Fühl dich erst mal gedrückt. Schlafentzug ist Folter. Ich habe das erst verstanden, als mein erstes Kind geboren wurde.
Ich möchte Dir von uns berichten, auch wenn es kein Tipp ist, aber ich möchte Dir damit zeigen: Du bist nicht allein. Damit möchte ich aber Deine Situation keineswegs klein reden.
Mir geht es ähnlich wie Dir. Ich leide seit ungefähr 15 Jahren unter Schlafstörungen. Wenn ich nachts aufwache, braucht es oft lange, bis ich wieder einschlafen kann. Und dann möchte ich so einschlafen können, wie ich es will und nicht mit Kind auf mir. Auch ohne Kind schlafe ich unruhig und sehr schlecht.
Mein Großer kam nachts stündlich bis zweistündig. In besonderen Phasen (Krankheit, Schub) kam er sogar noch öfter. Das Ganze fing so mit 5 Monaten bei ihm an. Wir teilten damals zu dritt ein Bett, er brauchte damals immer ständig Kontakt zu uns. Bei ihm habe ich mich tagsüber viel hingelegt, was allerdings den Schlaf in der Nacht (meiner Meinung nach) nicht ersetzt. Unterstützung aus der Familie hatte ich nicht. Es war anstrengend und wurde erst mit ungefähr einem Jahr besser.
Vom meinem kompletten Umfeld habe ich nur von Babys gehört, die im eigenen Bett schlafen, die nur zwei Mal die Nacht aufwachen und mit ungefähr einem halben Jahr durchschlafen. Manche dieser Babys mussten Schreien, andere wurden mit Tabletten ruhig gestellt
, der Großteil schlief allerdings einfach so bestens. Ich muss sagen, das hat mich sehr belastet. Aber es hat mir Hoffnung fürs zweite Kind gemacht. So, jetzt ist Nummer zwei seit bald sieben Monaten da. Was soll ich sagen?
Aufwachen: jede Stunde oder alle zwei Stunden, manchmal häufiger. Ab 0 Uhr schläft er nur noch auf mir. Blöd, dass ich eigentlich nur auf dem Bauch schlafen kann, das geht dann ab 0 Uhr natürlich nicht mehr. Aber ich bin froh, dass er schläft. Denn er kann nachts sehr laut werden, wenn er nicht bekommt, was er braucht (ich schreibe mit Absicht "braucht" und nicht "will", denn ich bin überzeugt, er braucht die Nähe und er benötigt auch das häufige Stillen).
Tags schläft er nur in der Trage und maximal 25 Minuten. Keine Erholung, noch dazu ist die Nacht früh (4-4:30Uhr) zu Ende.
Ich empfinde es auch jetzt wieder als maximal anstrengend. Dieses ständige Stillen, dieses stundenlange Tragen tagsüber. Ich trage Stunden, nur damit er dann 10 Minuten einschläft und durch einen Piep wieder aufwacht.
Bei der U 5 wurde mir von meiner Ärztin gesagt, dass das Schlafverhalten meines Babys stark behandlungsbedürftig sei. Alle zwei Stunden oder häufiger aufwachen, das ist nicht normal. Ein bisschen zum Zweifeln hat es mich gebracht. Sie hat mir vom Schlafen lernen, Ferbern und vielen Methoden erzählt. Getan habe ich es nie, denn...
Ich habe diesmal 0den Vorteil, dass ich weiß, dass es besser wird. Ich weiß, es dauert nicht ewig und ich spanne meinen Mann mehr ein. Wir teilen uns die Nächte so auf, dass es für uns beide aktuell optimal läuft. Heißt,ich gehe extrem früh ins Bett:19:30-20:00 Uhr ins Bett und mein Mann übernimmt, wann immer er kann die Zeit ab vier Uhr. Das gibt mir meist ein bis zwei Stunden Schlaf bis der Große aufsteht.
Das ist natürlich kein Dauerzustand. Ich kann nicht sagen, dass ich mich hier fit fühle, aber ich habe unsere Situation einfach akzeptiert und hingenommen, das macht es für mich erträglicher. Ich kanns aber nur hinnehmen, weil ich es beim ersten Kind schon durch habe und eben sagen kann, es ist schrecklich, aber letztendlich doch nur eine kurze Zeit. Das ist mein Weg, wie ich damit umgehe. Aber mir ist klar, dass man nicht einfach sagen kann: Ok, dann ist es so, ich akzeptiere das.
Wie gesagt, das sollen keine Tips sein, die habe ich nicht. Hätte ich gute Tips würden meine Kinder wahrscheinlich durchschlafen. Aber selbst der Große (4Jahre) wacht nachts noch ab und an auf. Jetzt weil er Albträume hat.
Auch wenn ich's akzeptiert habe, ich bin ebenfalls interessiert am Feenstaub.
Solidarische Grüße