Einschlafen nach dem Abstillen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Reh
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Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Reh »

... oder auch: Einschlafen in Zeiten des Kontaktverbots

Als mein Kind noch gestillt hat und unser Alltag noch normal lief, ist mein Kind ziemlich spät abends problemlos einschlafen. Entweder beim stillen, oder beim kuscheln mit meinem Mann, während ich mich noch bettfertig gemacht habe, oder manchmal einfach so im Wohnzimmer auf dem Schoß oder auf dem Sofa.

Nun will mein Kind nicht mehr stillen - auch nicht, wenn ich es anbiete. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt kamen die Veränderungen im Alltag, die derzeit darin gipfeln, dass wir außer uns dreien in der Kernfamilie keine persönlichen Kontakte mehr haben.

Seitdem jedenfalls ist das einschlafen ein Kampf. Unser Kind turnt im Bett herum, brüllt, es wolle nicht schlafen (obwohl es sichtlich sehr müde ist), tritt uns, rammt seinen Kopf in diverse Körperteile (vorzugsweise Kopf oder mein Bauch) und schläft einfach nicht.

Ich suche Ideen, was wir tun können, um das ganze entweder abzukürzen oder für uns angenehmer zu gestalten.

Sollte mein Mann unser Kind gewaltsam festhalten und sich treten lassen? Schläft es dann schneller ein?

Was könnten wir tun, damit wenigstens wir schlafen können? Wir sagen schon immer, du musst ja nicht schlafen, du kannst ja in deinem (Beistell)Bett schlafen, aber wir möchten jetzt schlafen.

Uns schlafend stellen ist keine Option, weil wir ja attackiert werden und das schon gern abblocken wollen, weil es echt weh tut. Das Kind hat einen ziemlich harten Kopf und ihm scheint das überhaupt nicht weh zu tun...

Wieder aufstehen geht auch nicht, erstens ist es zu spät, wir wollen ja auch schlafen, zweitens steht das Kind dann auch wieder auf und kommt mit.

Am Mittagsschlaf drehen geht leider auch nicht so einfach: Entweder der fällt eh schon weg oder das Kind ist so müde und durch, dass es nachmittags nur brüllt und alles mögliche durch die Gegend wirft und uns mit dem Kopf rammt. Das können wir nicht stundenlang begleiten, bis es "spät genug" zum Nachtschlaf ist, außerdem würde dann ja das Abendessen wegfallen, was ja auch eher suboptimal wäre, oder? Es ist aber egal, ob geschlafen wurde oder nicht, abends läuft es gleich.

Ich vermute, ich sehe einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht, und die Lösung ist ganz einfach, aber für eine kurze Frage war es mir dann doch zu lang.

Vielen Dank schon mal für eure Denkanstöße.
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thuri
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von thuri »

Ist er vielleicht zu müde und braucht früher etwas Ruhe?
Oder ist er im Gegenteil nicht ausgetobt und braucht mehr Bewegung?
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Reh
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Reh »

Hm, zu müde könnte ich mir dann vorstellen, wenn er tagsüber nicht geschlafen hat, aber auch wenn er relativ spät dann doch noch geschlafen hat, ist es schwer.
Ich hab auch schon mal mit ihm um 21 Uhr im Bett gelegen, aber da erzählt er immer nur "lieber hunter gehen!" Und ruft nach meinem Mann, damit der ihn wieder mit runter nimmt.
Da bräuchte ich dann noch Zusatztipps, wie ich das Kind "So früh" schon in den Schlaf bekomme. Um die Zeit ist dann zwar kein Drama, aber schlafen tut er auch nicht.
Eine Zeitlang ist er mal gegen 20 Uhr eingeschlafen. Dann war aber immer um 21 Uhr wieder fit und ist dann bis Mitternacht rumgeturnt :roll:

Mehr Bewegung ist leider schwierig, will er nicht. Wenn ich mit ihm raus gehe (was er schon mal nicht will: "Ich warte hier!!!") und Trampolin oder Laufrad oder so anbiete, will er auf einmal keinen Fuß mehr auf den Boden setzen und jammert nur "Arm! Arm!"
Im Haus dreht er ja oft gegen Abend auf und wirft Dinge herum - wenn man dann mit ihm raus geht, ist aber das gleiche Ergebnis, "Arm! Arm!" oder auch mal in den Buggy, wo er dann einen sehr verspäteten Mittagsschlaf einlegt.
Ich hab noch nicht DIE Bewegung gefunden, die er freiwillig macht, die ihn genug auspowert. Ich kann im Moment auch nicht so viel mit- bzw vormachen, weil ich durch die Schwangerschaft viel schneller k.o. bin als sonst.
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Leominor
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Leominor »

Wie viel Zeit ist denn zwischen Mittagsschlaf und in‘s Bett gehen abends? Bei uns sollten das mindestens 7-8 Stunden sein, sonst ist einschlafen ein totales Drama... 🙄

