LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Iris
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Re: LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Beitrag von Iris »

Hach, Kirsten, das hast du super geschrieben. Richtig wohltuend. :D
Iris mit Großer -10/05- und Kleiner -02/08- , erzogen und geimpft
Lösche Benutzer 3770

Re: LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Beitrag von Lösche Benutzer 3770 »

Ja, das wollte ich auch grad schreiben :D :wink: Echt klasse! Und es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich Deine Kinder sind. Wie oft versuchen einem Leute (wenn auch unterschwellig) zu sagen, dass man was falsch macht.

Wenn ich nur dran denke, wie mich die Leute angucken, wenn ich sage, dass er noch bei uns im Bett schläft (ohne dass ich das Stillen erwähne...). Kommentare, wie: "den kriegt Ihr nie wieder da raus" sind an der Tagesordnung. Ich sage dann meistens, dass wir das Bett dann noch anbauen, wenn er mal eine Freundin hat. :lol:

Hach, Ihr tut mir gut!!!! Ich frage mich aber immer wieder, wo Ihr alle im realen Leben seid... Ich kenne nur Leute, die "Ihr Kind zur Selbständigkeit erziehen". Mit Sicherheit fühle ich mich deswegen oft so hilflos und als ob ich alles falsch mache. Das Feedback ist ja von denen dementsprechend...

Heute morgen hat er übrigens mal, als ich ihm die Brust angeboten habe, dankend abgelehnt (ich wollte nochmal, bevor wir zur Musikgruppe gingen).
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Caro die Heldin
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Re: LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Beitrag von Caro die Heldin »

jenpet hat geschrieben:Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut wirklich gut, das zu lesen.

@ Marianne: Ja, man kann nie alles haben, das ist wohl wahr...

@Julia: Ich glaube, da hast Du was sehr Wahres geschrieben: Mein Kind spürt, dass ich gerne mehr Abstand hätte. Und vielleicht klammert er tatsächlich deswegen so. Das könne gut einer der Gründe sein, warum er so extrem ist. Wir haben deswegen schon einen Oma-Opa-Tag eingeführt, jeden Montag. Er ist so ca. 7-8 Stunden dort. Morgens bringe ich ihn hin. Dann sage ich ihm, dass ich nun gehe. Er trinkt nochmal und es ist NULL Problem, dass ich gehe. Das selbe Spiel zuhause mit meinem Mann - keine Chance. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich ihn jetzt stille und dass Papa ihn dann ins Bett bringt. Und ich war schon abends weg. Aber es geht dann nicht. Auch wenn die Brust nicht da ist, er vermisst MICH so sehr, dass er nicht einschlafen kann. Zwischendurch hatten wir mal 2 Ausnahmetage, an denen hat es ungewollt funktioniert mit dem Papa. Aber das ist auch schon wieder Wochen her.

Das Problem hier ist, dass ich eigentlich immer nebenher was zu erledigen hab und dann immer mit halber Aufmerksamkeit das eine mache oder das andere. Ich sehne mich total danach, mal was konzentriert machen zu können... Meistens stopfe ich dann den ganzen "freien" Montag mit x Dingen voll, die ich machen muss/will.

@Vivi: Das was Du über Eure Tochter und das stillen schreibst, klingt für mich auch normal. Aber bei uns ist es viel extremer. Fabian hat heute seit dem Aufstehen um 7:30 4-5 x getrunken. Jetzt schläft er wieder. - Und ja, irgendwie fühl ich mich eingesperrt. Ich vermisse ein eigenes Ziel in meinem Leben, unabhängig von meinem Kind. Ich finde aber im Moment keines, vielleicht merkt er auch, dass ich dahingehend deprimiert bin...

Vielleicht schaff ich ja das, was Ihr geschrieben habt mit der Oma, dem Opa und dem Papa, und wenn's nur ein kleines bißchen mehr ist als zur Zeit. Ich habe aber immer das Gefühl, mein Kind abzuschieben... Mist, irgendwie eine Zwickmühle...

