abstillen - wie? - oder doch nicht?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Wara
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abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von Wara »

Mit Stillen ging's bei beiden Kindern meistens gut. Aber mit Abstillen habe ich total Mühe.
Nun ist es wieder so weit.
Seit Monaten versuche ich langsam abzustillen, komme aber nicht weiter.

Mein Sohn ist genau 2 Jahre alt und stillt immer noch viel, tagsüber und nachts.

Mein Mann findet, der Kleine sei nun wirklich genug alt, ich solle abstillen. "Alt genug" ist für mich natürlich kein Argument. Er meint, dann könne er als Vater den Kleinen nachts auch eher mal betreuen und wir hätten mehr Freiheit, beide Kinder für ein Wochenende zu den Grosseltern zu geben. Verlockend. Nur um meinem Mann einen Gefallen zu tun, stille ich bestimmt nicht ab. Aber für mich stimmt es auch nicht mehr.
Mich stört:
- dass der Kleine abends zum Einschlafen und nachts zum Wiedereinschlafen nuckeln will und das z.T. lange, begleitet von Turnübungen
- dass er beim Essen zu mir rüberklettert und lieber an der Brust trinken will, statt vom Tisch zu essen
- dass er jedes Mal trinken will, wenn ich mich aufs Sofa setze oder wenn wir im Zug Platz genommen haben.

Ich hab versucht, ihn langsam abzustillen, tagsüber nach und nach weniger, nachts gar nicht mehr. Resultat: Ich/wir komme/n nicht weiter. Nachts abzustillen hat er auch nach 4 harten Wochen nicht akzeptiert. Tagsüber geht's auch nicht ohne Protest und Gezeter.

Nun frag ich mich: Wenn es so nicht geht, dann muss ich wohl radikal vorgehen, gleich ganz abstillen.
Aber ich frage mich natürlich auch: Ist es nicht brutal, wenn ich den nicht mehr ganz so Kleinen 2 Tage und 2 Nächte zu den Grosseltern gebe und ihn danach auch nicht mehr stille? (Oh, Gott, wenn er dann zu mir zurück kommt und stillen will, falls, dann ..... würde ich es wohl kaum schaffen, ihm das zu verweigern...)

Frauen, was rät ihr mir?
jusl
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von jusl »

Hm, also ich hatte jetzt keinerlei Druck von außen "abstillen zu müssen/zu sollen"... aber ich weiß noch, dass meine Tochter mit genau 2 Jahren tags und nachts noch gaaanz viel gestillt hat, mit 2 1/4 plötzlich durchschlief und mit 2 1/2 sich abgestillt hat, alles "einfach so" und ohne mein Zutun. Insofern: vielleicht einfach noch Geduld haben *schulterzuck*?

LG,
Julia
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Wara
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von Wara »

Ich halte eigentlich schon ziemlich lange durch, für mein Gefühl. Die Nächte sind zu wenig erholsam.
Wenn ich jetzt wüsste, dass mein Kleiner mit 2 1/4 Jahren auch durchschlafen wird, könnte ich locker durchhalten. Aber so auf unbestimmt... Eigentlich mag ich nicht mehr.
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BEcKa
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von BEcKa »

Wie bist Du denn vorgegangen mit "in der Nacht abstillen"?

Für tagsüber würde ich Regeln einführen: Nicht bei Tisch, nicht auf dem Sofa, nur wenn Du auch möchtest.....
Liebe Grüße
Becka
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und ein Bild- Dich trag ich bei mir, bis der Vorhang fällt...



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milkshake
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von milkshake »

wir haben auch schon "still-regeln", die ich mit ca. 1,5 j. eingeführt habe. nachts habe ich dann gar nicht mehr gestillt, tags nur noch zuhause auf dem sofa oder im bett.
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Wara
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von Wara »

Also am Tisch stille ich schon nicht. Nur auf dem Sofa oder auf dem Bett oder unterwegs. Aber er möchte das viel zu oft, finde ich.
whoopsy2006 hat geschrieben:nachts habe ich dann gar nicht mehr gestillt

Das klingt so: Ich habe das entschieden und dann so gemacht. Hat sich dein Kind nicht dagegen gewehrt?
Mein Sohn will das überhaupt nicht akzeptieren. Ich hab ihm genau erklärt warum ich nachts nicht mehr stillen möchte und wie wir das machen werden. Die ersten Nächte hat er halbstundenweise gebrüllt, dann weniger aber fast jedes Mal, wenn er erwacht ist und ich ihm die Brust nicht gab. Ich hab ihn stattdessen getragen, gehalten, in die Babyhängematte gelegt (er wünschte das). Weil er ab ca. 4 Uhr nachts kaum mehr einschlafen konnte (oft 1 Stunde oder länger wach), hab ich entschieden, gegen den Morgen, so um 5 oder 6 zu stillen. Es schien mir nicht machbar, die ganze Nacht ohne Stillen zu schaffen. Nun haben sich aber - wegen einer Erkältung seinerseits - wieder mehrere Stillzeiten eingeschlichen nachts...

