Hallo, danke für deine Rückmeldung! Heute geht es mir körperlich soweit gut, aber ich hadere sehr stark mit der Situation. Das Stillen und sogar das Abpumpen bei meinem Großen hatte für mich immer etwas Schönes und Friedvolles. Ich wusste, ich nähre meine Kinder und es hat mich stolz gemacht. Vor allem, da meine Schwangerschaften nicht ganz komplikationsfrei waren.
In der letzten Stillzeit bei meinem 2. Sohn hatte ich ja auch etwas Überschuss an MuMi wegen dem zusätzlichen Pumpen. Das habe ich dann irgendwann ausgeschlichen. Es war natürlich beruhigend, dass man wusste, es ist etwas mehr da und mein großer Sohn hat sich damals auch über die Milch gefreut
Dieses Mal habe ich ja im Krankenhaus angefangen, ebenfalls abzupumpen, da die Kleine sehr gelb geworden ist und ich wollte, dass sie es beim Trinken etwas leichter hat. Jetzt weiß ich nicht, ob ich die Situation dadurch erst recht verdorben habe, da sie am Anfang ja an den Überschuss gewohnt war und sich deswegen jetzt vielleicht nicht so sehr „anstrengt“ bzw. erwartet, dass die Milch in sie hineinläuft
Nach dem Milchstau konnte ich ja keinen Überschuss mehr produzieren und die Milchmenge ist regelrecht eingebrochen. Ist das normal?? Bei meinen Söhnen habe ich es in diesem Ausmaß nie erlebt. Da mein kleiner Sohn so gerne die abgepumpte Milch getrunken hat und ich nicht mit so etwas gerechnet habe, besitze ich nun natürlich auch keinen Vorrat an gefrorener Milch und ärgere mich total deswegen.
Außerdem habe ich Schuldgefühle, da ich in der letzten Woche und sogar jetzt manchmal (wenn es schlecht läuft), am liebsten das Handtuch werfen würde, weil mich die Situation anstrengt. Bei meinen Söhnen habe ich es nicht so empfunden, selbst das Pumpstillen war ok. Jetzt ist Stillen manchmal echt belastend, da es mit so vielen Emotionen verbunden ist (Enttäuschung, Versagen, Stress… ich habe vor allem nie damit gerechnet, dass es beim 3. Kind passiert). Und dann denke ich mir immer, wie schade es ist und dass ich bei der Kleinen genauso empfinden möchte/muss wie bei den Jungs. Meine Hebamme meint, dass es nun eben eine andere Situation ist mit 3 Kindern, Haus, Garten, mehr Verpflichtungen usw. Und dass man dann eben empfindlicher auf jede Art von Störung reagiert.
Prima, Schmerzen hast du auch keine mehr?
Nein, alles wieder ok.
Warum ist dir der Milchspendereflex so wichtig? Schön, dass du schon Brustkompression anwendest, könntest du noch häufiger wechselstillen? Also die 1. Brust dann nochmal anbieten, oder sogar beide Seiten zweimal?
Oft trinkt die Kleine an einer Brust und will dann schlafen. Es ist nicht so einfach, sie dann zu wecken. Oft geht es nicht oder sie schläft an der anderen Brust auch einfach ein. Andererseits trinkt sie nachts manchmal 10 Min. am Stück mit geschlossenen Augen. Die Brustkompression wende ich vor allem rechts an. An der linken Brust, wo auch der Milchstau war, ist es unangenehm.
Ich spüre den MSR ziemlich deutlich an stechenden Schmerzen in der Brust und daran, dass für ein paar Sekunden„meine Laune in den Keller geht“ (D-MER). Und natürlich fängt die kleine dann an, tiefe Züge zu machen. Wenn sie ungeduldig ist und die Milch dann nicht sofort fließt, fängt sie an zu meckern. Wenn alles normal ist, dann fließt die Milch ziemlich schnell. Aber wenn ich zB angespannt bin, dann ist es schwierig. Was auch schwierig ist: Sie trinkt erst mal an einer Brust und dann lege ich sie an die andere an. Dann setzt der MSR an der anderen nicht so schnell oder gar nicht ein. Da muss komischerweise immer ein bisschen Zeit vergehen. Ist das normal?! Genauso, wenn sie zB getrunken hat und 20 Min später wieder an die Brust will, dann setzt der MSR auch nicht so schnell ein. Ich denke, es ist in dieser Situation nachteilig, dass ich den MSR so deutlich spüre und ihn nicht ausblenden kann. Was ich auch merke: Ist die Brust sehr voll, setzt der MSR schnell und oft hintereinander ein.
Das kann sein. Wie lange trinkt sie denn so durchschnittlich? Wirkt sie auf dich satt und zufrieden danach?
Sie trinkt unterschiedlich, mal 3 Min, mal 15 Min. Danach wirkt sie zufrieden und schläft auch mal 2 Stunden. Ich würde sagen, im Schnitt 5-10 Min.
