Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Mäusi
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Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Mäusi »

Hallo zusammen!

Ich habe bereits vor einem Jahr viel hier anonym gelesen. Teilweise konnte mir geholfen werden, aber leider haben wir es nicht geschafft zu stillen.

Ganz blind bin ich an das Thema stillen gegangen, jeder erzählte einem es ist etwas selbstverständliches, das funktioniert schon :roll: ich wurde eines besseren belehrt.

Ich weiß nicht ob es wichtig ist aber ich fülle es der Vollständigkeit halber aus:

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Junge

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Wurde nicht zu gefüttert, 5 Wochen voll gestillt, danach pre.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Hab ich nicht mehr im Kopf. Es lagen keine Gewichtsptobleme vor.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
War alles in Ordnung.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Einleitung aufgrund von gestationsdiabetes. Aufnahme im Krankenhaus, Unterstützung mit Tee, Öl und Globuli. Ab abends 9 Uhr wehen. Morgens um 8 Uhr eine Gel gabe. Abend zehn Uhr ist mein kleiner geboren. Nach der Geburt hat der kleine direkt im Kreißsaal unter Hilfestellung der Hebamme angedockt. Ich war noch 4 weitere Tage im Krankenhaus auf eigenen Wunsch.
Ich hatte diverse Krankenschwestern dabei die sich das anlegen angesehen haben, anscheinend immer alles in Ordnung. Ich hatte direkt schmerzende Brustwarzen. Sollte muttermilch antrocknen lassen. Multi mam, lanolin, alles mögliche wurde gebracht auf eigenen Wunsch, so richtig fachlich beraten wurde ich nicht.
Ich hatte einen bombastischen milcheinschuss. Hab direkt im Krankenhaus noch mit kühlakkus gekühlt.
Zuhause kam die hebamme und oton: du hast ja Milch für Zwillinge. Sie sich alles angesehen, anlegen passt. Ich hatte Schmerzen die seitlich in den Rücken zogen. Ibuprofen nehmen. Ok gemacht, Wunde Brustwarzen schwarzer Tee, heilwolle. Mit dem Ergebnis dass die heilwolle an den Brustwarzen festgeklebt ist was alles noch schlimmer gemacht hat.
Hab die Donuts ausprobiert, die sind immer sofort vollgelaufen mit Milch. Hab die Schalen von mede*a benutzt. Die waren ruckzuck voll mit Milch, einmal war ich nach Rücksprache mit meinem FA (das war in der Woche vor dem KH Aufenthalt) in einem anderen Krankenhaus. Die haben mir dann halbe stilleinlagen rein gelegt, endlich sind die Schalen beim bücken nicht mehr ausgelaufen! Welch Wohltat. Es war nämlich echt kühl immer oben ohne rumzulaufen. Schließlich war März.
Der Grund warum ich meinen FA kontaktiert habe, war ein milchstau unter der rechten Achsel. Die in den Krankenhaus haben mich gut betreut, aber das Kind war schon in den Brunnen gefallen und bereits zu dem Zeitpunkt eine noch nicht diagnostizierte Entzündung.
Sonntags sind wir zum notdienst. Direkte Überweisung in die Gynäkologie des Krankenhauses in dem ich entbunden habe. Sehr einfühlsam waren sie. Alle ganz betroffen mich wieder zu sehen.
Ich habe AB IV bekommen. Dienstags war ich guter Hoffnung mittwochs nach Hause zu können. Mittwochs ging es mir richtig elend. Erneuter US und diagnose: Abszess - beidseitig mittlerweile. 6 Stunden später OP. Mein Baby wurde mit der letzten abgepumpten Milch vor der OP versorgt. Danach mit pre versorgt. Mein Mann musste ihn abends mit nach Hause nehmen, die Säuglingsstation war voll und ich nicht in der Lage mich zu kümmern. Die beiden haben sie super gerettet.
Eine Woche war ich noch im Krankenhaus, jeden Tag spülen. Da geh ich nicht weiter drauf ein. Die Brustwarzen wurden allmählich besser. Ich habe abstilltabletten bekommen. Zwei Wochen nach der OP kam immer noch die letzte Milch.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Schnuller hat er nach 2 Tagen bekomme, Hütchen auch irgendwann, gefühlt hätte ich es eher damit versuchen sollen.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Oben erläutert.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Nein

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.
Siehe oben

Ja und jetzt ist es soweit. Ich bin erneut schwanger. VeT ist Ende Oktober. Aktuell 6. SSW.
Die hebamme von der ersten Schwangerschaft habe ich abgesägt. Mit der hab ich abgeschlossen. Sie hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen, dafür war sie zu oft hier.
Gestern habe ich auf Empfehlung eine andere erreicht, ihr meine Geschichte erzählt. Sie war geschockt und vermutet, dass die Wunden Brustwarzen der Eintritt für die Keime waren. Ich hätte nichts ausstreichen können von der verhärtung.
Da stimme ich mit ihr überein. Sie hatte eine andere Mutter die ähnliche Probleme hatte. Sie musste nach jedem stillen mit kochsalzloesung desinfizieren.
Wenn es denn hilft :D

Weshalb ich hier schreibe:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit super Wunden Brustwarzen, extrem viel milch, Ansätze was noch beachtet werden sollte. Diesmal beschäftige ich mich intensiv. Ich möchte stillen, ich hab genug Milch. Aber ich sage auch: ich Stille nicht um jeden Preis. Diesmal muss ich mich auch um ein "großes" Kind kümmern.

