Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Babys ohne Windeln? Gibt's denn das? Klar....

Lösche Benutzer 25796

Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Lösche Benutzer 25796 »

Hallo liebe Alle,
Ich erhoffe mir nochmal etwas frischen Wind durch eure Erfahrungen zu kriegen.

Seit Maus 2 Monate alt ist, machen wir teilzeit windelfrei: d. H. Zuhause hat sie oft untenrum nix an und ich halte sie regelmäßig ab, es geht aber auch regelmäßig was daneben. Als sie noch nicht so mobil war, hatte ich einfach immer alte Handtücher unter ihr liegen.

Mir persönlich war es zu stressig, sie alle 15 Minuten abzuhalten. Daher hat es sich bei uns so eingebürgert, dass sie zwar immer drückt, wenn ich sie a halte, ich das aber eher zu Standard Situationen mache, also nach dem Schlafen, wenn sie lange nicht gemacht hat etc. Ich sehe leider nicht echt Signale, die von ihr kommen, außer wenn sie schon anfängt zu drücken oder so...

Wenn wir nach draußen sind, hab ich ihr IMMER eine Windel angezogen, genauso nachts, weil sie durch das abhalten nachts immer richtig wach geworden ist und bitterlich geweint hat. Das habe ich dann schnell sein lassen.

Als sie dann begann zu robben und es zeitgleich wegen Winter ziemlich kalt geworden ist, ist es öfter mal passiert, dass sie gekackert hat und sich in der kacka herumgerollt hat. Das war natürlich nicht so schön und hat dazu geführt, dass ich ihr schneller mal de Windel (und warme Hose) drum gemacht habe. Manchmal hab ich sie dann nur 1 oder 2 mal pro Tag abgehalten. Ich hab es auch kurzzeitig mit splitpants probiert bzw. einfach Hose oder Windel, aber hatte dann oft 3 nasse Hosen in 2 Stunden, weil ich nicht schnell genug war... Das hab ich nicht lange durchgehalten

So. Wir sind jetzt zwar zurück zu "zuhause oft unten komplett ohne", zum einen weil es wieder wärmer wird, zum anderen weil sie sich eigentlich auch nach dem versehentlich "auf den Boden kacken" nicht mehr in der kacka dreht, sondern (meist) einfach wegkrabbelt. Ich halte sie wieder öfter ab, aber nach wie vor nach Standard Situationen bzw nach meinem Gefühl, nicht weil sie mir irgendwas signalisiert.

So, und jetzt kommt ihr: ich würde das ganze schon gerne nochmal intensivieren, vor allem hätte ich mehr von der "Kommunikation" und weniger "Standard" abhalten. Habt ihr da Tipps für mich? Kann ich es ihr doch nochmal "beibringen", mir zu zeigen wenn sie muss, oder muss ich da warten bis sie sprechen kann? Was kann ich "besser" machen, damit weniger auf dem Boden landet und mehr im waschbecken/Klo?
Habt ihr im allgemeinen noch Tipps für mich?
Sollte ich nachts abhalten nochmal versuchen?
Mein "Traum" von vollzeit-windelfrei fand ich in den ersten Monaten einfach so anstrengend, ständig darauf zu achten, ob sie wieder muss.... Ich habe es dann einfach ganz gelassen immer akzeptiert, wenn sie auf die Handtücher, den Boden gemacht hat. War das ein Fehler?

Hach, vielleicht habt ihr ja noch den ein oder anderen Tipp für mich! Vielen Dank schonmal im voraus!!!
Reh
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Reh »

In dem Alter hat das Rehlein auch so gut wie gar nicht signalisiert, das wird jetzt seit ein paar Monaten besser.

Außerdem hält er mittlerweile auch mal ein, bis ich ihn in einer Standardsituation abhalte.
Wirklich mehr Tipps habe ich da nicht, weil ich weniger Teilzeit-windelfrei gemacht und deutlich mehr backups genutzt habe.
Jetzt, wo es (trotz Backup) wieder besser klappt, wollen wir hin zu weniger Windelzeit, aber es läuft meistens doch eher darüber, dass ich öfters mal Frage, ob er muss, als dass er signalisiert.
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ShinyCheetah
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von ShinyCheetah »

F ist jünger als deine Tochter und ich glaube, wir sind hier noch mehr Windel und weniger frei als Reh :), aber wegklicken wollte ich auch nicht.
In dem einen Windelfrei Buch, das ich gelesen habe, wurde zu "verantwortungsvoller Nacktzeit" geraten, soll heißen, dass man riskiert, dem Baby beizubringen "irgendwohin machen ist OK, solange ich nackig bin", da wenn man es zu lange nackig lässt und nicht immer sofort reagiert, wenn was daneben geht. Und ich spreche natürlich nicht von schimpfen etc, wir machen Windelfrei, wenn einer "Schuld" hat, dann der Erwachsene ;) sondern davon, auszusprechen, was passiert ist und sofort das Klo anzubieten (oh, du hast AA auf den Boden gemacht - es tut mir leid, ich habe gar nicht gemerkt, dass du musstest. Lass uns kurz aufs Klo gehen, falls noch etwas kommt). Es klingt ein bisschen so, als ob das bei euch passiert ist - also Nacktzeit, die nicht immer total verantwortungsvoll war ;) Zieh vielleicht ein Unterhöschen als Backup an oder so.

Sonst rät das Buch dazu, irgendwann einfach alle Backups wegzulassen, aber trotzdem normale Klamotten (leicht auszuziehen, versteht sich) anzuziehen. Oft klappt es dann wohl besser. Keine Ahnung, von sowas sind wir weit entfernt :D Und irgendwann zwischen 12 und 18 Monaten ist dann das Ziel, das Kind langsam immer selbstständiger werden zu lassen. Dann kann man die Prozedur in Teilschritte unterteilen, zB Hose runter, aufs Töpfchen setzen etc, von denen das Kind immer mehr selbst übernimmt.

