Begleiten vs. Erziehen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Lösche Benutzer 17612

Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Es kann auch gut sein dass das Kind einfach einen eigenen Rhythmus hat der komplett nicht in den Familienalltag passt.
Mein persönlicher Rhythmus wäre es nämlich, bis um 2 Uhr nachts oder länger wach zu sein. Dann auch zu lernen ( hab ich immer gemacht), zu arbeiten, zu essen etc. und dafür am nächsten Tag bis um 10 zu schlafen. Oder auch mal früh ins Bett zu gehen, dann um 1 nochmal aufzustehen und 2 Stunden was zu tun.Der Rhythmus kommt auch in längeren Ferien immer wieder bei mir durch.
Man kann aber mit festen Ritualen in stoischer Wiederholung ( oder einfach Arbeitszeiten bei denen um 5 der Wecker klingelt und man nach 3 Tagen nur noch im Koma liegt wenn man um 2 ins Bett geht..) diesen Rhythmus unterdrücken und an "normal" anpassen ( mit dem Problem, dass er halt auch bei Ausnahmen dan schnell wieder umgeworfen wird).
Mein ehemaliges "Gutschläferkind" hat auch in den Ferien einen lebenskompatiblen Rhythmus. Mein "Schlechtschläferkind" haut es in den Ferien in meinen Rhythmus rein.
FräuleinPfoetchen
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Danke für die weiteren Antworten - zwei Nächte sind seit dem Threadstart vergangen.

Mein Mann und ich haben gesprochen und uns geeinigt für nachts:

- keine Fragen mehr, nur Aussagen (Ja, Nein, Mama/Papa ist müde, es ist Nacht, morgen, etc.) aber liebevoll.
- das Schlafzimmer wird nicht mehr verlassen bzw. wir gehen nicht mit zum Spielen.
- statt Buch ein Hörspiel.
- Wasser und Snack in Bettnähe, aber kein "richtiges Essen" in der Nacht (das sorgte in der Vergangenheit nämlich durchaus zu Problemen mit keinem Hunger beim Frühstück und dann in der Kita verschobener Essrhythmus)
- ich ziehe für ein paar Nächte ins Kinderzimmer; er ist zwar nachts abgestillt, wird bei mir aber eindeutig unruhiger als beim Papa und ich selbst bin ein sehr unruhiger Schläfer und brauche auch aktuell dringend Erholung.
- jeden Abend erklären wir unserem Kind vor dem Schlafengehen, was Nacht bedeutet (es ist dunkel, alle schlafen, wir erholen uns für den nächsten Tag, ...)

Zwischenbilanz:
Vor Mitternacht häufig wachgeworden, aber mit Federwiege zu beruhigen. Dann in der "kritischen" Zeit aber nur zweimal heftigerer Protest in Nacht 1, dann aber mit Tragen und Federwiege von 2-6 durchgeschlafen :shock:
Nacht 2 - jede Stunde gemeldet bis Mitternacht, aber meist wieder weg, bevor man im Zimmer war. Ab Mitternacht zweimal gemeldet, kaum Protest, wieder ein gut langes Stück am Ende geschlafen (nicht auf die Uhr geschaut).

Das ist gerade schon ziemlich überraschend, wie plötzlich sich das bessert! Entweder hatten wir einen Schub, der zufällig zeitgleich vorbei ist, oder - was ich eher glaube: Wir haben endlich wieder einen Kurs für uns gefunden und eine innere Sicherheit, die aufs Kind ausstrahlt.

Heute morgen ist unser Sohn ganz anders als sonst aufgewacht, ohne Weinen, er hat ein bisschen geplappert und seine Hände betrachtet, als ich reinkam mich freudig begrüßt und wollte nicht den ganzen Morgen auf den Arm, sondern nach dem Stillen gleich Frühstück und Spielen.

