Besprechung KLOETERS-BRIEF 4

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dieknurpsels
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Beitrag von dieknurpsels »

Hallo!
Dieser Absatz mit dem billigen, statt geduldig ertragen war mir in meinen ersten beiden Wochen in der Schule schon echt Gold wert. Z.B. habe ich da im Musikunterricht zwei Kinder, die keine Sekunde ruhig sitzen können. Ich billige jetzt ihren Bewegungsdrang und nutze ihn für mich. Ich habe die beiden zu meinen persönlichen Assistenten ernannt und lasse sie für mich Instrumente tragen, Schilder auf- und abhängen, CD-Player bedienen etc., wenn ich etwas erklären will, wofür mal Ruhe sein muss. Und ich habe das Gefühl, dass die beiden so mehr mitbekommen, als wenn sie solange auf ihrem Stuhl sitzen sollten.

Bei Juliane gibt es im Moment allerdings eine Sache, die ich wirklich nur in Geduld ertragen kann. Sie erzählt gerade leidenschaftlich gerne Witze, dummerweise immer dieselben zehn in Wechsel, das täglich dreimal und ich finde die noch nicht mal gut - überhaupt war ich noch nie ein großer Freund von Witzen, ich mag mehr Situationskomik. Das einzige, was ich daran positiv finden kann, sind ihre ausgeprägten sprachlichen KOmpetenzen, die dadurch zum Ausdruck kommen, aber dennoch: ES GEHT MIR AUF DEN KEKS!!! :wink: Was meint ihr: Weiter in Geduld ertragen, ihr ehrlich sagen, dass sie es lassen soll, oder wie kriege ich die Kurve zum Billigen?

Diese Fausregel "Eine Klasse ist nur so laut wie ihre Lehrerin" habe ich im Referendariat auch schon oft gehört und deren Wahrheitsgehalt bei Hospitationen immer wieder bestätigt bekommen. Trotzdem braucht es zunächst sehr viel Selbstdisziplin, am Anfang angesichts einer lauten Klasse leise zu bleiben, aber es geht immer besser :)

Tobias ist einer von der Dauer-Ermahn-Fraktion, das stört sogar mich oft. Ihm habe ich den Brief zu lesen gegeben und mit ihm drüber gesprochen, das hat schon etwas geholfen. Außerdem stupsen wir uns öfter mal an, wenn der andere so etwas macht, was wir eigentlich vermeiden wollen. Wenn bei euren Männern so eine grundsätzliche Einsicht besteht, könnt ihr ja vielleicht auch so ein Zeichen wie Hand auf Arm legen oder so vereinbaren, wenn er mal wieder zu laut wird.
Ansonsten wenn ihr grundsätzlich ruhig bleiben könnt, vielleicht überträgt es sich ja irgendwann nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Väter?

Diesen Brief fand ich eigentlich ausschließlich nur gut. Die einzige Frage, die vielleicht noch bleibt: Wenn ich wirklich mal schlecht drauf bin, mich über etwas geärgert habe, sauer bin, wohin dann mit meinen Aggressionen? Manchmal kann man sich dann zurückziehen, schnellen Schrittes spazieren gehen oder ähnliches, manchmal aber auch nicht. Dann lieber erzwungen ruhig und freundlich bleiben oder den Kindern auch mal ehrlich zeigen, mir geht´s gerade nicht gut und ich verlier auch mal die Geduld. Meistens versuche ich ersteres und irgendwann passiert mir dann letzteres mit einem unerwarteten und für die Kinder erschreckenden Knall.

Lieben Gruß
Sabine mit Juliane und Samuel
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Mandy
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Beitrag von Mandy »

Das was Sabine da mit der Schulklasse beschreibt, ist auch gerade bei mir ganz aktuell. Ich leite eine Mittelalter-AG mit etwa 10-15 Kids der 3. und 4. Klasse in dem dem Museum in dem ich arbeite. Und da sind ein paar Kinder dabei, die sagen wir mal schwierig sind. Hoher Lautstärkepegel inklusive. Ich bin ja nun keine Lehrerin, so dass ich da sicher Mankos habe was das "in-den-griff-kriegen" von Klassen angeht, aber dieser Brief war für mich auch in diesem Bereich hilfreich.
Ach übrigens: seit ich diese AG habe, bewundere ich Lehrer von HErzen! Vor allem Lehrer an Hauptschulen!
LG,
Mandy mit Kaija (Feb. 05)

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Heroto
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Beitrag von Heroto »

Hallo Sabine,

ich finde es vor allem wichtig, dass ich authentisch bleibe.
Also wenn ich ein Verhalten nicht billigen kann, dann würde ich es sagen.
Kloeters schreiben ja auch: "Dass man einmal aus der Haut fährt, ist nicht weiter tragisch."

