Bücher zum Trockenwerden

[Mamorea]

Hallo,

ich möchte mir eventuell mal einen Ratgeber zum Thema Trockenwerden kaufen. Wir haben es ja nie ganz zum windelfrei geschafft und entfernen uns leider immer weiter davon. Es geht jetzt fast alles in die Windel, es scheint so, als würde sie das so wollen. Nun möchte ich trotzdem irgendwann den Absprung zum Töpfchentraining und Trockenwerden schaffen. Könnt ihr mir da Bücher empfehlen, die euch wirklich geholfen haben? Die man auch gut lesen kann, wenn das Kind abgehalten wurde und man weiß, dass das Bewusstsein für die Ausscheidung da ist und nur das Verständnis und die Kommunikation fehlt? Ich habe keine Lust, ein Buch zu lesen, das von dem allgemeinen Verständnis ausgeht, dass die Babys sich ihrer Ausseidungen nicht bewusst sind und sie nicht kontrollieren können. In einem anderen Thread wurde bereits das Buch "Oh crap Potty training" empfohlen, aber wenn es ein ebenfalls gutes deutsches Buch gäbe, wär mir das lieber. Danke schon mal für eure Empfehlungen!!

[Moina]

Ich bin momentan beim gleichen Problem, meiner macht seit Monaten nur in die Windel, ausser ich setze ihn aufs Töpfchen, dann macht er schon, wenn er muss. Aber selber was melden? Erst wenn es in der Hose stinkt...
Nachts ist er lustigerweise trocken und das seit Monaten, da meldet er sich auch zuverlässig, wenn er muss.
Ich wäre auch an solcher Literatur interessiert.

[Sandtiger]

Ich häng mich auch mal mit dran, genau mein Thema.

Unser Sohn war auch mal ein Abhaltebaby und Teilzeit windelfrei bzw. Stoffwindelkind. Zwischenzeitlich waren wir recht "gut" dabei und zumindest das große Geschäft wurde zu 99% angekündigt. Aber in letzter Zeit geht's zu mehr als 80% in die Windel und für Pipi gibt's gar keine erkennbaren Signale. Wenn ich ihm dann versuche zu erklären, dass er es vorher sagen soll und ich ihn dann aufs Töpfchen setze oder frage ob er mal muss, dann kommt nur ein hysterisches "ich muuuuusssss nicht Pipi". Nicht dass ich ihn irgendwie drängeln möchte aber er ist jetzt 3 Jahre alt und er versteht verdammt viel aber bei dem Thema dringe ich irgendwie nicht mehr zu ihm durch. Und gerade weil es mal so gut ging finde ich das natürlich irgendwie blöd und möchte ihm helfen. Selbst wenn die Windel kurz vorm Überlaufen ist oder sogar die Hose schon pitschenass ist und ich sage, dass ich ihn jetzt mal wickeln möchte kommt ein vehementes "neeeeein nicht wickeln".

[böär]

@sandtiger:
Den letzten Satz den du schreibst finde ich sehr interessant. Mitbewohner von uns haben mit WWW gewickelt und im letzten Jahr war es durchweg ein Problem die Windel zu wechseln. Selbst wenn, wie geschrieben, schon alles stinkt und überall rauskommt. Er ist im Mai diesen Jahres 3 geworden und wurde nun vor 2 Monaten plötzlich trocken und sauber. Die Eltern haben ihn auch nicht drängen wollen und eine 1,5 Jahre ältere Schwester hat ihm das ja eigentlich auch vorgemacht. Erst als die Oma und die Kindergärtnerinnen meinten es ist nun an der Zeit, da war er auf einmal sauber.
Ähnlich war es auch bei meinem Cousin. Vielleicht ist ihnen das selbst unangenehm und wollen deshalb nicht gewickelt werden (*sonst bekommen Mama oder Papa ja mit dass alles voll ist) oder so? Scheint in dem Alter oft vorzukommen
Ich hoffe dass es bei uns so bleibt wie es jetzt ist und ich so ein Buch nicht mehr brauche. Gerade ist Zwergie seit dem Frühjahr trocken, aber wenn das Baby da ist... ich hoffe dass er dann nicht zurück fällt

[Mamorea]

