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Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 19:32
von novembersonne
So.
Wer destilliert. Und was? Und mit was?

Ich bin gerade total angefixt, und überlege schon, was ich aus dem Garten alles nehmen könnte.

Also, ich habe null Ahnung, mich nur kurz befasst, auch mit dem Rechtlichen.

D.h. für mich kommt nur eine anmeldefreie Kleindestille in Frage.

Wer hat eine? Was kann die? Bekomme ich da tatsächlich Kräuteröle? Also zB Rosmarin? Majoran?
Was passiert mit Holunderblüten?

Wo ist der Unterschied in der Produktion von Hydrolagen und Ölen?

Kann ich beides für Seifen verwenden?

Geben die Öle ätherische? Was ist nicht-ätherisch?

pqr, huhu! Hast du Erfahrung?


Kupfer ist besser wegen der Schwefelstoffe? Gilt das nur für Alkohol? Oder riecht man das u.U. auch im Hydrolat?

Wie ist das mit dem Anmelden?
Wird kontrolliert? Wie? Betriebsgeheimnis?

Muss ich beim Hydrolat und den Ölen auch auf Fusel (?) achten?

Oh, bittebitte, macht wer mit?
Brot und wilde Fermente und Selbstgemacht läuft ja schon toll..
Und nächstes Jahr fliege ich dann mit euch am Besen zum Feiern.

Ich bin über jede Info froh, gerne Blogs o.ä., auch artverwandt, Kräuterfrauen, Hersteller etc.
Am allerliebsten eure Erfahrungen.

Kann man Erde destillieren?

OK, erstmal.

Würde mich über Austausch sehr freuen.

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 19:46
von Elena
Ich dachte sofort an Schnaps, aber darum gehts gar nicht in erster Linie, oder? :lol: Klingt spannend, ich lese mal mit. Habe aber leider nichts beizutragen.

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 20:03
von Tyaris
Beitragen kann ich auch leider nichts. Aber klingt spannend.

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 20:12
von pqr
Oh, spannend, dass Du mich fragst. Interessantes Projekt.

Ich hab Erfahrung, aber seit der Doktorarbeit nicht mehr angewendet, also länger her.

Und warum willst Du Erde destillieren?

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 21:25
von Glöckchen
Ich habe in der Ausbildung (Hilfe, ist das lange her...) mal eine Wasserdampfdestillation von Rosmarin gemacht. Die Ausbeute war sehr gering, aber es hat immerhin so viel Spaß gemacht, dass ich mich im Gegensatz zu den meisten anderen Dingen, die ich so destillieren musste, da gut dran erinnern kann :D
Für den Hausgebrauch kann ich mir das aber nicht so wirklich vorstellen, schon von der Apparatur her.

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 21:46
von Pupu
Ich kann auch nichts hilfreiches beitragen, nur, dass meine Oma irgendwie ihr Trinkwasser destilliert. Und ich dachte immer, das sei giftig 🤷‍♀️ Wie man sieht, habe ich keine Ahnung 🙈 Aber ich les gern mit :D

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 22:48
von Mamalinchen
Ich habe auch vor Ewigkeiten während des Studiums mal was destilliert, kann aber nichts hilfreiches beitragen.
Bei Erde musste ich an "Das Parfum" denken...

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 23:12
von novembersonne
Erde? Oh, ich bin über Rosenblüten, Kräuter etc gestolpert, und ich war gerade im Garten und dachte, ob man den Geruch bekommt? Einfach so?

pqr, ich hatte die Suche angeworfen, und da warst du beim DIY-Strang....ich glaub 2017.

Alkohol wäre auch toll, aber hier halt verboten, und für die Kräuterwerkstatt fände ich Öle schon super.

Ich dachte immer, das das was voll kompliziertes ist, aber es ist wohl keine Zauberei.

Edelstahldestillen sind schon für unter 100€ zu erhalten, gebraucht noch günstiger.

Allerdings werde ich mich noch einlesen, was es mit dem Schwefel auf sich hat. Kupfer soll das wohl verhindern, also, das Schwefelstoffe entstehen. Brauereikessel sind ja auch aus Kupfer?

Mich fasziniert, dass ich aus Wasser und Kraut eine Essenz nur mit Hilfe von Wärme erzeugen kann, ohne es zu kochen oder Zucker zuzugeben.

Wisst ihr von früher noch, ob man bei den Hydrolaten auch nicht alles verwenden konnte?
Bei Alkohol ist doch anfangs und am Ende etwas zum wegwerfen?

Warum darf man eigentlich für den Hausgebrauch Bier brauen und nicht Alkohol destillieren?

Re: Destillieren

Verfasst: 07.05.2020, 23:26
von pqr
Ob Du einen Vorlauf wegwerfen musst, hat wahrscheinlich etwas mit der von Dir erwarteten oder benötigten Reinheit zu tun und wird unterschiedlich sein.
Bei Schnaps oder anderen Spirituosen geht es ja z.b. darum, keine Mischfraktion mit giftigem Methanol zu haben.

Re: Destillieren

Verfasst: 08.05.2020, 13:38
von schneebesen
Ich Versuche mich mal an mein Wissen zum Thema aus dem Studium zu erinnern.

Destillation ist eigentlich nur ein Reinigungsschritt, dabei entsteht nichts, das was man aus der Lösung haben möchte ist da schon vorher drin und wird über unterschiedliche Siedepunkte der Stoffe voneinander getrennt. Bei der Alkoholdestillation ist der Vorlauf z.b. giftig und muss daher vom Trinkalkohol abgetrennt werden.
Bei der Destillation von hydrolaten ist das meine ich nicht nötig. Im Prinzip werden hier die wasserlöslichen Stoffe aus z.b. Kräutern so von den unlöslichen getrennt. Die fettlöslichen Stoffe werden analog dazu durch einlegen in Öl gewonnen. Ob das dann auch destilliert wird weiss ich nicht. Aber eigentlich kann man Öl- und Wasserphase ja auch so gut trennen.

Die Anmeldung von Alkoholdestillation erfolgt beim Zoll. Das hat steuerliche Gründe. So weit ich weiss, melden die hiesigen Schnapsbrenner beim Zoll den "Brenntag" an. Dann kommt jemand der die Menge der Maische überprüft und die apperatur verplompt. Nach dem brennen wird dann überprüft, ob die erhaltene Menge an Alkohol mit der eingesetzten Menge Maische übereinstimmt. Bierbrauen ist soweit ich weiss auch nur bis zu einer bestimmten Litermenge im Jahr meldefrei.

Die Sache mit der Verwendung von Kupfer bei den Apparaturen liegt glaube ich nur an der besseren Wärmeleitfähigkeit im Gegensatz zu anderen Metallen.

Ich hatte mal irgendwo ein Video zu Hydrolaten Selbermachen gesehen. Das ging mit einfachen Dingen aus dem normalen Küchenequipment ohne Destille oder so. Ich geh mal suchen ...