Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

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Romerl
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

krijole hat geschrieben: 22.07.2020, 05:17 Hallo! Unsere kleine war bei der Frenatomie drei Monate Alt. Die Arztin meinte dass es 14 Tage dauert bis die kleinen ein neues Saugmuster bekommen, da sie ja mühsam ein anderes erlernt haben. Ich selber spüre von einer Umstellung nicht viel. Auch diesen starken Saugschluss haben wir nicht. Trotzdem bekommt die kleine mehr und muss sich nicht mehr so anstrengen
Vl hilft dir unsere Erfahrung ein wenig weiter!
Glg und toi toi toi
Hallo krijole,

lieben Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen. Dann kann ich ja noch offen, da das Stillen im Moment völlig unkoordiniert läuft - als ob die Kleine nicht mehr wisse, wie das Stillen funktioniert. Sie verliert permanent den Saugschluss, arbeitet ganz komisch mit der Zunge und verschluckt sich dazu auch noch. Letzteres führt immer wieder zur Verweigerung der Brust. Leider akzeptiert sie auch keine Zufütterungsmethode. Beim Becher/Löffel lässt sie die Milch einfach aus dem Mund laufen...Selbst die Flasche (aus purer Verzweiflung) nimmt sie nicht...

Am Sonntag hatte sie so trockene Windeln, dass ich am Montag direkt zur KiÄ bin. Sie fühlte unter der Zunge eine kleine Verhärtung und meinte, wir sollen sofort eine Zweitmeinung durch einen erfahrenen Kinderchirurgen einholen. Mein Mann und ich sind dann mit ihr sofort ins Altonaer Kinderkrankenhaus gefahren. Dort wurde sie natürlich nochmal gründlich untersucht und es dauerte geschlagene 6! Stunden und mehrmaliges Bitten, bis ich tatsächlich einen Kinderchirurgen vor mir hatte. Der bestätigte, dass alles i.O. sei, die Zunge aber noch leicht geschwollen, was bei ihr anscheindend zur Schonhaltung / Verweigerung führe. Wir sollen ihr Schmerzmittel geben und nicht weiter an der Zunge manipulieren. Sie empfehlen beispielsweise keine Dehnübungen zur Nachsorge. Sie lässt sowieso zur Zeit niemanden mehr in ihren Mund bzw. klemmt fest die Lippen fest zusammen.

Heute hatten wir unseren ersten Physio-Therapie (Behandlung nach Castello Morales) als unterstützende Begleitung nach der Zungenbanddurchtrennung. Auch die Therapeutin meinte, den Mund gänzlich in Ruhe zu lassen (außer sie selbst saugt an ihren Fingerchen). Die Kleine saugt aktuell nicht richtig an (eher nur ein Nuckeln) und verschluckt sich sofort, sobald die Milch zu laufen beginnt. Sie meinte, wenn ich weiter stillen möchte, dann wird der Fokus die nächsten Wochen nur auf dem Stillen liegen. Sie muss das korrekte Saugen wieder lernen. Von der Umgebung her sollen wir wieder einen Schritt zurück zur Zeit im Mutterleib gehen: viel Pucken, Enge schaffen, Widerstand für die Beinchen, viel Nähe. Das Saugen bzw. die Koordination von Saugen und Schlucken lernen sie wohl in der 32. SSW. Hätte ich nur vorher eine Ahnung davon gehabt, welchen „Rattenschwanz“ die Durchtrennung nach sich zieht...
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Romerl
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

pqr hat geschrieben: 18.07.2020, 18:52 Hallo Romerl

Um gut beraten zu werden, wäre es wichtig, die Fragen aus dem Link zu beantworten:

viewtopic.php?f=2&t=212847

Da werden Infos abgefragt zum Gedeihen, zur Art und Menge der Zufütterung falls es eine gibt etc, Schnuller, Flasche, BES, etc., Stillhäufigkeit, ...

