Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Kalimera
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Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Kalimera »

Hallo liebes Forum!

Ich kann langsam nicht mehr und brauche Input, wie wir unsere Schlafsituation für alle angenehmer gestalten können ☹Wir schlafen schon seit der Geburt unseres Kleinen zu dritt im 3m breiten Familienbett, Platz ist also genug da. Und eigentlich möchten wir das grundsätzlich auch beibehalten.

Vor zwei Monaten habe ich meinen Kleinen nachts abgestillt. Ich habe mit diesem Schritt 6 Monate gerungen und es Mitte April durchgezogen, weil ich nicht mehr konnte. Ich habe durch nächtliches Dauernuckeln nur noch sehr wenig Schlaf bekommen. Ja, wir stillen im Liegen, aber wirklich weiterschlafen konnte ich dabei noch nie. Das Dauernuckeln einschränken hat nicht funktioniert.

Ich habe zum Abstillen nachts die Regel eingeführt, dass nur noch gestillt wird, wenn es hell ist. Als Ersatz habe ich ihn dann im Halfbuckle getragen zum weiterschlafen. Da er dann u.a. immer gegen 4 Uhr aifgewacht ist (7,5 Stunden nach dem Einschlafen) und ganz fürchterlich das Stillen verlangt, habe ich am Fenster ein Licht mit Zeitschaltuhr angebracht, das um 4 angeht. Hatte das mal irgendwo als Tipp beim Abstillen nach Gordon gelesen, um dem Kind das Ende der festgelegten stillfreien Zeit zu signalisieren. Und ich hatte auch das Gefühl, er hat dann wirklich Hunger. Das hat eine Weile ganz gut geklappt, nun wird er aber immer früher wach, mittlerweile um 3 Uhr, und will stillen. Ich rede hier nicht von “Mama, stillen?” – “Nein, Spatz, es ist noch dunkel.” – “Ok, dann schlaf ich noch ein bißchen” sondern von ungehaltenem Weinen und Toben. Ich trage ihn dann die Stunde, aber das kann es ja auch nicht sein.

Um 4 darf er dann stillen und nuckelt sich meistens wach, sodass er dann wieder in die Trage kommt, und schläft dann nochmal bis 7 oder 7:30. Ich bin also fast jede Nacht zwischen 3 und 5 mit Tragen und Stillen beschäftigt und danach meistens so wach, dass die Nacht für mich vorbei ist.

So, wenn das jetzt die einzige Baustelle wäre, ok. Aber er wird zusätzlich auch vorher schon wach (gegen 1) und kann, seit ihm die Brust fehlt, nicht mehr einschlafen. Er weint dann sofort, will in die Trage und schreit sich in Rage, wenn ich Alternativen vorschlage wie Kuscheln, Händchen halten, singen... Einen Schnuller will ich mit zwei jetzt auch nicht mehr einführen. Er hat halt nie gelernt, ohne Brust weiterzuschlafen und ich weiß nicht, wie wir jetzt die Kurve kriegen sollen.

Das dritte Ding ist, dass er dann nur kurz in der Trage sitzt und dann wieder ins Bett will zum Wasser/Mumi trinken. Hat er ein paar schlucke getrunken, will er wieder in die Trage und das geht dann nachts gern 5, 6x hin und her, bis er dann länger in der Trage schläft und ich ihn ablegen kann. Auch hier ist es kein ruhiges Fragen, wo man vielleicht was erklären könnte, sondern sofort schreien, weinen und sich mit voller Kraft wehren. Ich hab schon versucht, es ihm zu erklären und im Bett zu bleiben, bin dann aber nach 30 Minuten Wutanfall doch wieder eingeknickt.

Ich weiß, unsere Probleme sind echt hausgemacht und ich könnte heulen deswegen. Ich will einfach nur schlafen und mein Kleiner soll das auch. Den Papa möchte ich nachts nicht einspannen, das funktioniert hier aus mehreren Gründen nicht.

