Hilfe, Mann will weniger tragen wegen Gewöhnung

[pqr]

IndieRina

Meine Kleine kann ich schon immernoch 8 h am Tag tragen.
Dies mache ich aber normalerweise nicht.
Ich lasse sie natürlich auch spielen und entdecken.
Welche Arten der Beruhigung schweben Deinem Mann denn vor?
Hier ist tags das Tragen immernoch meine Lieblingsmethode zur Beruhigung, aber wohl, weil das für mich am einfachsten ist und mit dem Geschwisterkinfd am Besten zu vereinbaren.

[Regenbogen3141]

Ich wüsste spontan nicht, dass es derartige Studien gibt. Generell sind vernünftige Studien in dem ganzen Bereich sehr rar.

Die Angst deines Mannes ist nachvollziehbar und steckt wohl in sehr vielen Menschen tief drin. Das ist ja quasi DAS Grundprinzip sämtlicher Erziehungsmethoden des letzten Jahrhunderts. Sich das aus dem Kopf zu schlagen ist nicht so einfach.

Vielleicht helfen da gerade die Erfahrungen mit Kind Nr. 1? Das wurde viel getragen, konnte es sich dann später nur durchs Tragen beruhigen?
Offensichtlich doch nicht, wenn du schreibst, dass es pflegeleichter war.
Du kannst dir auch andere Beispiele überlegen, die seine Angst etwas lindern können.

Bsp: mein Baby schläft derzeit tagsüber fast nur noch mit Fön-App ein. Dabei habe ich das die letzten Wochen nie als Einschlafhilfe verwendet.
Die Brust, mein (aus praktischen Gründen) favorisiertes Einschlafmittel, ist hingegen sehr viel weniger effektiv. Das Kind hat sich offensichtlich selber ausgesucht, woran es sich "gewöhnt". Überhaupt musste ich in den wenigen Monaten schon ziemlich oft resigniert feststellen, dass der eigene Einfluss doch sehr viel geringer ist als man denkt.
Wäre sonst auch zu einfach, man nehme das Thema essen: einfach dran gewöhnen, dass es bei Hunger nur Gemüse bekommt, dann will es später immer Gemüse. Klappt leider nicht, die meisten wollen dann doch irgendwann lieber Schokolade oder Pommes

Ansonsten hilft vielleicht ein pragmatischer Ansatz?
Das Baby weint, das Grundbedürfnis MUSS erfüllt werden, dies ist auch deinem Mann klar.
Wenn er Angst hat davor, dass das Tuch die einzige Lösung ist, dann soll er (mind.) eine weitere Lösung vorschlagen, die genauso effizient ist.
Denn wem nutzt es, wenn man zwar eine andere Möglichkeit hat, das Kind zu beruhigen, dass aber sehr viel schlechter "wirkt", das Baby also mehr weint?
Nach ein paar Monaten macht das nämlich (s.o,) keinen Unterschied, außer, dass man zusätzlichen Stress hatte, weil man auf die effektive Lösungsstrategie verzichtet hat.

[newmanekineko]

Weißt du denn, was genau seiner Meinung nach das Problem wäre, wenn es sich später wirklich nur durchs Tragen beruhigen ließe?
Ich bin nämlich ziemlich pragmatisch (einer der Hauptgründe, wieso ich meine Kinder so viel trage/getragen habe):
Ein Tuch/Trage kann immer mitgenommen werden; tragen können auch andere Personen; tragen kann man überall (sogar im Freibad im Wasser); es wird in der Öffentlichkeit nicht als anstößig empfunden (anders als Stillen); es kostet nichts; es schadet dem Kind nicht; etc.

Was also ist denn genau die Angst? Ich meine das als ganz ernsthafte Frage.

[Imkii]

Weißt du denn, was genau seiner Meinung nach das Problem wäre, wenn es sich später wirklich nur durchs Tragen beruhigen ließe?
Ich bin nämlich ziemlich pragmatisch (einer der Hauptgründe, wieso ich meine Kinder so viel trage/getragen habe):
Ein Tuch/Trage kann immer mitgenommen werden; tragen können auch andere Personen; tragen kann man überall (sogar im Freibad im Wasser); es wird in der Öffentlichkeit nicht als anstößig empfunden (anders als Stillen); es kostet nichts; es schadet dem Kind nicht; etc.

Was also ist denn genau die Angst? Ich meine das als ganz ernsthafte Frage.

Darf ich mich mal anschließen?
Ich stimme, dir eigentlich voll und ganz zu. Mein Kind ist mittlerweile fast 11 Monate alt und quasi noch nie allein eingeschlafen, immer nur beim Stillen oder Tragen. Für mich ist das kein Problem. Nun aber das große ABER: Ab Mai wird sie in die Krippe gehen und ich habe keine Ahnung, wie sie da Mittagsschlaf machen soll. Das macht mich richtig fertig im Moment... so sehr dass ich mich frage, ob wir es nicht doch hätten "üben" müssen, dass sie in ihrem Bettchen einschläft. Nicht dass ich wüsste, wie das geklappt hätte...
Aber insofern, kann ich die Sorge des besagten Papas schon irgendwie verstehen....

