LESERUNDE - "Traumsammler" von Khaled Hosseini

[coccolone]

ACHTUNG SPOILER!

Kapitel 8

OK, Markos wohnt also nun in Nabis altem Zuhause, dem Haus der Wahditis. Aber weshalb brauchen wir den ganzen Hintergrund ueber ihn? Was hat das mit dem Rest der Geschichte zu tun? Ich sehe den roten Faden, der sich durch die verschiedenen Geschichten zieht (oder ziehen sollte), einfach nicht mehr.


Kapitel 9

Das Wiedersehen zwischen Pari und Abdullah, besonders der Moment, in dem sie die beiden Teile des Kinderlieds wieder zusammenfuegen, hat mich sehr beruehrt. Das war irgendwie das, worauf ich das ganze Buch ueber gewartet habe. Ich waere jedoch mehr daran interessiert gewesen, wie Abdullah z.B. nach Amerika gekommen ist und ob er vielleicht nach seiner Schwester gesucht hat, als an der Lebensgeschichte von Markos oder dem Alltag von Adel.

Ca. 30 Seiten habe ich noch vor mir. Ich werde das Gefuehl der Enttaeuschung ueber den Verlauf des Buchs leider nicht los...

[EhMikp]

Ich bin ja auch schon fertig mit dem Buch und mir fällt folgendes auf. Irgendwie sind wir alle enttäuscht, dass so viele Geschichten erzahlt werden und doch etliche grosse und irgendwie interessante Details fehlen. Geht mir jedenfalls die ganze Zeit so.

Und nun habe ich gerade folgenden Gedanken: ich bin vielleicht einfach falsch ran gegangen. Das Buch beginnt mit Pari und Abdullah (und auch der Buchruecken lenkte meine Aufmerksamkeit in die Richtung), aber das heißt doch nicht dass der Autor auch tatsächlich nur und vordringlich ihre Geschichte erzählen wollte. Was meint Ihr, haben wir uns alle auf Pari und Abdullah eingeschossen ohne das dies die Absicht vom Autor war?

Mir ist jedoch bewußt, das ihre Geschichte schon mit die wichtigste im Buch sein soll. Und daher verstehe und teile ich auch Eure Unzufriedenheit.

[Aliena]

Ja, koko_photo, diesen Gedanken hatte ich auch schon. Ich bin selbstverständlich davon ausgegangen, dass Pari und ihre Familie im Mittelpunkt des Buches stehen würden. Die ersten Kapitel beleuchten die verschiedenen Familienangehörigen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Geschichte mit dem Dämon ganz am Anfang bildet den Bogen zu Paris Geschichte. Ich finde, der Autor suggeriert im ersten Drittel des Buches, dass dies auch die zentrale Thematik sein wird. Leider schweift er aber immer mehr ab und ich gebe auch coccolone Recht, dass mich Markos und sein Hintergrund überhaupt nicht interessieren.

[emsu]

Ich bin ja auch schon durch und ich war auch ein bisschen enttäuscht am Ende.

Das mit dem falsch rangehen ist ein guter Gedanke. Aber das Buch endet ja auch mit der Geschichte von Pari und Abdullah, von daher war das für mich schon irgendwie die "Hauptgeschichte".

Richtig gut fand ich in Kapitel 6 das Interview mit Nila Wahdati, Paris Geschichte dagegen hat so viele Fragen für mich offen gelassen. Die Hochzeit, Geburten der Kinder, Tod ihres Mannes wurden in eine paar Abschnitten abgehandelt.

Kapitel 7 und 8 haben für mich gar nicht dazugepasst und da ging es mir wie coccolone, einen roten Faden habe ich da nicht mehr gesehen. Die Geschichte von Mr. Markos in Griechenland war zwar spannend zu lesen, aber ich habe den Zusammenhang zum Rest des Buches nicht gesehen.

Kapitel 9 - Irgendwie war mir die ganze Zeit klar, dass sich Pari und Abdullah noch wiederfinden. Aber dass es so enden mußte. Das hat mich schon ganz schön berührt. Und dieses Kapitel war für mich wieder so toll geschrieben, wie auch der Anfang des Buches.

[Mera]

Ich bin wohl raus. Komme gerade gar nicht zum lesen und finde das Buch auch nicht so prall bisher.
Der Anfang war berührend (also die Geschichte mit dem div) und auch schön geschrieben (man ist direkt "drin"), aber dann strotzt es vor Klischees und Vorhersehbarkeit. Der Autor hetzt durch die Handlung und lässt vieles aus, was man noch hätte sagen können/sollen und darunter leideen auch die Charaktere.
Wenn ich jetzt von euch lese, dass das eher schlimmer statt besser wird, dann hält sich meine Motivation in Grenzen.


