw. ganz weg bekommt man ihn dort kaum, aber die Lactobazillen sollten den Pilz auch im Darm weitgehend in Schach halten). Ausserdem hat eine aus dem Takt geratene Darmflora auch Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, unter anderem auf den Östrogenspiegel, was wiederum eine Anfälligkeit für Scheidenpilz begünstigt. Es ist also sehr sinnvoll, bei Pilzinfektionen Probiotika für den Darm zu schlucken. Und umgekehrt heisst das eben, dass man bei Darmproblemen sich die Probiotika so aussuchen kann, dass man damit gleichzeitig etwas Gutes fürs Scheidenmillieu tut. Man hat dann zwar das nicht ganz gleich grosse Spektrum, aber das sollte sich sehr schnell von alleine lösen, wenn das grundsätzliche Ungleichgewicht erst einmal behoben ist.
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von SingtoMe »

Hi Jia, danke fürs Nachlesen!
Das hört sich logisch an, genau wie du schreibst, kommen ja so auch die Pilze vom Darm, wenn man da welche hat.
Es ärgert mich echt, dass mein Frauenarzt über Jahre nichts weiter empfohlen hat als Kadefungin. Ich habe sogar mal erwähnt, dass es doch sien könnte, dass die Pilze auch aus dem Darm kommen, aber er meinte, dass hat nichts damit und nichts mit der Ernährung zu tun. Man muss echt oft selber aktiv werden um sich zu helfen.
Liebe Grüße,
Nina
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von sonnenblume1 »

Huhu,

würde gerne auf Zucker verzichten, weil ich das Gefühl habe, dass Zucker mich immer sehr verschleimt. Auf einen leicht gesüßten Tee würde ich aber trotzdem ungerne verzichten. Weiß jemand welcher Honig da vielleicht gut geeignet wäre? Honig soll ja auch schleimlösend wirken....
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Jia »

Sorry, aber das ist Quatsch. Wenn Zucker tatsächlich verschleimt (was ich mir weder von den chemischen Vorgängen her vorstellen kann noch je gehört habe), dann wäre Honig kein bisschen besser, weil Honig zu 99% aus Zucker besteht. Honig kann also nicht schleimlösend wirken, wenn Zucker verschleimt, da geht nur entweder oder. Wenn du tatsächlich Probleme mit dem Zucker hast, würde ich zu Stevia oder künstlichen Süssstoffen raten.
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Lizzie »

Ich benutze zum Süßen (auch bei Tee) statt Fabrikzucker Akazienhonig. Der hat kaum Eigengeschmack und eignet sich daher sehr gut dafür.

Vielen Dank für deine Erläuterungen, Jia! Das klingt alles sehr plausibel 👍
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von sonnenblume1 »

Jia hat geschrieben: 06.02.2020, 14:48 Sorry, aber das ist Quatsch. Wenn Zucker tatsächlich verschleimt (was ich mir weder von den chemischen Vorgängen her vorstellen kann noch je gehört habe), dann wäre Honig kein bisschen besser, weil Honig zu 99% aus Zucker besteht. Honig kann also nicht schleimlösend wirken, wenn Zucker verschleimt, da geht nur entweder oder. Wenn du tatsächlich Probleme mit dem Zucker hast, würde ich zu Stevia oder künstlichen Süssstoffen raten.
Vielen Dank für deine Antwort.

Im Grunde hast du recht. Aber auch nicht ganz. Honig besteht nicht zu 99% aus Zucker.

Honig besteht ca. aus 80% aus Zucker. Ist natürlich auch viel, aber trotzdem enthält Honig weniger Zucker und soll zudem deutlich gesünder sein:

Hier eine Studie (auf englisch):

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5817209/

Hier eine deutsche Zusammenfassung der Studie bzw. eine Tabelle auf deutsch:

https://bienen.info/ist-honig-gesund-ei ... _Vergleich

Ich werde mal Akazienhonig ausprobieren.

Stevia fand ich irgendwie nie lecker.

Liebe Grüße
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Re: Zuckerfrei(er) leben!

Beitrag von Jia »

Stimmt, das Wasser im Honig habe ich vergessen, das macht je nach Sorte bis ein Fünftel des Gewichts aus. Aber das trägt nichts zur Süsse bei, und davon abgesehen sind die wertvollen Bestandteile doch eher gering. Was ich eigentlich sagen wollte und etwas ungeschickt formuliert habe: klar, in Honig hat es mehr "nette" Inhaltsstoffe wie Pollen, Aminosären und Mineralstoffe. Aber wenn dir Zucker gesundheitliche Probleme bereitet, dann wird Ausweichen auf Honig nicht viel helfen, weil der eben auch hauptsächlich aus Zucker besteht. Eine Möglichkeit wäre höchstens, dass du nicht generell auf Zucker, sondern spezifisch auf Glucose reagierst, dann wäre (möglichst flüssiger) Honig in der Tat besser, weil dort mehr Fructose drin ist. Allerdings belastet Fructose die Leber und den Stoffwechsel, deshalb kann man durchaus auch die Meinung vertreten, dass Honig gerade wegen der vielen Fructose ungesünder ist als reiner Zucker. Es gibt zwar Studien, die diesbezüglich zu einem anderen Ergebnis kommen, aber alle, die ich angeschaut habe, beschränken sich auf Ratten und haben eine geringe Fallzahl, während Studien an Menschen bisher keine verlässlichen Ergebnisse gebracht haben. Die Aussage, dass Honig grundsätzlich gesünder sei als Zucker, ist wissenschaftlich gesehen deshalb zumindest umstritten. Dazu kommen Rückstände von Pestiziden und anderen Chemikalien, die immer wieder mal klar über den festgelegten Grenzwerten liegen, Bakterien- und Pflanzengifte sowie Mikroplastik.
Ich will dir den Honig damit nicht madig machen, wenn dir dein Tee mit Akazienhonig schmeckt, ist das gut so. Aber ich erlebe eben oft, dass Honig unreflektiert als gesundes Naturprodukt gelobt wird, gerade im Vergleich zu industriell verarbeitetem Kristallzucker, aber auch Honig hat seine Schattenseiten, über die man kaum spricht. Honig hat eben eine Lobby, die allzu oft sehr einseitig berichtet.

Dass du mit Stevia nicht viel anfangen kannst, kann ich gut nachvollziehen, ich mag den lakritzartigen Geschmack auch nicht (und ich schmecke Stevia oder Süssholz deshalb auch aus jeder Teemischung raus).
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