Keine Ahnung, ob das klappt - aber so die Theorie für das was danach kommt ;)
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Lösche Benutzer 25796

Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Lösche Benutzer 25796 »

Vielen Dank ihr zwei für die schnelle Rückmeldung
ShinyCheetah hat geschrieben: 06.05.2019, 14:16 oh, du hast AA auf den Boden gemacht - es tut mir leid, ich habe gar nicht gemerkt, dass du musstest. Lass uns kurz aufs Klo gehen, falls noch etwas kommt).
Das finde ich interessant, Den Begriff "verantwortungsvolle Nacktzeit" habe ich noch nie gehört! Ich habe zwar immer gesagt, ah du hast kacka gemacht (oder pipi) und niemals geschimpft, aber nie mich dafür entschuldigt dass ich es nicht gemerkt habe bzw. NIE danach nochmal abgehalten. (jetzt ist ja alles raus, dachte ich immer😂). Das werde ich mal versuchen.
Reh
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Reh »

Eben wegen dieser Verantwortungsvollen bzw nicht verantwortungsvollen nacktzeit habe ich dann häufiger ein backup genutzt, da ich tatsächlich Angst hatte vor "ich darf überall hin machen, solange ich nackt bin".
Wenn ich ihn jetzt mal nackt lasse, sage ich auch immer wieder dazu, "wenn du mal musst, dann setz dich aufs Töpfchen. "

Aufstehen, wenn er fertig ist, kann er mittlerweile, das hinsetzen klappt noch nicht so sonderlich, meist landet ein Fuß im Töpfchen drin. Also helf ich da noch recht viel.

Einen Schlüpfer als backup nutze ich auch fast immer, statt nackig lassen, damit das Gefühl bleibt: ich hab was an und sollte besser nicht "machen", egal ob es eine Stoffwindel ist oder eine www oder ein Schlüpfer.
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Regenbogen3141 »

Erstmal würde ich mich vom Gedanken verabschieden, was "falsch" gemacht zu haben. Das setzt nur unnötig unter Druck und ich versuche es immer so zu sehen, dass jedes Pipi, dass jede Windel die trocken bleibt (und somit auch der Popo) ein Gewinn ist. Und die Möglichkeit, oft ganz ohne Windel zu sein, ist ja auch super für ein Baby.

Dass was ShinyCheetah schreibt, das kann natürlich sein.
Ich habe beobachtet, dass eher signalisiert war, wenn sie nicht unten nackig ist. Also z.B. eine dünne Hose drüber.

Bzgl. Tipps: vielleicht Zeichensprache? Bei meiner Nichte hat das in dem Alter schon gut funktioniert.
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von ShinyCheetah »

Regenbogen3141 hat geschrieben: 06.05.2019, 19:57 Erstmal würde ich mich vom Gedanken verabschieden, was "falsch" gemacht zu haben.
Ja, stimmt, da hast du recht :oops:
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Olima »

Meine Tochter ist vollzeit-windelfrei (außer Nachts, das geht überhaupt nicht!), weil ich sonst immer das Gefühl für das Timing und die Signale (wobei die Signale teilweise nicht da waren oder eben sehr sehr diskret) verloren habe. Bei nassen Hosen konnte ich so besser verstehen was der Vorlauf davon war. Höre auf dein Gefühl bei z.B. Unruhe vom Kind aber auch Timing.
Bei uns war's oft so, dass mir der Gedanke “Kind muss aufs Klo“ durch den Kopf ist. Sobald ich dann den Kopf eingeschaltet habe “aber wir waren ja gerade erst“, nasse Hose.
Vielleicht wär's einen Versuch wert, aber nicht vergessen, es soll Spaß machen und eine Bereicherung sein, keine Belastung. Falls es stresst wieder zurückrudern!!
Aber dieses Alter ist so spannend für das Kind in vielerlei anderer Hinsicht. Versuch einfach die Kommunikation aufrecht zu erhalten und biete auch verbal und mit einem Zeichen das Töpfchen oder Klo an. Darum geht's ja eigentlich. Wahrscheinlich braucht's dann nur noch etwas Geduld...

Zeitliche Ziele würd ich ganz schnell über Bord schmeißen, das macht keinen Sinn, nur Stress! Das hab ich beim Thema Schlaf gelernt :D
Liebe Grüße von Olima mit ihrer Chillkröte (10/17) und der kleinen Made (03/20)
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Glüxkind »

Regenbogen3141 hat geschrieben: 06.05.2019, 19:57

Bzgl. Tipps: vielleicht Zeichensprache? Bei meiner Nichte hat das in dem Alter schon gut funktioniert.
Ich nutze mit unserer kleinen Tochter auch Zeichensprache, aber für das Abhalten ist mir noch keine passende und einfache Geste eingefallen. Habt Ihr Ideen? Sie ist erst 4 Monate und antwortet selbst noch nicht mit Gesten, ich würde sie aber gerne mit dem Abhalten schon verknüpfen. Macht man dann unterschiedliche Gesten für klein und groß oder einfach eine für das Abhalten?

Gruß vom Glüxkind
Reh
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Re: Teilzeit-Windelfrei, 10 Monate alt. Wie geht's jetzt weiter?

Beitrag von Reh »

Ich klopfe mir mit der flachen Hand in den Schritt, für beides. Es heißt einfach "Töpfchen" (wir haben von Anfang an übers Töpfchen gehalten, weil der Wickeltisch nicht in der Nähe der Toilette steht), egal was dann raus kommt.
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