Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Buchempfehlungen und Buchbesprechungen
Benutzeravatar
angelbagel
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 26.03.2015, 15:57

Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von angelbagel »

Huhu
Wer kennt dieses Buch? Ich bin gerade dabei es zu lesen.
Ich finde ja familienbett und tragen sehr notwendig für einen säugling oder Kleinkind aber ein paar Sachen finde ich doch etwas "über einen Kamm gescherrt"
Ich komme mir beim Lesen jeden Falls vor wie eine Rabenmutter.
Da wird ja geschrieben dass ein Kind Trost in seinem Daumen sucht. Wenn ich mir den fröhlich glucksenden Sohnemann angucke wie er an dem Daumen nuckelt fällt mir das schwer zu glauben. Ich weiß nicht ob da später darauf eingegangen wird denn ich bin noch nicht so weit in Buch aber auch dass sie schreibt dass die Kinder anfangs nur schlafen während sie getragen werden. Mein Sohn ist oft in tuch und wach und weint. Wenn ich ihn neben mir in den Stubenwagen lege ist er glücklich. Würde ich nach dem Buch gehen würde ich jetzt anfangen an meinem Urteilsvermögen zu zweifeln.
Wir sehr ihr das Buch? War habt ihr daraus mitgenommen?
kalinka
ist mit Leidenschaft dabei
Beiträge: 890
Registriert: 03.01.2014, 23:06
Wohnort: Hannover

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von kalinka »

Ich kann zu dem Buch noch gar nichts sagen, aber dein Thread hat mich gerade daran erinnert, dass ich es besitze und eigentlich schon längst gelesen haben wollte...
Jetzt ist meine Neugier wieder geweckt;)
M. 07/2014
R. 10/2017
Benutzeravatar
angelbagel
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 26.03.2015, 15:57

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von angelbagel »

Ja mach das mal :) und schreib mir mal deine Gedanken dazu! LG
AnnaKatharina
Prof. Dr. SuT
Beiträge: 7196
Registriert: 17.05.2012, 21:26

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von AnnaKatharina »

Das Buch wird nicht ganz unkritsich gesehen.
Mit K1 (2010) und K2 (2015)
quark
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 25.06.2013, 22:17

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von quark »

Ich glaube du unterschätzt die athmosphäre dort und die gewohnheit.

Es ist sicherer und normaler für die mutter, ihr baby stets bei sich zu haben. Sie denkt gar nicht daran es allein wegzulegen. Demzufolge ruht sie auch in sich, wenn sie es trägt und stillt. Dir dagegen sind deine alternativen klar, die entspannung, wenn dein baby nicht auf dir schläft. Du hast vielleicht nicht mal was zu tun und würdest "umsonst" dein kind im schlaf tragen, während dir viele dinge einfallen, die ohne kind am körper möglich wären. Und sowieso sind deine gedanken auf das schlafen fokusiert. Die athmosphäre ist, denke ich, unenspannter hier in der zivilisation und dann ist stubenwagen oder bett eine option bei der auch die mutter zur ruhe kommst. Aber wenn ihr euch draußen mit müttern trefft und spazieren geht und du dein baby trägst, dann wird es wohl auch eher selig dahinschlafen.

Ja kritische stimmen gibt es, aber gerade die grundbedürfnisse im ersten jahr sind toll beschrieben und wohl weniger kritisch zu betrachten.
Bild
Benutzeravatar
angelbagel
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 26.03.2015, 15:57

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von angelbagel »

Mir geht es ja nicht nur um das Tragen. Sondern dass sie zb sagt wie sich ungetragene Kinder entwickeln oder das Bsp mit dem Daumen. Auch wenn ich mit ihm unterwegs bin ist er im tuch und findet es nicht immer gut. Manchmal schläft er dann erst ein wenn ich ihn in den kiwa lege. Oder er schreit im tuch, dürfte ja nicht vorkommen aber schreit zb nicht im kiwa.
Aber ich verstehe was du sagst und das macht sich Sinn. Nur ist es mir eben nicht möglich ihn immer zu tragen und da bekomme ich schon ein schlechtes Gefühl wenn ich so ihm schade
quark
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 25.06.2013, 22:17

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von quark »

Oh so details weiß ich nicht mehr. Die kinder brauchen dort keinen nuckelersatz(daumen, schnuller, schnuffeltuch), weil sie ja die nackte brust stets erreichen können. Schau dir doch die bilder von eingeborenen in warmen ländern an.