Wenn ihr noch Fragen habt, her damit. Ich weiß nicht wie schnell ich antworten kann, aber ich freue mich wenn sich das überhaupt jemand durchliest.

Schönen abend euch allen
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Kalimera
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Kalimera »

Ohje, da hast du ja leider einiges durchgemacht! Bei meinem ersten Kind ging es mir sehr ähnlich wie dir. Inklusive Abzess-OP, aber nur einseitig. Und mit den Unterschied, dass ich weitergestillt habe, auch mit der OP-Brust dank super Stillberaterin im KH. Die Milch war nach der OP zwar größtenteils Weg und ich musste zwei Wochen Pre zufüttern, Aber danach habe ich wieder voll gestillt.

Ich habe mich die ersten drei Monate wirklich durchgequält, auch mit Ibu immer wieder. Zuviel Milch, Schmerzen ohne Ende (über den Spruch "das tut am Anfang halt ein bisschen weh!" konnte ich nicht mal mehr müde lächeln) und später hat man es dann auch am Gewicht gesehen.

Wurden bei deinem ersten Kind die Zungenbändchen kontrolliert und auch die Saugtechnik? Bei mir hieß es auch immer "super angedockt", bis eine IBCLC dann endlich erkannte, dass das Kind mit falscher Technik saugt - 2 ehrenamtliche Stillberaterinnen und die Kinderärztin haben beides nicht erkannt. Nach der Abzess-OP und einem Saugtraining, wie die IBCLC es uns gezeigt hat, ging das stillen dann super und heute stille ich ihn immer noch in den Schlaf.

Ich drücke dir die Daumen, dass es beim zweiten Kind besser läuft!
💙06/16 💙11/19
Mäusi
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Mäusi »

Guten Morgen,

Danke für deine Antwort. Es tut mir leid, dass du ähnliche Probleme hattest :(

Wir konnten leider nicht weiter stillen, da die Brustwarzen ja wirklich Mega wund waren und die Verbände der OP enorm im Weg waren. Wäre es nur einseitig gewesen, hätte ich es mir vielleicht überlegt.

Das mit dem zungenbändchen habe ich öfter gelesen, das hat niemand kontrolliert. Leider gibt es hier keine stillberaterinnen die die Ausbildung haben. Habe damals schon geschaut und jetzt auch mal, die nächste ist 50km weit entfernt.
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von koalina »

Kann es sein das du unentdeckt vasospasmen hattest? Dann heilen bw wesentlich schlechter.
Anzeichen sind: Schmerzen dienen den Rücken ziehen, lila verfärbte bw, Empfindlichkeit auf Kälte, Gefühl von "krämpfen"

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Mäusi
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Mäusi »

Guten Abend,
Ich habe ja gar nicht mehr geantwortet. Tut mir leid.

Das ist eine gute Frage, die ich so nicht beantworten kann.

Danke für den Glückwunsch :)

Habt ihr noch Tipps für eine gute Vorbereitung zum stillen? Ich möchte nicht zu verbissen an die Sache ran gehen, aber wenn man sich im Vorfeld vorbereiten kann, würde ich das gerne :)
Ich habe jetzt ganz viel von silberhütchen gelesen? Habt ihr damit Erfahrungen?
In zwei bis drei Wochen habe ich den ersten Termin mit meiner hebamme und bin schon ganz gespannt wie sie die Sache einschätzt :)
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Leominor »

Mir hat bei wunden Brustwarzen Lanolin super geholfen. Beim Tigermädchen hatte ich da wahnsinnige Probleme. Beim Bärenjunge hab ich bei den ersten Anzeichen von wunden Brustwarzen sofort mit Lanolin gecremt und es ist super verheilt (bzw. war gar nicht wirklich schlimm).

Falls du desinfizieren musst: Octenisept ist super. Das hatte ich auch vorsorglich da. Das brennt auch nicht.

Da ich zum Glück kein Problem mit zu viel Milch hatte, kann ich dazu nichts sagen.

Ich drücke euch die Daumen für einen gelungenen Stillstart. Ich gehe aber davon aus, dass das dieses Mal deutlich besser laufen wird. Du hast eine andere Hebamme, kennst dich selbst schon viel besser aus und notfalls kriegst du hier auch kompetente Hilfe, falls was sein sollte.
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Yllana »

Ich konnte meine Große auch nur 5 Wochen stillen. Bei mir war das Problem zwar eher zu wenig Milch, aber ich hatte auch ganz extrem wunde Brustwarzen und sowieso ein Hang zu Milchstau, der sich dann auch mehrmals zu einer Mastitis entwickelt hat bis ich kräftemäßig nicht mehr konnte.

