Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Peppa
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Peppa »

Hier das gleiche durch ein sehr konservatives Umfeld. Und zwar echt teils mit sehr heftigen Aussagen (" das arme Kind" etc.)... ich finde, das ist durchaus eine andere Hausnummer, als leere Spielplätze vor 14 Uhr oder irgendeine Broschüre.

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AnSchle
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von AnSchle »

Die Betreuungsdiskussion lasse ich mal weg, ist OT und hat mich gestern Abend/ heute Nacht sehr lange geärgert.

Ferbern hat mmn ähnliche häufig Ursachen wie Abstillen bei Beikosteinführung oder die das-Kind-wird-von-meiner-milch-nicht-satt-zufütterei in der extremen Clusterphase.
Es taucht ein Problem auf, es wird etwas zu Problem gemacht und die Eltern nehmen es an.
Oft wird gleich gleich eine Lösung mit angeboten, die wird mangels Hinterfragen genommen, probiert, funktioniert dann nach den Maßstäben der Eltern, verstößt nicht allzusehr gegen ihre Vorstellungen und gut ist.
Tragisch.
Oft ist die Wurzel des Übels der Drang zur Teilnahme an der Mütterolympiade.
Wie schnell wir Frauen dahin abrutschen sieht man hier gut. Mein Mann hat hier gestern den thread gelesen, meinen Beitrag gelöscht und erklärt wir hätten alle einen an der Klatsche.
Er hätte sich noch nie gerechtfertigt, wir haben entschieden, mit Nachdenken, mit sich informieren, mit Liebe zum Kind, zu uns als Paar und Respekt vor den Wünschen des einzelnen und unter Betracht unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten. Genau in der Abstufung.
Er geht davon aus, dass “die anderen Büchsen in dieser Runde auch (zu viel) denken“ und deswegen wäre es bekloppt uns gegenseitig zu be/verurteilen.
Recht hat er.
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AnSchle
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von AnSchle »

Sorry für das Chaos mein Fuchtelmännlein frühstückkuschelt mich gerade. Da stimmt oft die Kopf und Handkoordination nicht.
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Peppa
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Peppa »

AnSchle, für Männer ist das durchaus einfacher, solche Dinge "von außen" zu sehen bzw. pragmatisch. So wie die sich ja beim Ferbern oft passiv verhalten, auch wenn es nicht ihren Gefühlen entspricht, wie ja viele Berichte hier zeigen. Ich fand besonders den von Feyaria total schlimm...
Diese Misshandlung (und das ist für mich dieses kompromisslose Ferbern wie beschrieben) mit dem Wunsch (!) einer Mutter nach Distanz und Berufstätigkeit zu bringen, hat mich sehr entsetzt und natürlich getriggert... Da mag man das für übertrieben oder dumm halten, aber es ist einfach schade, dass Frauen, die selbst Mutter sind, egal ob zu Hause oder nicht, das für möglich halten... Bass ja, dann kam die Inkaufnahme von Bindungsgestörtheit aus wirtschaftlichen Gründen und da ist es bei mir einfach durch... denn wenn das die Alt-Nazi -Nachbarn denken oder der Experte XY (von denen es ja auch genug gibt), ist es eine Sache... wenn ich aber von Müttern solche Dinge höre, ist die Ebene eine andere...
Ich wollte nur klar stellen, dass Ferbern sicher nicht in der Berufstätigkeit begründet ist. Das ist einfach nicht wahr.


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Peppa
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Peppa »

Bzw. die bejahende Einstellung zum Ferbern und der Wunsch nach Berufstätigkeit nicht aus der gleichen "Quelle" kommen und nicht als Grundeinstellung zusammen gehören... vielleicht ist es so verständlicher. Und so kam es an. Wenn A, dann B, quasi, weil man ja eh schon gegen Bedürfnisse der Kindes handelt.
Und der Zusammenhang erschließt sich mir nicht, aber der Gedanke dahinter macht mich sehr traurig und wütend... eben von Müttern.


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dulles
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von dulles »

Du verstehst uns falsch. Wir urteilen nicht über Mütter, die den Wunsch verspüren, arbeiten zu gehen und ihr Kind in liebevolle Betreuung
geben.

Ich spreche von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die eine Mutter zwingen können, gegen ihren Instinkt zu handeln.

Läuft dann gedanklich vielleicht so ab: "das Kind schläft nur bei mir ein und stillt noch so oft nachts.. Wie soll das nur werden wenn ich wieder arbeiten gehe. Ach, uschi hat auch gesagt, dass jedes Kind schlafen lernen muss. Da müssen wir jetzt halt durch. Soll ja ein selbständiger Mensch werden."

