Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Babys ohne Windeln? Gibt's denn das? Klar....

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Marthy
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Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Beitrag von Marthy »

Hallo.
Geht es nur mir so?
Irgendwie habe ich das Gefühl, Windelfrei läßt sich nicht so gut im Alltag unterbringen, wie ich es gerne hätte.

Seid ihr überwiegend mit dem Kind zu Hause?
Beobachtet ihr es die ganze Zeit? Ich denke manchmal, dass ich durchdrehe, wenn ich sie (fast 4 Monate alt) ständig beobachte und
beim kleinsten Anzeichen schnappe und abhalte. Wie macht ihr es zu Hause? Immer im Tragetuch?
Wenn sie friedlich auf dem Bett liegt, gehe ich auch mal in die Küche zum Spülen oder an den Rechner.
Dann macht sie natürlich meistens auf die Unterlage. Aber ich kann ja nicht immer bei ihr sitzen oder sie
immer tragen (da macht mein Rücken nicht mit). Wie ist das bei euch?

Meine Woche verläuft etwa so:
Mit Tragetuch zum Stillcafe, Spaziergänge mit TT, Mit dem Auto zum Pekip, 1-2 Stündchen im Büro (mit TT),
mit dem Auto zur Oma, mit dem Auto zum Babyschwimmen, zwischendurch noch Einkaufen (mal Auto, mal TT),
Erledigungen, etc.

Da habe ich immer das Gefühl, ich kann mich nicht 100% aufs Kind konzentrieren. Vor allem, wenn wir mit
dem Auto unterwegs sind, hat sie sowieso eine Windel an. Und je nachdem wo wir mit dem Auto hingefahren
sind, lasse ich sie ihr auch dort an. Das ist dann aber für mich so unbefriedigend, der Gedanke, dass ich es nicht
vollkommen windelfrei mache. Ich habe dann meiner Tochter gegenüber auch oft ein schlechtes Gewissen.
Zumal es momentan auch nicht mehr so gut klappt, wie am Anfang.

Ich mache es erst seit einem Monat, aber seit etwa einer Woche halte ich sie oft erfolglos ab. Das war vorher besser,
da hatte ich oft das Gefühl, sie drückt immer ein paar Tröpfchen raus, weil sie weiß, warum sie so gehalten wird.

Letztendlich wechsele ich halt ewig oft ihr Unterlegehandtuch, weil es, wie gesagt, nicht mehr so gut klappt, oder
ich mich zwischendurch in anderen Räumen aufhalte (es muss ja auch mal geputzt werden...).

Wie sieht euer Alltag aus? Ich freue mich auf Alltags- / Wochenbeschreibungen, die mir vielleicht wieder etwas
den Mut und die Kraft zurückgeben.

Danke schonmal vorab und viele Grüße,
Marthy

(& die kleine Marie)
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juliajelle
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Re: Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Beitrag von juliajelle »

Hallo Marthy,

also, vorab mal: es geht nicht nur Dir so. Windelfrei mal so grade nebenher zu praktizieren und ansonsten alles so wie andere Mütter zu machen - das funktioniert zumindest bei uns auch nicht so gut. Bei uns läuft deshalb vieles anders, als bei Windelkindern.

Einen Großteil des Tages verbingt der Kleine im Tuch - zum einen, weil er eh nicht länger als 5 Minuten ohne Quengeln rumliegen mag, zum andern, weil ich die Signale dann besser mitkriege. Auf den Rücken geht das natürlich schon (er wiegt jetzt 9kg), aber ich wechsel öfter zwischen hinten und vorne tragen, dann gehts. Wenn er es zulässt und ich ihn länger hinlegen kann, liegt er auf einer Wolldecke in dem Raum, wo ich mich aufhalte. Die letzten sechs Monate war es tatsächlich so, dass er IMMER bei mir war (außer wenn der Papa aufgepasst hat).
Außerdem zieh ich ihm eigentlich immer eine Wollhose mit einer Einlage an. Die Einlage wechsle ich, wenn was reingeht, und die Wollhose hält die Umgebung/mich trocken.

Wenn wir länger unterwegs sind und ich nicht abhalten kann (Bahn), zieh ich im eine von diesen Easy-Up-Pants an (Windeln zum hoch-und-runter-ziehen). Da merk ich aber nicht, ob schon was drin ist oder nicht, was mich total aus seinem Rythmus rausbringt, deshalb lass ich sie ihm nur so lange wie nötig an. Die paar mal, die wir im Auto unterwegs waren, hatte er auch immer so eine Easy-Up-Pants an, allerdings signalisiert er im Auto so deutlich und vehement wie im Tuch, so dass ich das in Zukunft auch nicht mehr mache.

