Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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SchneFiMa
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo, wie geht es euch?

Es kann durchaus sein, dass dein Körper auf Bockshornklee so reagiert, ich glaube aber nicht, dass es so schnell geht.
Du möchtest ja mehr stillen, dann ist es wichtig, auch oft anzulegen. Wenn du die Flasche gibst, kann keine Milch produziert werden, also vor dem Flasche geben, erst einmal stillen und schauen, wie das Kind sich dann verhält.
Babys trinken aus der Flasche auch häufig mehr, als sie beim Stillen trinken würden, sie trinken also auch häufig über den Hunger hinweg.


Viele Grüße
SchneFiMa
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der großen Madame (09/07) und der kleinen Madame (05/10)
sowie
den zwei Burschis 26.02.18
Lösche Benutzer 27312

Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Lösche Benutzer 27312 »

Hallo SchneFiMa,

Danke für die Infos bezüglich dem zufüttern, aber genau das tue ich. Mein Sohn wird gestillt und sofern er noch Hunger hat, dann gibt es ein Fläschchen. Ich versuche so gut es geht die Menge an künstlicher Milch zu reduzieren bzw so gering wie möglich zu halten, aber ich möchte auch nicht, dass er hungert oder zu wenig Flüssigkeit aufnimmt. Es ist eine Gratwanderung, finde ich. Aus dem von dir beschriebenen Grund möchte ich vollkommen weg von dem Fläschchen kommen, deshalb schrieb ich in diesem Forum, da man mir geraten hatte mich hier zu melden. Außerdem der Betreff sagt es ja auch: „Vollstillen ermöglichen“, denn ich möchte gerne langzeitstillen.

Ich habe mich weiterhin im Internet erkundigt, da ich leider auch hier nicht so wirklich zufrieden bin mit den Infos. Ist nicht böse gemeint, denn das ist ja auch schwierig so aus der Ferne. Ich nehme nun den 5. Tag Domperidon und es klappt super. Habe meine Allgemeinmedizinerin gebeten mir das Domperidon zu verschreiben. Schade, dass man mir hier diese Möglichkeit nicht genannt hat anstatt der Beikost Einführung.

Ich nehme allerdings den Bockshornklee ebenfalls dazu. Zuerst dachte ich, ich lass den Bockshornklee langsam ausschleichen, dann merkte ich, dass der Effekt bzw die Kombination gut ist. Habe mich entschieden 4 x 650mg Bockshornklee (morgens und mittags) weiterhin zu nehmen (Gründe weiter unten). In der Nacht stelle ich mir den Wecker und pumpe ggf ab. Die Milchmenge beim abpumpen hat sich bei jedem abpumpen verdoppelt. Normalerweise habe ich MAX 20ml von beiden Brüsten Muttermilch gewonnen, jetzt sind es MIND 40mL aus beiden Brüsten. Der heutige Tag war sehr angenehm und so wäre es schön, wenn es weitergehen würde.

Habe mich auch mit der Wirkung von Domperidon und Bockshornklee beschäftigt und mich eingelesen. Bin ja keine Expertin, aber mir kommt es sinnvoll vor Bockshornklee und Domperidon zu kombinieren. Das Domperidon hemmt das Andocken von Dopamin. Dopamin hemmt das Prolaktin (wie und wo genau weiß ich nicht) und der Bockshornklee verstärkt die Produktion von Prolaktin. Somit dachte ich mir, wenn das Domperidon das Dopamin hemmt und der Bockshornklee zu mehr Prolaktin verhilft habe ich einen schnellen positiven Effekt auf die Milchmenge. Bisher kann ich sagen, dass es funktioniert. Laut Beschreibung von Domperidon wird die Prolaktinproduktion ebenfalls erhöht, aber da vermute ich, das kann einige Zeit dauern und hängt eventuell mit andern Faktoren zusammen. Derzeit macht es für mich Sinn mit dem Domperidon das Andocken des Dopamin zu minimieren und mit dem Bockshornklee die Prolaktinproduktion zu erhöhen.

Es ist auch sinnvoll das Domperidon auf nüchternem Magen zu nehmen, um die Wirkung zu verbessern. Morgens 30 Minuten vor dem Frühstück und sonst nehme ich es 3 bis 4 Stunden nach einer Mahlzeit ein. Den Bockshornklee mit dazu.


