Anleitung für Schwangerschafts-Bauchbänder
Verfasst: 11.02.2008, 20:41
Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Mittlerweile bin ich nicht mehr in der 17. Woche!
Bauchband aus Taft für schicke Anlässe
(geht natürlich auch aus Jersey für alle Tage)
Nachdem ich jetzt in der 17. Woche meine Hosen mit Knopflochgummi und Doppelknopf zusammenflicken muss und die T-Shirts allmählich den Blick auf ein kleines Kugelbäuchlein freigeben, habe ich angefangen Bauchbänder zu nähen. Die Tatsache, dass man in einer großen Familie wie meiner ständig zu irgendwelchen Festivitäten eingeladen wird, die mindestens Rock und Bluse erfordern, brachte mich auf die Idee, ein Bauchband aus etwas anderem als Jersey zu nähen. Im Stoffladen hatte ich dann ein sehr produktives Brainstorming mit der Besitzerin über Möglichkeiten und Umsetzung der Idee, und was jetzt folgt ist sozusagen mein Erfahrungsschatz nach nunmehr fünf Bauchbändern (davon auch eins aus Jersey nach der gleichen Methode, aber irgendwie finde ich die mittlerweile langweilig, es gibt so viele tolle Stoffe, man braucht nicht viel Stoff, also kann er ruhig etwas teurer sein, schnell genäht sind Bauchbänder obendrein...)
Material: - 25cm sehr dehnbarer Stoff für das Rückenteil (Bündchen oder hochwertiger Jersey)
- 70cm Stoff für das Vorderteil (dünn und leicht, evtl. gesmokt oder auch aus Jersey, bei dehnbaren Stoffen reichen 50cm)
- passendes Garn (versteht sich von selbst)
- feine Jerseynadeln (auch gut bei Taft)
Anleitung:
1. Maße ermitteln: Umfang direkt unter der Brust und Umfang auf Höhe des Beckenknochens (da wo er vorne raussteht, ich hoffe ihr könnt damit was anfangen...), Rückenteil ist bei mir (1,76m) 25cm hoch, Vorderteil 45-50cm
2. Schnitt: Wenn man mehrere Bauchbänder nähen will, lohnt es sich einen Papierschnitt zu machen, sonst kann man auch mit Geodreieck und Zollstock direkt auf den Stoff zeichnen, wenn man so was schon mal gemacht hat (man kann dann nämlich keine Hilfslinien machen...)
Rückenteil: Trapezförmig, untere Kante Hüftumfang minus 5cm durch 2 (bei mir 50cm), obere Kante Unterbrustumfang minus 5cm durch 2 (bei mir 40), Höhe s.o. 20-25cm
Vorderteil (Variante 1, für bi-elastischen Jersey): Trapezförmig, obere und untere Kante wie Rückenteil, Höhe doppelte Rückenteilhöhe
Vorderteil (Variante 2 für alle anderen Stoffe): Trapez zeichnen wie bei 1, aber mit 30-40cm (glatt ans Rückenteil gesetzt) bzw. 40-50cm Höhe (gekräuselt angesetzt), dann an der unteren Kante mittig 10cm nach unten abmessen und eine Rundung anzeichnen (Ergebnis ist ein Trapez mit abgerundeter Kante unten)
Sorry, beschissene Qualität...
Variante 1 verwende ich mittlerweile nicht mehr, weil die gerade Unterkante zum Hochwandern neigt und den Blick auf den offenen Hosenlatz freigibt. Bei Jersey geht´s, weil der sich auch längs dehnt.
Bei sehr elastischen Vorderteilen (z.B. gesmokte Stoffe) ist das Bauchband nach dem Zusammennähen zu weit. Da sich das aber einfacher ändern lässt als ein zu enges Bauchband, solltet ihr den ersten Versuch ruhig mit den angegebenen Maßen machen.
3. Zuschneiden: Rückenteil ohne weitere Nahtzugaben, elastische Stoffe beim Vorderteil im geraden Fadenlauf, nichtelastische Stoffe im schrägen Fadenlauf wenn möglich (wenn man nicht ausreichend Stoff hat: Sei´s drum...), ebenfalls ohne Nahtzugaben
4. Nähen: Obere und untere Kanten von beiden Teilen versäubern und etwa 0,5-1cm breit umnähen (versäubern kann man sich evtl. sparen). Beim Rückenteil am besten den Drei-Schritt-Zickzack nehmen, damit der Saum hinterher möglichst genauso elastisch ist wie der Stoff, bei gesmokten Stoffen reicht evtl. eine dichte schmale Versäuberung, dann hat man einen gewellten Rand.