Nun meine Überlegungen:
- Vielleicht geht das nicht, FAST die ganze Nacht nicht zu stillen. Vielleicht ist es klarer wenn man sagt: so lange du im Bett bist gibt es keine Brust. Obwohl manche ja sagen, es gehe auch anders (siehe Gordonschlafprogramm http://www.rabeneltern.org/schlafen/wissen/schlafen-rupp-gordon.shtml)
- Soll ich es wirklich nochmals versuchen, nachts abzustillen? Oder tagsüber härtere Regeln einzuführen (z.B. nur noch 1 mal morgens, 1 mal nachmittags). (Das versuche ich ja seit Monaten...)
- Wäre es in unserem Fall nicht einfacher - für beide - gleich ganz abzustillen?
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milkshake
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von milkshake »

ja, genau so war es auch. ICH habe es entschieden, aber ohne schlechtes gewissen, weil ich es in schritten gemacht habe und der nutzen höher als der schaden war. glaube ich jedenfalls im nachhinein sagen zu können.

ich habe sie mit 16 monaten nachts abgestillt, das war natürlich mit tränen verbunden, aber ich habe sie NIE mit ihrer trauer alleingelassen, sondern getröstet und erklärt was das zeug hielt. die 1. 2 nächte waren hart für uns beide, fast ohne schlaf. die gesamten 2 wochen danach waren hart für mich, da töchterchen als ersatz nachts auf meinem bauch schlafen wollte (hab ich ihr auch erfüllt) und ich dabei kaum zu schlaf kam. dann, nach 2 wochen des "ersatzes" war es ok für sie und seitdem freut sie sich wie bolle morgens auf ihr "nunu".

als "schadensbegleichung" habe ich tags in der zeit aber auch viel mehr gestillt.

dann kamen so langsam immer mehr stillregeln dazu bis wir jetzt dabei sind, nur noch vor bzw. nach dem schlafen zu stillen, d.h. morgens, mittags nach der kiga und abends vor dem schlafen.

Wara hat geschrieben:Also am Tisch stille ich schon nicht. Nur auf dem Sofa oder auf dem Bett oder unterwegs. Aber er möchte das viel zu oft, finde ich.
whoopsy2006 hat geschrieben:nachts habe ich dann gar nicht mehr gestillt

Das klingt so: Ich habe das entschieden und dann so gemacht. Hat sich dein Kind nicht dagegen gewehrt?
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von Wara »

Ich wollte eben auch langsam abstillen, aber mittlerweile scheint mir, dass es bei ihm bzw. uns nicht geht. Aber ihn von heute auf morgen ganz abzustillen, das dünkt mich schon hart...
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milkshake
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von milkshake »

Wara hat geschrieben:Ich wollte eben auch langsam abstillen, aber mittlerweile scheint mir, dass es bei ihm bzw. uns nicht geht. Aber ihn von heute auf morgen ganz abzustillen, das dünkt mich schon hart...


willst du denn ganz oder vorerst nur nachts abstillen?
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Re: abstillen - wie? - oder doch nicht?

Beitrag von Vögelchen »

Ich habe gerade Nachts abgestillt, indem ich aus dem Familienbett ausgezogen bin. ich hatte mit Weinen und Kummer gerechnet, da sich meine Tochter Nachts nur ungern von meinem Mann beruhigen liess, wenn sie stillen wollte. Männe hat ihr beim Wachwerden erklärt, dass die Mama nebenan liegt und jetzt nicht stillen kann. Dann gabs Kuhmilch oder Wasser, wann immer sie wollte. Sie hat zwar nach mir gefragt, aber es gab keinerlei Tränen :shock: :D : Morgens hat sie sich dann in meine Arme gestürzt, wollte aber nicht stillen.Da dies dann so weiter ging die nächsten Tage, also ohne Frust auf beiden Seiten, habe ich komplett abgestillt. Nach 8 Tage hat meine Tochter nochmal Mittags nach dem Schlafen nach der Brust gefrag, ich habe ihr erklärt daß wir nicht mehr stillen und sie hat selber das T-Shirt wieder runter gezogen. Nach 11 Tagen bin ich wieder ins FB eingezogen. Durchschlafen tut sie natürlich immernoch nicht, aber sie liegt jetzt fats nur bei Papa und der kümmert sich. Himmlisch!
Liebe Grüße, das Vögelchen
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