Viel Interesse, aber keine Tipps? Schade...[emoji45]

mit Schneckchen 09/14

[Mahane]

Ich habe auch versucht, vieles darüber zu lesen - und dabei bisher noch kein wirklich passendes (deutschsprachiges) Buch gefunden. Interessant fand ich aber das Buch "So werden Kinder sauber" von Grimm und Bodenburg- einiges darin ist zwar ziemlich übertrieben (frühes Topfsetzen ruft immer schwere psychische Schäden hervor...), und es wird auch das Abhalten nicht empfohlen ("Sauberwerden durch Verführung"). Kinder sollen laut diesem Buch von sich aus trocken/sauber werden und tun dies auch. Aber was ich sehr interessant fand, sind die Ausführungen, warum und wie windelfreie Kinder in naturnahen Kulturen viel früher trocken&sauber werden als in Industrieländern: da ein einjähriges oder 18 Monate altes Kind bereits in der Lage ist, vor die (offene) Tür in den (nahen) Garten zu laufen, wenn es mal muss, ist es damit dann auch schon trocken, unter naturnahen Bedingungen. Bei uns müssen sie allerdings auch noch dazu lernen, sich auszuziehen, die Toilette zu benutzen, und das auch in wechselnden Situationen (andere Wohnung, unterwegs, andere Kleidung...). Ich habe für mich daraus geschlussfolgert: wenn die Kinder zufrieden damit sind, Bescheid zu sagen und schnell zur Toilette gebracht zu werden, können sie auch bei uns schon früh trocken sein. Manche Kinder sind aber sehr autonomiebestrebt und verweigern deshalb das Bescheidsagen bzw. verweigern das "Trockenwerden" gänzlich - einfach weil sie es (noch) nicht wollen bzw. weil es von ihnen verlangt wird. Das erklärt meiner Meinung nach die vielen Spättrockenwerder.
Wirklich "empfehlen" kann ich das Buch aber nicht, weil die Infos zu Windelfrei doch eher dürftig sind, und Abhalten ja sogar verteufelt wird.
Und für die ganz späten (wie meinen Großen), die mit 5 (nachts) noch nicht trocken sind, kann ich wärmstens das Buch "So wird Ihr Kind trocken. Das 20-Stufen-Programm zur Problemlösung" empfehlen - damit ist er nun endlich fast trocken. Ist aber wirklich erst ab 5 Jahren geeignet! Macht bei kleineren noch keinen Sinn. Was ich aber daraus gelernt habe: vielleicht einfach etwas (oder viel) weniger Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Manchmal hilft auch sowas wie "die Windeln sind jetzt alle", ohne groß ein Thema draus zu machen. Und auf den nächsten Sommer warten...

[amandaH]

Das mag jetzt nicht besonders hilfreich sein, aber wir haben uns auch für das Buch "Oh Crap, Potty Training" entschieden. Zwar haben wir den Praxisplan erst für den nächsten Monat ins Auge gefasst und ich kann dementsprechend nichts über die Erfolgsrate sagen, aber ich finde das Buch wirklich prima!
Ja, es ist auf englisch - und nicht nur das. Die Dame schreibt wie sie als Amerikanerin spricht und es ist für unsere (damit meine ich zunächst mich und meinen Freund, gilt aber offenbar auch für andere Leute) Ohren sehr gewöhnungsbedürftig, etwas in diesem Stil zu lesen und als Ratgeber ernst zu nehmen!
Aber inhaltlich gibt es viele, viele Pluspunkte: Es gibt ein Kapitel über Windelfrei und das spricht ehrlich gesagt haargenau die Probleme an, die wir und andere mit dem Übergang von "sagt einiges an, anderes aber nicht" oder "signalisiert, macht aber keine Anstalten, selber zum Töpfchen zu gehen" zum selbständigen Verrichten des Geschäfts haben.
Die Schritte sind nachvollziehbar erklärt. Es wird deutlich gemacht, dass es viel Zeit und Aufmerksamkeit von den Eltern fordert, dass die Kinder bestimmte Verknüpfungen nur lernen können, wenn sie gewisse Erfahrungen machen (ich pinkle - ich muss pinkeln - ich sollte ins Töpfchen pinkeln...), dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat, dass man Kinder, wie bei anderen Lernprozessen auch, sehr gut unterstützen kann (dass es z.B. hilft, wenn man anfangs das Kind zum Klo bringt und sagt "Wir gehen jetzt Pipi machen" statt es zu fragen, weil es noch kein Konzept von "ich muss mal" hat und immer nein sagen wird) usw.
Es wird nicht mit Druck, Strafen, Erpressung gearbeitet, es geht darum, dem Kind das Erlebnis des Selbstständigwerdens zu gönnen und es mit eigenen Erfolgserlebnissen zu belohnen. Aus meiner Sicht ist die Methode einen Versuch wert, wenn man bereit ist, ein englisches Buch zu lesen, über den Sprachstil hinweg zu sehen, und die Zeit zu investieren, die man für diesen Ansatz halt braucht.
Gibt es hier Erfahrungen zu der in dem Buch beschriebenen Methode?