Wobei wir mittlerweile den Mittagsschlaf fast immer ausfallen lassen. Das Tigermädchen ist dann nach dem Mittagessen zwar auch sehr müde und die Laune ist unterirdisch (mit heftigen Wutanfällen wie du sie beschreibst), aber wenn man dann etwas macht, was sie toll findet geht es doch ganz gut. Ich habe das Gefühl, man muss sie über einen bestimmten Müdigkeitspunkt bringen, danach geht es dann wieder und die Laune ist auch wieder gut. Bei uns funktioniert rausgehen und Laufradfahren super. Oder gestern ausprobiert, die tägliche Sportstunde von Alba Berlin. 😂 Baden hat auch schon geklappt oder Videotelefonie mit Opa und Oma. Backen ist auch immer eine Option.
Es ist kurz anstrengend sie wach zu halten, aber abends schläft sie in 5 Minuten und relativ früh (beim kuscheln mit Papa, gelegentlich einfach so oder auch beim Stillen und gestern sogar auf dem Wickeltisch beim Zahnputzvideo 🙈).
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Caitrionagh »

Ach, so ein Drama tut mir leid für euch :( bei uns war es nicht ganz so schlimm, vor allem nicht körperlich, aber nicht schlafen wollen haben wir hier auch oft. Ginge eine Gutenachtgeschichte zum Herunterkommen, oder macht ihr das sowieso schon?
Vielleicht könnt ihr auch sagen, ihr kämpft jetzt bewusst mal 5 Minuten zusammen und danach ist Ruhe? Oder Trampolinspringen im Bett? Irgendeine Ersatzhandlung?
Hier gibt es zwei Szenarien. Unser Kind will entweder nicht ins Bett oder im Bett nicht schlafen. Für erstes hilft: ins Bett fliegen, Geschichte oder Hörbuch (für euch vielleicht noch zu früh?) anbieten, irgendein Spiel daraus machen. Am zuverlässigsten beim Einschlafen hilft bei uns ein Handel/Spiel: Ich zähle bis hundert, dabei darf sie sich nicht bewegen oder reden, und wenn sie bei 100 noch nicht schläft, darf sie wieder aufstehen. Ist noch nie passiert, sie macht bereitwillig mit und schläft dabei ein (ich auch).
Früher mochte sie es auch gern, wenn ich singe, jetzt hört sie lieber Musik oder ein Hörspiel zum Einschlafen.
Draußen wollte sie auch immer viel auf den Arm. Mittlerweile geht Fangen spielen, Wettrennen oder Hüpfen ganz gut.
Wann steht er denn früh auf? Kann man da was drehen?
Hoffentlich wird alles schnell wieder gut für euch!
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Reh
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Reh »

Leominor hat geschrieben: 28.03.2020, 17:08 Wie viel Zeit ist denn zwischen Mittagsschlaf und in‘s Bett gehen abends? Bei uns sollten das mindestens 7-8 Stunden sein, sonst ist einschlafen ein totales Drama... 🙄

Wobei wir mittlerweile den Mittagsschlaf fast immer ausfallen lassen. Das Tigermädchen ist dann nach dem Mittagessen zwar auch sehr müde und die Laune ist unterirdisch (mit heftigen Wutanfällen wie du sie beschreibst), aber wenn man dann etwas macht, was sie toll findet geht es doch ganz gut. Ich habe das Gefühl, man muss sie über einen bestimmten Müdigkeitspunkt bringen, danach geht es dann wieder und die Laune ist auch wieder gut. Bei uns funktioniert rausgehen und Laufradfahren super. Oder gestern ausprobiert, die tägliche Sportstunde von Alba Berlin. 😂 Baden hat auch schon geklappt oder Videotelefonie mit Opa und Oma. Backen ist auch immer eine Option.
Es ist kurz anstrengend sie wach zu halten, aber abends schläft sie in 5 Minuten und relativ früh (beim kuscheln mit Papa, gelegentlich einfach so oder auch beim Stillen und gestern sogar auf dem Wickeltisch beim Zahnputzvideo 🙈).
So war es bei uns halt bisher ;)

Ich fürchte, es ist nicht genug Zeit zwischen Mittagsschlaf und abends - aber er schläft halt auch nicht ein, wenn er gar keinen hatte.
Und vorsorglich früher Mittagsschlaf klappt auch nicht (tragen oder Buggy), dann bleibt er stumpf wach.