Was ich lästig finde an Windelfrei ist, dass ich häufig alles um die Pipis rum plane - dann warte ich z.B. noch ein Pipi ab, bevor ich ihn ins Tuch nehme, und gehe eben erst danach spazieren / spüle / räume auf...
Andererseits ist es aber auch nicht so, dass ich wegen windelfrei weniger rausgehe und unternehme oder weniger Kontakt zu anderen Müttern hätte.

Zu dem erfolglos abhalten wollte ich noch sagen: war bei uns genauso, dass Aaron am Anfang quasi "auf Knopfdruck" gemacht hat, auch wenns nur ein paar Tröpfchen waren. Irgendwann war ihm das aber zu doof und er hat sich ne Woche GAR NICHT mehr abhalten lassen. Ich galube, es ist ganz gut so, wenn er nur macht, wenn er auch wirklich muss, denn das zeigt ja, dass er da schon ein gutes Gespür dafür hat. Wär natürlich schön, wenn das Signalisieren dann auch entsprechend gut funktionieren würde :wink:
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Nuala
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Re: Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Beitrag von Nuala »

Marthy hat geschrieben: Ich denke manchmal, dass ich durchdrehe, wenn ich sie (fast 4 Monate alt) ständig beobachte und
beim kleinsten Anzeichen schnappe und abhalte.
(...)
Ich mache es erst seit einem Monat, aber seit etwa einer Woche halte ich sie oft erfolglos ab.


nur so als idee...: ich habe beobachtet, dass je verkrampfter ich darauf achte und je mehr ich beobachte und am sprung zum topf bin, desto weniger klappt es. dann ist es so nämlich so, dass ich sie abhalte und sie nichts macht und sobald ich sie dann vom topf nehme pieselt sie oder spätestens 3 min. später.
und je entspannter ich bin und mir sage:" ach egal, dann ist nun mal was angepinkelt, ist doch ega,, ich muss dann eh waschen usw." DANN bleibt alles trocken. :roll: :mrgreen:
also vieloeicht setzt du dich zu sehr unter druck und das überträgt sich dann auf dein kind? und dann klappts schlechter.
wobei es spätestens ab dem 3.monat generell win bisschen schlechter wird, aber das hab ich nur gehört, soweit sind wir noch nicht.

juliajelle hat geschrieben:Was ich lästig finde an Windelfrei ist, dass ich häufig alles um die Pipis rum plane - dann warte ich z.B. noch ein Pipi ab, bevor ich ihn ins Tuch nehme, und gehe eben erst danach spazieren / spüle / räume auf...


naja, aber man muss ja auch ums stillen herum planen usw., ein gewisses ums-baby-herum-planen ist ja normal. nur dass bei uns eben noch die pipis miteinbezogen werden. bei mir ist es auch so, dass ich sie gerne gestillt und abgehalten habe bevor ich das haus verlasse. naja, ist eben ein punkt mehr, wobei eigentlich auch wieder nicht. denn würde ich wickeln, dann würde ich eben drauf schaun, dass sie gestillt und frisch gewickelt ist.
und wir müssen den mut haben auch unterwegs abzuhalten! andere wickeln ihre babys ja auch, dann können wir sie doch auch abhalten. im auto ein topferl haben, klos gibts sowieso sehr viele, etwas natur auch... keine falsche scheu (auch wnen man es nicht öffentlich vor aller augen machen muss). und bei babygerechten einrichtungen gibts ja auch wickelräume, die find ich hygienischer und angenehmer fürs abhalten (so man einen topf dabeihat, für die kleinen sind die asiatöpfe echt wunderbar).

also nur mut!!! nur mut auch für mich und für uns alle! :wink:
Großes Mädel 10/08 & kleines Mädel 04/11
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Prinzenmutti
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Re: Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Beitrag von Prinzenmutti »

also ich finde zu hause hats immer noch am besten geklappt.wenn sie grad gepinkelt hat weißt du doch das sie dann ne zeitlang nichts macht, die zeit würde ich dan ausnutzten und im nebenzimmer verbringen. manchmal weiß man ja vorher wenn die kinder müssen (z.B. wenn sie grad viel getrunken haben oder gestillt wurden).
Unterwegs fand ich es immer schwierig auf die signale zu achten.
LG Prinzenmutti mit 06.07 ; 05.09 ; 11.12 ; 08.14 ; 04.18 ;12.19 und 07.22
Lösche Benutzer 3420

Re: Wie integriert ihr "windelfrei" in den Alltag?

Beitrag von Lösche Benutzer 3420 »

Mir ging's auch so: je weniger ich mich unter Druck gesetzt hab, desto besser hats geklappt. Und je älter die Kinder werden, desto weniger pinkeln sie ja auch. Mittlerweile ist unser Sohn 7 Monate und ich kann ich ganz entspannt einfach rumkrabbeln lassen, weil er locker mal ne halbe oder ganze Stunde nicht muss. Also mit der Zeit wird alles einfacher, genau wie mit dem Stillen.
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