Die Schlafzimmer-Frage: Braucht jedes Kind ein eigenes?

[Lösche Benutzer 23163]

Mich würde mal interessieren, was für Erfahrungen ihr mit der Schlafzimmeraufteilung gemacht habt. Hattet ihr als Kind ein eigenes Zimmer oder habt ihr euch eins geteilt? Wie habt ihr das empfunden? Wie läuft es jetzt mit euren Kindern?

Bei uns ist das so, dass jedes Kind sein eigenes Zimmer hat. Das wird auch für das dritte Kind noch möglich sein. Wenn theoretisch noch ein viertes Kind dazu käme, wäre das zwar auch noch möglich, dann müssten wir aber für teuer Geld unseren Dachboden renovieren.

Ich persönlich kenne es aus meiner Kindheit nur, ein eigenes Schlafzimmer zu haben. Das war soweit auch gut so, weil ich mich mit meiner Schwester überhaupt nicht verstanden habe. Das hätte in Mord und Totschlag geendet.

Für meine Mädchen könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ein gemeinsames Schlafzimmer eine Bereicherung wäre. Die zwei lieben sich so und bis auf kurze Blackouts spielen sie auch sehr gerne zusammen. Die Kleine ist (noch) allerdings ein furchtbarer Brummbär. Im Halbschlaf brummt sie sehr sehr viel, was echt nervig ist und das würde ich der Großen ungern zumuten. Außerdem hat sie einen sehr leichten Schlaf und fühlt sich schnell gestört. Aber vielleicht sähe es in 2-3 Jahren anders aus? Dann können sie vielleicht noch quatschen oder gemeinsam spielen bevor sie einschlafen und vielleicht schlafen sie dann auch was länger, so dass sie sich nicht gegenseitig stören.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass spätestens ab der Pubertät jeder sein eigenes Reich bräuchte... Jedenfalls fand ich das für mich total wichtig damals, mein eigenes Zimmer zu haben. Wie seht ihr das?

Die Frage richtet sich auch an die Familienbett-Praktiker: Haben eure Kinder trotzdem noch eigene Zimmer wo sie ihren Kram haben und spielen können? Noch spielt sich bei uns alles im Wohnzimmer ab. Die Kinder haben also ihr Spielzeug dort, weil ich sie noch nicht alleine spielen lassen möchte. Aber ich denke, in 1-2 Jahren könnte zumindest schon die Große alleine spielen.

[Lösche Benutzer 20611]

Oh, ich lese einmal interessiert mit. Wir haben zwar richtig viele Quadratmeter in unserem Haus, aber nicht so viele Zimmer. Unsere Mädels teilen sich bisher ein großes und schlafen noch bei uns. Nummer drei wird kein eigenes Zimmer bekommen, auch wenn der Dachboden irgendwann sicher noch ausgebaut und genutzt werden soll. Meiner Meinung nach ist das gemeinsame schlafen und spielen bisher nur natürlich und eine Bereicherung. Wie ist allerdings in zehn Jahren aussieht, kann ich gar nicht abschätzen. Bin auch gespannt auf die Erfahrungen, die hier geäußert werden werden.

[Alanna]

Ich hatte als Kind auch ein eigenes Kinderzimmer, mein Bruder und meine Schwester ich lange ein großes Zimmer geteilt. Als die beiden sich mit beginnender Pubertät, immer mehr gestritten haben hat mein Vater im Keller ein Zimmer ausgebaut, damit jeder ein eigenes Reich bekommen konnte.
Bei meinen Kimdern beobachte ich zur Zeit das gleiche. Die Große ist jetzt 10,5 Jahre alt und teilt sich (noch) das Zimmer mit ihrem 7,5 Jahre alten Bruder. Bis letztes Jahr war das alles super, wenig Streit sie haben es genossen zusammen im Zimmer zu schlafen, waren sich bei vielen Spielen, Hörspielen ect. einig. Das einzige das schon länger Probleme macht ist wenn beide ein Besuchskind da haben.
Seit ungefähr Weihnachten klappt das nicht mehr. Gar nicht. Die Große braucht ihre Privatsphäre, schmeißt ihren Bruder aus dem Zimmer wenn sie Besucch hat. Fühlt sich massiv gestört wenn er Besuch hat.
Gleiche Interessen sind im Moment quasi nicht mehr vorhanden.
Ein bisschen müssen wir alle es noch aushalten, da wir noch mitten im Umbau stecken. Aber bis Weihnachten hat dann vermutlich jeder sein eigenes Reich.
Der Kleine ist froh in traurig, er will lieber bei seiner Schwester schlafen, alleine spielen findet er super.
Die Große ist einfach nur froh. Freut sich aufs einrichten, dekorieren und das „Türe zumachen können“. Sie ist schon ein richtiger Teenie kommt im Sommer in die fünfte Klasse...