06.12.2022 2790 KH
07.12.2022 2670 KH
08.12.2022 2700 KH
09.12.2022 2740 KH
10.12.2022 2760 H
11.12.2022 2790 H
12.12.2022 2870 H
13.12.2022 2870 H
16.12.2022 3000 H
21.12.2022 3300 EW
31.12.2022 3730 EW
02.01.2023 3800 H
05.01.2023 3930 EW
08.01.2023 4100 EW
11.01.2023 4100 KiA
14.01.2023 4245
17.01.2023 4320 H 1. Milchstau
18.01.2023 4390
19.01.2023 4420
20.01.2023 4430 2. Milchstau
21.01.2023 4440 2. Milchstau
22.01.2023 4400 2. Milchstau
23.01.2023 4440 2. Milchstau; Bis hierhin tgl. ca. 300 ml Überschuss gepumpt, dann aufgehört, da durch den Milchstau die Milch zurückgegangen ist und die Windeln wesentlich leichter geworden sind.
24.01.2023 4400 H 2. Milchstau
25.01.2023 - 2. Milchstau, 7x abgepumpt, ca. 330 ml MuMi per BES
26.01.2023 4420/ (später 2. Mal gewogen: 4510) 2. Milchstau
27.01.2023 4470
28.01.2023 4480
29.01.2023 4580
Die Windeln und Stillmahlzeiten habe ich bisher nicht genau dokumentiert, aber es waren bisher immer mind. 10 Stillmahlzeiten, mind. 5 Pipiwindeln und auch jeden Tag mind. 1x Stuhlgang. Ab morgen dokumentiere ich es genau. Heute haben wir schon 8x gestillt (+3 ganz kurze Stillmahlzeiten). Die Wiegebedingungen habe ich bisher nicht immer 100%ig genau reproduzieren können, aber ich bemühe mich. Ich habe noch drei Werte hinzugefügt und dazugeschrieben, wann die Probleme mit den Milchstaus angefangen haben. Der heutige Wert sieht eher wie ein Ausreißer aus in meinen Augen, aber die letzten Werte waren auch etwas höher als vorher.
Du schriebst, dass du schon abpumpst, ist das noch immer so? Du hast hier den Tip schon mit dem BES bekommen, meinst du, du kannst dich damit anfreunden?
Wie gesagt, ich habe bis zum 23.01. noch den Überschuss für meinen kleinen Sohn gepumpt, aber dies dann eingestellt. Am 24./25.01. habe ich oft nach dem Stillen nachgepumpt und es der Kleinen gegeben, was aber sehr aufwendig war. Seit dem 26.01. habe ich erst mal nur gestillt und oft angelegt. Jetzt weiß ich nicht, wie ich weitermachen soll… ich würde gerne bis Dienstag so weitermachen und dann die Hebamme zur Sicherheit nochmal wiegen lassen. Wenn das Gewicht bis dahin nicht gut ist, dann fallen mir diese Möglichkeiten ein:
- zB erst mal 100 ml Pre am Tag zufüttern. Verlockend für mich wäre es, da dann zB mein Mann einfach eine Flasche am Tag zufüttern würde und ich könnte ansonsten weiterstillen. Aber dieser Weg bringt evtl. die Gefahr einer Saugverwirrung mit sich und außerdem ist dies wahrscheinlich der Weg, wo ich Schuldgefühle hätte, so als hätte ich nicht alles gegeben.
- Morgen habe ich einen regulären Frauenarzttermin. Ich könnte nach Domperidon fragen.
- Eine Woche lang könnte ich zB wieder 3x am Tag abpumpen oder 1x 1 Stunde Powerpumpen (was wäre besser?) und ihr das per BES anbieten. Nach einer Woche könnte man schauen, ob es etwas gebracht hat. Wenn ich daran denke, dann empfinde ich diesen Weg in meiner derzeitigen Gefühlslage als ziemlich erschöpfend (auch wenn es erst mal nur ein Testlauf ist). Jeden Tag die Gedanken: Wie viel schaffe ich abzupumpen? Geht das Gewicht hoch? Wie wird sie trinken?
Wie würde ich das im Alltag mit dem BES realisieren? In welchen Portionen füttere ich das Abgepumpte zu? Wie oft? Was ist, wenn sie die angebotene Portion MuMi aus dem BES nicht „leermacht“? Dann muss ich die Portion ja verwerfen und trotzdem Pre zufüttern, oder?
Ich denke, das größte Problem ist derzeit der wenige Schlaf und die Erschöpfung. Da will man am liebsten den einfachsten Weg gehen. Eigentlich bin ich jemand, der sich gerne durchbeißt, aber zur Zeit strengt es mich sehr an.
Was ist deine objektive Meinung zu der ganzen Situation? Ich habe manchmal das Gefühl, ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht
Vielen Dank für Deine Hilfe!