Angst vor Beikost

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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AigU42
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von AigU42 »

Ich hab deinen Beitrag vorher nicht gesehen, deswegen möchte ich nochmal was schreiben!

jusl hat geschrieben:
Ich persönlich habe die Beobachtung gemacht, dass quasi ALLE Mütter, deren Kinder mit Einführung der Beikost auch angeblich "automatisch ruckzuck abgestillt" waren, das Stillen eben NICHT als wesentlicher Teil der Mutter-Kind-Beziehung gesehen haben, sondern: sie haben schon sehr früh damit begonnen haben, das Stillen durch andere Dinge/Verhaltensweisen wie Schnuller, Teefläschchen, Schlaf- und Tröstrituale u.ä. zu ERSETZEN. Das zügige Ersetzen des Stillens durch Beikost ist also nur EIN Aspekt, eben der ernährungsmäßige.


Ich habe NIX ersetzt, Paul bekam NIE einen Schnuller, ein Fläschchen o.ä.
An Schlafritual konnte ich nix ersetzen, da er einfach nicht an der Brust einschlief. Er ließ sich nicht gut am Busen beruhigen. Wenn er keinen Hunger hatte, hat er sich regelrecht über die Milch aufgeregt, die ihm da entgegenkam, wenn ich ihn angelegt habe.

Was glaubst du denn, wie mir das zugesetzt hat? Wie neidisch war ich immer auf die Mamas, die ihre Kinder einfach angelegt haben, um sie zu trösten oder zum Schlafen zu bringen!
Was soll man ( frau ;) ) denn machen, wenn das Kind die Brust nur anbrüllt und sich wegdreht, wenn es keinen Hunger hat.
Und wenn es Hunger hat, dann trinkt es ruckzuck, um sich dann gleich wieder wegzudrehen.

Ganz ehrliche Frage, was kann man da machen?
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Altraia
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von Altraia »

Ich schreib mal, wie wir es mit Sonja gemacht haben.

Sie hat schon vor dem 7. Monat deutliche Anzeichen von Beikostreife gehabt, und ich wollte es ihr nicht vorenthalten. Also hat sie in Minimengen etwas bekommen, wenn wir auch aßen. Ansonsten habe ich nach Bedarf gestillt und sie hat halt gestillt, wenn sie Hunger oder Nähebedürfnis hatte. War das Stillen bei unseren Mahlzeiten schon eine Weile her, hat sie mal mehr gegessen, war es eben erst, hat sie etwas weniger gegessen. So halten wir es eigentlich heute noch.

Sonja liebt das Stillen noch immer sehr und stillt noch sehr sehr oft, ungefähr genauso oft wie als kleines Baby. Familientisch ist immer noch "Beikost", aber sie isst alles und wird auch mal einen Tag lang davon satt, wenn ich ausnahmsweise nicht da bin. Auch bei Tagesausflügen stillt sie oft nicht, sondern isst wie ihr Bruder mit.

Ihr Bruder hat übrigens viel viel später Gefallen am Essen gefunden, hat sich jedoch schon mit 14 Monaten selbst abgestillt. Bei uns besteht also eher ein konträrer Zusammenhang zu Eurer Theorie vom frühzeitigen Abstillen durch Beikost ;-).

Ich finde, man muss auf die Bedürfnisse des eigenen Kindes eingehen, sowohl beim Stillen als auch bei der Beikost. Alles sollte Freude machen und nicht von Ängsten durchzogen sein.

Manchmal wirkt es auf mich so, als wolle man auf alle Fälle einen Gegenpol zu den "Mainstreammamas" bilden und von daher möglichst lange vollstillen. Es gibt aber tatsächlich Kinder, die freuen sich über Essen, und da ist doch nichts Schlimmes bei ;-).
Liebe Grüße,
Christine mit Sohn (2/05), Tochter (6/07) und Tochter (2/14)
jusl
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von jusl »

@ phoenix:

ich weiß es natürlich auch nicht genau, kenne Euch ja nicht - aber ich denk mal, dass Deine Kinder einfach ein sehr geringes Saugbedürfnis hatten/haben. Sowas gibt's (hatte eins meiner Kinder auch). Aber Achtung! ;-) - diese Eigenschaft ist völllig unabhängig vom Zeitpunkt oder vom Stil der Beikosteinführung! Deine Kinder hätten wahrscheinlich auch nicht öfter oder länger gestillt, wenn Du ihnen feste Nahrung mutwillig vorenthalten hättest.

Wie Du eben selbst schreibst: Du hast NIX ersetzt - weil's gar nichts zu ersetzen gab, fanden auch entsprechende Ersatzhandlungen nicht statt; das Bedürfnis war offensichtlich schon weg. Ist doch OK! (Auf die Mehrzahl der Mütter trifft dies meiner Erfahrung nach aber eben nicht zu. ;-) Deren Kinder "wollten alle unbedingt mit 4 Monaten Brei essen und haben ja nur noch rumgekaspert an der Brust", rennen aber mit 3 Jahren immernoch mit Schnulli rum...)

LG,
Julia
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rubia
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von rubia »

Altraia hat geschrieben:Es gibt aber tatsächlich Kinder, die freuen sich über Essen, und da ist doch nichts Schlimmes bei ;-).


Klar, das ist schön! :D
Bei mir ist die Beikosteinführung von Erfolg gekrönt, wenn meine Kleine lernt, mit Genuß und Freude zu essen. Wie lang ich stillen möchte, weiß ich noch nicht. Derzeit ist phasenweise Dauerstillen angesagt, teils ist das nervig, teils bin ich aber auch froh drum, dass ich eine Möglichkeit habe, sie zu beruhigen.
liebe Grüße rubia mit Frühlingsmädchen 05/08 und Winterjungen 02/13
Sternchen173
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von Sternchen173 »

Ich musste zwar mit der Beikost anfangen, weil ich bald wieder arbeiten gehen werde und somit tagsüber dann nicht mehr stillen kann. Abpumpen geht nicht, da sie aus keiner Flasche trinkt.

