Fahrradfahrerinnen - Austausch

Basteltipps, Handarbeiten, sonstige Freizeitaktivitäten mit und ohne Kind(er)

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Sabina
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Sabina »

Eine Bekannte, damals ca. 15 Jahre alt, kam mal weinend nach Hause. Den Helm in zwei Teilen. Sie sagte ‚Mama, stell dir vor ich hätte keinen Helm getragen!‘
Die Diskussionen mit der Mutter für und wider den Helm waren dann beendet. Das Mädchen war wohl mit dem Kopf auf den Randstein gefallen, der Helm ist zerbrochen, der Kopf blieb ganz. Bis zu dem Zeitpunkt war sie aber, ganz teenie-like, überzeugt, dass SIE keinen Helm braucht.
Ich fürchte manche Jugendliche kann man nicht überzeugen. Auch wenn sie in der Kindheit brav Helm getragen haben.

Wir waren früher immer mit dem Rad unterwegs. Unsere Mittlere hat aber eine Wahrnehmungsstörung, die es ihr extrem erschwert schneller als zu Fuss unterwegs zu sein. Sie hat da vermutlich ganz stark mit der Raumorientierung zu kämpfen und deshalb machen wir alles, was über Laufdistanz hinausgeht seit ca. 2-3 Jahren mit dem Auto. Zuvor war sie im Hänger, ist mir aber jetzt zu gross und schwer zumal ich ja noch die Kleine mitnehmen muss.
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nido56
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von nido56 »

Ich bin, zumindest im Herzen, auch Radfahrerin. Allerdings im Moment nicht so viel wie früher. Mein Weg zur Arbeit ist 2.5 km lang. Wenn ich keine Zeitdruck habe, laufe ich. Wenn ich den Piraten abholen muss, fahre ich Rad.

Leider wohne ich in der vermutlich Fahrrad freundlichen Großstadt Europas. Keinerlei Fahrrad Wege, ziemlich stressiger Verkehr, Autofahrer, die überhaupt nicht an Radfahrer gewöhnt sind und sie deshalb wirklich nicht sehen, und viele Steigungen.

Deshalb fahre ich auch nie mit dem Piraten. Dazu bräuchten wir erstmal einen Fahrradträger fürs Auto, um irgendwo hin fahren zu können, wo das geht. Aber dieses Wochenende haben wir uns mit dem Fahrrad in die Metro getraut und sind an den Stadtrand gefahren. Es gibt einen tollen Radweg der einmal um die Stadt herum führt (65 km). Wir sind 10 km zu einer anderen Metro Station gefahren und dann wieder zurück. Das war klasse. Wir wären auch noch weiter gefahren, aber es wurde dunkel, und das Rad des Piraten ist nicht vernünftig beleuchtet. Aber das machen wir jetzt öfter.

Wir fahren immer und ausnahmslos mit Helm. Ich hatte als Studentin mal einen schweren Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma und allem drum und dran. Ich hatte wahnsinnige Glück, dass ich keinen bleibenden Schaden davon getragen habe. Das brauche ich nicht nochmal.

Ich fahre ein eher schraddeliges und viel zu schweres Trekkingrad, aber solange ich so wenig fahre, habe ich leider kein echtes Argument für was besseres. Der Piratenpapa, der deutlich mehr km fährt als ich, fährt ein Dahon Klapprad mit 20" Rädern. Sieht lustig aus, aber er kommt super klar damit, und in der Stadt ist es einfach praktisch. Der Pirat fährt zZt noch ein 20" Orbea grow ohne Gangschaltung. Da muss dringend was neues her.
nido mit dem kleinen Piraten (01/2012)
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Linda89
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Linda89 »

NIN hat geschrieben: 23.11.2020, 00:05 Die Beratungen im Anhänger keinen Helm zu tragen kann ich immer garnicht nachvollziehen.
Mir ist vor einigen Tagen der Anhänger gekippt und der Kopf meiner Tochter ist natürlich auf dem Asphalt gelandet. Das pvc-Fenster dazwischen ändert dazwischen ja nichts und das Teil hat ja nicht ringsum Käfig.
Es ist nichts passiert, die Stelle war bisschen rot, aber keine Beule und auch sonst nix. Sie sind nur beide wahnsinnig erschrocken 😬zum Glück.

Zu unserer Konstellation schreibe ich auch noch was...hab erstmal alles durch gelesen 😁
Und selbst wenn der Kopf nicht auf den Boden knallt. Dann knallt er ja an die Stangen. Uns ist das Mal passiert, zum Glück mit Helm.