Ich plädiere daher (ab einem gewissen Alter) für eigene Zimmer. Bei mir und meine Geschwistern war die Größe des Zimmers nicht wichtig. Lieber klein, dafür allein.
Meine Kinder haben Glück und bekommen je ein 18qm-Luxuszimmer.

[Lösche Benutzer 24346]

Ich finde nicht, dass jedes Kind sein eigenes Zimmer braucht. Gerade wenn sie alters- und/oder charaktermäßig zusammenpassen, können sich gut und gern mehrere Kinder ein Zimmer teilen.
Unser Kinderarzt findet sogar, dass es positiv für die Kinder ist, ab dem Auszug aus dem Elternbett gemeinsam zu schlafen. Egal wie viele. Und wenn möglich bis zum Auszug. Seiner Meinung nach entstehen durch alleine Schlafen unnötig viele Schlafstörungen.

Bei uns war es früher so, dass wir lange zu fünft ein Kinderschlafzimmer hatten und ein Kinderspielzimmer. Die Altersspanne betrug 9 Jahre. Ich habe mich später einsam und ausgegrenzt gefühlt, als ich ein Einzelzimmer bekam, während meine Schwestern zusammen eines bewohnten und meine Stiefbrüder auch eines.

[Madita]

Ich habe als Kind freiwillig mit meiner Schwester in einem Raum gewohnt, obwohl noch ein weiterer Raum für getrennte Zimmer vorhanden war. Mit etwa 12Jahren wollten wir dann getrennte Zimmer.
Bei uns jetzt ist es ähnlich. Meine beiden Großen hatten 2 Zimmer zur Verfügung, haben sie aber freiwillig und gerne so aufgeteilt, dass ein Zimmer das gemeinsame Spiel-, das andere das gemeinsame Schlafzimmer war. Erst vor Kurzem haben sie sich getrennte Zimmer gewünscht und auch bekommen (ca. 11 und 9Jahre alt). Ich hatte eigentlich schon früher damit gerechnet, weil die beiden (Mädchen und Junge) schon sehr unterschiedlich sind. Aber ich finde es toll, dass sie so lange Freude daran hatten. Ich freu mich aber auch, dass es jetzt kein Problem war, dem Wunsch nach eigenen Räumen nachzukommen. Erzwungen zusammen wohnen ist sicherlich anstrengend, besonders für Jugendliche.

[mama2008]

Ich hatte in meiner Kindheit ein eigenes Zimmer, fand das auch toll.
Bei meinen Kids jetzt, vier Jahre Altersunterschied, hat jeder sein eigenes. Wir hatten mal phasenweise den Versuch, des gemeinsamen Kinderzimmers zum Spielen und ein gemeinsames Kinderschlafzimmers, das ist knadenlos fehlgeschlagen. Beide spielen gern zusammen, brauchen aber auch ihre Rückzugsmöglichkeit.
Der Kumpel meines großen Sohnes teilt sich mit dem zwei Jahre älteren Bruder ein Zimmer. Das geht gar nicht, die Jungs Fetzen sich ständig. Und beide Jungs sagen selbst, dass sie total genervt davon sind. Und beide versuchen möglichst bei Freunden zu sein und nicht zuhause.

[Skoxi]

Ich hatte das erste mal mit 19, als ich ausgezogen bin in ein Studentenwohnheim, ein eigenes Zimmer.

Wir hatten genau diese Kombi - 4 Kinder auf 3 Zimmer verteilt.

