Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

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June81
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Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von June81 »

Hallo,
ich lese hier im Forum schon eine Weile mit und will mich jetzt doch hilfesuchend an Euch wenden.
Ich möchte mein Problem kurz schildern:
Meine Tochter wurde 11 Tage vor dem Termin am 18.06.2020 per Kaiserschnitt geboren und ist heute 22 Wochen alt.
Ich habe sie bis einschließlich der 12. Woche voll gestillt (mit Stillhütchen). Da begannen aber schon die Probleme. Sie trank nicht mehr ausreichend und meine Milch ging zurück. Dann, in der 13. Woche, musste ich zufüttern (Hipp Bio Pre), da sie vor Hunger schrie und meine Brust nichts oder kaum etwas hergab. Das ging alles so schnell und mir ging es so schlecht damit, dass ich gar nicht überlegt hab, was ich ansonsten noch tun kann (Bechern etc.). Ich habe dann mit dem Abpumpen begonnen (Handpumpe Avent).
Ich holte mir ein Rezept für die Medela Symphony, mit der ich anfangs alle 2h, jetzt alle 3h abpumpe. Nachts pumpe ich einmal ab. Meine Milchproduktion konnte ich wieder ankurbeln (ca. 600-700ml in 24h). Jedoch blieben meine Versuche, meine Kleine wieder an die Brust zu bekommen leider erfolglos. Ich habe schon vieles ausprobiert, was ich hier gelesen hab (Kuscheln, nackt herumtragen, im Halbschlaf stillen, im Dunkeln stillen, mit Hütchen, ohne Hütchen, mit einem anderen Hütchen, mit Brustkompression, mit Anpumpen, mit BES (mit Sauger und Stillhütchen). Anfangs trank sie auch noch nachts im Halbschlaf an der Brust. Aber auch das wurde dann immer weniger. Mich hat das alles psychisch ziemlich fertig gemacht. Mittlerweile geht es mir mit der Situation schon besser. Aber dennoch lässt mich der Wunsch wieder stillen zu können irgendwie nicht los. Wahrscheinlich, weil ich weiß, dass sie mein letztes Kind ist (habe bereits eine ältere Tochter, 2015 geboren).
Jetzt ist es so, dass die Kleine das Hütchen kurz in den Mund nimmt und das war‘s. Auch wenn Milch im Hütchen ist, meckert sie und wendet sich ab.
Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch einen Hoffnungsschimmer gibt, da sie jetzt schon so alt ist. Ich will sie auch nicht quälen, bloß weil ich nicht loslassen kann.

Vielleicht könnt Ihr mir Eure Meinung oder doch noch einen Rat geben.
Fernweh
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von Fernweh »

Herzlich Willkommen!

Damit dich eine Stillberaterin begleiten kann, wären alle gesammelten Gewichtsdaten von Vorteil.

Die Fragen wären auch noch zu beantworten viewtopic.php?f=2&t=212847

Was ist denn in der 12. Woche passiert? Hat dein Baby bis dahin normal zugenommen?
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June81
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von June81 »

Hallo Fernweh!

Sobald ich ausreichend Zeit finde, werde ich, so gut es geht, die Fragen beantworten.

Ich weiß nicht warum, aber sie hat in der 12. Woche weniger bzw. schlechter getrunken. Sie war zwar auch schon mal etwas verschnupft, aber das war etwas eher gewesen. Meine Hebamme meinte, dass das schlechte Trinkverhalten in Kombination mit dem Stillhütchen dazu geführt hat, dass meine Milch zurückgegangen ist. Sie hat mir damals empfohlen, nach jedem Stillen pro Brust 5 Minuten abzupumpen, aber da war es auch schon zu spät.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Gewichtszunahme unauffällig. Dann hatte sie eine schlechte Zunahme und mit Beginn des Zufütterns ging das Gewicht wieder hoch. Seitdem liegt sie immer im Normalbereich der Zunahme. Hab nur die genauen Daten nicht immer mitgeschrieben.
Gestern beim Kinderarzt hatte sie ca. 6500g.
Fernweh
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von Fernweh »

Einfach alle Daten die du hast auflisten.