Nur Babys, die so festgemacht sind, dass der Kopf gar nicht an den Rand kommen kann, tragen bei uns keinen Helm.
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Elena
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Elena »

Sabina hat geschrieben: 23.11.2020, 00:55 Eine Bekannte, damals ca. 15 Jahre alt, kam mal weinend nach Hause. Den Helm in zwei Teilen. Sie sagte ‚Mama, stell dir vor ich hätte keinen Helm getragen!‘
Das ist einem Freund meines Bruders in der Jugend mal passiert, auf einer MTB-Tour. Übern Lenker gegangen und mit dem Kopf auf den einzigen Stein weit und breit geknallt. Er war unverletzt, aber der Helm in Stücken. Das hatte nachhaltigen Eindruck auf alle seine Freunde, die daneben standen.
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NIN
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von NIN »

Und nicht zu vergessen: Kopf an Kopf beim 2er-Hänger ist auch nicht zu unterschätzen...

So, dann man zu uns.

Mein man fährt schon seit ca 4 Jahren mit dem Rad zur Arbeit, weil ihn die öffis genervt haben und Auto ist verkehrstechnisch schon keine daueroption.
Anschubser war, dass wir von Freunden einen Fahrradhänger gebraucht übernehmen konnten. Ich habe damals gesagt, das zieht er nie durch, dass 300 Höhenmeter auf 10km mit 2 Kindern im Hänger. Allerdings habe zu der Zeit öfter abgeholt und er gebracht und hin geht es überwiegend bergab. So, es hat funktioniert, aber für jeden Tag ist soviel berg dann auch einfach ein Zeitfaktor. Dazu hatten wir im Sommerurlaub die eBikes meiner Eltern getestet und so zig das meines Vaters testweise ein. Da er dadurch eigentlich nur Rad gefahren ist, hat er sich ein Riese und Müller gegönnt.
Für mich stand Rad nie zur Option, da ich es als Kind/Jugendliche gehasst habe, weil ich überall nur damit hin kam...Schule, Hobbys,...das war so abgespeichert. Fahrrad ist doof. Einen guten Grund hatte ich zwischenzeitlich auch, ne Muskelschwäche Erkrankung („ich kann das eh nicht“). Seit die Behandlung gut wirkt bin ich dann ab und an für Ausflüge und dann auch immer öfter für kinderfahrten in den Nachbarort gefahren, einfach weil der Verkehr hier teils so unmöglich ist und die öffis aber zeittechnisch einfach keine gute Alternative sind.
Jedenfalls haben wir im Sommer dann einen fahrradurlaub mit Zelt gewagt nachdem ein zweiter Anhänger zu und gefunden hatte. Da dürfte ich merken, dass ich zu deutlich mehr zu leisten im Stande bin, als gedacht. Daher bin ich danach auch kurzerhand aufs Rad umgestiegen.
Ich fahre 3x die Woche ca 22km. Hin sind es ca 130 Höhenmeter, aber do easy verteilt, dass man es durchs ebike nicht merkt und viel bergab. Rückweg ist mit 300 Höhenmetern teils ziemlich knackig, ein Abschnitt bringt mich mit Anhänger trotz Turbomodus ordentlich in Wallungen und eine Stelle muss man echt mit Schwung anfahren sonst bleibenich stecken. Und dann krieg ich das Monsterfahrrad mit Anhänger auch nicht geschoben. Da müsste ich tatsächlich abkuppeln.
Zeitlich gesehen brauche ich zurück vielleicht bisschen länger als mit der Bahn, aber es ist viel stressfreier als Bahnfahren mit den Kids, jetzt mit Corona sowieso.
Ausrüstung habe ich nix speziell radeliges. Aktuell ziehe ich lange wollunterwäsche an und untenrum so ne relativ dünne wanderhose, die bisschen elastisch ist. Obenrum hab ich noch ne shellfleeceweste und ne hardshelljacke. Und natürlich ne warnweste 🤓
Handschuhe hatte Ich zunächst meine reithandschuhe zum auftragen an und jetzt so gefütterte softdhrllhabdschuhe, die ich runtergesetzt gesehen habe. Sind eigentlich nicht fürs Radfahrern. Könnten bisschen filigraner sein...
Schmuddelwetter bei über 10 Grad habe ich schon mitgenommen, da liebäugle ich tatsächlich mit so rainlegs oder vielleicht auch ne softshellhose, die wäre auch jetzt trocken bei niedrigen Temperaturen nett. Umziehen beim arbeiten muss ich mich sowieso, allerdings wurden die Sachen im Spind dann nicht trocken, aber es lebe wolle, die kann man sogar feucht geradeso ertragen.
Apropos wolle, total begeistert bin ich von meiner dünnen Merinomaske von Dilling, meinst Klappe ich sie um bis zur Unterlippe, aber einmal hab ich die jetzt morgens bergab auch über die Nase getragen und die ist auch leicht feucht durch Atemluft (oder klatschnass bei Regen) echt angenehm. Eine Stufe darunter habe ich von denen einen schlauchschal. Den so bis Mitte Kopf hochgezogen geht er schön über Ohren und den Anfang der Backen.