Ergebnisse der letzen Tage:
6.10.20, 7,76kg, 320mL PRE, 3 PRE-Portionen ; 9 Stillen, 2xStuhl, 6 x 650mg Bockshornklee + 1 x 30mg Domperidon
7.10.20,7,90kg, 350mL PRE, 4 PRE-Portionen; 10 Stillen, 2xStuhl, 6 x 650mg Bockshornklee + 3 x 30mg Domperidon (zu viel Bockshornklee, Milchstau während der Nacht)

8.10.20, 7,85kg, 210mL PRE, 2 PRE-Portionen ; 10 Stillen, 1xStuhl, 4 x 650mg Bockshornklee + 3 x 30mg Domperidon
9.10.20, 7,89kg, 150mL PRE, 1 PRE-Portion ; 9 Stillen ; 4 abgepumpt (90mL MuMi), 2xStuhl, 2 x 650mg Bockshornklee + 3 x 30mg Domperidon

10.10.20, 7,79kg, 120mL PRE, 55mL 1 PRE-Portion; 8 Stillen; 2 abgepumpt (55mL MuMi), 3 x 30mg Domperidon
11.10.20, 7,79kg, 150mL PRE, 1 PRE-Portion; 6 Stillen ; 3 abgepumpt (135mL MuMi), 1xStuhl, 6 x 650mg Bockshornklee + 3 x 30mg Domperidon
Polarfuchs
ist nicht mehr wegzudenken
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Polarfuchs »

Liebe JaDo,

Ich finde es schwierig, dass du die Informationen aus dem Internet „besser“ findest als die der Stillberaterinnen hier.
Die Mädels helfen hier gerne auch auch jede Frage die gestellt wird. Soweit ich weiß ist Domperidon das letzte was man zur milchsteigerung Nutzt, da es eben ein Medikament ist und Nebenwirkungen hat - auch wird laut Mondenkind keine so hohe Dosis mehr genutzt sondern eher 3x10mg. Daher bin ich für mich bei Informationen aus dem weiten Internet immer sehr vorsichtig und verlasse mich lieber auf Spezialisten.

Bei einem 5 Monate alten Kind kannst du doch die Pre mich Beikost ersetzen? Dein Kind sollte sowieso in spätestens einem Monat Beikost angeboten bekommen, dass ändert doch nichts am Langzeitstillen - deinen Wunsch vollzustillen verstehe ich, frage mich aber ob der Aufwand für einen einzigen Monat (denn ab dann gibt’s ja Beikost und du stillst offiziell nicht mehr voll) sinnvoll ist.
Hier gibt es glaube ich ganz viele Mamas die lange stillen und die Kinder natürlich schon essen.

Vielleicht hilft dir die Perspektive um nochmal über das Thema nachzudenken.
Polarfuchs
mit Babyhase 06/19 und Minimo 11/21 und dem Sternchen 05/2018 im Herzen 🌟
Lösche Benutzer 27312

Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Lösche Benutzer 27312 »

Hallo Polarfuchs,

OK, da haben sich starke Fehler eingeschlichen. Das war mein Fehler:

Ich nehme 3 x 10mg Domperidon pro Tag!

Und ich stelle mir eigentlich vor lange Zeit vollzustillen, das bedeutet das erste Jahr ausschließlich Muttermilch.


—-
Leider hat mir diese Perspektive nicht weitergeholfen bzw ich habe dazu Fragen. Ich versuche so unvoreingenommen wie möglich zu schreiben, obwohl mir das doch etwas schwer fällt, denn die oberen Aussagen finde ich nicht besonders gelungen.

1) Welche Nebenwirkungen hat den Domperidon?
1.1) Wie oft kommen diese Nebenwirkungen vor?
1.2) Bzw wie stark kommen diese Nebenwirkungen vor?
2) Wie lange wird den Domperidon schon zur Milchbildungsverbesserung eingesetzt?
3) Welche Auswirkungen hat Domperidon auf den Körper?
4) Wie beeinflusst es das Baby?
4.1) Oder die Muttermilch?
5) Wieso ist das Medikament das allerletzte Mittel?


Zur Beikost:
Nach deiner Aussage zu urteilen, sollte ich auf jeden Fall Beikost ab dem 6. Monat geben.
1) Wieso ist das so vorgeschrieben? Bzw wer schriebt das so vor?
1.1) Gibt es nicht andere Möglichkeiten, wie z.B. BLW (Baby LED Weaning), um die Beikost einzufügen?
2) Es hört sich so an als könnte ich sofort eine PRE Mahlzeit mit einer Breimahlzeit ersetzen. Ist das so richtig?


Ehrlich gesagt, auch wenn das meist nicht gut ankommt, fühle ich mich weiterhin nicht verstanden und in ein Schema gezwängt, dass ich nicht unterstützen möchte, aber mir suggeriert wird es ist die einzige Möglichkeit. Man hat mir auch weiter zuvor geschrieben, dass eine Milchmengensteigerung nur schwer möglich ist. Nun habe ich innerhalb von ein paar Tagen die Milchmenge gesteigert! Soviel zu den Meinungen zu Spezialisten. Ich bin einfach verärgert.

Übrigens habe ich mich mit den gesamten oberen Fragen auseinander gesetzt bevor ich mich für das Domperidon entschieden habe.
Serafin
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Serafin »

JaDo hat geschrieben: 12.10.2020, 11:17

Und ich stelle mir eigentlich vor lange Zeit vollzustillen, das bedeutet das erste Jahr ausschließlich Muttermilch.