Ich überlege nun, ob ich die Trage wegpacken und dem Kleinen erklären soll, dass wir jetzt nachts nicht mehr tragen. Aber keine Ahnung, wie er dann einschlafen soll! Er weint und tobt dann, ich habe es ein paar mal versucht. Oder ist das was, wo wir “durchmüssen” wie beim nächtlichen Abstillen? Freiwillig gibt er es bestimmt nicht auf.

Seit er nachts nicht mehr stillen darf, will er tagsüber immer. Immer. Und wenn es nur zwei Schluck sind. Bei Verweigerung weint er solange, bis er wieder darf – 1 Stunde hab ich es ausgehalten und ihn dann wieder stillen lassen. Jede Erklärung läuft ins Nichts. Ist doch auch dof zu verstehen, wenn die Regel ist, dass er tagsüber stillen darf und dann darf er doch nicht. Aber es nimmt grad echt überhand. Ein kleiner Aufreger und direkt wird Stillen verlangt, Alternativen wie auch nachts komplett abgelehnt. Die Regel, nur noch zu Hause zu stillen, führt dazu, dass er draußen die ganze Zeit schreit, bis wir nach Hause gehen.

Muss ich mir einfach ein dickeres Fell zulegen und tags wie nachts meinen Willen durchdrücken, wenn ich einmal nein gesagt habe? Ich hasse Machtkämpfe und habe das Gefühl, es bringt gar nichts. Außerdem will ich doch diese kleine Kinderseele nicht kaputtmachen ☹ mir fällt es echt schwer einzuschätzen, ob das noch normales Trotzverhalten ist oder anerzogen dadurch, dass er immer seinen Willen bekommt.

Habt ihr Tipps, wie wir unsere Nächte wieder erträglich machen können? Ich bin kurz davor, einfach wieder nachts zu stillen, aber dann wären wir wieder beim Dauernuckeln. Hilfe ☹

Lieber Gruß
Kalimera
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Leja
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Leja »

Meiner war beim nächtlichen Abstillen älter (2 Jahre 8 Monate) und mein Leidensdruck auch deutlich geringer (er hat nicht dauergenuckelt sondern "nur" begonnen trotz stillen zu brüllen und nicht mehr weiterschlafen zu können. Außerdem hatte er einen Schnuller... Ich kann dir also alles in allem nur einen Drücker dalassen ((())) inklusive einem: "ja... es wird besser werden" und der Bestätigung, dass er auch in eine Phase sein könnte, wo es ihm besonders schwer fällt, wenn was nicht nach seinen Vorstellungen läuft/ bzw. er seine Bedürfnisse auf eine bisher ungewohnte, andere Art befriedigen soll. Wenn du das "Schuld bei dir"- Suchen bleiben lassen kannst und mehr in eine Beobachtungs- als Bewertungshaltung gehen kannst geht es dir wahrscheinlich besser. Mir is das mal mehr und (oft) mal weniger gut gelungen. :?
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pqr
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von pqr »

Ohje

Das hört sich echt anstrend an. 2 Monate lang, wenn ich es recht sehe?
Ich denke, es gibt 2 Wege in dem Alter?
Einmal, Du schlußfolgerst, Dein Kind ist noch nicht so weit, stillst wieder nachts nach bedarf zum Einschlafen, trägst dann nachts nicht und schaust, ob es sich tags wieder reguliert.
Variante 2 wäre, Du verteidigst stärker Deine Grenzen, trägst nachts nicht mehr, damit ein anderes Einschlafen geübt werden kann ( im Arm Liegen, Hand halten o.ö), und tags in einem Maße, bei dem Stillen für Dich angenehm ist (z.b. 3 mal, vor oder nach den Mahlzeiten...). Ein 2 jähriger muss ja nicht unbedingt dauernd " Beruhigungsstillen". Die 2 Schlucke Sache tags scheint Dich ja zu stören, zu belasten.
Viele Grüße
pqr

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FloppyDisc
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von FloppyDisc »

Ich habe Anfang Mai nachts abgestillt und es hat die erste Zeit richtig gut geklappt. Häufig hat der Papa sie durch kurzes Herumtragen auf dem Arm wieder zum schlafen bekommen, auch bei mir hat das funktioniert am Anfang. Leider wird der Papa seit ein paar Wochen total abgelehnt und seitdem akzeptiert sie auch nicht mehr, wenn ich es ohne Stillen versuche. Und ganz ehrlich, ich versuche es gar nicht mehr. "Aus Prinzip" nicht zu stillen und dafür nicht zu schlafen ist für mich nicht die Lösung, schließlich habe ich doch nachts abgestillt um besser zu schlafen.

