Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Ninalein

Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Ninalein »

Ich kann den anderen nur zustimmen und schreibe trotzdem, weil ich anfangs total skeptisch hinsichtlich der Aussage hier im Forum war, jeder müsse seinen eigenen Weg finden, was die Einschlafbegleitung betrifft. Was soll ich sagen- ich stille Sohnemann immer noch in jeden Schlaf und mein Mann bedingt und bekuschelt ihn. Er hat es etwas schwerer als ich, aber beides führt letztlich zum Erfolg.

Was Deine Hebamme angeht, so frage ich mich wirklich was denn Schlimmes passieren soll, wenn das Baby an der Brust einschläft? Hat die das näher erläutert? So machen es Frauen instinktiv seit tausenden von Jahren.
Und bei uns führt es übrigens weder zu Dauernuckeln noch zu mehr Anhänglichkeit im Schlaf. Ich stille Sohnemann derzeit abends ca 5-15 min, dann dockt er sich ab, dreht sich weg und schläft und ich verbringe den Restabend mit meinem Mann.
FräuleinPfoetchen
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Ich habe Pantley gelesen, nachdem es in "Schlaf gut, Baby" empfohlen wurde und war dann echt verwundert, weil das Buch in vielen Aussagen dem von Renz-Polster/Imlau widerspricht. Bereits die Grundthese, dass das Kind mit dem frühen Abdocken umgewöhnt werden könnte - das setzt doch voraus, dass es überhaupt Einschlafassoziationen und Gewöhnung/Verwöhnungen gibt! Aber in "Schlaf gut, Baby" wird solchen Behauptungen ja wissenschaftlich gegengehalten.

Und dann Pantleys "Ignoranz" gegenüber dem Alter der Kinder - ihre Methode funktioniere irgendwie egal zu welchem Alter. Das kann ich einfach nicht glauben! Gerade in den ersten zwei Jahren passiert in der Entwicklung so viel, da kann doch kaum etwas bei 3 Monate altem wie beim 1,5 Jährigen angewendet werden. Was sie beschreibt geht eigentlich nur mit Babies, die noch im Liegealter sind.

Und was ist mit Kindern, die sich so gar nicht gerne ablegen lassen? Oder sogar High-Need-Babies? Die scheint es bei Pantley gar nicht zu geben.
Diesen ganzen Plan aufzustellen und zu verfolgen fand ich am Ende anstrengender, als unsere Schlafsituation. Zettel und Stift kann ich nur rausholen, wenn der Kleine schläft. In der Zeit muss ich aber wichtigeres Tun: Selber Schlafen, Haushalt, Me-Time (!!!).

Klingt jetzt harsch, vielleicht war Pantley für andere auch genau das richtige oder die deutsche Übersetzung ist einfach nicht so gut in ihrer Wortwahl...
Es ist sicherlich ein sanftes, bindungsorientiertes Einschlafschlaftraining! Und ja, vielleicht eine Typsache.

Ich finde das Buch an viel zu vielen Stellen einfach unüberzeugend, in der Argumentation inkonsistent (im Schlafsicherheitskapitel sogar einiges nicht up-to-date) und tatsächlich habe ich es eher als verständnisvollverpackte Kritik empfunden, dass ich meinem Kind eben etwas falsches angewöhnt hätte, dass nun umgewöhnt werden muss. Hätte ich das andere Buch nicht vorher gelesen und das Forum gekannt, hätten mich Selbstzweifel geplagt und die hätten mich unnötig Kraft gekostet.

Und wie die anderen sagten: Wenn _du_ keinen Leidensdruck hast und eine Veränderung benötigst, dann bleib doch dabei! Es ist eine schöne, entspannte Methode, das Einschlafstillen. Wir sind jetzt gerade in einer großen Umbruchszeit, in der unser Sohn auch andere Wege entdeckt. In der Kita geht es gut, hier immer wieder mal mit streicheln, er spielt jetzt oft sich zudecken und sagt "Name schläft!". Vor drei-vier Monaten war das noch undenkbar. Die Kinder entdecken das schon selbst.

Nicht, dass alles hier immer rosa Zuckerwatte war/ist; aber Pantley war für uns definitiv nicht das Richtige.
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Sam
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Sam »

Im Buch „The no-cry sleep solution“ (ist das das original von „Schlafen statt schreien“?) wird auch empfohlen, Kinder, die nachts sehr häufig stillen oder sogar dauernuckeln, nach Pantley abzudocken. Die Begründung ist sinngemäß, dass Babys, die immer stillend einschlafen, wenn sie nach einem Schlafzyklus aufwachen, wieder den Ausgangszustand (also „Nippel im Mund“) widerfinden wollen. Tun sie das nicht, würden sie aufwachen und wieder einschlafstillen wollen.