Mal schauen, wann ich zur Beantwortung der Fragen komme. Ich habe sie nicht vergessen! Momentan bin ich (auch durch die Komplikationen nach der Zungenbanddurchtrennung) nur ziemlich erschöpft und komme am Abend einfach nicht dazu. Tagsüber wollen noch zwei weitere Kinder meine Aufmerksamkeit haben.
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von hope1 »

Romerl hat geschrieben: 22.07.2020, 15:12
Am Sonntag hatte sie so trockene Windeln, dass ich am Montag direkt zur KiÄ bin. Sie fühlte unter der Zunge eine kleine Verhärtung und meinte, wir sollen sofort eine Zweitmeinung durch einen erfahrenen Kinderchirurgen einholen. Mein Mann und ich sind dann mit ihr sofort ins Altonaer Kinderkrankenhaus gefahren. Dort wurde sie natürlich nochmal gründlich untersucht und es dauerte geschlagene 6! Stunden und mehrmaliges Bitten, bis ich tatsächlich einen Kinderchirurgen vor mir hatte. Der bestätigte, dass alles i.O. sei, die Zunge aber noch leicht geschwollen, was bei ihr anscheindend zur Schonhaltung / Verweigerung führe. Wir sollen ihr Schmerzmittel geben und nicht weiter an der Zunge manipulieren. Sie empfehlen beispielsweise keine Dehnübungen zur Nachsorge. Sie lässt sowieso zur Zeit niemanden mehr in ihren Mund bzw. klemmt fest die Lippen fest zusammen.

Heute hatten wir unseren ersten Physio-Therapie (Behandlung nach Castello Morales) als unterstützende Begleitung nach der Zungenbanddurchtrennung. Auch die Therapeutin meinte, den Mund gänzlich in Ruhe zu lassen (außer sie selbst saugt an ihren Fingerchen). Die Kleine saugt aktuell nicht richtig an (eher nur ein Nuckeln) und verschluckt sich sofort, sobald die Milch zu laufen beginnt. Sie meinte, wenn ich weiter stillen möchte, dann wird der Fokus die nächsten Wochen nur auf dem Stillen liegen. Sie muss das korrekte Saugen wieder lernen. Von der Umgebung her sollen wir wieder einen Schritt zurück zur Zeit im Mutterleib gehen: viel Pucken, Enge schaffen, Widerstand für die Beinchen, viel Nähe. Das Saugen bzw. die Koordination von Saugen und Schlucken lernen sie wohl in der 32. SSW. Hätte ich nur vorher eine Ahnung davon gehabt, welchen „Rattenschwanz“ die Durchtrennung nach sich zieht...
Das tut mir leid, dass es bei euch so blöd gelaufen ist.
Wir hatten auch eine zweimalige Trennung des Zungen- und Lippenbändchen. Es war eine schwere Zeit, aber es hat uns viel gebracht und wir stillen immer noch!
Halte durch!
Ein paar Tage nach der letzten Trennung wollte sie auch nicht an die Brust und sie hat sie teilweise angebrüllt. Ich hatte schon Angst, dass es das dann mit dem Stillen gewesen wäre.
Mit Geduld und Schmerzmitteln wurde es besser, aber ich musste trotzdem die Dehnübungen machen, auch wenn sie es furchtbar fand. Beim ersten Mal ist es ohne die Dehnübungen leider wieder verwachsen!
Sie wollte aber auch niemanden mehr in bzw. an den Mund lassen. Inzwischen ist das zum Glück kein Problem mehr.
Und bis sie richtig stillen konnte hat es leider einige Wochen gedauert.

Ich drücke dir die Daumen, dass es bald besser wird!
Zuckermaus 11/18
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

Liebe hope1,

Dein Beitrag macht mir echt Mut. Ich merke nur, dass ich so langsam am Ende meiner Kräfte bin. Neben der Lütten habe ich noch zwei weitere süße Mäuse, die ihre Mama brauchen.

Leider endet auch der erste Elternzeit-Monat meines Mannes am 12.8. Er hat hier viel übernommen, das dann nicht mehr so funktionieren kann.

Seit zwei Tagen habe ich auch das Problem, dass die Kleine nachts nicht mehr richtig saugt - drei kleine Versuche. Wenn dann doch der MSR auslöst, nimmt sie auch nur drei Schlucke und wartet dann gefühlt ab, was passiert. Das gleiche Spiel dann auch noch am Morgen. Wenn die Brust weich ist, fällt es ihr sehr schwer. Teilweise nuckelt sie dann nur. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich ihr helfen kann.

Mein Alltag besteht also zur Zeit aus Stillen, Abpumpen und Zufüttern, wenn sie die Milch nicht allein aus der Brust bekommt. Flasche verweigert sie konsequent. Heute hatte ich zumindest einen kleinen Teilerfolg und konnte ihr die abgepumpte Milch mit einem Löffelchen füttern (ohne dass die Milch wieder aus dem Mund lief).