Und wenn du bei den Karten auf den letzten Seiten schaust, steht da zu diesem Thema auch "Sprich leise und freundlich oder laut und freundlich. Aber möglichst freundlich!"

Mit deiner Witze-erzählenden Tochter. Vielleicht kannst du es eher billigen, wenn du nicht die Witze in den Vordergrund stellst, sondern deine Tochter, wie sie Spass dabei hat, ... Dann kannst du dich mit ihr freuen, weil es ihr momentan so viel Spass macht.
Liebe Grüße von
Heroto mit 3 Jungs (9, 7 und 3 J.)
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Verena
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Beitrag von Verena »

Puh. ich reih mich auch noch ein. Ich habe nun auch gelesen....

und meine Gedanken dazu sind glaub ich anders als Eure :wink:

Ich fand diesen Satz so schön, der schönste, den ich glaub ich bisher irgendwo gelesen hatte: "Das einzige, was ein Kind bis zum 6. Lebensjahr lernen muss, ist: Ich bin lieb"

Der gefällt mir sowas von gut, der befreit unheimlich, finde ich.

Was mich etwas nachdenklich stimmt was das Eskimobeispiel. Matteo kommt ja nun auch so langsam in die Phase, wo er nicht alles mitmacht, was ich mir so wünsche. Bei anderen Kindern fällt mir oft auf, dass sie nichts anderes zu tun haben, als ihre Dinge zu verteidigen und alles ist MEINS. Und das fällt mir auch unter Kindern auf, die so aufwachsen wie Matteo, ohne Unteroffizierston(das ist übrigens auch immer mein Ausdruck :wink: ). MAtteo ist noch nicht so auf dem MEINS-Tripp, manchmal macht er es nach, wenn er es irgendwo gehört hat. Aber das verfliegt schnell wieder.
Also ich frage mich, ist das wirklich wahr? sind die Eskimokinder so? Und wenn das so ist, dann hab ich echt Lust, auszuwandern.

Matteo ist selten laut. Er ist eher ein ruhiger Gesell, der sich auch an manchen Tagen lang allein beschäftigt. Und ja, ich spreche ihn schon manchmal dann an, weil ich es so komisch finde, das er so seins macht und ich meins. Klar, wir haben auch andere Tage. Aber das ich ihn so gar nicht stören darf, hui, das fällt mir schon schwer dann. Im Auto zum Beispiel, er sitzt ruhig da und schaut aus dem Fenster. Und ich sage oft, schau mal, hier ist das und da ist dort und guck mal hier und das geht so und so..... ist das ok? Muss ich damit aufhören, ihm die Welt zu zeigen, weil er so ruhig ist und von selbst nicht fragt? Vielleicht hab ich da auch was falsch verstanden.

Was mach ich denn nun, wenn er mit dem Kugelschreiber auf dem neuen Esstisch :roll: :oops: malen will? Bagatellisieren find ich grundsätzlich ganz gut, aber so immer? Wir sagen Matteo dann schon, warum er das lassen soll und das er z.B. stattdessen auf dem Papier malen soll. Er akzeptiert das gut. Zwar will er schon immer mal wieder wo anders malen, aber wenn ich sage, schau mal, mal doch bitte lieber auf dem Papier, dann tut er das auch. Und so ist es mit vielen Dingen, wo ich nach Kloeters bagatellisieren müsste/sollte. Aber ich denke, so fahre ich ganz gut. Da bin ich gerade etwas durcheinandergebracht worden.....

Auch durcheinander bin ich in Bezug auf "anleiten". z.B. beim Kinderturnen. Wenn MAtteo schon ewig das Trampolin blockiert und ein anderes Kind auch mal möchte und er es nicht lassen mag, dann sag ich ihm schon mal, Schau mal, lässt Du die Jula auch mal springen? wenn sie fertig ist, darfst Du dann auch wieder. Er macht das dann auch.....