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[EhMiSL]

Ich war ja, wie ich bereits geschrieben habe, auch etwas enttäuscht, aber ich finde trotzdem, dass das Buch mehr Tiefe hat, als dass man erst denkt. Auch wenn die Kapitel wenig Zusammenhang zu haben scheinen, finde ich, dass der Autor sich mehr dabei gedacht hat:

Achtung Spoiler:

Kapitel 6 fand ich zuerst auch langweilig. Doch schauen wir es genauer an und wir treffen wichtige Themen und Symbole wieder an:
-Die depressive, unglückliche Mutter
-Die gefällte Eiche, die in Kapitel 2 so wichtig war
-Die Wohlstandsverarmlosung
Vielleicht muss das Kapitel ja etwas abstossend sein, damit wir merken, dass die Zeiten des Zaubers und der Märchen definitiv vorbei sind. Ausserdem lässt es uns fragen: was ist besser: Arm aufzuwachsen aber mit vielen Freunden oder alles zu haben, aber keine Freunde?

Kapitel 7
Mein Gott, nervte ich mich, dass der Blickwinkel nun nach Griechenland fällt. So viel lieber hätte ich etwas zu Pari und Abdullah erfahren. Doch auch hier finden sich wieder wichtige Parallelen:
-Das Thema der Mutterliebe
-Kinder, die wie Geschwister aufwachsen, obwohl sie nicht blutsverwandt sind
-Das Thema der Entstellung: Thalias Gesicht ist ja entstellt und auch in den anderen Kapiteln hagen wir viele Menschen mit körperlichen Behinderungen.
Also, wenn man etwas tiefer blickt, finde ich, gewinnen die Kapitel wieder an Spannung zurück. Vielleicht findet ihr beim Lesen auch noch mehr Paralellen. Ich bin mir sicher, dass da ganz viele Schätze entdeckt werden können.

[Mausebaby]

So, ich versuche auch nochmal etwas zu schreiben u hoffe es wird nicht zu abgehakt:

Kapitel 6-ende




Ich schreibe ein wenig durcheinander, da es mir gerade nicht anders in den kopf kommt

Kapitel 8 hat mir zuerst am wenigsten von allen gefallen, da ich, wie ihr auch, keinen roten faden entdecken konnte.
Obwohl dieser ja dann doch irgendwie damit kam, dass mr.markos den brief von nabi an pari gefunden hat u er ja damit derjenige war, der pari ab ihren bruder erinnert hat. Oder verwechsle ich da gerade etwas??
Auf jeden fall fand ich das ende des kapitels dann doch sehr schon geschrieben, quasi die versöhnung/wieder annäherung von mr.markos und seiner mutter.

Das kapitel 7, in welchem es um adel geht, war ebenso zuerst nicht meins. Ich dachte nur, oh man, schon wieder eine komplet neue geschichte und wer sind die denn jetzt alle schon wieder?
Gut, dann kam ja der zusammenhang durch iqbal, den halbbruder pari's. Allerdings, wie schon geschrieben, fand auch ich den tageslauf von adel etwas langatmig geschildert.

Soviel fürs erste, baby ist wach.

[EhMiSL]

Kapitel 8 - 8-tung Spoiler

Das Wiedersehen zwischen Pari und Abdullah, besonders der Moment, in dem sie die beiden Teile des Kinderlieds wieder zusammenfuegen, hat mich sehr beruehrt. Das war irgendwie das, worauf ich das ganze Buch ueber gewartet habe.

Komisch, ich konnte mich nicht ab dieser Textstelle freuen. Ich finde es schade, dass wir Abdullah als alten, kranken, geistesabwesenden Mann wieder antreffen. Da er nicht mehr mitkriegt, was um ihn herum läuft, finde ich diesen Schluss einen Witz. Dieses Ende nimmt doch der Geschichte die ganze Schöhnheit. Wenn er schon sein ganzes Leben seiner Schwester nachtrauert und nun die Wiedervereinigung stattfindet, dann sollte er doch mindestens bei Verstand sein und ihr die Federn selbst geben können. Aber nein, er ist dement. Welche Ironie und welche unpassende Wendung!

Man könnte lediglich interpretieren, dass Abdullah nun wie Baba Ayub seinen Verlust nicht mehr spürt. Baba Ayub hat ja die Flüssigkeit getrunken, die ihn vergessen lässt. Aber 80 Jahre zu leben, ohne eine Möglichkeit zu vergessen, und dann, wenn er es nicht mehr braucht, dement zu werden, macht selbst diese Interpretationsmöglichkeit zweifelhaft.
Wie sehr ihr das? Störte euch das nich?

[Aliena]

Nachdem einige geschrieben haben, dass sie das Ende so berührt hatte, habe ich mich schon darauf gefreut.
Ich muss mich Schneeleopard anschließen. Ich fand das Ende mehr als ernüchternd. Das Buch ist ausgelesen und weggelegt.

Es gibt Bücher, über die ich immer mal wieder nachgrüble (z.B. die beiden anderen Bücher von Hosseini). Dieses ist irgendwie abgeschlossen und weggelegt. Schade. Kein weiterer, bleibender Eindruck...

[coccolone]

Nicht das Ende, sondern diese eine Szene (s.o.), hat mich beruehrt. Ansonsten schliesse ich mich euch an. Das Ende fand ich nicht zufriedenstellend. Auch wenn die Szene emotional war, so fand ich es auch nicht gut, dass Abdullah Pari nicht wiedererkannt hat. Oder dass Pari nicht mehr wusste, welche Bedeutung die Federn hatten. Trotzdem hat mich das Wiedersehen beruehrt. Vielleicht auch weil es kein happy end war. Es war sehr, sehr traurig.