-
So, nun nochmal zu den anderen Antworten:
EllenRipley hat geschrieben: 01.12.2018, 10:40 Es kann auch gut sein dass das Kind einfach einen eigenen Rhythmus hat der komplett nicht in den Familienalltag passt.
Oje, das wäre eine ziemliche Herausforderung! Wir behalten das auf jeden Fall im Gedächtnis; momentan versuchen wir auch, ihn eine Stunde später hinzulegen, was aber schwierig ist.
Schokoflocke hat geschrieben: 01.12.2018, 06:18 Ich finde den Vergleich mit Erwachsenen hier nicht so passend, denn Kleinkinder sind nunmal keine Erwachsenen.
(…)
Von daher würde ich wohl auch was zu Essen, ne frische Windel, was zu trinken ans Bett legen und anbieten, aber nur zur Not aufstehen. Ggf. ein gedämpftes Licht an, das Kind Buch lesen lassen o.ä. und selbst dösen, wenn es nicht anders geht. Und wenn noch jemand den Supertrick kennt, postet ihn hier, ich bin selbst müde ;)
Ich stimme dir voll zu. Nur stehe ich immer wieder mal an dem Punkt mich zu fragen, was noch nicht oder inzwischen schon zumutbar ist. Ich glaube, wir sind so langsam an einem Punkt, an dem das "go with the flow" einem "finde mit dem Kind gemeinsame Routinen & Regeln" weichen muss.
Und wie andere schon anmerkten - es gibt einen Alltag. Und wir sind beide nun an unserer Belastungsgrenze angekommen bzw. ich habe sie schon mehrfach überschritten und da mein Mann immer mal auf Dienstreise geht, müssen wir etwas finden, dass ich im Alltag auch alleine stemmen kann.
Elizi hat geschrieben: 30.11.2018, 20:30 Ich sehe das etwas anders... Bei unserer Tochter ist es aktuell auch oft so, aber ich weiß auch warum, wir sind letzte Woche umgezogen und das ist natürlich sehr aufregend für sie. Bei euch gab es ja auch so einen "angeblichen" Grund, beziehungsweise ist das Verhalten seitdem so. Bei unserer Tochter kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie da im Bett bleibt, egal was wir ihr sagen.(…) Dann ist es wohl an der Zeit, dass der Partner übernimmt. Aber dem Kind zu sagen, dein Verhalten ist nicht in Ordnung, weil man nachts schläft, etc. finde ich ebenfalls nicht richtig, weil es mit Sicherheit einen Grund für das nächtliche wach sein gibt, sei es Aufregung wegen Umzug, Urlaub, Zahnschmerzen, Emtwicklungsschub, etc und es in dem Moment nicht einfach schlafen kann, sonst würde es das ja machen. Und die Sache mit dem Begleiten der Wut, stört mich da auch noch, weil die Wut ja von uns herausgefordert wird, indem wir sagen, daß Kind soll jetzt schlafen bzw im Bett bleiben und ruhig sein, es aber nicht schlafen kann... (…) Ich würde mich, wie gesagt mit dem Partner abwechseln und dann wirklich wach sein und das zulassen, ohne ständig danach zu fragen, wieder ins Bett zu gehen und eben schauen, welche Spiele für mich erträglich sind, evtl auf dem Boden oder der Couch liegen und erst wieder mit dem Kind ins Bett gehen, wenn es Müdigkeitsanzeichen zeigt, bzw. wieder ins Bett will. Das nicht im Bett sein hilft ja auch dem Partner oder Geschwistern weiterschlafen zu können (wenns ein Familienbett ist). Und das Mantra, es ist nur eine Phase ;)
Ich hätte deinen Post vor kurzem auch noch so unterschrieben. Aber wir haben bei unserem Kind den Eindruck, dass er tatsächlich die Nacht zum Tag machen möchte nach der ersten Runde Schlaf. Das mag sich für ihn richtig und gut anfühlen, für uns ist es aber eine nicht tragbare Belastung. Wir haben beide seit bald 2 Jahren keine 4 Stunden am Stück geschlafen (mit Ausnahme von Dienstreisen des Mannes; ich selbst hatte durch das Stillen max. 4 Stunden am Stück seit der Geburt).
Das mit der Ursache der Wut würde ich anders sehen. Meine Wut kommt nicht daher, dass ich die gesellschaftliche Konvention "nachts wird geschlafen" erfüllen möchte, "weil das halt so ist". Sondern ich bin selbst erschöpft, müde, fix & fertig. Und nach spätestens zwei Stunden merke ich als Erwachsene auch, dass der Sohn sich gerade übernimmt. Die Unfallgefahr steigt dann zB, er wird sehr weinerlich, wenn etwas nicht so funktioniert, wie er wollte beim Spielen, ich das falsche Buch genommen habe oder die falsche Farbe zum Malen genommen habe. Aber ab dem Punkt sind wir in einem Teufelskreis gefangen, weil er zu müde ist, um wieder einzuschlafen. Also müssen wir davor schaffen, ihn wieder zum Schlafen zu bekommen.
Meine Wut kommt also daher, dass ich merke: es tut ihm nicht gut, es tut mir nicht gut, aber uns fehlt(e) ein Ausweg aus dem Teufelskreis.
FuFu hat geschrieben: 30.11.2018, 19:38 Ich finde auch, dass man auf Papa verweisen darf. Ich erfülle den Wunsch nach Mama gerne, wenn es geht. Aber bei solchen Nächten würde ich abwechselnd ins Gästezimmer oder so ausweichen. Und dann ist eben mal Papa dran, der kann nämlich auch begleiten und ist ja nun auch eine Hauptbezugsperson!
Wir wechseln uns bereits ab, aber 4 Stunden sind jede Nacht + die "normalen" Unterbrechungen davor und danach sind auch zu Zweit mit Arbeitsalltag nun zu viel für uns.