Hast du denn deine große Tochter gestillt?
Schnucks 08/16
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June81
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von June81 »

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Mädchen

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
6-7 Fläschchen (meist 130ml) in 24h, davon meist 5 Fläschchen MuMi und 1-2 Fläschchen Pre (Hipp Bio Pre)

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
stillen klappt gar nicht mehr; tagsüber bekommt sie alle 3h ein Fläschchen, es sei denn sie verschläft es; dann können es auch schon mal 4h werden; nachts trinkt sie einmal, schläft also schon ca. 5h am Stück; tagsüber schläft sie nur kurz (ca. 30 Minuten), an guten Tagen schläft sie auch mal bis zu 2h

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
6-7 Pipiwindeln, 1-2x täglich Stuhlgang, manchmal auch nur jeden 2. Tag

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Im Krankenhaus saugte sie gut ab dem ersten Anlegen. Als ich jedoch den Milcheinschuss bekam, konnte sie nicht mehr richtig andocken, weil meine Brüste so prall waren. Daher stillte ich ab da an mit Hütchen (Medela). Ich habe, auch auf Anraten meiner Hebamme, immer wieder versucht, ohne zu stillen, jedoch kam sie damit nicht langfristig klar. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht genug Kraft oder Geduld hatte, lange an der Brustwarze zu saugen, obwohl ich sehr stillfreundliche Brustwarzen habe.
Sie ist außerdem ein unruhiger und ungeduldiger Trinker; selbst an der Flasche. Am Besten klappt es bei absoluter Ruhe und wenn wir beide allein sind.
An die Brust will sie jetzt gar nicht mehr; sie meckert schon, wenn ich sie in Stillposition bringe, nimmt die Brustwarze nur kurz in den Mund und wendet sich dann ab und quengelt.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Ja, alle drei Varianten.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Kinderarzt, Hebamme (leider komm ich, was die Stillprobleme angeht, bei ihr nicht weiter), Physiotherapie (siehe nächste Frage!)

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Sie wurde mit zwei Sichelfüsschen geboren, am 4. Lebenstag beidseits komplett eingegipst, mit 4 Wochen wurde eine Hüftdysplasie links diagnostiziert, worauf sie ab der 4. Woche für 3 Monate eine Tübinger Hüftbeugeschiene tragen musste; seit der 4. Woche ist sie in physiotherapeutischer Behandlung bis heute; eine Blockade der Halswirbel wurde damals ausgeschlossen;
Von meiner Seite her keine Besonderheiten bzw. Medikamente

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.
Meine erste Tochter wurde 2015 als Frühgeburt (35+2) ebenfalls durch Kaiserschnitt geboren. Ich durfte sie erst nach 2 Tagen anlegen. Da sie noch saugschwach war, stillte ich auch sie nur mit Stillhütchen und die Abgewöhnungsversuche blieben ohne Erfolg. Ich konnte sie 5 Monate voll stillen. Dann ging meine Milch zurück und sie nahm nicht mehr zu. Daher fütterte ich ab dem 6. Monat zu und pumpte noch einen Monat ab (Handpumpe Avent) bis die Milch dann komplett versiegte.

Hier noch die Gewichte, die ich notiert habe:
18.06. Geburt 3220g (Krankenhaus)
21.06. 3006g (Krankenhaus U2)
21.07. 4130g (Kinderarzt U3)
21.10. 6230g (Kinderarzt U4)

Die Gewichte von der Hebamme muss ich mir erst geben lassen, falls das notwendig ist.
Fernweh
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von Fernweh »

Super, dass du die Fragen beantwortet hast.

Mit was pumpst du momentan? Elektrische Doppelpumpe oder Handpumpe?

Wann bekommt sie den Schnuller immer?
Schnucks 08/16
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June81
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von June81 »

Ich habe die Medela Symphony von der Apotheke ausgeliehen und mir noch eine Medela Swing Flex für unterwegs angeschafft. Ich pumpe bei beiden Pumpen mit Doppelpumpe.

Den Schnuller bekommt sie, wenn sie weint und sich nicht beruhigen lässt, also wenn zum Beispiel tragen, streicheln oder schaukeln nicht hilft und auch zum Beruhigen, wenn sie müde ist und nicht einschlafen kann. Sie würde aber nicht zur Beruhigung an meiner Brust saugen, denke ich. Die Brust regt sie eher noch mehr auf.
Fernweh
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von Fernweh »

Das tut mir wirklich leid für euch! Ich weiß wie furchtbar es ist, wenn die Brust abgelehnt wird. Mir erging es bei der Großen so.

Es wird sich sicher bald eine der Stillmods melden.
Schnucks 08/16
Wuzi 02/20

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June81
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von June81 »

Danke für Deine kleine „Einführung“.

Wie ging es denn bei Dir und Deiner Tochter aus?
Fernweh
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Re: Zurück an die Brust - Gibt es noch Hoffnung?

Beitrag von Fernweh »

Ohje, ich habe was die Große betrifft leider keine Erfolgsgeschichte. Aber wir hatten einen ganz anderen Verlauf, als ihr es hattet!
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