Beim Saugen habe ich festgestellt, dass sie die Zunge vor und zurück bewegt, anstatt damit ein Vakuum aufzubauen bzw. anzusaugen. Das ist doch falsch, oder? Wenn die Milch fließt, dann schnalzt und klickt sie ununterbrochen. Liegt das vielleicht am hohen Gaumen?

Dazu kommt, dass ich seit zwei Tagen wieder rote gereizte Brustwarzen habe. Der MSR tut auch höllisch weh (als ob die gesamte Brust verkrampft). Ab und zu juckt es und wenn sie trinkt, fühlt es sich manchmal an, als ob sie an Fäden ziehen würde und es schmerzt bis in den Rücken rein? Kann das Soor sein? Aber in ihrem Mund kann ich nichts erkennen.

Hope1, wie habt ihr die Wochen nach der Durchtrennung überstanden? Welche Schwierigkeiten habt ihr gemeistert? Wie war eure Ausgangssituation?
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

Ich brauche irgendwie eine Motivation, dass wir die Kurve noch kriegen. Ich finde das Stillen toll und wir hatten auch wegen meiner Schwangerschaftsdepression so doofe Startschwierigkeiten. Sie hat anfangs um das Stillen gekämpft und tut es - wenn ich ehrlich bin - auch weiterhin. Denn sie ist es, die die Flasche ablehnt.

Seit der Durchtrennung ist das Stillen immer schlechter geworden statt besser. Das frustriert mich so.
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delfinstern
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von delfinstern »

Ich hab leider keinen Tipp, möchte aber eine Umarmung dalassen. Hat sich bereits ein Mod gemeldet?
Liebe Grüße
Delfin*
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

Nein, noch nicht, aber ich bin auch noch nicht dazu gekommen, die Fragen zu beantworten. Die letzten Tage waren einfach zu stressig und die Nächte katastrophal.
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Romerl »

Ich ertappe mich schon dabei, mich darüber zu ärgern, das Zungenbändchen überhaupt durchtrennt zu haben...seitdem haben wir nur noch Probleme.
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von Tintentupf »

Hallo, ich habe gerade nur überflogen. Bei einem hohen Gaumen habe ich mal gelesen, sollte man nicht asymetrisch anlegen.
Das Bändchen könnte blödeste Weise später beim Sprechen auch Schwierigkeiten machen. Dann lieber jetzt durchtrennt. Trotzdem blöd, dass es bei euch so mies läuft.

Lg
Liebe Grüße,

Tintentupf mit Spatz (Valentinsschatz 2020)
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Re: Saugschwäche nach durchtrenntem Zungenbändchen

Beitrag von hope1 »

Ich drück dich mal!
Ich mag mir gar nicht vorstellen wie stressig das alles mit zwei weiteren Kindern sein muss.
Ich war so gestresst durch die Situation und ich hab nur ein Kind.
Ich habe eine tolle Stillberaterin gehabt, die mich immer und immer wieder motiviert hat und vor Augen gehalten, was wir alles schon geschafft haben. Es waren die kleinen Dinge, die ich nicht mal wahrgenommen hatte, aber langsam und sicher wurde es besser.

Probier es doch mal mit Brustkompression, vielleicht hilft ihr das dran zu bleiben. Hat bei uns zumindest etwas gebracht.

Wegen dem Soorverdacht. Man muss nicht zwingend etwas bei ihr sehen. Wie sehen deine Brustwarzen aus?
Ich hoffe, dass ihr das nicht auch noch habt. Wir haben damals auch damit sehr lange gekämpft und Vasospasmus war auch immer ein Thema.

Ach, wurde bei euch eigentlich das Lippenbändchen auch kontrolliert?
Ohne diese Trennung würden wir sicher nicht stillen können!

Und du machst das alles toll, vor allem, dass das zufüttern ohne Flasche klappt! Vielleicht wäre das BES was für euch? Aber da kenne ich mich nicht aus.
Und es war schon richtig es trennen zu lassen - es hat auf viel mehr Dinge Auswirkungen, nicht nur das Stillen!

Halte weiter durch und hol dir Unterstützung, wenn möglich!
Ihr schafft das!
Zuckermaus 11/18
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