5. Vorderteil an den schrägen Kanten einkräuseln. Am einfachsten geht das, wenn man den Zickzack nimmt und damit einen Faden übernäht wie im Bild zu sehen
6. Rechts auf rechts legen, an den Ecken zusammenstecken, Kräuselfaden so stark anziehen, dass die Kanten übereinstimmen, stecken, nähen. Dabei bei der glatten Variante möglichst keine großen Falten einnähen sondern nur einhalten, damit das Vorderteil eine Rundung bekommt.
7. Anprobieren
8. Nahtzugaben zusammen versäubern
9. Fertig!
oben: Taft, schräg zugeschnitten nach Variante 1, gecrasht
unten: bestickter Taft, gerade zugeschnitten (Stoffmangel) nach Variante 2
(Das Model heißt übrigens Ilse und hat einen Wasserball-Bauch , und deshalb sitzen die Bauchbänder auch etwas seltsam. Ilse fehlen die Beine, die Bauchbänder stehen also irgendwie ab. Und über den ungebügelten Rock werdet ihr selbstverständlich großzügig hinwegsehen )
Weitere Möglichkeiten: Bei Taft kann man das schräg zugeschnittene Vorderteil auch selber crashen (s. linkes Bild). Dazu die schrägen Kanten einkräuseln, den Stoff komplett zusammenziehen und mit einem zusätzlichen Faden die beiden Enden so fixieren. Dann das ganze eindrehen, bis es sich in sich selber verdreht und die Enden mit ein paar Handstichen aneinandernähen. Ab in den Kochtopf und 10min. kochen. Anschließend etwas auskühlen lassen, überschüssiges Wasser ausdrücken und bei 500W in der Mikrowelle weitertrocknen. Dabei bitte im Minutentakt überprüfen, ob schon trockene Stellen am Stoff zu erkennen sind, sonst verbrennt der Stoff! Bei mir hat die MW-Trocknung ungefähr 10min. gedauert. An der Luft weitertrocknen lassen.
Bauchband aus Taft für schicke Anlässe
(geht natürlich auch aus Jersey für alle Tage)
Nachdem ich jetzt in der 17. Woche meine Hosen mit Knopflochgummi und Doppelknopf zusammenflicken muss und die T-Shirts allmählich den Blick auf ein kleines Kugelbäuchlein freigeben, habe ich angefangen Bauchbänder zu nähen. Die Tatsache, dass man in einer großen Familie wie meiner ständig zu irgendwelchen Festivitäten eingeladen wird, die mindestens Rock und Bluse erfordern, brachte mich auf die Idee, ein Bauchband aus etwas anderem als Jersey zu nähen. Im Stoffladen hatte ich dann ein sehr produktives Brainstorming mit der Besitzerin über Möglichkeiten und Umsetzung der Idee, und was jetzt folgt ist sozusagen mein Erfahrungsschatz nach nunmehr fünf Bauchbändern (davon auch eins aus Jersey nach der gleichen Methode, aber irgendwie finde ich die mittlerweile langweilig, es gibt so viele tolle Stoffe, man braucht nicht viel Stoff, also kann er ruhig etwas teurer sein, schnell genäht sind Bauchbänder obendrein...)
Material: - 25cm sehr dehnbarer Stoff für das Rückenteil (Bündchen oder hochwertiger Jersey)
- 70cm Stoff für das Vorderteil (dünn und leicht, evtl. gesmokt oder auch aus Jersey, bei dehnbaren Stoffen reichen 50cm)
- passendes Garn (versteht sich von selbst)
- feine Jerseynadeln (auch gut bei Taft)
Anleitung:
1. Maße ermitteln: Umfang direkt unter der Brust und Umfang auf Höhe des Beckenknochens (da wo er vorne raussteht, ich hoffe ihr könnt damit was anfangen...), Rückenteil ist bei mir (1,76m) 25cm hoch, Vorderteil 45-50cm
2. Schnitt: Wenn man mehrere Bauchbänder nähen will, lohnt es sich einen Papierschnitt zu machen, sonst kann man auch mit Geodreieck und Zollstock direkt auf den Stoff zeichnen, wenn man so was schon mal gemacht hat (man kann dann nämlich keine Hilfslinien machen...)