[pqr]

Imkili

Das Thema hatten wir schon häufiger im Schlafforum.
Meist bringt das Üben nicht viel, da die Situation so anders ist in der Krippe.
Erfahrene Erzieher suchen und finden meist einen eigenen Weg, manche tragen sogar anfangs. Zusätzlich gibt es in der Krippe meist das Herdenphänomen und die Kinder sind müder als zu Hause. Allein einschlafen ist das in der Krippe ja eigentlich nicht, es sind ja meist noch 4 bis 10 andere Zwerge da.

[travelmate]

Eine Studie, wie du sie suchst, kenne ich leider nicht. Aber um Einschlafrituale geht es auch in "Schlaf gut, Baby" von Imlau und Renz-Polster. Da schreibt er dazu, dass es nur Sinn macht die aktuelle Situation des Babys/der Familie anzugucken. Was braucht das Baby/ brauchen wir jetzt, um am besten schlafen zu können. Es macht keinen Sinn lt. Renz-Polster irgendwelche Einschlafbrücken nicht zu bauen, weil man von ihnen spätere Probleme erwartet.
Die ganze Argumentation oder eine Textstelle kann ich dir leider nicht konkret nennen.

[Imkii]

Imkili

Das Thema hatten wir schon häufiger im Schlafforum.
Meist bringt das Üben nicht viel, da die Situation so anders ist in der Krippe.
Erfahrene Erzieher suchen und finden meist einen eigenen Weg, manche tragen sogar anfangs. Zusätzlich gibt es in der Krippe meist das Herdenphänomen und die Kinder sind müder als zu Hause. Allein einschlafen ist das in der Krippe ja eigentlich nicht, es sind ja meist noch 4 bis 10 andere Zwerge da.

Lieben Dank! Genau diesen Zuspruch brauchte ich gerade
(Und entschuldige mich, dass ich den Thread gecrasht habe )

Ich geh dann mal im Schlafforum gucken. Da war ich tatsächlich noch nicht so viel unterwegs...

[pqr]

viewtopic.php?f=28&t=206866&p=5360167&h ... e#p5360167
Imkili
hier z.b. ein Link dazu

[Gnomimama]

IndieRina,
Männer haben manchmal diese Anwandlungen. Sie wollen auch nur das Beste für's Kind.
Ich mache meinem dann immer gern den Vorschlag: “Gut, dann versuch es anders.“ Das zieht ihm jedes Mal den Zahn. Unser Kind will nachts immer nur durch die Brust beruhigt werden. Mein Freund hat sich durch die Tagesmutter sehr verunsichern lassen, was das Einschlafritual angeht und wir haben uns sogar gestritten deswegen, weil ich mir nicht von außen sagen lasse, wann ich mein Kind stille und wann nicht. Naja. Die erste Nacht kam und rat mal, wer nicht aufstand, sondern stöhnte “nimm ihn endlich an die Brust!“

Imkii...
Ich mache mir auch etwas Sorgen. Das Kinderbett steht jetzt als Alibi im Kinderzimmer. Er ist eigentlich sehr gern darin, schläft nur nicht. Ich habe jetzt beschlossen, dass es nicht schaden kann, wenn er hier oder bei der Oma mal im Gitterbett/Reisebett ist und spielt oder was auch immer er mag. Damit er keine Angst kriegt, wenn er bei der Tagesmutter plötzlich “eingesperrt“ ist.

[RedsMama]

Imkili

Das Thema hatten wir schon häufiger im Schlafforum.
Meist bringt das Üben nicht viel, da die Situation so anders ist in der Krippe.
Erfahrene Erzieher suchen und finden meist einen eigenen Weg, manche tragen sogar anfangs. Zusätzlich gibt es in der Krippe meist das Herdenphänomen und die Kinder sind müder als zu Hause. Allein einschlafen ist das in der Krippe ja eigentlich nicht, es sind ja meist noch 4 bis 10 andere Zwerge da.

Ganz genau. Der Weltenbummler war auch ein gutes Beispiel dafür

Zur Thema: Ich denke immer so: wenn es sich um ein Grundbedürfnis handelt, die beste Art, es "loszuwerden", ist, es sofort und ausgiebig zu befriedigen. Ist doch logisch: wenn ein Kind ganz viel Hunger hat (zum beispiel), was bringt es dazu, weniger hunger zu haben? Weniger essen, oder so viel essen, dass das Kind irgendwann satt ist?

Ansonsten, soll er sich doch etwas anders ausser tragen einfallen lassen. So einfach ist es. Und wer weiß, vielleicht trifft er ins Schwarze?