So oder so ähnlich liest man das häufig. Ich bin dadurch auch verunsichert, da es bei uns tatsächlich so ist, dass oft die ganze Nacht dauergenuckelt wird. Mich z.B. stört nicht das Einschlafstillen sondern das Dauernuckeln und zwar einfach weil mir irgendwann alles weh tut. Ich weiss nicht, ob es dir ähnlich geht, Flutine? Ich finde es richtig toll, Sohn in den Schlaf zu stillen, weniger, dann fix an ihm zu hängen. Wenn man entsprechend starken Schlafentzug hat und das eigene Kind gefühlt das schlechtest schlafende der Welt ist, klingt am Ende alles irgendwie einleuchtend :?
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Serafin
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Serafin »

ICh finde das Argument einen ziemlichen Blödsinn. Unser Kind wurde als Baby jeden Abend draußen in den Schlaf getragen, weil das als einziges funktioniert hat. Beim Aufwachen wollte er aber nicht raus und wieder getragen werden. Der hätte mir nen Vogel gezeigt äh, gebrüllt.
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pqr
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von pqr »

Das Argument war bei unserem Kind auch nicht passend. Es spielt e keine Rolle, ob es die Einschlafsituation wieder vorfand oder alles ganz anders war. Hell, dunkel, anderer Ort, mit oder ohne Brust, in Frage..., Als
alles egal, wichtig war nur, dass Mama oder Papa
Viele Grüße
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von pqr »

Auch da sind
Viele Grüße
pqr

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Sam
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Sam »

Ja, macht Sinn! Sonst würden wohl viele Einschlafrituale nicht funktionieren.
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bluestar
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von bluestar »

Sam hat geschrieben: 09.11.2018, 14:26 Im Buch „The no-cry sleep solution“ (ist das das original von „Schlafen statt schreien“?) wird auch empfohlen, Kinder, die nachts sehr häufig stillen oder sogar dauernuckeln, nach Pantley abzudocken. Die Begründung ist sinngemäß, dass Babys, die immer stillend einschlafen, wenn sie nach einem Schlafzyklus aufwachen, wieder den Ausgangszustand (also „Nippel im Mund“) widerfinden wollen. Tun sie das nicht, würden sie aufwachen und wieder einschlafstillen wollen.

So oder so ähnlich liest man das häufig. Ich bin dadurch auch verunsichert, da es bei uns tatsächlich so ist, dass oft die ganze Nacht dauergenuckelt wird. Mich z.B. stört nicht das Einschlafstillen sondern das Dauernuckeln und zwar einfach weil mir irgendwann alles weh tut. Ich weiss nicht, ob es dir ähnlich geht, Flutine? Ich finde es richtig toll, Sohn in den Schlaf zu stillen, weniger, dann fix an ihm zu hängen. Wenn man entsprechend starken Schlafentzug hat und das eigene Kind gefühlt das schlechtest schlafende der Welt ist, klingt am Ende alles irgendwie einleuchtend :?
Ja genau, das ist die Originalversion, Pantley ist die Autorin. Wenn ich mir deinen Beitrag und dann meinen so durchlese scheine ich das Buch zwar gelesen aber irgendwie alles vergessen zu haben (Schlafentzug?)...
Ich hab es mir gekauft weil es versprach einen dritten Weg zwischen Schlaftraining (inakzeptabel) und akzeptieren (irgendwie unbefriedigend) aufzuzeigen. Ich fand dann aber auch dass es nach viel Arbeit klang und mich hat das mit dem Einschlafstillen aufgeben (und nachts so früh dann auch gar nicht mehr stillzeit und dich irgendwie auch ein tolles Ritual. Wenn ich mir vorstelle die Alternative ist sie 20 Minuten brüllend rumzutragen, na danke.
Und: dann hat sie ja auch gleich bald wieder Hunger und man muss doch stillen, also irgendwie unlogisch.
Bei uns gibt’s aber auch kein dauernuckeln, das wäre mit meinen dauerwunden Brustwarzen auch wirklich ein Problem.
Also dass Kinder nachts aufwachen (so wie Erwachsene ja auch) ist ja ein bekannter Fakt. Die Frage ist halt was passiert dann und es ist natürlich schon schön wenn sie irgendwann „alleine“ wieder einschlafen können. Aber doch nicht mit ein paar Monaten das ist m.E. wirklich zu früh...
+ die Kleine *04/ 2018
Ninalein

Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Ninalein »

Bei uns stimmt das o.g. Argument auch nicht. Sohnemann schläft zu beiden Tagschläfchen mit Brust im Mund ein und es ist aber auch okay ihn dann abzudocken nachdem er eingeschlafen ist. Abends schläft er immer erst ein nachdem er sich selbst abgedockt hat. Mit o.g. Argument müsste er es aber doch immer fordern, mit Brust einzuschlafen?
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Linnunrata
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Re: Pantleys Entwöhnungsplan- Erfahrungen/Hilfe

Beitrag von Linnunrata »

Ich habe das Abdocken beim Einschlafen zwei oder drei Mal wie in dem Buch probiert, weil ich Verspannungen vom nächtlichen Dauernuckeln hatte. Für uns hat es dann aber besser gepasst so ein bisschen an der Brust zu ziehen (indem ich mich etwas weg drehe) bis der Kleine loslässt. Ansonsten hat das Einschlafstillen noch länger gedauert. Da hatte ich kein Bock drauf... Also dieses Buch hat mir gebracht, dass ich mich früher traue, ihm die Brust wegzunehmen. Und er schläft trotzdem weiter. :)

Inzwischen schläft er auch völlig unabhängig davon viel schneller ein. Früher lag ich da singend eine Stunde. Jetzt singe ich eher aus Prinzip (so ist mein Ritual, basta :lol: ) und entspanne dann 20 Minuten bis ich aufstehen kann. Und das nächtliche Dauernuckeln scheint wiederum nichts mit dem Einschlafen zu tun zu haben, sondern ob er zahnt, einen Schub macht, oder was auch immer. Ab und zu nuckelt er mich ein paar Nächte lang leer wie ein Vampir und wenn ich übers nächtliche Abstillen nachdenke, ist der Spuk wieder vorbei und er wacht nur 2-3 mal kurz auf und dockt später selber ab.
Mit dem großen Jungen, G *09/2017 und dem kleinen Mädchen L *11/2021.
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