LG
Petra


Oh mein Gott, hier spricht mir jemand aus der Seele...
Ben ist zwar erst 8 Monate alt, aber ich mache mir auch immer mehr Gedanken über sein Verhalten, und ob ich vielleicht doch alles falsch gemacht habe, was stillen und tragen betrifft...Denn ich wundere mich, warum mein Kind so anhänglich ist, während andere davon berichten, wie selbstständig und aufgeschlossen ihre Kinder sind, durch das Tragen, durch das Stillen. Selbst die Flaschenkinder sind allemal selbstständiger als mein Kind.
Er klebt den ganzen Tag an mir. Er qengelt und motzt. Er beschäftigt sich fast gar nicht alleine. Wenn er dann beim Papa ist, ist das alles weg, er spielt, ist gut gelaunt... Es frustiert mich total.
Ich glaube es ist ein einziger Kreislauf. Ich trage ihn (gute 10 Kilo jetzt), kriege damit nicht viel auf die Reihe. Jeden Tag lacht mich ein riesiger Stapel dreckiges Geschirr in der Küche an. Wenn ich ihn auf dem Rücken trage, ist's langweilig, klar, er lernt grad Krabbeln und sich Hochziehen, da will man nicht mehr irgendwo dran kleben. Dann lasse ich ihn auf den Boden, aber dann fängt er an zu quengeln und schliesslich an zu weinen, und versucht sich an mir hoch zu ziehen... Ich nehme ihn wieder hoch, lasse Hausarbeit Hausarbeit sein, und werde immer frustrierter. Ich kann meinen Pflichten nicht nachgehen, und Zeit für mich bleibt schon gar nicht. Mir geht es damit gar nicht gut, und er wird von Tag zu Tag auch immer unzufreidener. Ich weiss auch nicht was ich machen soll. Er merkt natürlich auch, dass ich ihn "wegschiebe".
Gerade noch habe ich mit meinem Mann übers LZS gesprochen, dass ich dass noch so lange machen will, da lese ich diesen Thread und kriege einen gehörigen Schreck. Aber es stimmt, es liegt nicht am LZS, sondern an der eigenen inneren Angespanntheit, die sich auf das Kind überträgt...
Leider kann ich dir auch keine Lösung vorschlagen, ich merke aber immer, wie es besser wird, wenn ich mich ganz intensiv um ihn kümmere und er merkt, dass ich mit ihm lachen kann und alles in Ordnung ist...
Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, du findest einen Weg!
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Caro die Heldin
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Re: LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Beitrag von Caro die Heldin »

jenpet hat geschrieben:Hach, Ihr tut mir gut!!!! Ich frage mich aber immer wieder, wo Ihr alle im realen Leben seid... Ich kenne nur Leute, die "Ihr Kind zur Selbständigkeit erziehen". Mit Sicherheit fühle ich mich deswegen oft so hilflos und als ob ich alles falsch mache. Das Feedback ist ja von denen dementsprechend...


*Seufz* Sprichst mir schon wieder aus der Seele... :wink:
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Fliederfee
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Re: LZS-Kind (2 J.) und Mama-Anhänglichkeit

Beitrag von Fliederfee »

jenpet hat geschrieben:Wenn mein Mann abends von der Arbeit heim kommt, sind wir meistens zu dritt, weil wir zwei ja auch was voneinander haben wollen. Ebenso am Wochenende. Gelegentlich war ich samstags mittags auch mal alleine weg. Da klappt es dann supergut zwischen den beiden (ohne mich). Aber wenn er ihn ins Bett bringen will und ich bin nicht da, dann weint er solange bis ich komme (über eine Stunde).

Mein Sohn wacht auch im Familienbett auf, wenn ich grad nicht da bin (also wenn er früher ins Bett geht als wir). Er ist dann wiederum nur durch mich zu beruhigen. Irgendwie denke ich auch, dass vielleicht Jungen noch mehr fixiert sind auf die Mama.

Als Fabian halb so alt war wie jetzt, hatten wir das Problem auch schon.

Er hat anfangs in einer Wiege direkt neben mir geschlafen. Mit 8 Monaten hatte er dann extrem panische Trennungsangst, auch ganz doll abends. Wir kannten das bis dahin gar nicht so. Er schlief gerne in der Wiege. Dann haben wir uns für das Familienbett entschieden und seitdem schläft er bei uns. Und ohne mich geht's einfach nicht...


Meine Kleine ist zwar noch jünger aber genauso ist es bei mir auch, manchmal "nervt" es mich ehrlichgesagt, weil sie immer nur stillen will, das ist keine Phase, sondern Dauerzustand......wenn es nach ihr ginge würde sie den ganzen Tag an meiner Brust hängen....also soviel zu deiner Theorie dass jungs da fordernder sind......sie ist ein richter Still junkie :wink:
„Nichts, was aus dir wird, kann mich enttäuschen; ich habe keine
vorgefasste Meinung, was du sein oder tun sollst. Ich habe keinerlei
Wunsch, dich vorherzusehen, nur den, dich zu entdecken. Du kannst
mich nicht enttäuschen.“

Mary Haskell
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