Und bei der entwicklung muss man sich die extreme anschauen. Wirklich nur liegekinder ohne körperkontakt sterben. Wirklich nur tragekinder bekommen laut liedloff genau ihre natur erfüllt. Wir sind alle irgendwo dazwischen. Aber wenn das tragen uns stresst, dann ist es zuviel, denn es stresst auch das baby. Die mütter dort tragen sicher sehr viel, können aber durch die sozialgemeinschaft auch immer wieder pausen machen. Unsere pausen sind leider keine anderen menschen, sondern kiwa und bett. Sie sitzen bei vielen dingen auf den boden und tun etwas sinnvolles und legen die kleinen auf ihre beine, das entlastet auch. Bei uns und dem stuhlsitzen ist das viel umständlicher und gefährlicher.

Ich glaube fest daran, das viel körperkontakt sehr gut ist, in vielerlei hinsicht. Aber nur, wenn es harmonisch und nicht aufgesetzt oder gar stressig ist.
Bild
Benutzeravatar
angelbagel
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 26.03.2015, 15:57

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von angelbagel »

Das stimmt. Ich mag es den Sohnemann zu tragen aber er nicht immer. Vorhin zb habe ich ihn getragen und er meckert als ich ihn dann neben mich gelegt habe schlief er sofort ein. :)
Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch, da sie zb auch schreibt Homosexualität ist eine Störung...
Elena
Miss SuTiversum
Beiträge: 13493
Registriert: 05.08.2009, 17:08

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von Elena »

angelbagel hat geschrieben:Das stimmt. Ich mag es den Sohnemann zu tragen aber er nicht immer. Vorhin zb habe ich ihn getragen und er meckert als ich ihn dann neben mich gelegt habe schlief er sofort ein. :)
Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch, da sie zb auch schreibt Homosexualität ist eine Störung...
Ja, gegen Ende dreht sie etwas ab. :lol: Wie auf einmal die meisten Probleme der Welt auf mangelnden Körperkontakt im Babyalter zurückgeführt werden, war mir dann doch etwas zuviel. Das Buch ist ja nun auch schon einige Jahre alt, ich finde es immer schwer, sowas ohne den historischen Kontext zu sehen, in dem es entstanden ist. Sie verklärt das Leben der Eingeborenen in vielerlei Hinsicht, da ist schon viel Hippie-Romantik dabei, die sicher nicht in allem der Wirklichkeit gerecht wird.

Ich habe aus dem Buch eine sehr spannende Perspektive mitgenommen. Ich komme auch heute, wo mein jüngstes Kind fast 2 ist, gedanklich immer mal auf das eine oder andere aus dem Buch zurück. Manches sehe ich mit Misstrauen, z.B. die Szene, wo das Kleinkind am Rand einer Grube spielt und nicht reinfällt. Ganz so einfach wird das nicht sein, denke ich. Ich halte mich aber schon bewusst zurück, meine Kinder vor "Gefahren" zu warnen. Ich möchte also das Buch nicht in allem wörtlich nehmen, aber es hat mir viele Denkanstöße gegeben.
Hier gehts zu meinen Bewertungen:
viewtopic.php?f=352&t=216642
quark
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 334
Registriert: 25.06.2013, 22:17

Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Beitrag von quark »

das buch ist ein klassiker, keine neuerscheinung. die frau, die es geschrieben hat ist 1926 geboren und hat eine ganz andere erziehung in einem ganz anderen gesellschaftlichen kontext genossen. wenn sie von homosexualität schreibt, dann ist das nur ein synonym für die kränkelnde gesellschaft. heute würde sie argumentieren, das wohl menschen, die nicht nach ihren thesen aufwachsen, schneller ein burnout oder adhs oder sowas bekommen. damals war eben homosexualität eine krankheit/störung.
Bild
Antworten

Zurück zu „Bibliothek“