Hier zumindest hat es sich nicht so weit wieder verschlechtert, wie es vorher war. Sie schläft oft bis 4 Uhr durch, das hätte ich vorher nicht zu Träumen gewagt. Es gibt zwar auch oft schlechtere Nächte, aber die guten überwiegen und so habe ich trotzdem das Gefühl, dass es mir etwas gebracht hat.

Meine Tochter ist übrigens auch sehr...ähm...willensstark. Meine Grenzen zu wahren im Sinne von nicht stillen funktioniert auch nicht wirklich, da meine Grenzen durch das wüten, weinen, schreien noch viel mehr verletzt werden. Da stille ich lieber zwei Minuten (oder auch alle zwei Minuten...) Wie ich es irgendwann mal schaffen soll, nicht mehr zu stillen, weiß ich aber ehrlich gesagt auch nicht. Ich beneide alle Mütter, deren Kinder sich selbst friedlich abgestillt haben.
LG Floppy
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Serafin
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Serafin »

Ich versuch das bei unserem Dichschädel gar nicht, es würd genau so enden wie bei dir.

Was ich aber ziemlich stark unterbinde ist das nuckeln. Er darf stillen, ja , und danach dreh ich ihn um, also sein Rücken zu mir und streichel ihn und halt ihn fest. Und sage sehr direkt, dass er gerade den Busi leer getrunken hat, wenn er noch durst hat, bekommt er Wasser. Es wird gemotzt, aber nach einiger Zeit akzeptiert.
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Lösche Benutzer 7681

Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Lösche Benutzer 7681 »

Ich lass dir auch mal nen solidarischen Drücker da.

Wir haben Ende April, da war sie 2 Jahre und 4 Monate, na hat abgestillt aus ähnlichen Gründen.
Da ich schwanger bin, hab ich die Alternative mit rumtragen gar nicht erst angeboten.
Wir hatten zwei, drei SEHR heftige, laute und schlimme Nächte. Ich durfte nicht trösten oder kuscheln, sie hat nur gebrüllt.

Danach war's aber gut. Ich hab für mich 6 Uhr festgelegt, da kann ich nämlich auch dann direkt aufstehen.

Nachdem sich das etabliert hatte, so nach ca 2 Wochen, hab ich das tagsüber stillen aufs Bett verlegt. Das heißt, immer wenn sie will, müssen wir rein ins Haus und hoch.
Ganz oft ist ihr das dann tatsächlich zu dumm und sie lässt es sein.
Socki
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Socki »

Hallo,

fühl Dich getröstet: Sohnemann ist in einem ähnlichen Alter und die Dramen bei 'dashatteichmirandersvorgestellt'-Situationen sind groß, er verzweifelt dann komplett. Aber, das ist eine Phase. Ganz bestimmt. :)
mit Rübe 2016
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Kalimera
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von Kalimera »

Danke schön für eure Antworten! Ich komme erst jetzt dazu, etwas zu schreiben, weil ich vorher nicht an den PC kam und es am Handy immer so mühsam ist...

Um unsere Situation zu konkretisieren: zum Einschlafen wird mein Kleiner noch gestillt, auch abends. Er weiß dann auch, dass er nur stillen darf, wenn es hell ist. Die ersten paar Wochen hat es auch ganz gut geklappt, ab und an musste ich tragen, weil er sonst nicht weiterschlafen konnte, aber es war völlig im Rahmen. Jetzt nimmt es halt so extrem überhand, dass ich wieder nur sehr gestückelt schlafen kann und ihn nachts teilweise >3 Stunden in der Trage habe (nicht am Stück, aber teilweise nur 10 Minuten dazwischen, und ab 4 darf er ja auch schon wieder stillen).