Rausgehen und ihn aktiv sein lassen, wenn er müde ist, geht halt nicht, dann will er getragen oder geschoben werden und schläft dann. Sportstunde müsste ich mal probieren... Video-Telefonie klappt super, bis Zeit zum auflegen ist. Dann brüllt er sogar, wenn sonst alles ok ist 8)
5 * im Herzen, Rehlein 02/18, Rehkitz 07/20, Reh-Mini 03/23

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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Reh »

Caitrionagh hat geschrieben: 28.03.2020, 17:10 Ach, so ein Drama tut mir leid für euch :( bei uns war es nicht ganz so schlimm, vor allem nicht körperlich, aber nicht schlafen wollen haben wir hier auch oft. Ginge eine Gutenachtgeschichte zum Herunterkommen, oder macht ihr das sowieso schon?
Vielleicht könnt ihr auch sagen, ihr kämpft jetzt bewusst mal 5 Minuten zusammen und danach ist Ruhe? Oder Trampolinspringen im Bett? Irgendeine Ersatzhandlung?
Hier gibt es zwei Szenarien. Unser Kind will entweder nicht ins Bett oder im Bett nicht schlafen. Für erstes hilft: ins Bett fliegen, Geschichte oder Hörbuch (für euch vielleicht noch zu früh?) anbieten, irgendein Spiel daraus machen. Am zuverlässigsten beim Einschlafen hilft bei uns ein Handel/Spiel: Ich zähle bis hundert, dabei darf sie sich nicht bewegen oder reden, und wenn sie bei 100 noch nicht schläft, darf sie wieder aufstehen. Ist noch nie passiert, sie macht bereitwillig mit und schläft dabei ein (ich auch).
Früher mochte sie es auch gern, wenn ich singe, jetzt hört sie lieber Musik oder ein Hörspiel zum Einschlafen.
Draußen wollte sie auch immer viel auf den Arm. Mittlerweile geht Fangen spielen, Wettrennen oder Hüpfen ganz gut.
Wann steht er denn früh auf? Kann man da was drehen?
Hoffentlich wird alles schnell wieder gut für euch!
Für all diese Vorschläge ist er, wenn wir erstmal im Bett sind, schon nicht mehr zugänglich. Aber es ist sicher mal einen Versuch wert, das schon unten im Wohnzimmer mal zu verhandeln, und zu hoffen, dass das im Kopf präsent bleibt, obwohl wir ins Bett gehen.

Eine Geschichte hat vor dem Abstillen meistens geklappt, und wenn er dann doch noch wach war, haben wir halt gestillt. Das ist ja das komische: als wir grundsätzlich noch gestillt haben, hatten wir mehrere Wege in den Schlaf, die gut geklappt haben, und jetzt, wo stillen weg fällt, gehen diese Wege auch nicht mehr...

Am aufstehen zu drehen ist schwer, wollte ich aber eigentlich sowieso. Das Problem ist nur, wenn er endlich schläft, liege ich meist noch eine halbe bis ganze Stunde wach, bis ich auch schlafe. Und mein Schlafbedarf ist im Moment höher als seiner, sodass er mich morgens meistens weckt. Außerdem muss ich nachts jetzt öfter mal zur Toilette, was ja letztlich meine Schlafzeit noch kürzer macht. Ja, um 9 Uhr aufstehen ist sicher zu spät, aber wenn ich erst um Mitternacht schlafe und selbst 10 Stunden Schlaf bräuchte, ist es wiederum zu früh :|
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Caitrionagh »

Vertrackte Situation :| ich empfehle dann das Zählen für dich :mrgreen: ich schlafe IMMER ein, wenn ich zwischen den Zahlen vier Atemzüge lasse (so bei 50).

Nicht zugänglich war mein Kind nie... da hab ich keinen Rat. :(

Als wir das Stillen abgeschafft haben, wars bei uns auch anders. Vorher: Stillen, wegdrehen, schlafen, superpraktisch. Nachher: im Arm einschlafen, unbedingt kuscheln. Das finde ich total schön und zum Glück ist Arm wegziehen im Schlaf kein Problem, aber trotzdem ist es etwas schwieriger.
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Seifenblasenfrau
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Mag er Hörspiele? Unser Kleiner kennt wegen der Großen schon lange Hörspiele zum Einschlafen, jetzt wo er abgestillt ist, verlangt er bei jedem Aufwachen, dass er zum Einschlafen das Hörspiel angemacht bekommt.
Die Große 08/15
Der Mittlere 04/18
Der Kleine 09/22
Reh
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Re: Einschlafen nach dem Abstillen

Beitrag von Reh »

Hörspiele kennt er nicht, finde ich für uns schwer umsetzbar, weil ich Hörspiele hasse. Aber wenn es klappte, wäre es schon besser als Gebrüll.
Wir haben meist Radio an, weil mein Mann so am besten einschläft. Das stört mich zumindest nicht ganz so sehr wie Hörspiele.

Einen Weg habe ich jetzt gefunden zum einschlafen ohne Gebrüll etc., aber vielleicht nicht unbedingt den besten: mit Kind auf dem Schoß Tower Defense am PC spielen :oops: das schläfert sehr schnell ein, wie ich festgestellt habe.

@Caitrionagh: wenn ich so lange Pausen zwischen dem zählen mache, komme ich ja noch schneller ins denken und zähle viel zu schnell gar nicht mehr, weil ich nur noch denke. Beim zählen ohne Pause dauert das kaum bis 5 bis ich doch wieder irgendwas denke...
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