Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Nusserl
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Nusserl »

oh ich erinnere mich mit Grauen an die Zeit mit Schlafmangel. Da musste ich meier Freundin teils sagen, dass sie zu mir zu Besuch kommen muss, da ich in dem Zustand nicht Auto fahren kann. :roll: Also mein absolutes Beileid dazu. Das ist echt, echt schlimme Folter.

Schreib doch mal eine Woche grob auf, wann die Jungs schlafen innerhalb von 24 Stunden. Vielleicht siehst du, dass sie echt ein geringes Schlafbedürfnis haben. Vielleicht schlafen sie nur tagsüber zuviel.

Bist du nun soweit, dass du nachts abstillen magst? ODer wartest du lieber ab, ob man was am Schlafrythmus drehen muss?

Überleg dir ein einem halbwegs wachen Moment einen Schlachtplan. Und nicht einen, den die perfekte AP Mutter machen würde, sondern einer, der dir zu mehr Schlaf hilft, ohne dass du keine Kinder sedieren musst. Idealerweise irgendwo in der Mitte. Also immer trösten, aber kein Einschlaftragen mehr beispielsweise. Ich glaube bei anstrengenden Zwillis muss man Abstriche machen. Denn so kann es ja nicht weiter gehen, du bist am Limit!
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Pupu
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Pupu »

Licht im Schlafzimmer: das ist teilweise ein Relikt aus der Zeit, wo die Babys noch klein waren und ich nachts hinschauen musste beim Andocken, da war das echt ne große Hilfe. Der Grund, warum wir das Licht weiterhin haben, ist, dass man dann die Uhr sehen kann. Wenn ich zum Stillen aufwache und merke, dass ich Pipi muss, schaue ich oft auf die Uhr: ist es vielleicht nur noch eine knappe Stunde, bis ich ohnehin aufstehen muss? Dann verkneife ich es mir und schlafe direkt weiter, damit die Babys nicht wach werden. Ist es erst nachts um 2? Dann bleibe ich wach, bis die Jungs wieder tief und fest schlafen, und gehe aufs Klo, damit ich nicht später in die Situation komme, dass ich nicht länger abwarten kann, die Babys aber noch im Halbschlaf sind... wenn ich dann aufstehe, sind sie nämlich wach und wir haben Geschrei.

Wir hatten auch schon Phasen ohne Lampe (im Sommer, wo es eh nur ein paar Stunden richtig dunkel ist) und im Zweifelsfall hat das die Jungs aber nicht vom Toben abgehalten... vielleicht probieren wir es trotzdem nochmal mit Licht aus, man greift ja nach jedem Strohhalm.

Licht im Wohnzimmer: das ist nur ein kleines Schranklämpchen, gerade genug, um im Dunkeln auf dem Weg zum Klo nicht auf irgendwelche herumliegenden Sachen zu treten. Das sieht man auch nicht vom Schlafzimmer aus.

Offene Schlafzimmertür: ist die Tür geschlossen, ist es total stickig im Schlafzimmer. Ist also für die Luftzirkulation. Letzte (oder war es vorletzte?) Nacht dachte ich auch, vielleicht gehen die Babys ja alleine rüber ins Wohnzimmer spielen, wenn sie schon nicht schlafen, und ich schlummere hier im Bett ein Bisschen? Aber sie haben lieber mehrere Stunden im Bett getobt, die offene Tür war total uninteressant.

Mir wäre es ja sogar lieber, sie würden im Wohnzimmer spielen gehen als durchs Bett zu toben. Hat aber noch nie einer gemacht...

Müde: sind sie eigentlich schon. Aber ich hab das auch manchmal, dass ich, wenn ich aus irgendeinem Grund erstmal richtig wach bin (z.B. es rumort im Bauch, blöden Traum gehabt, hochgeschreckt weil mir noch was dringendes/wichtiges eingefallen ist etc), ein Weilchen brauche, um wieder runterzukommen. Nur: ich lege mich dann ruhig hin und warte darauf, dass ich wieder bettschwer werde. Zur Not lese ich leise was oder so, bis ich wieder schläfrig genug bin. Aber die Babys haben soviel Verstand ja noch nicht - wenn sie wach sind, geht eben direkt der Turbo wieder an und dann toben sie, bis sie wieder RICHTIG müde sind... also so müde, dass sie beim Stillen einschlafen und dem Schlaf gar nicht mehr widerstehen können. Solange sie noch genug Energie haben, sich zwischen Schlaf und Toben "entscheiden" zu können, schlafen sie nicht ein. Und die einzige mir bekannte Möglichkeit, sie quasi zum Ruhigwerden zu "zwingen", ist das Tragen. Da schlafen sie manchmal ein, auch wenn sie nur normal müde sind und noch nicht aufgabebereit-müde. Aber sonst?