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IdieNubren
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von IdieNubren »

Das klingt ja schon mal etwas positiver!
Der innere Frieden ist tatsächlich sehr wichtig. Zu wissen was wieso und warum man etwas macht oder machen muss.

Das „Go with the flow“ ist schön geschrieben, ich genieße dass auch sehr und tut mir und den Kindern gut. Aber es geht leider nicht immer. Und jetzt mit 2,5 ist meine Große an einen Punkt, wo wir beide lernen müssen dass sich unser Familienleben nicht um sie dreht ☺️ Meistens bekommen wir das ganz gut hin.

Ich drücke euch die Daumen für viele gute Nächte!
Meine große war übrigens ein „ich wache auf wenn Mama niest“ Kind und ist seit sie 2 ist ein „neben mir kann ne Bombe einschlagen alias das Baby brüllen - ich wach nicht auf“ Kind
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Hach, IdieNubren, das macht mir Hoffnung.

Der Trend hat sich nämlich leider nicht fortgesetzt. Es gab zwar keinen Rückfall in die 4 Stunden Wachsein-Zeiten, aber momentan wacht er mindestens jede Stunde, teilweise noch öfter auf und ist oft nur schwer zu beruhigen und völlig außer sich am Weinen und sich Winden. :cry:

Anscheinend fällt hier wirklich ein Entwicklungsschub mit rein. Aus der Kita kam wieder eine Rückmeldung, er habe einen unheimlichen Sprung in der Sprache gemacht und wir staunen auch gerade bei einigen Sachen, die er plötzlich kann.

Einen Grund vermuten können ist schon immer eine Erleichterung.

Aber trotzdem könnte das Entwicklungstempo gerade wirklich gedrosselt werden. Wir sind wirklich fertig allesamt, alle Optionen an CareArbeit aufteilen sind ausgeschöpft. Heute Abend muss mein Mann zu einem wichtigen Termin. Es wird nicht spät. Aber ich habe Angst vor dem Abend.

Ich wünschte, es gebe Untersuchungen zu den Entwicklungsschüben bei älteren Kleinkindern. Die Wochenangaben bei Oje, ich wachse waren zwar nicht exakt zu verstehen, aber man hatte sowas wie ein Ziel vor Augen... :|
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von Erinnya »

Das klingt wahnsinnig anstrengend, mein Mitgefühl habt Ihr! Meine Vorschreiberinnen haben aus meiner Sicht schon sehr viel Nützliches geschrieben, aber was mir noch aufgefallen ist: Wieviel schläft er denn so den ganzen Tag? Macht er noch Mittagsschlaf? Vielleicht braucht er in Summe nicht so viel Schlaf? Eventuell kann man ja am Mittagsschlaf oder an der Zubettgehzeit drehen? Ich wünsche Euch, dass die Situation für Euch bald erträglicher wird, Schlafentzug ist wirklich Folter!
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von CarrieAnn »

