Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Feci
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Feci »

So, jetzt aber :D
Noch einmal vielen Dank für Eure ganzen mutmachenden Posts, Anekdoten, Buchtipps...
Ich glaube, ein entsprechendes Kinderbuch könnte für meine beiden Leseratten das Richtige sein. Da muss ich mal in aller Ruhe schauen, was es da so gibt.

Mit meinem Mann werde ich demnächst mal reden. Die Große hat morgen einen Termin zum Schlaf-EEG (nur zur Kontrolle), sowas ist immer etwas nervenaufreibend, da mag ich nicht noch mit noch einem Anliegen kommen. In turbulenten Zeiten ist es immer schwer, einen passenden Zeitpunkt zum Reden zu finden, so dass mein Mann meine Gedanken auch richtig aufnehmen kann... Das war schon so, als wir von der Schwangerschaft erfahren haben (es war nicht wirklich geplant, sondern eher billigend in Kauf genommen, aber sehr willkommen). Er hatte so viel Stress auf der Arbeit und hatte den Kopf so voll, ich habe es tagelang mit mir rumgetragen, ehe ich es ihm sagen konnte. Naja.

Was ich auf jeden Fall noch fragen sollte: Kann oder sollte man sich irgendwie aufs Stillen vorbereiten? Bei der Großen damals bin ich da irgendwie völlig naiv rangegangen "Wird schon klappen". Zwischenzeitlich habe ich viel hier im Forum und bei Stillkinder.de gelesen über Anlegetechniken, intuitives Stillen etc. ... Ich glaube, man muss es einfach auf sich zukommen lassen?!
Da fällt mir die Anekdote ein, bei der Großen habe ich damals im Kreißsaal gefragt, ob wir nicht mal versuchen wollen, anzulegen (ich hatte im Kopf, in der ersten halben Stunde sollte man am Besten das erste Mal anlegen) und die Hebamme winkte nur ab "Ach, dafür haben wir nachher auf dem Zimmer noch Zeit" 🤯🙈😅
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Lösche Benutzer 27615

Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Zur Vorbereitung schadet es sicher nicht, z.B. diesen C-Griff zu üben. Neugeborene können ja oft die Brust nicht ganz einfach fassen und etwas Hilfe ist da gut. Ich habe mich da anfangs einigermaßen tollpatschig angestellt...
Sommermama2017
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Sommermama2017 »

Stillkinder finde ich schon mal super. Da hab ich viele gute Infos her. Und stilllexikon auch.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
DerStoepsel
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von DerStoepsel »

Zur Vorbereitung kann ich dir nochmal das Buch von Gonzales ans Herz legen.
Ich hab es vorm 2. Kind gelesen und es hat mir so sehr geholfen (obwohl ich schon ein Kind lange gestillt hatte)
Meine Freundin hat es auch vorm 2. Kind gelesen und sie hatte einen eher holprigen Stillstart und es kamen ganz merkwürdige Tipps im KH über Stilldauer, Pausen, Häufigkeit etc. Dank des Buches konnte sie entspannt bleiben und die „Tipps“ aus dem Kh ignorieren 😉
🥳😇😎
Sohn Nr. 1: 05/17
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Feci
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Feci »

Danke für die Tipps!

DerStoepsel, Deine Buchempfehlung hatte ich gestern nicht überlesen, aber vorhin irgendwie doch nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Hab mir das Buch direkt mal in den Warenkorb gelegt, danke!
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Valencia
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Valencia »

Hallo Feci,

ich habe auch mal eine Mama in einer Stillgruppe getroffen, die es beim 4. Kind endlich geschafft hatte zu stillen und auch sehr glücklich darüber war :) Also kannst du sicher zuversichtlich sein!

Meine Tipps bzgl Stillvorbereitung:
Gönne dir doch eine Stunde mit einer Stillberaterin vor der Geburt (die hatte für mich beim zweiten Kind super gute Tipps). Am meisten hat der Stillstart mit meinem zweiten Kind davon profitiert, dass wir im KH (mit Hebamme vorher abgesprochen) eine Stunde bonden durften, bevor irgendwas anderes geschah - und während dieser Zeit konnte ich ihn schon 3x anlegen.
Und ich war in der ersten Zeit viel konsequenter, ca alle 2h anzulegen bzw bei Bedarf auch zu wecken. Damals bei der Großen hatte ich ich mich auch viel zu sehr verunsichern lassen, auf gut gemeinte Ratschläge, dass man schlafende Kinder nicht wecken sollte usw, gehörtc und damit leider die Milchbildung nicht gut angekurbelt.
Feci
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Feci »

Danke für Deine Tipps, Valencia!
Eine Stillberaterin habe ich sogar im Bekanntenkreis, aber ich glaube, sie ist momentan in Elternzeit. Vielleicht treffe ich sie mal wieder auf dem Spielplatz und kann sie fragen.
Bezüglich Bonding und alle Zeit der Welt lassen hoffe ich einfach, dass es klappt mit der zweiten Hausgeburt. Bei der kleinen Maus lief nach der Geburt auch alles sehr entspannt, da habe ich an die Klinikgeburt von der Großen andere Erinnerungen - allerdings habe ich von den ersten Stunden nach beiden Geburten auch einige Filmrisse 🙈
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Feci
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Feci »

Ich habe meinem Mann jetzt von meinen Plänen erzählt und er freut sich 🙂
Ich habe auch mittlerweile in das Buch von Gonzales reingelesen und hatte einige Aha-Momente und habe mir mehrfach an den Kopf gegriffen, was bei der Großen damals alles falsch gelaufen ist 🤦🏻‍♀️

Im Moment bin ich einfach positiv und freue mich so auf mein Baby 😍
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Feci
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Feci »

Weil ich hier so viele freundliche und hilfreiche Impulse bekommen habe, wollte ich kurz berichten, wie es ausgegangen ist.