Mich hat das echt traumatisiert und ich hatte einiges aufzuarbeiten in der Schwangerschaft mit der Kleinen. Irgendwo hier gibt es von mir auch einen ganz ähnlichen Thread wie deinen. Aber ich kann jetzt sagen: Ja, Vorbereitung hilft. Zu wissen was schief gehen kann, was letztes mal schief gegangen ist, wo man schnell und früh gegensteuern muss, das hat geholfen.
Ich wusste ich habe eine Neigung zu wenig Milch, also hab ich viel viel angelegt. Ich wusste ich hab eine Neigung zu Milchstau bei Stress, also habe ich sämtlichen Stress in den ersten Wochen rausgenommen (bei der Großen haben wir mit 10-Tage Baby Kindpinkeln mit den Nachbarn gefeiert. So bescheuert....). Ich wusste ich habe einen Hang zu wunden Brustwarzen, also hab ich alles an Mittelchen recherchiert und direkt durchprobiert und es gar nicht erst so schlimm werden lassen (geholfen hat am Ende am besten Mercurialis Perennis Salbe, aber da glaube ich inzwischen ist auch jeder anders). Auch korrektes Anlegen war mir extrem wichtig, da hab ich beim ersten Kind noch gedacht: das wird ja wohl von der Natur aus klappen.....

Das Ergebnis: Ich hatte Milchstau. Ich hatte einen langsamen Milcheinschuss. Aber mit all meinem Vorwissen wusste ich damit umzugehen und habe 2 Jahre glücklich (und nach den ersten Wochen auch unkompliziert) gestillt. Das hat mich sehr mit meinem Trauma versöhnt ...
Mit der Großen (08/15) und der Kleinen (11/17)
Mäusi
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Mäusi »

Also desinfizieren musste ich ja auch und hatte auch octenisept da, aber bei mir hat das sogar gebrannt :?
Hm... Vielleicht hole ich da mal lieber was neues.

Lanolin cremen hat nicht viel gebracht, die muttermilch hat alles weggespült :D ich musste nur Milch sagen und es lief :oops:
Das war nach der OP so krass. Ich hab echt immer wieder Handtücher bekommen und unter die brüste gelegt. Die waren dann ordentlich nass.
Nach der OP sollte ich auch nur eine Tasse Pfefferminztee pro Tag trinken, damit keine Milch mehr gebildet wird. Das war hart, wenn man vorher fast 3 Liter getrunken hat.
Leominor
alter SuT-Hase
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von Leominor »

Was für ein Mist!!! 😞 Magst du vielleicht einen eigenen Beratungsthread aufmachen (wenn das Baby da ist)? Da gibt es ja schon einige Möglichkeiten die Milchmenge runter zu regulieren (Blockstillen zum Beispiel). Das gehört meiner Meinung nach aber definitiv in professionelle Hände und auf eigene Faust würde ich das auf keinen Fall machen. Da kann man denke ich auch viel falsch machen, wenn man das ohne Unterstützung macht.
Leominor mit dem kleinen Tigermädchen (12/17) und dem kleinen Bärenjunge (2/20)
LuxMidnight
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Re: Nach Abszess ein weiterer Versuch - Ursachenforschung und Vorbereitung

Beitrag von LuxMidnight »

Hey, ich habe zwar keine Erfahrung mit abszessen, aber habe auch viel zu viel Milch. Ich finde Tee aus frischer Minze viel effektiver, da reicht ein Liter pro Tag;)

Manchen Leuten helfen salbeikapseln, da gibts die von sweatosan und welche von bürger, mir hats leider nicht geholfen.
Du solltest, wenn du wieder so viel Milch hast mal deinen Hormonstatus kontrollieren lassen, manchmal liegt es daran. Ansonsten gibt es durchaus und unter ärztlicher Begleitung die Möglichkeit eine Östrogenhaltige Pille zu nehmen und den lilchfluss damit im Zaum zu halten. Man muss damit halt sehe vorsichtig sein.
Hast du eine gute Gynäkologin der du vertraust? Ich würde das besprechen und nach Lösungen suchen, es gibt bei so extremen Fällen durchaus medikamentöse Hilfe.

Ansonsten, bei mir wird durch ausstreichen alles schlimmer, denke dadurch dass ich an der brust rumspielen oder so. Ich Pumpe früh morgens wenn sie voll und schmerzhaft sind einmalig ganz leer und komme dann gut über den Tag. Mit immer ein bisschen ausstreichen steigert es sich immer weiter.

Aber ich will dir da nichts empfehlen, sind nur meine Erfahrungen. Ich würde echt schauen dann du einen guten Arzt und ne gute stillberaterin/Hebamme findest.
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