Stillgruppe in Privathaushalt?

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EhMiMBZ

Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von EhMiMBZ »

Ihr lieben SUTlerinnen, ich brauche mal euren Rat.
Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum, wenn nicht, bitte gerne verschieben.
Ich habe die Frage auch im AFS-Forum gestellt, aber da ist es sehr ruhig und ich erhoffe mir hier eine größere Meinungsvielfalt, nicht nur aus der Sicht von Kolleginnen, sondern auch von potentiellen Nutzerinnen...


Ich wohne im ländlichen Raum mit sehr weit verstreuten Stillgruppen und möchte selbst eine gründen.

Da ich kein Auto habe, bin ich darauf angewiesen, Räumlichkeiten in meinem Wohnort zu finden.
(Mit zwei Kindern plus Material und bei den schlechten Busverbindungen kann ich es mir anders nicht vorstellen).

Vom Ort bekomme ich keine Räumlichkeiten, da es ja schon eine Krabbelgruppe gibt.
In die Krabbelgruppe einklinken darf ich mich nicht, da diese in einer Kirchlichen Einrichtung zu hause ist- die ich als NichtMitglied nicht nutzen darf.

Die einzigen privaten Geschäftsräume wurden genau jetzt wieder neu vermietet, so dass auch diese wegfallen.

Und jetzt?

Ist es seriös genug, wenn ich die Stillgruppe bei mir zu hause (freistehendes EFH) mache?
Vorteile: es ist genug Platz für 6-7 Gäste plus Kinder. Alles ist kindersicher, wir haben ein Extra Austobezimmer und im Sommer einen großen Garten, es ist alles in gut vorzeigbarem Zustand. Bequemer geht es für mich nicht.

Nachteile: es ist und bleibt ein Privathaushalt und ich stelle mir die Hemmschwelle, ein solches Treffen als Mama aufzusuchen viel höher vor, als wenn es ein öffentlicher Raum wäre -neutral und unverbindlich.

Würdet ihr als Besucher euch daran stören oder wäre es egal?
Kann ich noch professionelle Gruppenleiterin und Fachfrau sein, wenn ich mein Klientel so sehr in meine Privatsphäre eindringen lasse?
Ich habe mir das nächste Frühjahr als Ziel gesetzt für die Gründung. Vielleicht tut sich ja im Laufe der Zeit noch ein Weg auf, aber ich würde mich ärgern, wenn ich meine Pläne "nur" wegen der Räumlichkeiten auf unbestimmte Zeit verschieben müsste.

Was meint ihr?

Herzliche Grüße, Stefanie
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mayra
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Re: AW: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von mayra »

Also: ich als Teilnehmerin war schon bei LLL Treffen bei den Beraterinnen zu Hause und fand das immer sehr schön & persönlich. Ich als AFS Stillberaterin musste leider die Erfahrung machen das hier auf dem Dorf niemand kam, so lange ich es daheim angeboten habe. Als ich Räume in der nächsten Kleinstadt hatte, war es wenigstens so, das gelegentlich mal Frauen da waren. Aber ich hatte nie mehr als 2-3 Frauen. Daher liegt meine nach über zwei Jahren erstmal auf Eis.

Meine Erfahrung machen ist: alle Babykurse sind wichtiger als Stillgruppe... und es ist auch mittlerweile ein echtes Überangebot an solchen Gruppen vorhanden... sodass man nur schwer Teilnehmerinnen findet.

Trotzdem viel Erfolg!


-mobil-
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palme56
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Re: AW: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von palme56 »

Hallo,

ich als Mutter finde es ok in einen Privathaushalt zu gehen, weiß aber, dass es anderen nicht angenehm ist, es wirkt verbindlicher.

Aus beruflicher Sicht würde ich nicht zu Hause anbieten, weil mir das zu privat ist, meinen Freiraum einschränkt und ich in meiner Freizeit niemanden unangemeldet vor der Tür stehen haben möchte.

Das ist aber meine ganz persönliche Sicht, dir geht es damit vielleicht anders.

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anirahtaK
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Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von anirahtaK »

also als Mutter fänd ich völlig in Ordnung zu jemand nach Hause zu gehen. Zumal wenn man bei Dir in der Gegend wohnt, kennt man ja uU das Problem mit den Räumlichkeiten. In einer Großstadt ist es evtl noch mal was anderes?! Wobei auch hier hätte ich es toll gefunden, dahin zu gehen wo ein großer Garten ist...
aber ich hab auch keine größeren Hemmungen oder Berührungsängste.