Mich würden mal Eure Gedanken dazu interessieren....
Ganz liebe Grüße von Verena (02/78 ) mit großem Sohn (11/04) und auch schon wieder großer Tochter (02/08 )

FREIHEIT bedeutet, dass man nicht alles so machen muss, wie andere Menschen. Astrid Lindgren

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Ringelsocke
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Beitrag von Ringelsocke »

Verena hat geschrieben:Was mach ich denn nun, wenn er mit dem Kugelschreiber auf dem neuen Esstisch :roll: :oops: malen will? Bagatellisieren find ich grundsätzlich ganz gut, aber so immer? Wir sagen Matteo dann schon, warum er das lassen soll und das er z.B. stattdessen auf dem Papier malen soll. Er akzeptiert das gut. Zwar will er schon immer mal wieder wo anders malen, aber wenn ich sage, schau mal, mal doch bitte lieber auf dem Papier, dann tut er das auch. Und so ist es mit vielen Dingen, wo ich nach Kloeters bagatellisieren müsste/sollte. Aber ich denke, so fahre ich ganz gut.


So mache ich es auch; immer bagatellisieren kann ich nicht, oder aber ich habs noch nicht ausreichend verstanden.
Das Malen ist hier auch so ein Ding.... ständig wird irgendwas bekritzelt, heute wars mein Mauspad.... ich kann dann doch nicht ständig sagen: Oh Amelie, das kann schonmal vorkommen, dass du da hinmalst, aber bitte mal doch lieber auf dem Papier....!
Liebe Grüße von der Ringelsocke mit 2 Mädels (12/04 und 07/06)
Ich berate nicht mehr!

Ich bin auf dem Weg
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wunderpflanze
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Beitrag von wunderpflanze »

Ich habs jetzt zum zweiten Mal gelesen ...
Wann "belabert" man sein Kind zu viel? Bzw. wann ist es mit sich selbst genug beschäftigt oder genug unbeschäftigt, dass man es in Ruhe lassen "muss"?
Charlotte liegt im Auto oft nur da und kuckt. Ich finde, sie sieht immer etwas traurig aus, weil sie in der blöden Babyschale liegen muss. Darum quatsch ich halt mit ihr. Vielleicht muss das ja dann gar nicht sein ... :roll:
Wenn sie tatsächlich mal für drei Minuten alleine spielt, dann lass ich sie auch in Ruhe. Allerdings bei dem Sandkastenbeispiel ... ich denke, ich hätte einfach das Bedürfnis ab und zu "Hallo" (oder sowas zu sagen), um meinem Kind zu zeigen, dass ich da bin. Ich wär nicht auf die Idee gekommen, dass ich damit das Kind störe - so hab ich das bisher nicht gesehen ...
Liebe Grüße
A. + C. (Juli '06) + M. (Juni '09)
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Heroto
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Beitrag von Heroto »

Hallo Verena,

dann möchte ich dir zu deinem Betrag mal kurz antworten.


Verena hat geschrieben:Ich fand diesen Satz so schön, der schönste, den ich glaub ich bisher irgendwo gelesen hatte: "Das einzige, was ein Kind bis zum 6. Lebensjahr lernen muss, ist: Ich bin lieb"


Den Satz finde ich auch total gut.
Ich finde es jedoch schwer, ihn so umzusetzen. Bei einem 2-Jährigen mag es noch gehen. An einen 4-Jährigen stelle ich dann schon irgendwie andere Anforderungen und Erwartungen.
Ja, ich sollte es wohl lieber sein lassen :wink:

Was mich etwas nachdenklich stimmt was das Eskimobeispiel. Matteo kommt ja nun auch so langsam in die Phase, wo er nicht alles mitmacht, was ich mir so wünsche. Bei anderen Kindern fällt mir oft auf, dass sie nichts anderes zu tun haben, als ihre Dinge zu verteidigen und alles ist MEINS. Und das fällt mir auch unter Kindern auf, die so aufwachsen wie Matteo, ohne Unteroffizierston(das ist übrigens auch immer mein Ausdruck :wink: ). MAtteo ist noch nicht so auf dem MEINS-Tripp, manchmal macht er es nach, wenn er es irgendwo gehört hat. Aber das verfliegt schnell wieder.
Also ich frage mich, ist das wirklich wahr? sind die Eskimokinder so? Und wenn das so ist, dann hab ich echt Lust, auszuwandern.


