Ich finde mich sehr in vielen deiner Überlegungen wieder. Und bin froh, dass beim zweiten Kind alles wesentlich entspannter war. Wobei ich sagen muss, dass wir im engeren Freundeskreis sehr Unterschiedliches sehen (von Familienbett bis 4- und 6-jährigem Kind bis zu eigenem Zimmer von Anfang an), daher gab es da schon immer verschiedene Orientierungspunkte und es war klar, dass es einfach ein breites Spektrum an Möglichkeiten gibt.
Bei uns ist die Schlafsituation relativ flexibel. Unsere Tochter hat bei uns geschlafen, bis ich sie in der Schwangerschaft mit dem zweiten Kind ausquartieren wollte, weil ich das Bedürfnis nach mehr eigenem Raum hatte. Wir haben ihr dann ein Kinderzimmer eingerichtet, meistens hat dann mein Mann dort auf einer Matratze geschlafen. Oder die beiden im Schlafzimmer und ich auf der Couch. Mit der Geburt des zweiten Kindes wollte dann mein Mann aus dem Familienbett ausziehen, weil er schneller aufwacht als ich und dementsprechend mit Säugling im Bett immer schlecht geschlafen hat. Seitdem habe ich den Kleinen im Schlafzimmer bei mir und mein Mann schläft im Wohnzimmer auf der Couch. Unsere Tochter schläft manchmal in ihrem Bett ein (also wenn jemand von uns danebenliegt) und wandert irgendwann in der Nacht zum Papa oder sie schläft überhaupt im Wohnzimmer ein. Selten will sie bei mir und ihrem Bruder schlafen, das ist dann für uns auch ok. Jetzt langsam haben die Kinder den Wunsch beieinander zu schlafen. Wie wir das machen und was sich dadurch verändert, müssen wir mal schauen.
Ich habe mich jedenfalls von den Gedanken, "den richtigen Zeitpunkt zu verpassen", die ich beim ersten Kind noch hatte, völlig verabschiedet. Irgendwie ist immer alles im Fluss, ich denke, es ist wichtig, eine Lösung zu finden, mit der für die jeweilige Phase alle gut leben können. Bei uns war die Phase, in der ich mir aus Sicherheitsgründen die größten Sorgen gemacht habe, der Beginn der Krabbelphase und des Hochziehens, weil ich Angst hatte, dass die Kinder über den Rausfallschutz drüberklettern. Wir haben damals mit ca. 9 Monaten deshalb unsere Tochter ins Kinderbett ausquartiert, was aber in Kombination mit nächtlichem Stillen für mich sehr, sehr anstrengend war. Ich war damals relativ überzeugt, dass das trotzdem gut ist, weil wir "den richtigen Augenblick" erwischt haben, um sie ans eigene Bett zu gewöhnen, aber es war einfach unpraktikabel und nicht nachhaltig und rückblickend würde ich mich mit diesem Gedanken gar nicht mehr stressen wollen.
Einschlafstillen war bei uns die gesamte Stillzeit hindurch, bei der Großen bis eineinhalb, beim Kleinen bis zwei. Bei uns war es halt etwas, das das Hinlegen erleichtert hat, deshalb hab ich das so gemacht. Es war aber ab einem gewissen Alter (weiß nicht mehr ganz genau, wahrscheinlich um ein Jahr herum) auch kein Problem, dass andere Leute die Kinder hinlegen, wenn ich nicht da bin. Einschlafstillen wurde netterweise nur von mir verlangt.