Ich war ja hochmotiviert, dass ich stillen will und kann, mein Mann war positiv, aber er wollte zur Sicherheit trotzdem eine Packung Pre daheim haben.

Sohnemann kam vor drei Wochen in einer völlig unkomplizierten Geburt zu Hause zur Welt. Ich habe dann auch zügig versucht ihn anzulegen, er hat es so lala hinbekommen anzudocken. Die Hebamme wollte helfen, aber ich wollte das nicht. Zu intim, hat sich nicht gut angefühlt für mich. Was ich unterschätzt habe, wie massiv mich die natürlich völlig selbstverständliche Neugierde, die Fragen und die Kommentare der großen Kinder belastet haben. Ich hatte ständig das Gefühl, mich vor ihnen rechtfertigen zu müssen, "Wo ist das Fläschchen?", ihre Blicke waren mir unangenehm; ich habe in meinem eigenen Zuhause nur unter einem großen Schnüffeltuch angelegt, sobald sie anwesend waren. Ich war auch bereits kurz nach der Geburt völlig overtouched, wollte einfach nur mein Baby genießen und hatte ständig links und rechts von mir zwei erkältete große Kinder sitzen, die ununterbrochen den kleinen Bruder und mich anfassten und mir einfach viel zu nahe kamen. Nein, mein Seelenleben muss man nicht verstehen, tue ich selbst nicht.
Hinzu kam, dass mir das Angebundensein auf der Couch mit dauernuckelndem Baby, trotz dass ich körperliche Erholung dringend nötig hatte (ich hatte ganz ganz schlimme Nachwehen), schon nach kurzer Zeit extremst aufs Gemüt geschlagen ist.

Drei Tage nach der Geburt kam der Milcheinschuss (so früh wie noch nie), Sohnemann konnte mit dem Angebot im Überfluss nichts anfangen. Theoretisch wusste ich, wie es geht, praktisch habe ich ihn nicht an die Brust bekommen, Hilfe wollte ich wie gesagt nicht annehmen.
Ich hatte heftige Schmerzen und habe dann wie bei der Mittleren bereits einige Tage gegen den Milchdruck angepumpt (schön heimlich in ganz engen Zeitfenstern, denn auch das wollte ich mit den großen Kindern unter keinen Umständen teilen, ich wollte nicht schon wieder Fragen beantworten müssen...).
Nach drei, vier Tagen war die Nummer durch und seitdem bekommt er nur noch Pre. Ich muss ehrlich sagen, ich bin fein damit. Ich wollte mir beim dritten und letzten Kind nicht selbst vorwerfen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Aber offensichtlich bin ich zum Stillen einfach nicht gemacht und das ist okay so.
Ich bin völlig vernarrt in meinen kleinen Sohn und schleppe ihn den ganzen Tag mit Wonne durch die Gegend, nachts schläft er in meinem Bett. Nach zwei Flaschenkindern habe ich das Management hinsichtlich perfekt temperierten Wassers und Pulverdosierung zu jeder Tag- und Nachtzeit optimiert, man weiß einfach irgendwann, was man braucht und was nervt, seine Fläschchen sind in Windeseile zubereitet.
Mein wunderbarer Mann kümmert sich rührend um die großen Schwestern, mit dem Kleinen ist er etwas unbeholfen, aber naja, die meiste Zeit ist er ja eh bei mir. Heute Morgen habe ich mich aus dem Bett zum Duschen davongestohlen und natürlich wurde er prompt wach und meldete Hunger an, mein Mann kümmerte sich und ich stand im Bad und dachte mit Schaudern daran, wie genervt ich wäre, wenn er mich jetzt aus dem Bad krähen würde.

Ich wollte auf jeden Fall nochmal "Danke" sagen, ich habe aus diesem Thread und aus dem Stillforum in den letzten Monaten soviel Wissen mitgenommen. Vielen Dank insbesondere noch einmal für die Ratschläge in diesem Thread. Sie waren keineswegs umsonst, auch wenn wir jetzt doch wieder bei der Flasche angekommen sind. Ich hätte sicherlich ums Stillen kämpfen können, aber der Preis wäre glaube ich für mein Seelenheil und für meine Familie ein zu hoher gewesen. In der Realität angekommen fühlt sich einfach vieles anders an, als man sich vorher ausgemalt hat.

Liebe Grüße,
Feci
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Danamyslik29483
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Re: Zwei Flaschenkinder - das Dritte nun doch stillen?

Beitrag von Danamyslik29483 »

Du hast so tolle und einleuchtende Argumente für das Stillen genannt..... Ich glaube, du könntest auch eine gute Stillmama sein. Vllt traust du dir ja einen Versuch zu.

Herrlich mit der Hausgeburt! Ich hatte leider"nur" 4 Geburtshaus Geburten. Die letzten beiden waren zu Hause geplant, beim 3. ging's mit der Hebamme nicht und beim 4. hat (Gott sei Dank) mein Bauch gesagt NEIN. Gut so, sonst wären wir in der Kinderklinik gelandet.
LG, Daniela, Mama von 1 Flaschenjungen und dann 3 weitere Stilljungs.
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