Noch bin ich also total begeistert, es tut mrinn Gelenken total gut, ich liebe das durch den Wald fahren (und Ruhe vor den kindern🙈).
Allerdings habe ich auch immer Angst vor stürzen oder Unfällen, weil bergab hat man einfach ruckzuck 30 km/h und es kann einfach so schnell gehen. Schön hier zu lesen, dass es auch glimpflich ausgehen kann, auch wenn es natürlich trotzdem nicht schön ist.
Letze Woche landete ein Kollege mit Rippenserienfraktur auf der Intensivstation, weil er bergab einer Katze ausgewichen ist. Und Anfang des Jahres ist ein Kollege beim überholen durch einen Autofahrer touchiert worden und tödlich verunglückt.
Mit Anhänger werde ich meist sehr human überholt, aber ohne ist ein Teil der Strecke trotz teilweise markierten Radweg schon doof...

So, ich schick den Roman mal ab...
VLG NIN

mit Bärenkind geb. Dezember 2011, Sternenkind geb. August 2014, Schneckenkind geb. August 2015, Würmchen März 2018
Elena
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Elena »

Das klingt toll, Nin, wie ihr zum Radfahren gekommen seid!

Die Rainlegs kosten übrigens keine 30 Euro und es gibt sie schwarz, neonfarben, reflektierend und gefüttert als Winterversion. ich mag die ja total und trage sie im Winter fast durchgehend gegen den kalten Fahrtwind, im Sommer nur bei Regen. Für Näherinnen: Man kann sie auch selbst nähen. Ich habe drei Paar für meine Tochter und ihre Freundinnen genäht, die ständig im Einsatz sind. Aber ganz ohne Vorlage ist es vielleicht ein bisschen Bastelarbeit, bis es passt... ich hatte den Schnitt von meinen abgenommen und dann leicht in der Größe angepasst.

Ich hatte bisher in den mindestens 5 Jahren Radfahren nur einen Sturz, und zwar auf unerwartetem Glatteis. Der war auch relativ heftig. Im Verkehr hatte ich ein paar "near misses", aber alle an Stellen, an denen ich schon immer besonders aufmerksam fahre.
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kroschka
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von kroschka »

NIN hat geschrieben: 23.11.2020, 11:15 Für mich stand Rad nie zur Option, da ich es als Kind/Jugendliche gehasst habe, weil ich überall nur damit hin kam...Schule, Hobbys,...das war so abgespeichert. Fahrrad ist doof.
Hab das jetzt schon öfter gehört und gelesen und finde das echt interessant. Denn ich bin als Kind/Jugendliche auch überall mit dem Fahrrad hin und für mich gibt es nichts Besseres. :mrgreen: Ich fand es total super immer recht schnell überall hinzukommen ohne von meinen Eltern abhängig zu sein.
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Linda89
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Linda89 »

Ah, ich teile euch hier mal ein Bild von meinem Fahrrad. Die Idee für die Abstandsnudel hab ich irgendwo aus dem Internet. Und ich kriege extrem gegensätzliche Reaktionen. Viele Autofahrer überholen mich total wütend. Sehr viele Fahrradfahrer sprechen mich an und finden die Idee toll und überlegen, wie sie das an ihrem Fahrrad realisieren können.
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Elena
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Elena »

Linda89 hat geschrieben: 23.11.2020, 11:34 Ah, ich teile euch hier mal ein Bild von meinem Fahrrad. Die Idee für die Abstandsnudel hab ich irgendwo aus dem Internet. Und ich kriege extrem gegensätzliche Reaktionen. Viele Autofahrer überholen mich total wütend. Sehr viele Fahrradfahrer sprechen mich an und finden die Idee toll und überlegen, wie sie das an ihrem Fahrrad realisieren können.
Das hier ist die etwas minimalistischere (und einklappbare!) Version der Nudel:
https://www.nachhaltigejobs.de/mehr-sic ... ndhalter/m
Aber ich glaube, die gibts nicht zu kaufen.
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Re: Fahrradfahrerinnen - Austausch

Beitrag von Linda89 »

Meine ist auch einklappbar :) Aber so ein Fähnchen wäre auch gut, das ist haltbarer, sichtbarer und die Leute denken nicht, ich hätte das nur aus Versehen dran.

Leider hab ich bestimmt schon einiges an Mikroplastik durch vorbei fahren an Gebüsch und Mauern in der Welt verteilt... :(
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