Moppetüte *12.12
- eines Tages fällt dir auf, dass du 99% gar nicht brauchst -
EhMiMBZ

Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von EhMiMBZ »

@Palme: nenee, ich seh das ja ähnlich wie du, genau das sind meine Bedenken. Und wenn ich ein Auto hätte, wäre das auch gar keine Option für mich. Dann würde ich die umliegenden Hebammenpraxen, Volkshochschule, .... abklappern, bis ich was finde.
Aber bei allem ehrenamtlichen Engagement, den halben Tag mit Kleinkind, Baby und Material mit Öffis unterwegs zu sein - nee, ich muss auch an mich denken und die Gruppenarbeit als etwas Positives erleben...

mayra: in meiner Gegend sehe ich kein Überangebot. Es gibt zwar die klassischen Mainstream-Baby-/Krabbelgruppen, aber ich möchte ja bewusst etwas anderes anbieten. Die Babykurse bei den Hebammen sind ja zeitlich begrenzt und die nächsten Stillgruppen jeweils um die 20km entfernt. Aber ja, ich denke auch, ich werde das eine oder andere Mal allein hier sitzen. Das ist für mich dann hier aber weniger schlimm, als wenn ich dafür zwei Stunden lang Bus gefahren bin...

Die Optionen sind daher aus meiner Sicht: entweder eine Gruppe bei mir, die halt nicht oder nicht so optimal läuft (weil sich eben viele potentielle Teilnehmerinnen scheuen) oder gar keine Gruppe...

Die Frage ist, mache ich mich mit einer Stillgruppe in meinem WoZi womöglich lächerlich, geht der offizielle, fachliche, offene Charakter der Gruppe ganz verloren? Fühlen sich die Frauen in diesem Umfeld bei mir besser oder schlechter aufgehoben?
Oder ist es als Alternative zu "Keine Stillgruppe" legitim, SO klein anzufangen, um überhaupt erstmal nen Startschuss zu setzen...
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Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von Kielersproettchen »

Ich hätte kein Problem damit zu jemandem nach Hause zu gehen.
Sproettchen geboren im August 2013
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Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von hennnamae »

Hmm. Ich muss gestehen, ich würde mich in der doppelten Position von Klientin und Gast unwohl fühlen.

Ist der kirchliche Raum ausgeschlossen? Hast du persönlich gefragt oder nimmst du das nur an?
Habt ihr kein städt. Gemeindehaus? Gibt's bei euch evtl. eine Physiopraxis oder sowas, die evtl eine Kooperation eingehen würden?


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Mädel 12/2006
Bub 05/2010
EhMiMBZ

Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von EhMiMBZ »

Ja, der ist Tabu. Bin sogar mit dem Leiter der Einrichtig über einige Ecken verschwägert und selbst das nützt mir nichts.

Und nein, weder Gemeindehaus noch irgendeine Praxis (es gibt zwar eine Praxis, aber deren Räume sind deutlich kleiner als mein WoZi).

Schon alles durchgespielt, angefragt und ausgeschlossen. Die einzige Option war eine leerstehende Fahrschule in Privatbesitz, aber da zieht jetzt wieder ein Geschäft ein.
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Jule
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Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von Jule »

Ich hätte kein Problem damit zu kommen :D
Liebe Grüße von Jule mit den Mädels 06/05 und 08/07 und dem Mini-Weihnachtsmädel '13
Lerche

Re: Stillgruppe in Privathaushalt?

Beitrag von Lerche »

Meine Stillberaterin hat eine Stillgruppe in einer Eigentumswohnung angeboten. Die Wohnung wurde aber nur dafür und für diverse andere Gruppen (Babymassage etc.) genutzt.

Meine Stillberaterin hat den Raum so gestaltet, dass wir alle auf dem Boden saßen, die Kinder konnten frei herumkrabbeln oder auf dem Boden abgelegt werden. Alles war gesichert, sehr sauber, es gab für jeden ein Kissen. Auf dem Boden lagen abwaschbare Schaumgummimatten, falls mal ein Baby spuckte oder auf die Unterlage pieselte konnte man es gut saubermachen. Es wurde auch ein Bällebad aufgestellt, im Raum war eine Federwiege, eine Waage, Bücher zum Ausleihen usw.
Das war alles schon sehr professionell.

In ein Wohnzimmer zu kommen, indem private Gegenstände herumstehen, die evtl. wertvoll sind fände ich nicht angenehm. Für mich ist auch wichtig, dass ich mich frei bewegen kann, auf die Toilette gehen z.B. ohne dass ich den Eindruck habe in privaten Gemächern herumzuirren. Auch für dich wärs besser, wenn du deine Sachen irgendwie sicherst, damit nichts geklaut wird.
Ich mag es generell, wenn solche Angebote nicht allzu kumpelhaft ablaufen und da sehe ich eben die Gefahr, dass das Ganze zu privat wird bei dir und dass dann manche Frauen das ganze zu freundschaftlich sehen und ignorieren, dass sie da eigentlich was bezahlen sollen. Letzteres konnte ich so in Ansätzen auch bei meiner Stillgruppe beobachten.
In meiner Stillgruppe waren immer so 8-10 Teilnehmer, mit 2-3 hätte ich mich nicht so wohl gefühlt.
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