Allerdings kann ich bei mir bestätigen, dass ich langsam das Gefühl habe, dass sie sich abstillt - zumindest tagsüber. Die ersten Wochen hat sie nur kleine Löffelchen Brei gegessen und ich habe hinterher immer noch voll gestillt - aber dann wollte sie plötzlich die Brust Mittags nicht mehr und hat ein ganzes Gläschen verdrückt. Bei dem Abendbrei ging es nun noch schneller, innerhalb einer Woche hat sie sehr viel Brei gegessen und wollte danach auch keine Brust mehr. Das Stillen hat sich bei mir jetzt auf Nachts verlagert. Da trinkt sie weiterhin gut und viel. Tagsüber laufe ich ständig aus und habe oft Milchstaus. Tagsüber stille ich nur noch gegen 9 Uhr und 15 Uhr und seit 3 Tagen trinkt sie da auch ganz schlecht, da interessiert sie mehr alles was um sie herum ist, als meine Brust.
Krümeline (März 2008)
Krümel (Februar 2014)
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Laquiqui
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von Laquiqui »

Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich kann Dich gut verstehen.

Ich hatte auch kein gutes Gefühl, als wir nach der magischen 6-Monatsgrenze die erste Beikost angeboten haben. Und dachte genau wie Du, dass ich doch eigentlich noch länger und auch mit Beikost laaage stillen will, war also ähnlich unsicher.

Emil hat dann mit ca. 7 MOnaten ungefähr drei Tage lang Bananenbrei gegessen und dann lange nichts mehr außer Mamamilch.
Als er dann mit etwa 10 Monaten so langsam das essen angefangen hat, war es für mich dann auch endlich stimmig. Also: Zu dem späteren Zeitpunkt war es für mich kein Problem mehr und ich war stolz auf mein großes Baby.

Dann war ich vor kurzem zwei Wochen arbeiten, in der zeit hat Emil vom Papa Brei bekommen und auch in großen Mengen gegessen.
Wenn ich aber zu hause bin, dann stillt er fast voll und probiert von unserem Essen (oder dem Brei, den wir ihm noch manchmal machen) ein paar Bissen, trinkt Wasser und stillt ansonsten. Da er auch abends, nachts und morgens immer stillt, mache ich mir inzwischen keine Sorgen mehr, dass er sich abstillen könnte.

Also entspann Dich und vertrau auf dein Gefühl! Ihr werdet schon Euren Weg finden!!!
Liebe Grüße von Kirsten

"Es gibt mehrere Arten, etwas richtig zu machen" Mama Muh
sabrina
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von sabrina »

Mitfühl!!! Mir kommt es im Moment so vor als ob unsere Maus, uns am liebsten das Essen vom Teller klauen würde. Sie ist jetzt 5 1/2 Monate und ich möchte eigentlich noch eine Weile vollstillen, nachdem wir so lange für eine harmonische Stillbeziehung gekämpft haben. Aber vorenthalten möchte ich ihr natürlich auch nichts.
Liebe Grüsse von Sabrina
pallina
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von pallina »

meine tochter hat mit so 7 monaten zum ersten mal was gegessen. bis sie etwas über ein jahr alt war, warens aber wirklich eher mikroskopische mengen.
ich habe immer nach bedarf gestillt und nie irgendwelche "mahlzeiten" ersetzt.
die kleine hat sich dann mit 2 jahren und 3 monaten selbst abgestillt. ich fands perfekt :)
pallina mit drei kindern, geboren 2006, 2010 und 2016
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Tabalina
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von Tabalina »

Hmmm... also, Angst so direkt hab ich garnicht... also, doch schon, aber anders als ihr jetzt.

Raphael hat mit 6 Monaten abends seinen Brei bekommen, "weil man das eben so macht" und ich damals noch auf das, was meine Mum mir gesagt hat gehört habe. :roll: :)
Tja, jedes essen war der reinste Kampf... und DAVOR habe ich bei Larissa jetzt auch bisschen Angst !

Sie wird ja jetzt am 24. 6 Monate alt, aber ich kann mir momentan absolut NICHT vorstellen, ihr da Brei zu füttern !
Und dann rufe ich mir in´s Gedächtnis, dass z.B. selber frei sitzen und Zähnchen ein Beikostreifezeichen sind und davon sind wir noch gaaaaaaaanz weit entfernt.
Klar, sie schaut, wenn wir uns was in den Mund stecken, aber solange sie nicht weint, wenn sie nichts bekommt bzw. sich mit Spielzeug ablenken lässt... zumal sie ja auch stiert, wenn man sich die Haare kämmt oder sich die Jacke anzieht oder oder oder...

Aber wenn ich eh schon hier schreibe... wie ist das jetzt mit Zähnchen und Sitzen. Sollte da beides vorhanden sein oder spricht man schon von Beikostreife, wenn ein Kind sitzen kann, aber noch keine Zähnchen hat ?
Liebe Grüße, Michaela

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Akascha
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Re: Angst vor Beikost

Beitrag von Akascha »

Bei Hannes sind schon 4 Zähne da, aber von sitzen können ist noch keine Rede. Werde trotzdem übernächste Woche mal testen, ob er was mag, da er schon richtig "mitkaut", wenn ich was esse.

Liebe Grüße,
Akascha
Liebe Grüße von Akascha mit Johannes (05/08), Tobias (02/10) und Erik (09/12)
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