Bei uns war es nicht so dass sich zwei ein Zimmer geteilt haben, und die anderen beiden hatten eigene Zimmer. Sondern bei mir als Älteste stand noch ein Schreibtisch und ein Kleiderschrank meiner kleineren Schwester im Zimmer. Die Hausaufgaben hat sie also bei mir gemacht, geschlafen hat sie im Zimmer mit unserem Bruder.

Es war völlig klar, dass mein Zimmer abends mir gehört, nachmittags sah das anders aus. So hatte mein Bruder aber auch die Chance auf einige Zeit in seinem Zimmer alleine, und ich war nachmittags eh oft unterwegs.

Ich habe das nie als schlimm empfunden, meine Eltern haben das auch insoweit vorgelebt da sie im Wohnzimmer geschlafen haben und aufs Schlafzimmer zugunsten von uns verzichtet haben.

Und wir hatten alle ein sehr sehr gutes Verhältnis miteinander, auch heute noch. Schwierig war es aber tatsächlich mit dem aufräumen, die Sachen die rumliegen haben natürlich immer dem anderen gehört

Wobei mein Bruder (der jüngste und damals 7) schon sehr auf meinen Auszug gewartet hat. Bis dahin durfte er sein Lego nur in einem bestimmten Bereich aufbauen, später dann im ganzen Zimmer. Er hat sogar eine die letzten Tage von mir auf einem Zettel angestrichen bis ich endlich weg war

Aber der Gedanke, für ein eigenes Zimmer auf meinen Bruder verzichten zu müssen, lässt mich schaudern und ist nicht vorstellbar.
Keiner von uns 4 en hat meinen Eltern die Konstellation übel genommen.

[Dorkas]

Ich kann bisher nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten:
Ich habe mir mit meinem Bruder (2 Jahre älter) ein Zimmer geteilt, bis ich 7 oder 8 war. Dann haben meine Eltern die Wohnung nebenan gekauft und verbunden, so dass wir Platz für zwei Kinderzimmer hatten. Das war auch ein guter Zeitpunkt, denke ich. Bis dahin hatten wir so ziemlich den gleichen Freundeskreis bzw. haben viel miteinander gespielt. Und abends zum Einschlafen konnten wir noch quatschen.
Aber mein Bruder war dann ja schon 10 wollte gerne sein eigenes Reich haben. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, ob ich das gut oder blöd fand... Aber ich denke, dass ich auch froh war, mit meinen Freundinnen in Ruhe spielen zu können.
Mein Mann hingegen hat sich sehr lange ein Zimmer mit seinem 2 Jahre jüngeren Bruder geteilt, bis er 16/17 war etwa. Er meint, dass das beide immer gut fanden.
Ich denke also, dass die Dauer, wo es gut funktioniert, etwas davon abhängt, ob zwei Mädels/Jungs sich ein Zimmer teilen, oder ein Junge und ein Mädel. Aber grundsätzlich ist es sehr schön, jemanden da zu haben - vorausgesetzt, die beiden verstehen sich gut natürlich.

[Lösche Benutzer 23163]

Oh, das sind ja schöne Geschichten. Und sie bestärken mich in meinem Gefühl, dass es für unsere Mädels vielleicht sehr schön wäre, wenn sie ein gemeinsames Zimmer hätten...

[Sommermama2017]

Bis ich mit 23 ausgezogen bin, hab ich erst mit meinem/meinen Bruder/Brüdern und später mit meinen beiden Schwestern (7 und 11 Jahre jünger) in einem Zimmer gewohnt und ich fand es immer toll. Man kann einfach mal ein paar Worte von Schreibtisch zu Schreibtisch wechseln ("Hab grad sooo keinen Bock auf Hausaufgaben" ). Schwierig wird es, wenn man zb zum Lernen Ruhe braucht und wenn man älter wird und zb abends telefonieren möchte... ich saß 3 Jahre lang abends in der Küche und hab mit meinem Freund/Verlobten telefoniert...
Trotzdem finde ich Zimmer teilen und Rücksicht- und Anteilnahme nehmen lernen eine sehr schöne und gute Sache!