Ich finde den Thread sehr interessant, und lese gespannt mit. Wir haben hier keine langen Wachzeiten, aber anstrengende Abende, die ich momentan nicht alleine schaffe, ohne ausfallend zu werden. Ich bin ebenso erschöpft und brauche all meine Energie, um den Tag zu meistern. Nach dem Abendessen kann ich kurz unter der Dusche verschnaufen, bevor es für mich in die Nachtschicht geht, weil wir noch stillen. Ich verstehe deine Angst vor den Abenden alleine sehr gut, mein Mann hat diesen Monat einige Veranstaltungen abends und natürlich können meine Eltern nicht ein einziges Mal :cry: Ich fühle mit euch und wünsche viel Kraft!
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Schön, wenn der Thread auch anderen hilft!

Eigentlich wollte ich am Wochenende ein Update geben, aber wir sind weiterhin im Dauerstress. Die Nächte sind ganz unterschiedlich, zwischen 8 Stunden mit nur 2 kurzen Unterbrechungen zu alle halbe Stunde und trotz erst spät Schlafengelegt ab 4 Uhr morgens raus, ist derzeit alles dabei.
Nun kommt noch ein hartnäckiger Husten dazu, der unser armes Kind dann zusätzlich wach macht :roll:

Der Mann ist auch krank. Er macht trotzdem die Nächte derzeit alleine, da er davon überzeugt ist, dass das Kind mit mir im Raum unruhiger schläft und ich glaube, er hat damit durchaus recht. Und ich schleppe mich derzeit mehr durch die Tage, weil ich einfach fix und fertig bin. Mein Gefühl momentan: Kaum lade ich die Batterien ein bisschen auf, kommt irgendetwas dazwischen, und ich bin sofort wieder auf Null (gestern sind wir voll in den Bahnstreik geraten und am meisten wurmt mich, dass der Alltag momentan so schwer zu bewältigen ist, dass wir es nichtmal schaffen, sowas wie die Nachricht von einem Streik am Abend oder Morgen im Radio mitzubekommen :? ).
Bei der Arbeit stecke ich auch fest, alles ist so anstrengend und zugleich habe ich ernormen Termindruck.

Was hat das eigentlich mit dem Thema zu tun? Ich weiß nicht. Muss mich gerade nur ausweinen :oops:

Grundsätzlich kann ich inzwischen aber sagen, dass bei uns der Fall zutraf, dass das Kind tatsächlich nachts kein Essen "braucht", sondern es anscheinend eine "Taktik" war für Zuwendung oder keine Lust auf Weiterschlafen, oder so. Ohne große Tränen als Reaktion haben wir liebevoll konsequent gesagt, dass jetzt Schlafenszeit ist und morgen dann Frühstück ist. Im Gegensatz zu vor dem Thread funktioniert das nun, sicherlich, weil mein Mann und ich durch eure Erfahrungen nun mehr dahinterstanden oder mehr gewagt haben. Vorher waren wir immer unsicher, ob er nicht doch noch Hunger haben könnte. Aber inzwischen isst er auch wieder kräftig Abendbrot, von daher können wir diese Sorge wirklich fahren lassen.
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AnnaH85
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von AnnaH85 »

Ich kann dich so verstehen dass du k.o. bist! ich hab auch so einen schlechtschläfer seit Anfang an, auch wenn es seit er ca 2 ist und ich abgestillt habe DEUTLICH besser ist. Bevor er 2 war hatten wir immer wieder Nächte wo er einfach 4-5 Stunden wach war und spielen wollte (abwechselnd mit Nächten wo er alle Stunde oder halbe Stunde kam). Ich war auch am Ende und konnte nicht mehr, aber man kommt ja nicht aus. Du wirst es durchstehen, es wird besser werden.

Ich finde es gut dass dein Mann die Nächte macht bzw ihr euch abwechselt.