Ich kann mir schon vorstellen, dass es anderswo viel friedlicher zugeht.
Dieses Verteidigen ist echt angelernt, abgeguckt. Mein Großer hat das auch erst so mit 3 Jahren wirlklich gemacht.

Und: Du solltest immer bedenken: Verteidigen müssen die Kinder nur etwas, was nicht beliebiug häufig vorhanden ist, also ihr Spielzeug etc.
Vielleicht gibt es bei den Eskimokinder auch anderes Spielzeug?

Häufig wird es den Kindern wahrscheinlich echt von den Eltern anerzogen. Wie häufig kann man am Spielplatz beobachten, dass ein kleines Kind mit dem Eimer, der Schaufe, den Förmchen ... eines anderen Kindes spielen möchte. Egal, wie viel eigene Sachen, es dabei hat. Andere Dinge sind immer interessanter. Das ist ein Naturgesetz.
Wie häufig wird dem Kind das Spielen mit dem fremden Spielzeug jedoch von den eigenen Eltern unterbunden - mit dem Hinweis 'HIer hast du dein Spielzeug'
Die Eltern fragen ja noch nicht einmal, ob das andere Kind bzw. dessen Eltern da überhaupt etwas dagegen hätte.

So wird das den Kindern m.E. sehr, sehr schnell begebracht.

Matteo ist selten laut. Er ist eher ein ruhiger Gesell, der sich auch an manchen Tagen lang allein beschäftigt. Und ja, ich spreche ihn schon manchmal dann an, weil ich es so komisch finde, das er so seins macht und ich meins. Klar, wir haben auch andere Tage. Aber das ich ihn so gar nicht stören darf, hui, das fällt mir schon schwer dann. Im Auto zum Beispiel, er sitzt ruhig da und schaut aus dem Fenster. Und ich sage oft, schau mal, hier ist das und da ist dort und guck mal hier und das geht so und so..... ist das ok? Muss ich damit aufhören, ihm die Welt zu zeigen, weil er so ruhig ist und von selbst nicht fragt? Vielleicht hab ich da auch was falsch verstanden.


Die Welt zeigen, darfst du ihm bestimmt. Du solltest ihn nur nicht 'totlabern'. Es könnte sein, dass es sich sonst angewöhnt, gar nicht mehr hinzuhören, wenn du mit ihm sprichst.
Und das wird dich spätestens dann nerven, wenn du ihm etwas sagst, dass _dir_ wichtig ist.

Was mach ich denn nun, wenn er mit dem Kugelschreiber auf dem neuen Esstisch :roll: :oops: malen will?


Dazu schreiben Kloeters in dem 4. Brief doch auch sehr schön, dass Eltern sich gar nicht erst zu wertvolle Möbel anschaffen sollen :wink:

Bagatellisieren find ich grundsätzlich ganz gut, aber so immer?


Gehört das 'Bagatellisieren' nicht schon zum nächsten Brief?

Auch durcheinander bin ich in Bezug auf "anleiten". z.B. beim Kinderturnen. Wenn MAtteo schon ewig das Trampolin blockiert und ein anderes Kind auch mal möchte und er es nicht lassen mag, dann sag ich ihm schon mal, Schau mal, lässt Du die Jula auch mal springen? wenn sie fertig ist, darfst Du dann auch wieder. Er macht das dann auch.....


Ich würde es anders herum machen.
Ich würde zwar sicherstellen, dass er es gesehen hat, das ein anderes Kind wartet. Dann würde ich ihm sagen "Jetzt darfst du zu Ende springen. Danach kann dann die .. springen."
So läßt du die Verantwortung für sein TUn bei ihm und nimmst sie ihm nicht ab. Ich finde, wenn er einfach zuerst beim Trampolin war, dann kann er dort auch so lange springen, wie er möchte.
Ganz häufig klärt sich so ein Fall selber, indem das Kind dann aufhört und das andere läßt. Das war/ist zumindest bei uns der Fall.
Bei meinem Großen war (ist) es immer ganz wichtig, dass es seine Entscheidung ist. Sonst hätte es eine Heulerei gegeben. Also habe ich höchstens auf etwas hingewiesen, ihn dann darin bestärkt, dass es seine Entscheidung sei und ihm Zeit gegeben. Und es hat meistens innerhalb von kürzester Zeit geklappt, dass er das Gewünschte auch getan hat - aus eigener Entscheidung.

