Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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suttine
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von suttine »

Seifenblasenfrau, schwanger ist das alles bestimmt anstrengender als sowieso schon.
S. startet hier auch gerne Nachtparties, bei uns helfen aber ein paar strikte Regeln. Aufstehzeit morgens und den begrenzten Mittagsschlaf habt ihr ja schon eingeführt. Wenn wir S. zweimal am Tag an die frische Luft bringen, ist er abends sehr umgänglich, bei einer Runde ist es noch handhabbar, und wenn er am Tag gar nicht rauskommt, knallts abends vorhersehbar. Wie ist denn euer Programm tagsüber, kann die wilde Mausi sich zur Zeit evtl zu wenig auspowern?
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Seifenblasenfrau
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Wir haben zwei mal die Woche Kinderturnen und einmal die Woche entweder Schwimmbad oder Indoorspielplatz. Einmal die Woche geht meine Schwester zwei Stunden mit ihr auf den Spielplatz und an den verbliebenen Tagen gehen wir Kühe gucken, spazieren oder im Garten turnen, haben da ein Spielgerüst. Ich habe das Gefühl, dass wir schon alles versuchen, was in unserer Macht steht. Heute waren wir trotz strömenden Regens draußen, ihr hat das Pfützenspringen viel Spaß gemacht. Morgens gehen wir eher selten raus, dann fahren wir aber drin Dreirad, tanzen oder rutschen (umgedrehter Couchtisch vom Sofa kippen auf eine Matratze). Insgesamt braucht sie viel Bewegung um ausgeglichen zu sein und die kriegt sie auch meist. Vielleicht hilft ja zwei mal rausgehen, ich versuche es.

Und ja, schwanger ist es für mich noch viel anstrengender. Wir haben keine Verwandschaft in der Nähe bis auf meine vielbeschäftigte, nicht besonders kinderliebe Schwester. Mein Mann steckt im Prüfungsstress. Letzte Woche hatte ich Blutungen, finde insgesamt die Schwangerschaft ziemlich anstrengend. Das macht es mit Mausi nicht leichter leider. Im Moment hat er Spätschicht, kommt um 24 Uhr. Wenn Mausi abends endlich schläft, fühle ich mich meistens richtig furchtbar, weil die letzte Stunde ihres Wachseins nur Geschimpfe war. Sie macht das ja nicht absichtlich und trotzdem habe ich einfach nicht mehr die Geduld nach vielen Stunden verfügbar sein, sie angemessen zu begleiten. Da fühle ich mich echt elend und als schlechte Mutter.
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Vivilotta
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Vivilotta »

(((Seifi)))

Hier ist es ja ganz ähnlich. Gestern ohne Mittagsschlaf und sie ist um 15 Uhr 30 lallend vor Müdigkeit im Auto eingeschlafen, trotz Papas Vollbespassung. Kein Mittagsschlaf ist also keine Option.
Mit Mittagsschlaf braucht sie 8 Stunden Wachsein, um wieder bettschwer zu sein, davor brauch ich da gar nicht erst anfangen. Allerdings hat sich eine natürliche Endzeit herauskristallisiert von 22 Uhr 30, jetzt 21 Uhr 30. Ich hoffe, das bleibt so. Zumindest vor 22 Uhr so fürs Gefühl.

Bei uns hilft eigentlich nur annehmen und das Beste draus machen. Also alles auf später legen, einfach davon ausgehen, dass sie frühestens 22 Uhr schlafen wird. Alles andere ist doch nur zermürbend für dich und sie. Fini hat ab 2 ganz gut verstanden, dass ab meiner Ansage meine Ausruhzeit ist. Sie liegt halt dann im Dunkeln neben mir und hält sich wach. Ich kann aber trotzdem suten und Handy gucken. Ganz gut für davor ist vielleicht der Tiptoi Stift? Es sind Bücher, aber Fini kann sich selbst damit beschäftigen.

Mein größtes und tollstes Geschenk wäre immer noch ein um 20 Uhr schlafendes Kind, aber das kommt nur alle Jubeljahre mal vor. Ansonsten muss ich damit leben, dass sie nur 9- max 10 Stunden nachts schläft und das auch erst recht spät. Es ist doof und nervig und es kommt auch vor, dass ich richtig sauer werde, aber meistens läuft es echt besser für alle, wenn ich es einfach akzeptiere.

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Vivilotta
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Vivilotta »

Für mich ist dann übrigens der Mittagsschlaf die Freizeit. Vielleicht kannst du ihr ja was kochen, während sie Handy schaut oder so.
Fini war/ist auch so eine Kandidatin, bei der jegliche Aktivität, in die sie nicht involviert war, zur stressigsten Sache überhaupt wurde. Als mein Mann dann monatelang wegen Prüfungen ausfiel, musste ich einfach was ändern. Also hab ich immer öfters Dinge angesagt: ich räume jetzt die Spülmaschine aus und höre erst auf, wenn ich damit fertig bin. Oder eben ich koche jetzt. Gab Geheule und Generve, aber mittlerweile spielt sie freiwillig was alleine oder wartet eben, bis ich mit der Küche fertig bin.

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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Danke euch fürs Mitdenken.

Akzeptanz ist wirklich ein wichtiger Schlüssel zur Zufriedenheit. Bisher konnte ich es auch echt gut händeln, aber nun schwanger fällt es mir sehr schwer, es zu akzeptieren, weil ich viel schneller an meine Grenzen stoße, was meine körperliche Belastbarkeit angeht.