Ein Kind sollte ab sechs Monaten Beikost angeboten bekommen. Und die wollen das dann auch (ob deshalb viel in ihrem Bauch landet, ist die andere Sache, aber haben und testen und untersuchen ist auch wichtig). Niemand spricht hier von Mahlzeiten ersetzen. Sondern von BEIkost. Das heißt, das Kind bekommt einfach was ab, wenn ihr auch esst. So ist auch die WHO Empfehlung.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Serafin
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Serafin »

JaDo hat geschrieben: 12.10.2020, 11:17
1.1) Gibt es nicht andere Möglichkeiten, wie z.B. BLW (Baby LED Weaning), um die Beikost einzufügen?

Dann stillst du auch nicht mehr voll. Vollstillen heißt nichts anderes außer Muttermilch. BLW heißt einfach, ihr bietet dem Kind was altersgemäßes an und es darf so viel essen, wie es möchte. Das kann Brei sein, stückige Kost, Obst, Gemüse alles. Wichtig ist, vor dem Essen zu stillen, dass die Kinder nur ihren Mehrbedarf über die Beikost decken und nicht (wie im Breifahrplan), irgendwelche Mahlzeiten ersetzen.

Mein kleiner stillt mehrmals am Tag. Aber natürlich will er auch essen. Stillen und Essen ist hier völlig entkoppelt mitlerweile.
kleiner Maulwurf 12/15
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Polarfuchs
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Polarfuchs »

Ich kann Serafin nur zustimmen, von der WHO wird empfohlen frühestens nach dem 4. vollendeten und spätestens mit dem 6. vollendeten Monat Beikost unterm stillen einzuführen.
Es geht nicht um ersetzen einer Mahlzeit (zumindest nicht beim stillen, bei Pre schon) Sonden um Beikost. Klar kann das auch BLW sein. Da eignen sich zb Banane, Avocado und andere gut reichhaltige Nahrungsmittel. Es kann aber auch selbstgemachter Brei mit gut Fett dran sein. So kann das Kind den Mehrbedarf der nicht übers stillen gedeckt wird mit Beikost abdecken.

Es tut mir leid, Da geht es mir gar nicht darum dich in ein Schema zu drängen sondern einfach nochmal über die Empfehlungen zu schreiben und zu überlegen welche Wegen es gibt. Natürlich ist Domperidon einer der Wege, da habe ich mir nur die Frage gestellt ob es bei einem 5 Monate altem Kind der Weg ist, oder ob es eben auch andere wie Beikost gibt.
Es gibt hier im Forum viele Mamas die Pre durch Beikost super ersetzen konnten, davon lebt das Forum. Sich auszutauschen, Meinungen und Erfahrungsbericht zu bekommen.

Meine Kleine ist mittlerweile 17 Monate und stillt immernoch ganz unabhängig vom Essen - wie Serafin sagt, und mir wäre es mittlerweile manchmal lieber sie würde essen statt zu stillen ;-) aber sie kann beides und das ist doch super so. Meine Milchmenge wird sicherlich auch weniger sein - im Gegensatz zum Vollstillen die ersten Monate, da sie einfach nicht mehr so viel braucht.
Polarfuchs
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lowri
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Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von lowri »

Und hier die Empfehlungen zum Nachlesen: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... illen.html
S. 7/2020 und M. 8/2023
cicelyalaska
ist mit Leidenschaft dabei
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Registriert: 16.12.2019, 22:55

Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von cicelyalaska »

Nur der Vollständigkeit halber (weil in deinem letzten Post anklang, Domperidon sei risikoarm) möchte ich noch den Rote-Hand-Brief dazu verlinken: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoi ... ridon.html

Ich will damit nicht sagen dass in deinem konkreten Fall (k)eine gute Idee ist es einzunehmen, das vermag ich natürlich nicht zu beurteilen und ich bin auch keine Stillberaterin. Nur ist dies ein öffentliches Forum in dem viele (womöglich unbedarft) mitlesen, da wollte ich nur ergänzen, dass das Medikament in bestimmten Konstellationen durchaus ein relevantes Risiko birgt (als Beispiel die Kombination mit anderen QT-verlängernden Medikamenten, u.a. mehrere Antibiotika, Antidepressiva, oder auch einfach bisher nicht bekannte Herzerkrankungen).
Liebe Grüße!
cicely mit dem kleinen Nüffelo 08/2019 und Baby-Schwester 06/2022
Glyzinie
ist nicht mehr wegzudenken
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Registriert: 05.02.2017, 11:51

Re: Vollstillen ermöglichen, Baby bereits 4 Monate alt

Beitrag von Glyzinie »

In diesem Fall hätte ich es mir zumindest in einer gynäkologischen Praxis nach Rücksprache mit dem Hausarzt verschreiben lassen. Macht natürlich nur Sinn, wenn der Hausarzt und/oder Gyn deine Krankengeschichte kennt.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Gesperrt

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