Rückenteil: Trapezförmig, untere Kante Hüftumfang minus 5cm durch 2 (bei mir 50cm), obere Kante Unterbrustumfang minus 5cm durch 2 (bei mir 40), Höhe s.o. 20-25cm
Vorderteil (Variante 1, für bi-elastischen Jersey): Trapezförmig, obere und untere Kante wie Rückenteil, Höhe doppelte Rückenteilhöhe
Vorderteil (Variante 2 für alle anderen Stoffe): Trapez zeichnen wie bei 1, aber mit 30-40cm (glatt ans Rückenteil gesetzt) bzw. 40-50cm Höhe (gekräuselt angesetzt), dann an der unteren Kante mittig 10cm nach unten abmessen und eine Rundung anzeichnen (Ergebnis ist ein Trapez mit abgerundeter Kante unten)
Sorry, beschissene Qualität...
Variante 1 verwende ich mittlerweile nicht mehr, weil die gerade Unterkante zum Hochwandern neigt und den Blick auf den offenen Hosenlatz freigibt. Bei Jersey geht´s, weil der sich auch längs dehnt.
Bei sehr elastischen Vorderteilen (z.B. gesmokte Stoffe) ist das Bauchband nach dem Zusammennähen zu weit. Da sich das aber einfacher ändern lässt als ein zu enges Bauchband, solltet ihr den ersten Versuch ruhig mit den angegebenen Maßen machen.
3. Zuschneiden: Rückenteil ohne weitere Nahtzugaben, elastische Stoffe beim Vorderteil im geraden Fadenlauf, nichtelastische Stoffe im schrägen Fadenlauf wenn möglich (wenn man nicht ausreichend Stoff hat: Sei´s drum...), ebenfalls ohne Nahtzugaben
4. Nähen: Obere und untere Kanten von beiden Teilen versäubern und etwa 0,5-1cm breit umnähen (versäubern kann man sich evtl. sparen). Beim Rückenteil am besten den Drei-Schritt-Zickzack nehmen, damit der Saum hinterher möglichst genauso elastisch ist wie der Stoff, bei gesmokten Stoffen reicht evtl. eine dichte schmale Versäuberung, dann hat man einen gewellten Rand.
5. Vorderteil an den schrägen Kanten einkräuseln. Am einfachsten geht das, wenn man den Zickzack nimmt und damit einen Faden übernäht wie im Bild zu sehen
6. Rechts auf rechts legen, an den Ecken zusammenstecken, Kräuselfaden so stark anziehen, dass die Kanten übereinstimmen, stecken, nähen. Dabei bei der glatten Variante möglichst keine großen Falten einnähen sondern nur einhalten, damit das Vorderteil eine Rundung bekommt.
7. Anprobieren
8. Nahtzugaben zusammen versäubern
9. Fertig!
oben: Taft, schräg zugeschnitten nach Variante 1, gecrasht
unten: bestickter Taft, gerade zugeschnitten (Stoffmangel) nach Variante 2
(Das Model heißt übrigens Ilse und hat einen Wasserball-Bauch , und deshalb sitzen die Bauchbänder auch etwas seltsam. Ilse fehlen die Beine, die Bauchbänder stehen also irgendwie ab. Und über den ungebügelten Rock werdet ihr selbstverständlich großzügig hinwegsehen )
Weitere Möglichkeiten: Bei Taft kann man das schräg zugeschnittene Vorderteil auch selber crashen (s. linkes Bild). Dazu die schrägen Kanten einkräuseln, den Stoff komplett zusammenziehen und mit einem zusätzlichen Faden die beiden Enden so fixieren. Dann das ganze eindrehen, bis es sich in sich selber verdreht und die Enden mit ein paar Handstichen aneinandernähen. Ab in den Kochtopf und 10min. kochen. Anschließend etwas auskühlen lassen, überschüssiges Wasser ausdrücken und bei 500W in der Mikrowelle weitertrocknen. Dabei bitte im Minutentakt überprüfen, ob schon trockene Stellen am Stoff zu erkennen sind, sonst verbrennt der Stoff! Bei mir hat die MW-Trocknung ungefähr 10min. gedauert. An der Luft weitertrocknen lassen.