Mir ist gerade noch als Idee gekommen, Mittags ein Brot für sie zu schmieren und etwas mehr Rohkost beim Frühstück mitzuschneiden fürs Mittag und erst abends richtig zu kochen. Dann komme ich gar nicht in Versuchung, die Mittagspause anders als für mich zu nutzen. Und diese Zeit dann wirklich zum Kraft tanken für den Rest des Tages zu nutzen.

Vivilotta, die Formulierung “Ich mache jetzt xyz, bis ich fertig bin“ gefällt mir. Die sollte Mausi auf jeden Fall verstehen und dann sicherlich auch kooperieren. Vielleicht kann ich da auch deutlichere Grenzen ziehen um sie quasi zu zwingen, sich eine Beschäftigung zu suchen. Wenn ich immer als Spielpartner verfügbar bin, dann hat sie sowieso wenig Anreiz, selbst kreativ zu werden und sich was auszudenken. Ich kann ja erst mal mit kleinen Sachen anfangen, wie Spülmaschine auspacken und Frühstück abräumen, bevor es zum längeren Kochen übergeht.
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Vivilotta
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Vivilotta »

Schön, wenn ich dir ein wenig helfen konnte. Ich hab auch nur mit kleinen Sachen angefangen, eben 5 Minuten Tisch abräumen oder ähnliches. Immer mit sehr klarer Ansage und nur im Notfall unterbrochen. Das klappt jetzt echt reibungslos.
Mittagszeit musst du unbedingt für dich nutzen, ohne würde ich die langen Abende auch nur sehr schwer durchstehen. Bei uns war das immer so, weil ich früher sowieso nicht aufstehen durfte, wenn sie geschlafen hat. Und das habe ich mir beibehalten. Haushalt wird also nebenbei gemacht, wenn sie wach ist. Sie "hilft" mit oder spielt. Oder hängt mir am Bein und stellt eine Milliarde Mal die gleichen Fragen. [emoji57]

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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Es tut auch gut, zu hören, dass es anderen ähnlich geht. Das hilft einem sehr bei der Akzeptanz. In Spielgruppen sind ja meistens die Mütter mit den “bravsten“ Kindern am lautesten. Da gibt's dann gerne mal blöde Tipps und schiefe Blicke, die haben nämlich alles richtig gemacht und man selbst alles falsch. Mal überspitzt gesagt. Die Mütter mit den schwierigeren Schläfern oder anstrengenderen Kindern trauen sich dann gar nicht mehr was zu sagen, habe ich das Gefühl.
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Vivilotta
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Vivilotta »

Also zumindest in unserer Kita geht nur ein Kind von 8 in der Gruppe vor 21 Uhr ins Bett. Ich glaube, sooo selten ist diese späte Bettgehzeit gar nicht.
Aber stimmt schon, kaum jemand redet darüber, was nicht läuft zuhause. Aber deswegen haben wir ja das SuT. [emoji6]

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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Jadzia, falls du das liest: Im anderen Thread hast du was vom Rhythmus geschrieben. Daran habe ich hier schon gearbeitet. Wir haben am Kühlschrank auch schon seit paar Wochen einen Stundenplan mit Bildern für Mausi, so dass quasi jeder Tag gleich ist nach dem Mittagschlaf. Vor dem Mittagsschlaf sind dann die Aktivitäten und Termine und Turngruppen. Das hat hier insgesamt echt viel Stress rausgenommen und Probleme gelöst.

Vivi, genau so ist es. :-)
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Re: Tag besser strukturieren in Übergangsphase zwischen Mittagschlaf und ohne

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Wir probieren seit gut eineinhalb Wochen was neues, und zwar haben wir den Mittagschlaf gestrichen. Tatsächlich schläft Mausi nun seit einer Woche von 19:30 Uhr bis 7 Uhr, ohne Mittagsschlaf. Ich finde, sie steckt es echt gut weg, abends häufen sich die Wutanfälle, aber sie muss sich auch noch dran gewöhnen. Sie schläft nachmittags aber nicht von allein ein und auch nicht beim Autofahren.

Aber, was mich wieder in diesen Thread bringt: sie ist nun total in der “Trotzphase“. Also, sie diskutiert immer ewig um alles herum und schreit/zickt viel. Das ist aber seit ungefähr vier Wochen so, da hatte sie eine unschöne Op und kurz danach Impfungen mit hohem Fieber paar Abende lang... Ich frage mich jetzt, ob ihre vielen Autonomieanfälle auf die vielen Arztbesuche zurückzuführen sind (sie verkraftet die immer nur schwer) oder ob sie so ist, weil sie quasi immer müde ist, oder ob es einfach so ist, weil sie nun im passenden Alter ist, bald 2,5. Allerdings muss ich sagen, dass ich an den freien Abenden so viel Kraft tanken kann, dass ich alle Wutanfälle extrem entspannt und geduldig begleiten kann. Insgesamt geht es mir deutlich besser, ich fühle mich auch seelisch viel zufriedener und ausgeruhter. Ich kann abends viel besser was für mich tun, als in der Mittagszeit oder gar morgens. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nun richtig schnell einschläft, innerhalb von 30 Minuten. Vorher waren es 1,5h. Und trotzdem überlege ich, sie doch wieder Mittags hinzulegen, um zu sehen, ob sie dann wieder entspannter drauf ist... Nicht, dass ich ihrer Entwicklung so schade, indem sie zu wenig Schlaf bekommt.
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