Ständige Schmerzen beim Anlegen

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Eisprinzessin88
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Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Eisprinzessin88 »

Ich wende mich an Euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß :(

Anfang März ist mein zweites Kind geboren, ein kleiner Junge. Es war eine spontane Geburt, ohne Interventionen, lediglich mit einer Piritramidinfusion. Mein Sohn ist mit 3,6kg geboren, hat auf 3,5kg abgenommen und müsste jetzt, mit 3 Monaten circa 6kg wiegen. 4 Std. nach der Geburt sind wir nach Hause gegangen.

Das Anlegen im Kreißsaal verlief gut, soweit ich das beurteilen konnte. Hilfestellung gab es keine, da es ja bereits mein zweites Kind sei und ich das erste ja bereits gestillt habe. Hinterher stellte sich heraus, dass mein Sohn nicht richtig angelegt war, da ich rechts ein kleines Hämatom seitlich der Brustwarze hatte durch das "Stillen" im Kreißsaal.

Die nächsten Tage lief das Stillen so schleppend weiter, vor allen Dingen das Andocken bereitete große Probleme, sodass ich leider sehr schnell Wunde Brustwarzen bekam. Nach 4 Tagen Griff ich widerwillig zu Stillhütchen, weil mein Sohn es einfach nicht schaffte die Brustwarze und Vorhof richtig zu fassen. Ich habe sehr große Brüste, welche durch den Milcheinsschuss noch größer wurden, mittlerweile bin ich bei 85 I/J.

Die Stillhütchen habe ich bis zur 12. Lebenswoche meines Sohnes genutzt und bin jetzt seit einer Woche Stillhütchen frei. Dies war mir ein großes Anliegen, da selbst die Medela Stillhütchen Größe L zu klein für meine Brustwarzen sind. Das Stillen mit Hütchen war entsprechend der ständigen Reizung, auch nicht komplett schmerzfrei.

In der jetzt nunmehr einwöchigen Stillhütchen freien Zeit sind die Schmerzen und Empfindlichkeit der Brustwarzen aber nicht besser, sondern nur noch schlimmer geworden. Es gipfelte Heute in ein Blutbläschen welches mein Sohn mit dem Stillen erzeugt hat. Ich bin echt frustrierend und Stille nur noch unter Schmerzen, besonders die linke Brust ist extremst schmerzbehaftet, da ist auch das Blutbläschen.

Eine am Donnerstag kontaktierte Stillberaterin, zeigte mir eine andere Stillpositionen, schaute sich die linke Brust eine Minute an (ich vermutete ein Milchbläschen, es war aber nur eine Spannungsblase) und ließ mich dann alleine. Ich Stille nun vorwiegend in der Footballposition, vorher ausschließlich Wiegehaltung. Im Football bekommt mein Sohn die rechte Brust gut zu fassen und die Brustwarze ist nach der Stillmahlzeit endlich Mal symmetrisch und nicht wie vorher wochenlang asymmetrisch, weh tun tut es trotzdem. Die linke Brust klappt immer noch nicht Recht, was ja auch das Blutbläschen zeigt.

Seit Donnerstag nutze ich, wenn ich einen BH anhabe, Brustdonuts und kontinuierlich Brustwarzensalbe. Abends, und wenn es sich tagsüber ergibt lasse ich die Brüste an die Luft, die Milch lasse ich nach dem Stillen immer dran und eintrocknen.

Wenn ich dran denke gleich wieder stillen zu müssen :? Ich Stille alle 2-4 Std. tagsüber, jeweils eine Seite pro Mahlzeit. Nachts Stille ich meist alle 4 Std. Die Mahlzeitenlänge variiert zwischen 10 Minuten und 25 Minuten.

Mein Sohn wurde nur gestillt, hat noch nie einen Schnuller bekommen und wurde auch nicht zugefüttert. Ich neige eher zu zu viel Milch, anstatt zu wenig.

Ich habe mir als Hilfestellung den Onlinekurs "Gut Anlegen" von Regine Gresens geholt und mir diesen angeschaut, aber auch damit bekomme ich es leider nicht hin meinen Sohn korrekt anzulegen. Also an der Theorie scheitert es nicht.

Eine Stillberaterin von IBCLC hatte ich zwecks Hilfe auch angeschrieben, aber aufgrund der Covid 19 Situation ist eine persönliche Beratung nicht möglich.

Meine Tochter habe ich auch gestillt. Bei ihr hatte ich die ersten 12 Wochen ebenfalls Stillhütchen und konnte diese dann weg lassen. Anschließend hatte ich keinerlei Probleme oder Schmerzen und konnte ohne Probleme noch bis zum 16. Lebensmonat weiter stillen, dann endete unsere Stillbeziehung harmonisch und in beiderseitigem Einvernehmen.

Ich fühle mich einfach alleine gelassen mit meinen Problemen und den ständigen Schmerzen. Ich habe bei meiner Tochter so gerne gestillt und es sichtlich genossen, aber diesmal will sich einfach keine harmonische und schmerzfreie Stillbeziehung einstellen und meine Kraft diese Schmerzen noch weiter auszuhalten wird immer weniger :(
Liebe Grüße Eisprinzessin mit Motte (09/15) und Frosch (03/20)
Glyzinie
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Glyzinie »

Guten Abend,

das tut ja schon beim Lesen weh. :?