Klar liegt Ferbern nicht in der Berufstätigkeit einzelner Frauen begründet, es ist ein Faktor unter vielen.

Wenn du so von eurem Weg überzeugt bist, braucht es dich doch nicht weiter triggern...

Was ist der Unterschied ob eine Mutter ferbert weil sie einfach mal schlafen will, wie du schriebst oder weil sie früh wieder arbeiten gehen will und glaubt, es wäre nötig...

Warum fühlt ihr euch so extrem angegriffen? Ich kapier es nicht!

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dulles
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von dulles »

Peppa hat geschrieben:Bzw. die bejahende Einstellung zum Ferbern und der Wunsch nach Berufstätigkeit nicht aus der gleichen "Quelle" kommen und nicht als Grundeinstellung zusammen gehören... vielleicht ist es so verständlicher. Und so kam es an. Wenn A, dann B, quasi, weil man ja eh schon gegen Bedürfnisse der Kindes handelt.
Und der Zusammenhang erschließt sich mir nicht, aber der Gedanke dahinter macht mich sehr traurig und wütend... eben von Müttern.


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Und das ist genau der Knackpunkt. Das hat keiner behauptet.
Du hast es rein gelesen und danach war der Ofen aus.


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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von AnSchle »

Aber warum sind wir Mütter da so angreifbar und übergriffig untereinander?
Wir predigen uns gegenseitig die Gespenster unter den betten unserer Kinder ernst zu nehmen, wir machen bei nicht aufgegangenen Kuchen Ursachensuche und bieten unsere Reinigungspläne an um das für die andere Mutter umsetzbare abkupfern zu lassen, zweifeln dann aber das Wirtschaftsgespenst der anderen an, meinen es gäbe einen böswilligen Vorsatz und suchen keine andere Ursache für Bindungsprobleme und lassen oft nicht zu aus unseren erziehungstaktiken ein für die andere machbares best-of rauszufiltern.

Aber wir Mütter sind ja so unglaublich schlau und reflektiert. Wir wissen das es nicht so einfach ist:
Berufstätig- Rabenmutter
Nicht berufstätig- faul

Wir lassen da viel mehr grautöne zu

Freiwillig berufstätig - rabenmutter
Unfreiwillig berufstätig- Mutter und Vater haben zu hohe finanzielle Ansprüche

Unfreiwillig nicht berufstätig- gaaanz schlecht ausgebildet
Freiwillig nicht berufstätig- faul

Das kann man nun noch mehr aufdröseln und es wird bullshit bleiben.
Wieso machen wir uns nicht frei davon ob ein altnazi mist erzählt oder eine mitmutter?

Ich denke nicht das Männer sich nicht in den rechtfertigungsstrudel ziehen lassen, weil sie alle passiv sind, uns machen lassen. Das ist auch schon wieder zu untief gedacht. Die stehn einfach zu ihren Entscheidungen. Und wenns mist ist, wirds auch vernünftig zurechtgebogen.

Wir Frauen gehen das ganze falsch an.
Eine berufstätige, die ihr Kleinkind betreuen lässt, und mit beidem glücklich ist und darin ihren weg gefunden hat ist ein glückspilz. Eine die zuhause bleiben will und kann genauso. Für alle dazwischen heißt es sich mit dem Kompromiss den sie gemacht haben zu befrieden und wenn überhaupt die Unzufriedenheit miteinander zu kommunizieren und nicht in sich zu fressen, auf die paarebene zu zerren oder auf die des Kindes.
Und wenn wir das schaffen und aus der offensive und Rechtfertigung raus kommen, dann werden wir offener und untereinander auch hilfreicher.