Tagsüber wecken: werde ich jetzt wohl konsequent durchziehen müssen. Babysitter hab ich nicht, höchstens mal die Oma. Der Nachteil daran ist, dass sie danach meistens total nölig an mir kleben und ich keinen Schritt mehr tun kann, ohne dass mir zwei jammernde Babys folgen. Das reibt mein Nervenkostüm so dermaßen auf, dass ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich eine Hilfe wäre, oder ob ich insgesamt besser fahre, wenn ich meinen müden Hintern selbst zum Spielplatz schleife. Wird aber in Erwägung gezogen. Und wecken ist definitiv der nächste Schritt...

Es ist übrigens 4:33 Uhr. Ich hatte schon frohlockt: hurra, noch vor Mitternacht waren beide Babys eingeschlafen! Tja, zu früh gefreut. Einer wachte nach drei Uhr auf und es dauerte nicht lange, bis der andere unsere Abwesenheit im Bett bemerkte und ebenfalls aufwachte. Nun gähnen und stolpern sie herum - eindeutig müde, aber auch nicht mehr zum Schlafen zu bewegen, trotz aller Versuche...

Wäre ja auch zu einfach gewesen sonst. 😒
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Larala
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Larala »

Ich will dir einfach mal einen Drücker da lassen. Das liest sich so anstrengend und du klingst so erschöpft!
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Piratenmama »

Es liest sich sooo anstrengend und ich bin froh dass meine Zwillinge schon größer sind. Wie geht es euch mittlerweile?
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Pupu
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Pupu »

Mal wieder ein Update...

Die Zähne sind vorerst durch, wie es scheint. Nachdem wir über Weihnachten verreist waren, dachte ich, wir könnten wieder zuhause angekommen das Schlafproblem in Angriff nehmen. Eigentlich wollte ich den beiden noch ein paar Wochen zum wieder daheim akklimatisieren gönnen, aber mitten in einer grausigen Nacht anfang Januar war mein Maß endgültig voll und ich habe Knall auf Fall beschlossen, dass es nun nachts keine Milch mehr gibt.
Die ersten Nächte waren erwartungsgemäß Horror. Nach einer Weile schienen sie sich aber dran zu gewöhnen und die Nächte wurden besser. Einmal hat eines der Babys sogar durchgeschlafen! Ich frohlockte schon und hoffte auf Schlaf... aber zu früh gefreut. Nun sind die Nächte wieder blöd. Gegen 3/4 Uhr wird zuverlässig ein Baby wach und jammert... und jammert... und jammert... will kein Wasser, kein Essen, nicht kuscheln... nur Milch. Aber die gibts nicht. Also wird gejammert und sich beschwert. Ab und zu wird sich mal angekuschelt und es wird kurz ruhig, und man kriegt Hoffnung... und dann geht es weiter.

Wenn man Glück hat, gibt das eine Baby irgendwann endlich auf, bevor kurz danach das andere anfängt. Wenn nicht, weckt das eine Baby das andere und dann hat man Chorkonzert - so wie letzte Nacht. Start 4 Uhr, Ende 7 Uhr (um die Zeit kann natürlich kein Erwachsener mehr schlafen, denn einer muss auf Arbeit und der andere die Kinder in die Schule scheuchen)...

Hört das denn nie auf? Muss ich die Kinder wirklich ferbern? Zur Adoption freigeben? Oder auch tagsüber komplett abstillen, in der Hoffnung, dass sie dann nachts nicht danach krähen? Ich bin sowieso nur ein wandelnder Zapfhahn für die beiden... wenn ich versuche mit ihnen zu spielen, zu lernen, zu kommunizieren - nix. Milch, immer nur Milch. Es ist total frustrierend und ich bin schon total genervt und ausgelaugt, aber so richtig im Herzen bereit bin ich trotzdem noch nicht für diesen endgültigen Schritt.

