Unsere Familienbettkrise

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Glüxkex
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Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Glüxkex »

Ich schildere mal unser Problem. Also, wir haben ein Teil-Familienbett. Mein Mann schläft separat und ich mit den Kindern in einem großen Doppelbett. Ich bin eigentlich überzeugt vom Familienbett und außerdem "brauchen" mich beide Kinder zum Ein- und Weiterschlafen. Aber inzwischen frage ich mich immer wieder, ob es nicht doch besser wäre, wenn die beiden Kinder getrennt schlafen würden.

Bei uns ist immer noch das Einschlafen problematisch. Auch vom Kindergarten des Großen kommt der Druck, pünktlich morgens dort zu sein, was praktisch täglich misslingt, weil mein Sohn (mittlerweile fünf) abends spät schläft und dann morgens schlecht aufsteht.

Ich bin mittlerweile morgens und abends wirklich extrem gestresst und verbreite schlechte Stimmung.

Um ca. 18 Uhr bringe ich den Kleinen ins Bett, ca. um 19 Uhr gibt es gemeinsames Abendessen, weil mein Mann teilweise erst um diese Zeit heim kommt. Bis wir gegessen haben und der Große und ich fürs Bett gerichtet sind, wird es oft 21 Uhr. Immer wieder kommt es vor, dass der Kleine unruhig schläft und ich zwischendurch bei ihm bin zum Stillen. Außerdem muss ich soweit mit allem fertig werden, dass ich bis zum nächsten Morgen alles stehen lassen kann, denn der Große braucht lange zum Einschlafen und ich bleibe dann auch gleich liegen.
Um ungefähr 21 Uhr lege ich mich also mit dem Großen zum Kleinen ins Bett.

Das Ganze artet dann oft noch aus wenn der Kleine wach wird bevor der Große schläft, weil sich dann beide gegenseitig wach halten. Der Große braucht es relativ hell (Nachtlicht), der Kleine braucht es eher dunkel, um wieder abschalten zu können. Die beiden blödeln rum usw. Natürlich versuche ich immer wieder für Ruhe zu sorgen, denn der Große dreht dann wieder richtig auf, weil er sowieso nicht schlafen möchte und ich werde immer gereizter. Bis dann alle schlafen dauert es oftmals bis nach 22 Uhr.

Abends mache ich mir Druck, dass der Große schnell schläft, morgens treibe ich ihn an, dass es schnell geht.
Ich wäre so gerne mal draußen aus dieser Tretmühle, eigentlich ist es doch schade sich dann die gemeinsame Zeit so zu verderben, denke ich oft im Nachhinein, wenn ich den Großen mal wieder morgens bzw abends ununterbrochen anschnauze, weil ich irgendwie auch so unzufrieden mit mir selbst bin, dass ich es nicht auf die Reihe kriege, dass er morgens pünktlich im Kindergarten ist.

Ihn früh zu wecken, damit er abends müde ist und besser schläft, funktioniert übrigens nicht. Er ist dann nur den ganzen Tag über hundemüde und schlecht gelaunt, um dann abends wieder aufzudrehen.

Ich möchte noch hinzufügen, dass angeblich mein Sohn an den vierzehntägigen Wochenenden bei seinem Vater (sind eine Patchwork-Familie, der Große hat einen anderen Papa) anstandslos und völlig harmonisch um 19:30 Uhr schläft, während ich es zu Hause kaum schaffe, dass er vor 21 Uhr im Bett liegt.
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Vivilotta
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Vivilotta »

Hmm.

Also wenn er scheinbar um 19 Uhr 30 schlafen KANN würde ich Abendessen und Schlafenszeit vorverlagern. So dass du beide bettfertig machst, der Kleine schläft dann eher, und dann könnt ihr noch was essen, Zähne putzen und im Bett vorlesen, so dass um 19 Uhr 30 Licht aus ist?

Wird der Kleine denn durch den Großen wirklich geweckt um 21 Uhr? Oder wacht er sowieso nochmal auf?
Wecken und dann rumblödeln wäre bei mir ein absolutes No-Go und dann müsste die Große halt im Kinderzimmer einschlafen, wenn sie es nicht bleiben lässt.