Mein Kind geht, seit er ein Jahr ist, in die Kita, ihm tut es gut, ich wollte wieder arbeiten gehen, sogar in Schichten und am Wochenende. Es gibt für diese Entscheidung nicht einen Grund sondern viele und alle sind richtig. Nun bin ich wieder schwanger und er geht dennoch, so wie meine Arzttermine und mein Körper es braucht, an einigen Tagen sogar sechs Stunden.
Unser Kind haben wir schreien lassen, nie unbegleitet aber oft ohne Körperkontakt. Nie schreien aus purer Angst und Verzweiflung, sondern immer nur Wut, deswegen auch der zeitweise reduzierte Körperkontakt . Natürlich bin ich unzufrieden mit unserem Weg, aber mit Gipsarm und Rammelkind brauchte ich Schlaf und Platz für mich im Bett. Der Arm ist wieder gut, dennoch bleibt er in seinem Bett und hat Nachts eine stillpause von 5-7 Stunden. Er meldet sich wenn etwas nicht stimmt und egal ob wir einen Grund finden oder nicht passen wir unsere Schlafsituation an.
Dass er sehr unglücklich und wütend war über diese Änderung lässt mich noch immer zweifeln, ich finde aber auch rückblickend keinen besseren Weg, es beruhigt mich nur geringfügig zu sehen wie gut er nun damit lebt. Auch ich bin da nicht frei von Emotionen und zweifeln, egal wie oft ich keinen anderen Weg finde.
Die Offenheit mit dieser Unzulänglichkeit erntet viel, von ich mache mir zuviel Kopf bis zu ogottwiebrutal. Keines hilft mir weiter.
Aber ich bin an dem Punkt wo ich keine externe Wertung brauche um meinen Standpunkt zu finden. Wenn ich es erzähle, dann um zu zeigen das nicht alles goldstandard sein muss, man seinen weg und seinen Frieden finden muss und ein bewerten anderer Leben sein lassen sollte.
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Peppa »

dulles hat geschrieben:Wahrscheinlich weil es einfacher ist und auch die enge Bindung zum Kind gar nicht so gewünscht ist.

Ich setz mich jetzt wahrscheinlich in die Nesseln, aber die Frau soll möglichst schnell wieder arbeiten, da tut sie sich vielleicht leichter mit, wenn sie das Kind etwas auf Distanz hält.

Früher sollten halt gute Soldaten für Hitler erzogen werden, heute gute Arbeiter für die Wirtschaft..

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Das kann man durchaus falsch verstehen, Dulles... ich bin mir sicher, dass du nicht mich oder eine Frau hier persönlich angreifen wolltest. Aber der Zusammenhang ist eben für dich da und glaube mir, für viele viele andere auch...ich weiß nicht, weiß du wohnst. Hier ist es eher Standard, mindestens 3 Jahre zu Hause zu bleiben, eher mehr, weil ja meist mehr als ein Kind. Seit mein Kind 6 Monate alt ist, musste ich immer und immer und immer wieder erklären, warum ich wieder "so früh " arbeiten gehe und dass die Mutter mindestens drei Jahre zum Kind gehört und ja, auch dass es "der Kinderseele " schadet. Genau so. Ich selbst sehr es nicht so und bin ungelogen die einzige von den Müttern hier (die fast alle jetzt mind. 3 Jahre zu Hause sind), die ein Familienbett hat und über 6 Monate stillte. Dennoch macht man sich offensichtlich Gedanken um "die Kinderseele", will das Kind mit 8 Monaten zur TaMu kam... oder in die KiTa. Und auch über andere Mütter...
Und da nützt es einfach nichts, wenn man sagt, euch habe ich ja nicht gemeint, denn : ich bin mir sicher, 99,9% aller Mütter würden alles fürs ihrer Kind tun.... und schreckliche Eingewöhnungen eher abbrechen, als sich den dritten Fernseher zu leisten. Und wenn Mütter emotional distanziert sind, dann hängt das sicher weder an Elternzeit noch an Geld oder sonstigem...
Schaut doch mal Berichte zu vernachlässigten und geschüttelten Kindern. Da sind die Mütter so gut wie nie arbeitend. Dennoch kann man das ja keinesfalls als Umkehrschluss denken... Da wärst du dich auch getroffen, Dulles, wenn ich dies als Zusammenhang andeuten würde, oder? (was ich selbstverständlich NICHT denke!).
Respekt sollten beide Seiten haben...


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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Peppa »

Ich ziehe mich hier raus. Ich denke eher schlecht über Hausmütter noch über sonst wen... aber ich behalte es mir vor, mich zu äußern, wenn ich finde, dass Zusammenhänge hergestellt werden, wo es einfach nicht so einfach ist.
AnSchle, ich verstehe dich... und ich sehe es auch so. Aber manchmal muss man auch sagen, wenn einem etwas aufstößt und trifft. In einem Forum ganz normal. Wenn niemand mehr seine Meinung sagt, dann muss man ja nicht mehr schreiben.
Euch allen einen schönen Tag, mein Kind geht heute in den KiGa, obwohl ich zu Hause bin, weil er schon seit gestern Abend danach fragt. Ich will seine Bedürfnisse da achten. Wäre alle anderen hier sicher auch.

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