[Siduri]

Das mag jetzt nicht besonders hilfreich sein, aber wir haben uns auch für das Buch "Oh Crap, Potty Training" entschieden.

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Gibt es hier Erfahrungen zu der in dem Buch beschriebenen Methode?

Ich habe es im Sommer mit "Oh crap potty training" versucht, nachdem der Große eine windelfrei-Hochphase hatte und ich die ausnutzen wollte. Es war ein einziges Desaster. 10-15 nasse Hosen pro Tag, zwei Wochen lang das Haus praktisch nicht verlassen. Nach 6 Wochen habe ich kapituliert und wieder gewickelt.

Mein Problem danach war, dass ich mich als totale Versagerin fühlte. In dem Buch wird sehr eindeutig vermittelt, dass ALLE Kinder mit dieser Methode trocken werden, wenn man nur ausreichend "committed" ist. Klappt es nicht, liegt es also an mangelnder Hingabe, mangelndem Einfühlungsvermögen oder mangelnder Konsequenz der Betreuungsperson - also mir. Ich bin schuld, dass mein wundervoller Sohn es nicht lernen kann.

Jetzt zu Weihnachten kam Versuch 2, wieder nach dem Buch, aber mit deutlich weniger Konsequenz, als im Buch gefordert und es läuft deutlich besser. Er trägt Windeln, wenn er im Kiga im Freien ist und dabei die Thermohose trägt, ebenso nach dem Schwimmen 2x wöchentlich, weil er da immer Unmengen an Wasser schluckt und sonst nicht schlafen kann. Ansonsten keine Windeln mehr. Bei uns dauert es bedeutend länger, als im Buch, jetzt, nach drei Wochen, ist er bei 2-3 Unfällen pro Tag. Aber er lernt definitiv dazu, letztes Wochenende war er das erste Mal auf Eigeninitiative auf dem Töpfchen.
Vor dem zweiten Versuch habe ich mich im OCPT- Eltrnforum angemeldet und festgestellt, dass es vielen Eltern so geht, wie mir bei unserem ersten Versuch. Bei manchen klappt es toll, aber viele haben Probleme. Und auch "Potty trained" ist Definitionssache. Für manche trifft es schon zu, wenn sich das Kind ab und zu freiwillig drauf setzt (für mich erst, wenn es wenige bis keine Unfälle mehr gibt).

Ich halte Plan und Ansatz noch immer für gut, wir haben uns auch bei diesem zweiten Versuch grob daran gehalten, aber man muss meines Erachtens wirklich aufpassen, sich keinen Druck zu machen. Es ist sehr amerikanisch, Erfolge zu garantieren, wenn man für etwas wirbt, uns Europäern fehlt dann oft die nötige Distanz, wir sind das nicht so gewöhnt. Also, meiner Meinung nach ist das Buch sehr empfehlenswert, aber nicht perfekt (was ist das schon ...?).

[amandaH]

Danke, Siduri!
Das ist in puncto Erwartungshaltung wirklich hilfreich. Mal schauen, wie es dann bei uns läuft...

[Schokoflocke]

Auch nicht deutsch, aber wir arbeiten gerade mit "The tiny potty training book", die Autorin ist auch windelfrei-Verfechterin. Mir hat es sehr geholfen aber wir sind noch mittendrin.