Und zum abends Wegräumen ... wo ist denn dein Mann? Kann der das nicht machen? Ich kann hier abends derzeit wegen der Kleinen auch kaum aufstehen, Spülmaschine und Küche aufräumen muss mein Mann machen. Dafür habe ich ja auch die ganze Nacht beide Kinder und er kann durchschlafen :wink:
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Mamalinchen
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Mamalinchen »

Wann steht ihr denn morgens auf?
21 oder 22 Uhr wäre hier viel zu spät, für beide Kinder. Kannst du versuchen über Tagschlaf beim Kleinen dessen Zeit zu schieben? So dass dann ihr dann gegen 18 Uhr esst, ggf ohne Mann. Und dann beide Kinder ins Bett bringst?
Ich habe hier mal 18 Uhr fürs Abendessen festgelegt, weil die Kinder später einfach zu müde sind. Dann dauert das Essen länger, alles andere danach auch... Mein Mann kommt auch oft nicht rechtzeitig, aber darauf kann ich dann keine Rücksicht nehmen. Wobei er seine Verspätungen auch sehr variabel und unvorhersehbar sind.
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Batinka
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Batinka »

Bis vor kurzem habe ich hier alle drei zusammen und sieben, halb acht mit ins Bett genommen und gleichzeitig einschlafbegleitet. Regel fürs Familienbett abends ist „wer stört fliegt raus“, bei zu viel toben oder blödeln geht es ins eigene Zimmer. Meistens nur zum warten bis die anderen schlafen und dann wieder ins große Bett.

Kannst du irgendwie den Kleinen etwas ziehen und dann beide zusammen ins Bett stecken, mit entsprechend früherem Abendessen? Wenn du dabei bist, geht dann für den Nachtlicht-Freund auch dunkel?
Die Arbeit läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist. 🌈

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Tardis
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Tardis »

Meine Ideen (ohne Gewähr, dass es klappt ;) ):
- Essen um 18 Uhr
- Kinder bettfertig machen
- Du bringst den Kleinen im Dunkeln ins Bett. In der Zeit quatscht Papa mit dem Großen oder liest was vor oder ...
- Nachtlicht an und den Großen ins Bett bringen. Papa kann in der Zeit essen und aufräumen.
- Um ca. 19.30/20 Uhr schlafen alle, du stehst nochmal auf und genießt die Paarzeit (ich bin Optimist :lol: )

Und ich schließe mich an - wer rumblödelt und andere weckt, muss so lange ins Kinderzimmer bis der andere schläft.
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Kleine
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Kleine »

Hier gilt auch, wer blödelt oder die anderen sonstwie beim Schlafen stört, muss raus. Gerade der Große sollte das mit 5 verstehen, finde ich.

Ich habe auch eingeführt, dass im eigenen Bett alleine geschlafen wird, wenn sich beim Einschlafen keine Mühe gegeben wird. Beide wissen, dass um 20:30 meine Zeit beginnt und ich dann gehe. Seitdem ich das schweren Herzens durchziehe, sind beide bemüht, dass wir um 20:00 Uhr im Bett sind und noch Zeit zum Kuscheln da ist. Mein Kleiner ist ja noch etwas jünger wie Dein Grosser, aber er hat es auch verstanden 😉
LG
Anika

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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Kleine »

Achja, und die Essenszeit würde ich auch vorverlegen, dann kommt Dein Mann entweder dazu oder isst später. Und dann kann er auch hinterher aufräumen oder den Großen ins Bett bringen...
LG
Anika

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Glüxkex
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Glüxkex »

Vielen Dank für die vielen Antworten. Ihr habt mir sehr viele Denkanstöße gegeben.

Beide Kinder gleichzeitig ins Bett bringen wird eher nicht funktionieren. Der Kleine ist bisher eher eine Lerche, der Große eindeutig eine Nachteule. Das wird noch schwierig werden, wenn er mal in die Schule geht.
Der Kleine braucht auch einfach unheimlich viel Ruhe, um abschalten zu können. Wenn der Große da ist und redet (was er im Wachzustand praktisch ununterbrochen tut), würde der Kleine nicht einschlafen.
Unseren ganzen Abendmarathon etwas früher zu beginnen finde ich auf jeden Fall sinnvoll.
Und ja, wäre hilfreich, wenn mein Mann mir anpacken würde. Zur Zeit hat er eine schwierige Arbeitssituation und ist glaube ich dann einfach nicht in der Lage viel zu machen. Hoffe das wird wieder anders.
Ich möchte glaube ich auf jeden Fall ein Bett ins Spielzimmer stellen, dort kann der Große dann entweder immer oder nur bei Bedarf schlafen.
Wir haben nämlich "nur' zwei Zimmer für unsere Kinder und mein Mann wollte bisher kein weiteres Bett ins Spielzimmer stellen. Das Argument Platzverschwendung wäre natürlich nur hinfällig wenn das Bett tatsächlich genutzt wird. Und der Große möchte unbedingt mit mir im Bett schlafen, darauf beharrt er eben. Ich müsste dann eben versuchen ihn frühzeitig hinzulegen bzw mich mit ihm hinzulegen und wenn der Kleine wach wird eben rüber gehen. Es dauert eben immer echt lange bis der Große schläft. So kommen wir ja auch überhaupt zu seiner späten Zubettgehzeit. Irgendwann habe ich angefangen mich echt komplett fürs Bett zu richten, weil ich ihn um 19 Uhr hingelegt habe und er eben trotzdem erst um 21 Uhr eingeschlafen ist. Und ich oft gleich mit.
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Myeskathry
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Myeskathry »