Meine Vermutung ist, dass dein Junge Probleme im Mundbereich hat oder irgendwelche Blockaden im gesamten. Habt ihr mal sehr detailliert den Gaumen und die Zungenbänder ansehen lassen? Oder seid ihm beim Osteopathen gewesen? Dass es jetzt seitlich zumindest auf einer Seite geht, könnte auf Blockaden hindeuten.
Hört sich so an, als wäre er nicht supergenau angesehen worden im Mund nach der Geburt und als hätte man auch gleich "Tschüss, auf Wiedersehen" zugerufen.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Eisprinzessin88
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Eisprinzessin88 »

Bei der Osteopathin waren wir am Freitag, voranging aber aufgrund von leichten Koliken. Da zeigte sich eine Auffälligkeit am linken Atlas und am Kreuzbein, beides ist behandelt worden.

Am bzw. im Mundbereich würde er nicht untersucht. Da hat die Stillberaterin am Donnerstag im Krankenhaus auch nicht drauf geschaut. Wenn das Zungenbändchen doch zu kurz sei, dann zeigt sich dies doch meist in einer herzförmigen Zunge, dies ist mir aber nicht aufgefallen bei ihm.
Liebe Grüße Eisprinzessin mit Motte (09/15) und Frosch (03/20)
Sommermama2017
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Sommermama2017 »

Was ist mit Soor oder irgendwelchen anderen (Pilz-)Erkrankungen?

Hoffentlich findet ihr etwas, das Besserung bringt!
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Eisprinzessin88
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Eisprinzessin88 »

Ich gehe davon aus, dass die Stillberaterin am Donnerstag diesbezüglich etwas gesagt hätte.

Ich habe von den aufgeführten Symptomen (laut Stilllexikon) auch nur die brennende, stechende Brustwarze, während und nach dem Stillen. Die Schmerzen betreffen fast ausschließlich die linke Brust.

Rechts konnte ich vorhin in Wiegehaltung ohne Schmerzen stillen, die Brustwarze war sogar die ganze Zeit symmetrisch :)
Liebe Grüße Eisprinzessin mit Motte (09/15) und Frosch (03/20)
Eisprinzessin88
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Eisprinzessin88 »

Und beim Frosch zeigt sich auch kein milchiger Schief auf der Zunge
Liebe Grüße Eisprinzessin mit Motte (09/15) und Frosch (03/20)
Bönthi
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Bönthi »

Ich hoffe das wird jetzt nicht falsch verstanden, aber wenn du ihn anfangs falsch angelegt hast und die Brustwarzen erst einmal wund sind, dann dauert es natürlich trotz korrekter Haltung, bis die Schmerzen weg sind. Nachdem ich endlich die richtige Technik raus hatte, hat es noch gut drei bis vier Wochen gedauert, bis die Brustwarzen abgeheilt waren und ich endlich schmerzfrei stillen konnte. Die Zeit kann da also auch noch hilfreich sein. Mir haben übrigens die Multimam Kompressen sehr geholfen. Und eine wirklich bequeme Position. Durch meine verkrampfte Haltung hatte ich zusätzlich noch ziehende Schmerzen von der Brust bis zum Rücken.
Und was das Zungenbändchen angeht: Da haben längst nicht alle Hebammen oder Kinderärzte Ahnung von und es ist nicht immer so einfach zu erkennen. Zu dem Thema gibt es hier schon einige Threads, vielleicht schaust du da auch noch mal und lässt es bei deinem Sohn dich noch mal abklären.
mit Zelli, dem kleinen Zellhaufen (02/20)
Sommermama2017
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Sommermama2017 »

Könnte es Vasospasmus sein?
viewtopic.php?f=2&t=167795&hilit=Vasospasmen
Hier ist es beschrieben.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Eisprinzessin88
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Eisprinzessin88 »

In der Beschreibung finde ich mich nicht wieder. Die Schmerzen betreffen wirklich nur die linke Brust und sind aufs reine stillen bezogen. Ich habe gestern Abend beschlossen, dass ich meiner linken Brust vielleicht Mal einen Tag "Ruhe" gönnen sollte und habe gerade abgepumpt und dabei keine Schmerzen empfunden. Die Brust ist auch nach dem Pumpen nicht weiß geworden, sondern hat ihre rosige Farbe beibehalten, auch wird es an der Luft nicht schlimmer mit den Schmerzen.

Ob das jetzt der richtige Weg ist, die linke Brust erstmal abzupumpen weiß ich nicht, aber am Abend hat mich die Vorstellung stillen zu müssen schon zum weinen bringen lassen und die Vorstellung 20 Minuten zu stillen und dabei ständig Schmerzen zu erfahren, gerade nachts, ohnein, das schaffe ich nicht :( Ich habe nur Angst, dass die Milch da weg bleiben könnte, links ist sowieso schon die kleinere Brust :(
Liebe Grüße Eisprinzessin mit Motte (09/15) und Frosch (03/20)
Misle
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Re: Ständige Schmerzen beim Anlegen

Beitrag von Misle »

Bitte nicht vergessen, dass du Schmerzmittel nehmen darfst.
Ich mit den lange gestillten Kindern, der Lebendige (5/16) und der Gerechte (11/19)
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