Leja, das stimmt. Ich suche oft die Schuld bei mir oder zumindest, was ich machen kann, um die Situation zu verbessern. Aber auch, wenn es mir gelingt, eine Beobachterposition einzunehmen, kann ich sein Schreien und Weinen nur ganz schlecht ertragen. Mich macht es dann irgendwann total aggressiv (tut mir dann auch voll leid) und das hilft ja auch nicht weiter :/

FloppyDisc, du hast also nach einer Weile wieder angefangen, nachts zu stillen, weil es bei euch auch wieder schlimmer wurde? Schön, dass deine Kleine jetzt trotzdem besser schläft! So etwas in der Art habe ich auch schon überlegt, denn dieses "aus Prinzip nicht" gefällt mir eben auch nicht aus dem gleichen Grund. Auch der Rest, den du schreibst, trifft meine Situation total gut. "ähm...willensstark" , ich musste ein wenig lachen, da hab ich meinen auch schon beschrieben :D Ich gebe dann lieber nach statt mich auf diese Machtkämpfe einzulassen. Konsequenz lernen die Kinder doch später bestimmt auch noch.

Serafin, das mit dem umdrehen muss ich mal ausprobieren, danke für den Tipp!

Siijay, toll, dass es bei euch geklappt hat! So würde es bei uns nämlich auch laufen, wenn ich das Tragen zusätzlich verweigere. Kuscheln, trösten, ... Fehlanzeige. Will er tagsüber auch schon nicht :(

Socki, hehe, diese 'dashatteichmirandersvorgestellt'-Situationen haben wir gerade hier zuhauf. Ist doch einfach das Alter :lol: Letztens hatten wir Drama, weil ich die letzte Scheibe Brot durchgeschnitten habe (und dann auch keine andere anbieten konnte), das geht dann auch gern mal ne Stunde und was anderes zu essen anbieten macht es nur noch schlimmer :roll:


Ich lasse es jetzt mal noch ein bisschen weiterlaufen, seit gestern kündigt sich eine Krankheit an. Vielleicht fange ich auch einfach wieder an zu stillen nachts, dann ohne langes Nuckeln, irgendwie denke ich, das ist die bessere Variante für uns. Er hängt ja noch total dran und wenn es nicht wieder so überhand nimmt, wäre das für mich auch okay. Vieilleicht schaffen wir dann auch mal wieder 2 Stunden auf dem Spielplatz, ohne dass Mama 3x Brust auspacken muss... 8)
💙06/16 💙11/19
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FloppyDisc
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Re: Kind 2 J. Nachts abgestillt, jetzt immer Trage und tagsüber Dauerstillen

Beitrag von FloppyDisc »

Kalimera hat geschrieben: 15.06.2018, 16:01
FloppyDisc, du hast also nach einer Weile wieder angefangen, nachts zu stillen, weil es bei euch auch wieder schlimmer wurde?
Ja genau. Sie hat nach ein paar Wochen den Papa angebrüllt und bei mir ausdrücklich nach Stillen verlangt. Ein paar Nächte lang bin ich hart geblieben bis 4 Uhr, aber dann war mir mein Schlaf zu kostbar. Derzeit ist es sehr wechselhaft, heute Nacht war sie sehr oft wach und hat sich auch kaum Abdocken lassen. In anderen Nächten schläft sie durch bis 4, 5, sogar halb 6 hatten wir schon, nuckelt kurz und schläft weiter. Allerdings kommen gerade auch die Eckzähne. #irgendwasistdochimmer
Kalimera hat geschrieben: 15.06.2018, 16:01 Vieilleicht schaffen wir dann auch mal wieder 2 Stunden auf dem Spielplatz, ohne dass Mama 3x Brust auspacken muss... 8)
Diese Hoffnung habe ich begraben 😁 An Kitatagen geht's locker vom Aufwachstillen um 7:30 Uhr bis zum Abholen um 15:30 Uhr, aber wehe Mama ist verfügbar 😉 Ich bin so froh, dass Sommer ist 😁
LG Floppy
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