Es kommt bei uns noch selten aber doch vor, dass wir so Nächte mit langer Wachzeit haben. Unlängst zB, die Windel war ausgelaufen, mussten ihn komplett umziehen und wickeln - Sohn ab 2:00 hellwach). Und wir wissen mittlerweile, was wir NICHT tun, weil wir schon alles probiert haben: wir stressen uns nicht mehr, sondern nehmen es hin. Klar, im ersten Moment versuchen wir, Sohn wieder zum Schlafen zu bringen. Aber manchmal klappt das nicht, und wir verbringen dann NICHT die nächsten 4 Stunden mit ignorieren oder schimpfen oder 100 Sachen versuchen, damit er schläft. Nein. Mein Mann steht dann mit ihm auf, geht ins Wohnzimmer, macht ein kleines Lämpchen an und guckt ein Buch mit ihm. Oder er sagt ihm, du kannst spielen, aber Papa döst (wir habe im WoZi eine Schlafcouch). Es bringt nämlich nichts zu versuchen, das Schlafen krampfhaft zu erzwingen. Das Kind ist einfach wach. Mein Mann sitzt es aus und irgendwann wird unser Sohn wieder müde und schläft ein. Irgendwann. Und das geht dann. Mein Mann ist sehr geduldig und braucht wenig Schlaf. Ich halte es nicht aus, daher darf ich immer schlafen und übernehme dann halt den Morgen oder so. Dann hat man nen Scheißtag vor sich mit schlechter Laune, aber auch der geht vorbei, und am nächsten Abend geht man dann halt extra früh ins Bett. Das hat sich für uns bewährt.
Mama A mit Papa A und Baby A 04042016
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Danke auch für deine Antwort AnnaH85. Ich gehe nicht weiter darauf ein, weil sich unsere Situation inzwischen verändert hat, aber als du deinen Post geschrieben hast, waren das auch hilfreiche Denkanstöße.


Update:
Ein zentraler Grund war definitiv ein Entwicklungsschub, den nun abgeebt ist. Unser Kind hat unheimlich viel Neues gelernt und große Sprünge gemacht. Seit meiner letzten Meldungen sahen unsere Nächte so aus:
- 19-20 Uhr ins Bett
- mal lange Schlafphase bis Mitternacht, mal mit Unterbrechungen.
- ab 2 Uhr morgens immer schwieriger, wieder zum Einschlafen zu kriegen, aber insgesamt okay.
- Ende der Nacht zwischen 4 und 5 Uhr morgens.
Fazit: Nicht perfekt, aber wieder erträglich.

Seit letzter Woche dann eine unglaubliche Veränderung. Bisher schlief er ja im FB, dann zunehmend in der extragroßen Federwiege. Letzte Woche wollte er plötzlich in das Bett im Kinderzimmer. Erst spielte er schlafen ("Schlafengehen, zudecken!, Kopf streicheln!, "Name" schläft!), dann eines abends wollte er auf meine Schoß sitzen (ich weiß, dass er in der Kita so Mittagsschlaf beginnt) und ein Buch lesen und Milch trinken. Dabei schlief er ein, ich wartete ab und ließ ihn dann vom Schoß gleiten. Nach drei Stunden wurde er wach und wollte wieder in die Federwiege. Am Nächsten Tag wollte er auch den Mittagsschlaf im Kinderzimmer und schlief plötzlich 3 Stunden. Und nun hat er erstmal die ganze Nacht im Kinderzimmer verbracht und ist (ACHTUNG!) nur einmal um Mitternacht wach geworden, verlangte wieder auf den Schoß genommen zu werden und schlief schnell wieder ein und schlief dann bis kurz vor 6.

Wir sind komplett überrumpelt, davon, dass er "auszieht" ins Kinderzimmer und plötzlich länger am Stück schlafen kann. Hoffentlich hält das an. Wenn ja, wäre das die schweren letzten Monate und Wochen absolut wert gewesen.
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FloppyDisc
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FloppyDisc »

Das klingt ja super! Ich drücke die Daumen, dass es dabei bleibt 😊
LG Floppy
mit Krötenkind 9/16 und "Paulchen" 5/19
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