LESERUNDE - "Traumsammler" von Khaled Hosseini

[Mausebaby]

Schneeleopard, dass ist ein interessanter gedanken anstoß, dein letzer satz. Darüber muss ich erst noch nachdenken.

[Aliena]

Ich haber an dieser Stelle die selben Überlegungen angestellt. Ich denke, es ist ein bisschen von beidem.
Der Vater muss sich eingestehen, dass er Schwierigkeiten hat, seine Familie zu ernähren. Schließlich hat sich der Winter schon ein Kind geholt. Ich denke, dass dieses Wissen hart und auch demütigend für einen Vater ist. Schließlich möchte jeder Vater seine Familie beschützen, für sie sorgen können und vor allem ernähren.
Da kommen wir zum nächten Punkt - er möchte das beste für seine Kinder und fängtr bei der süßen, kleinen, zerbrechlichen Pari an. Es wird ihm ein Angebot unterbreitet und er erkennt, dass es das beste für seine Tochter ist, wenn sie bei diesen reichen Menschen aufwachsen kann (vergleichbar mit der Geschichte ganz am Anfang). Der Vater in der Geschichte muss auch erkennen, dass es seinem Sohn an diesem Ort besser geht als bei ihm und stellt das Glück des Kindes über seinen Wunsch, sein Kind wieder bei sich zu haben.

[EhMikp]

Sehr interessante Gedanken, denn für mich war nie Saboor der Dämon. Er hat doch auch unter dem Verlust seiner Tochter gelitten. Ich habe immer den Onkel oder - ganz unbestimmt - die Armut für den Dämon gehalten. Und gerade fällt mir ein, dass auch Nila Wahdati der Dämon sein könnte. Ich denke je nach dem aus welcher Sicht man die Geschichte von Pari letztlich betrachtet, so ergibt sich immer ein anderer Dämon.

Die vorher genannten Assoziationen mit den Feder hatte ich überhaupt nicht. Für mich waren das einfach Federn. Aber die Symbolik, die einige von Euch, haben, gefällt mir richtig gut und lässt mich die Federn noch einmal neu betrachten.

[Mausebaby]

Also ich sehr den vater auch nicht als dem dämon an, dann eher noch nila.
Aus meiner sicht, wollte er durch sein handeln beides erreichen: seiner familie das überleben erleichtern und gleichzeitig seiner kleinen tochter ein leben ermöglichen, welches sie sonst nie hätte leben können.
Und das es ihm nicht leicht gefallen ist, sieht man ja daran, dass er den kontakt zum onkel abbricht, da er durch ihn wahrsch immer wieder an pari erinnert wird.
Ich bin sehr gespannt, wann u wie abdullah wieder auftaucht...

[EhMiSL]

Sehr interessante Gedanken, denn für mich war nie Saboor der Dämon. Er hat doch auch unter dem Verlust seiner Tochter gelitten. Ich habe immer den Onkel oder - ganz unbestimmt - die Armut für den Dämon gehalten. Und gerade fällt mir ein, dass auch Nila Wahdati der Dämon sein könnte. Ich denke je nach dem aus welcher Sicht man die Geschichte von Pari letztlich betrachtet, so ergibt sich immer ein anderer Dämon.

Koko_Photo, ich finde du hast recht und deine Gedanken helfen mir auch, Saboor nicht zu verteufeln. Wenn ich mit deinen Gedanken die Geschichte von Baba Ayub nochmals überdenke, heisst es doch konkret, dass Saboor Abdullah die Geschichte mit der Absicht erzählt, da er schon weiss, dass er Pari weggeben muss, um, wie Mausbaby so schön sagt:

seiner familie das überleben erleichtern und gleichzeitig seiner kleinen tochter ein leben ermöglichen, welches sie sonst nie hätte leben können.
Und das es ihm nicht leicht gefallen ist, sieht man ja daran, dass er den kontakt zum onkel abbricht, da er durch ihn wahrsch immer wieder an pari erinnert wird.

Ich war wütend auf Saboor, dass er das Abdullah antun konnte, aber nun sehe ich ein, dass er letztendlich durch die Geschichte von Baby Ayub versucht sich und Abdullah das Leben zu erleichtern, denn es gibt die Hoffnung, dass es ihr so gut geht wie Qais.

Mausebaby und Koko Photo: Ich wäre nie darauf gekommen Nila Wahdati als Dämon zu sehen, aber diesen Gedanken finde ich genial. Sie hätte ja die Familie unterstützen können, aber denkt nur an sich und ihren eigenen Kinderwunsch.
Nila wiederum leidet unter ihrem Vater und der Tatsache, dass Frauen nicht gleich frei sind wie Männer. Somit ist das Ganze ein Teufelskreis und wie Koko_Photo so schön sagt, kann der Dämon nicht so leicht gefunden werden.

[coccolone]

Kapitel 1-3

Vorab: "Traumsammler" ist das erste Buch, das ich von Hosseini lese, obwohl "Tausend strahlende Sonnen" hier noch ungelesen liegt.

Ich mag seinen Schreibstil sehr gerne. Seine Wortwahl ist so toll. Ein paar Saetze habe ich zweimal gelesen, weil ich so schoen fand.

Interessant finde ich, dass er vieles einfach nur andeutet, wenn auch sehr offensichtlich, so dass eigentlich klar ist, wovon die Rede ist.

Die Symbolik ist mir beim Lesen nicht sonderlich aufgefallen, aber ich mag die Ausfuehrungen von Schneeleopard hierzu. Apropos Feder: Neue Abschnitte in der englischen Ausgabe beginnen immer mit einer kleinen Feder. Ist das in der deutschen Ausgabe auch so?

[Lösche Benutzer 1828]

Denis Scheck hat uebrigens keine gute Meinung zum Buch bzw. zum Autor an sich

[EhMikp]

Wer ist denn Denis Scheck?

@coccolone: Ich habe das deutsche e-book, da ist es nicht so mit der Feder am Anfang des Kapitels.

[coccolone]

Wer ist denn Denis Scheck?

Mir sagt der Name auch nichts.

@coccolone: Ich habe das deutsche e-book, da ist es nicht so mit der Feder am Anfang des Kapitels.

Schade, dass das nicht uebernommen wurde.

[Lösche Benutzer 1828]

Denis Scheck ist ein recht bekannter Literaturkritiker, den ich eigentlich mag. Aber in diesem Fall teile ich seine Meinung nicht. Er moderiert auch "druckfrisch".

"Traumsammler“ erzählt eine zwischen Kabul und Kalifornien, Griechenland und Paris angesiedelte Familiensaga und eine afghanische Version von Hänsel und Gretel, in der ein Bruder nach 60 Jahren seine Schwester wiedertrifft, unter deren Trennung er sein Leben lang gelitten hat. Außer Drogendealern und Waffenhändlern zählt zu den großen Profiteuren der Kriege in Afghanistan Khaled Hosseini, dessen schwer erträgliche Kitschromane das Leid der gequälten Bevölkerung zu Hollywood-kompatiblen Klischees eindampfen."