Meine Fünfjährige scheint ähnlich drauf zu sein, wie deiner. Sie kann abends schwer einschlafen und wacht morgens oft nur grummelig oder gar nicht auf. Durch die Schule vom Großen sind wir aber darauf angewiesen pünktlich los zu kommen. Bei uns können beide Kinder nur in AUSNAHMEFÄLLEN zusammen bei mir im Bett einschlafen, da sie sich gegenseitig stören. Zusammen im Kinderzimmer ist auch zuweilen schwierig und so habe ich oft einen von beiden (der weniger blödelt) bei mir im Bett.
Das Einschlafen vom Möhrchen ist wesentlich besser geworden seit wir im Kindergarten deutlich verkürzten Mittagsschlaf durchgesetzt haben - gerne auch gar keinen. Sie ist dann einfach eher müde. Ich esse mit den Kindern zwischen 18 und 19 Uhr. Auch wenn mein Mann später kommt. (Gerade das ist zur Zeit schwanger manchmal nicht machbar, da erwarte ich von meinem Mann Pünktlichkeit und Einsatz). Ab 19:00 wird sich Bettfertig gemacht und wer vor 19:45 fertig ist hat noch Zeit für sich. Sollte das Abendessen mal später werden, wird sich vorher schon umgezogen. Auch Baden kann gerne vor dem Abendessen passiert sein.
Ab 19:45 geht es ins Bett und 20:00 ist Licht aus. Wir mussten uns auch irgendwann zeitlich nach vorne verlagern, weil es alles enorm Nerven gekostet hat. Ich denke der Ansatz, wenn dein Großer stört ist Papa im Kinderzimmer zuständig, könnte vielleicht klappen? Mein Mann musste es auch trotz körperlich schwere Arbeit lernen, dass er abends und morgens mit gefragt ist.
Morgens schicke ich zuerst den Ritter auf Toilette, wo er dann abwechselnd von mir und meinem Mann zum Anziehen angehalten wird. Mein Mann schmiert die Brote zum Mitnehmen. Ich und der Ritter brauchen Zuhause schon einen Happen Frühstück. Das Möhrchen wird dann von dem, der Kapazität hat oft im Halbschlaf angezogen. Für Extrawünsche muss sie wach werden und sich selbst kümmern. Ansonsten wird sie kurz vor dem Losgehen aus dem Bett geerntet, kurz gekämmt, in die Jacke gesteckt. Zum Schuheanziehen ist sie spätestens wach und hatte meist schon ihren ersten Anfall von Morgenmuffel. Das ist aber besser auszuhalten, wenn wir uns aufteilen.
Vielleicht kannst du mit deinem Mann durchsprechen wer bei euch morgens welche wichtigrn Bedürfnisse hat und wie das Zeitlich zusammen passt. Du könntest ihm anbieten, dass er sich aussucht, bei welchem Kind er sich um das Anziehen zum Losgehen kümmert? Das hat bei uns sehr geholfen. Nicht dass es hier völlig entspannt wäre, aber besser. Und wenn die Kinder abends schneller schlafen sind wir alle morgens besser drauf....
Keine Ahnung, ob dir das weiter hilft?
Liebe Grüße
Myeskathry mit Ritter (7/12), Möhrchen (7/14) und kleinem Edelmann (4/20) +🐈
Glüxkex
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Re: Unsere Familienbettkrise

Beitrag von Glüxkex »

Danke dir, es ist schon mal sehr beruhigend zu wissen, dass andere ähnliche Probleme haben.
Und nochmal danke auch an alle anderen, die sich gemeldet haben. Eure Tipps und Überlegungen helfen mir wirklich weiter.
Beim Großen denke ich zur Zeit schon darüber nach, ob er vielleicht ADHS hat, er ist so ein Hampelmann geworden, ich bilde mir ein er war früher anders. Im Kindergarten wurde ich schon zweimal zum Gespräch geladen, einmal mit dem lieben Ex-Gemahl und Vater des Großen. Da wurde mir angeraten Kontakt zu einer Beratungsstelle aufzunehmen. Ich fühle mich schon irgendwie fast als asozial abgestempelt. Habe auch überlegt den Kindergarten zu wechseln, andererseits möchte ich den Großen nicht durcheinander bringen durch einen Wechsel. Und vielleicht sind wir ja tatsächlich ein schwerer Fall. Im alten Kindergarten vor dem Umzug war alles gut und ich habe mich dort deutlich wohler gefühlt.

Ja stimmt, ich denke auch, dass mein Mann in Zukunft mehr mit anpacken muss bei den Kindern. Und dann beim Großen einspringen muss wenn es abends eng wird.
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