So, das waren meine Gedanken dazu.
Liebe Grüße von
Heroto mit 3 Jungs (9, 7 und 3 J.)
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Beitrag von Heroto »

wunderpflanze hat geschrieben:Allerdings bei dem Sandkastenbeispiel ... ich denke, ich hätte einfach das Bedürfnis ab und zu "Hallo" (oder sowas zu sagen), um meinem Kind zu zeigen, dass ich da bin. Ich wär nicht auf die Idee gekommen, dass ich damit das Kind störe - so hab ich das bisher nicht gesehen ...


LACH

Ich denke, du brauchst dem Kind nicht zu zeigen, dass du da bist. Das weiß das Kind ganz genau und davon geht es auch aus Das ist seine Erwartungshaltung.

Du solltest lieber kurz etwas zum Kind sagen, falls du auch nur mal kurz aus seinem Blickfeld verschwindest.
Liebe Grüße von
Heroto mit 3 Jungs (9, 7 und 3 J.)
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Ringelsocke
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Beitrag von Ringelsocke »

Heroto hat geschrieben:
Häufig wird es den Kindern wahrscheinlich echt von den Eltern anerzogen. Wie häufig kann man am Spielplatz beobachten, dass ein kleines Kind mit dem Eimer, der Schaufe, den Förmchen ... eines anderen Kindes spielen möchte. Egal, wie viel eigene Sachen, es dabei hat. Andere Dinge sind immer interessanter. Das ist ein Naturgesetz.
Wie häufig wird dem Kind das Spielen mit dem fremden Spielzeug jedoch von den eigenen Eltern unterbunden - mit dem Hinweis 'HIer hast du dein Spielzeug'
Die Eltern fragen ja noch nicht einmal, ob das andere Kind bzw. dessen Eltern da überhaupt etwas dagegen hätte.

So wird das den Kindern m.E. sehr, sehr schnell begebracht.


Meinst du, Folgendes wäre dann besser:

Kind A und Kind B spielen im Sandkasten und streiten plötzlich um eine Schaufel und können sie nicht selber einigen (2 Jahre alt).
Ich greife ein und sage anstelle von: "Kind A nimmt du deine Schaufel und Kind B nimmt du deine Schaufel" lieber "Kind A nimmt du die rote Schaufel und Kind B nimm du die blaue."

Das kommt hier so oft vor - auch mit Puppen und Co. - dass ich gar nicht recht weiss, wie ich drauf reagieren soll......



Dass mit dem etwas kurz sagen, wenn ich aus dem Blickfeld verschwinde, ist mir auch erst die Tage wieder aufgefallen: FEnja weint jetzt immer, wenn einer von uns beiden Eltern aus ihrem Sichtfeld verschwindet - rede ich dabei, ist es kein Problem ;)
Liebe Grüße von der Ringelsocke mit 2 Mädels (12/04 und 07/06)
Ich berate nicht mehr!

Ich bin auf dem Weg
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Verena
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Beitrag von Verena »

da fällt mir auch noch eins ein...

Gestern bei Freunden, der Sohn in Matteos Alter. die beiden verstehen sich richtig gut.

irgendwann hatte Matteo einen grünen LEGO-Trecker. Den gleichen gabs auch noch in blau, ohne Schaufel. MAthes wollte dann aber den MIT Schaufel. MAtteo hatte gar keine Gelegenheit, zu äußern, wie er das findet, denn sein Vater schoss gleich los: NEIN Mathes, den hatte jetzt aber MAtteo zuerst blablabla :roll: ich hab dann zu MAtteo gesagt, Schau mal, der MAthes möchte so gern den grünen Trecker haben. Guck mal, hier ist der auch in blau, magst Du vielleicht tauschen und Mathes den grünen geben?

War dann gar kein Problem. Nur der Vater guckte etwas dusselig aus der Wäsche :P
Ganz liebe Grüße von Verena (02/78 ) mit großem Sohn (11/04) und auch schon wieder großer Tochter (02/08 )

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