Wenn sie doch nur nachts gescheit schlafen würden! Aber tun sie nicht, jede Nacht ist Geschrei. Und mein Mann wird davon wach, egal wo er schläft. Und dann hat er Probleme, wieder einzuschlafen. Und das belastet mich dann auch...

So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. Wir können ja nichtmal jemanden ausquartieren und schauen, ob die Nächte dann ruhiger würden - wir haben schlicht keinen Platz, keine Zimmer zum Ausweichen...

Aber irgendwie muss es doch gehen. Irgendwann müssen sie es doch begreifen, dass nachts nur geschlafen wird und nix anderes. Nur wie? Wie???
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Serafin »

Pupu, deine Frage Stelle ich mir seit drei Jahren.

Was passiert, wenn du ihnen um vier den Busen gibst? Ist der Schnabel dann zu und sie würden nochmals drei Stunden schlafen? Wenn ja, würde ich wohl das tun. Lebender Zapfhahn kenne ich sooo gut...
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Pupu »

Wenn ich ihnen um vier den Busen geben würde, wären wir vermutlich schnell wieder dort, wo wir angefangen haben - bei "alle naselang ist einer wach und will Busen und Mama kriegt keinen Schlaf". Davon will ich ja eben wegkommen :/ Schlaf immer nur im Halbstundentakt geht auf Dauer nicht mehr. Die beiden Großen haben damals ja recht schnell angefangen, einigermaßen durchzuschlafen, nachdem es nachts keine Milch mehr gab. Und zumindest eines der Babys hat auch schon Anstalten gemacht, das nachzuahmen - wenn da nicht der Bruder wäre... wenn der ne Stunde lang protestiert, wacht man halt irgendwann davon auch auf.

Ich hab schon "nachts nicht stillen" so definiert, dass sie ab 5 wieder trinken dürfen. Langfristig will ich gern auf 6 hoch. Dann mach ich ein Lichtlein an und wenn das leuchtet, dürfen sie trinken. Aber ich glaube, das verstehen sie noch nicht so wirklich :/ Sie kommunizieren ja nicht mit mir und ich hab oft das Gefühl, gegen ne Wand zu reden bei den beiden. So als kommt nix von dem an, was ich sage :/

Und wenn sie um 3:30 Uhr aufwachen und bis 5 Uhr Terror machen... da steh ich auch wieder vor nem Dilemma: erlaub ich es jetzt, weil die (von mir willkürlich gesetzte) Zeitgrenze ran ist? Aber sie kennen ja die Uhr nicht, verstehen also nicht, warum sie erst nicht durften und dann plötzlich schon. Also ist für sie die logische Schlußfolgerung dann nicht "wenn ich nur lang genug heule, brülle, kratze und zerre, krieg ich irgendwann, was ich will"? Das wäre ja sehr kontraproduktiv :/

Alles doof!
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von Serafin »

Jeah. Du hast den Maulwurf mal zwei. Ich habe, da nur eins, das mit dem nachts abstillen bis heut nicht geschafft. MIr grausts, wenn das zweite da ist und die Milch wieder in Strömen fließt. Oh je. Mein Kind hat auch auf die Frage, was sein Lieblingsessen ist mit seligem, entrückten grinsen Busi! genatwortet.
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von matje »

Ganz ehrlich: Ich würde abstillen. Ich finde die Belastung so für dich nicht zumutbar, und das Abstillen für die Kinder sehr wohl. Habe aber auch beide meine Kinder etwa in dem Alter abgestillt, zunächst nachts (ging aber nur wenn ich konsequent im anderen Zimmer geschlafen habe und das Kind bei Papa schlief) und dann tagsüber, damit ich nachts auch wieder betreuen konnte. Danach schliefen beide zwar nicht plötzlich durch, aber sie lassen sich seither einfach kuscheln und schlafen dann weiter.
Und beide Make könnte ich mir im Vorfeld überhaupt nicht vorstellen, wie es ohne Stillen klappen soll und dann war es super. Du musst auch für dich sorgen!! ((()))
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Re: Zwillinge im Familienbett nachts abstillen - ja, nein, und wie?

Beitrag von schlangengurke »

Oh jemine...mein Zwillinge waren schlafmäßig auch der Horror! Wie lange ziehst du das denn jetzt schon durch, also das nachts abstillen nach Weihnachten??
(2009) 👭 (2009)
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