Stillstreik seit 4 Wochen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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PiaJosephine
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Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von PiaJosephine »

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Junge

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Vor vier Wochen habe ich täglich jeweils ca 100ml Pre zufüttern müssen, ansonsten wurde mit Muttermilch zugefüttert. Seit drei Wochen wird zu 100% Muttermilch zugefüttert, ca. 110ml je Mahlzeit. Insgesamt kommen wir auf 800 bis 1000ml am Tag.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Da wir seit 4 Wochen nicht mehr richtig stillen, kann ich nur über die Zeit davor berichten. Der Stillstreik hat mit einem Alter von 7 Wochen angefangen. Davor hat er anfangs beide Seiten jeweils 15 Minuten lang leer getrunken und das ca alle drei Stunden, nachts waren auch mal Pausen von 5 bis 6 Stunden da. Kurz vordem Stillstreik fing es an, dass er manchmal nur noch eine Seite getrunken hat und die andere nicht mehr wollte oder dass er an beiden Seiten nur 5 Minuten getrunken hat, am Ende hat er teilweise dann nur noch 2 Minuten und nur an einer Seite getrunken, so dass klar war, dass er davon eigentlich noch nicht satt sein konnte.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
Er hat bestimmt 4 Windeln am Tag mit Stuhlgang, eher öfter würde ich sagen. Die Windeln sind immer gut gefüllt und der Stuhlgang ist Curry gelb mit Stückchen drin.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Das Stillen hat mal gut, mal weniger gut geklappt. Es gab häufig Andockprobleme auf der rechten Seite. Da haben wir dann irgendwann ein Hütchen genommen, damit hat es dann super geklappt. Plötzlich wurde es dann links auch schwieriger und ich habe dort auch das Hütchen ausprobiert, womit es dann auch besser wurde. Nach ca. Einer Woche konnten wir wieder auf die Hütchen verzichten. Aber ich würde sagen, dass das Stillen nie so ganz rund lief.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Ja zu allen drei Sachen

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Der kleine hat sich stark überstreckt weswegen wir mehrmals bei einer sehr bekannten chirotherapeutischen Praxis in Köln waren, wo eine Blockade festgestellt wurde, die zweimal gelöst wurde. Außerdem waren wir bei einem Kieferchirurgen, der das Zungenbändchen als kurz, aber nicht unbedingt zu kurz befunden hat. Er meinte, dass die schleichenden Stillprobleme daher kommen könnten und hat es durchtrennt. Unser Eindruck war, dass der kleine danach besser durch einen bestimmten Sauger trinken konnte, an dem man ähnlich wie an der Brust trinken muss, damit etwas raus kommt. Bei einem Ostheopaten waren wir auch. Der hat bestätigt, dass die Blockade gelöst ist. Und meine Hebamme ist auch Stillberaterin. Sie hat mit uns das Bes ausprobiert und mehrfach versucht ihn mit anzulegen. Teilweise zwei Stunden am Stück...

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Wir vermuten, dass sowohl die Blockade als auch das Zungenbändchen ursächlich dafür gewesen sind, dass das stillen schleichend schlechter wurde bis es dann ganz aufhörte. Allerdings sind beide Besonderheiten nun behoben.

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern
Meinen Großen habe ich 1,5 Jahre gestillt. Der Beginn war wegen falschem anlegen und wunden Brustwarzen schwierig, aber danach war es eine sehr innige Stillbeziehung. Wir haben immer und überall gestillt und es beide sehr genossen. Das Abstillen ging dann aus mehreren Gründen von mir aus und war sehr schlimm für meinen großen.


Hallöchen, ich habe das Gefühl, dass ich wirklich alles schon probiert habe. Ich laufe seit Tagen oben ohne rum, biete dem kleinen immer wieder mal die brust an, bade mit ihm, schlafe mit ihm zusammen in einem Bett, füttere ihn über einen bestimmten Flaschensauger, der Stillfreundlich ist, in stillposition und mit nackter Brust und und und. Aber jedes Mal, wenn ich ihm die Brust anbiete, verweigert der kleine und weint. Im Halbschlaf konnte ich ihn mal in der Trage anlegen, was super funktioniert hat bis er wach wurde und gemerkt hat was los ist, dann hat er direkt aufgehört und geweint. Wenn er richtig satt ist, kann ich ihm manchmal die Brust zum dran lecken und saugen geben. Aber auch davon hat er irgendwann genug. Anfangs haben wir die abgepumpte Milch noch mit Spritze zugefüttert, aber wenn man alle Mahlzeiten zufüttert, ist das einfach zu aufwendig. Die Art wie er immer noch ab und zu an der Brust saugt, zeigt mir, dass er es definitiv noch kann und auch die Position ist ok für ihn. Meine Stillberaterin weiß auch keinen Rat mehr, empfiehlt mir aber weiter abzupumpen und optimistisch zu bleiben. Als Alternative meinte sie könnte ich noch versuchen einen ganzen Tag lang keine Alternativen wie Flasche und schnuller zu geben und nur die Brust anzubieten in der Hoffnung, dass er sie dann irgendwann (sei es aus Erschöpfung) doch noch nimmt. Ich bin auch kurz davor das zu versuchen, praktisch als letzten Versuch in Richtung stillen, weil ich diesen Zustand so langsam einfach nicht mehr ertrage. Aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich durchziehen kann mein Kind dann so leiden zu sehen. Wenn ich wüsste, dass das auf jeden Fall was bringt... Aber es kann ja auch völlig umsonst sein und der kleine ist dann total traumatisiert. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich hatte mich so sehr auf diese zweite Stillbeziehung gefreut. :(

Falls jemand schon Erfahrung damit hat dem Kind jegliche Alternativen zu nehmen und nur noch die Brust zu geben, würde ich mich sehr freuen darüber zu hören. Und über Tipps und Tricks allgemein natürlich auch. Danke euch!
Safran
hat viel zu erzählen
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von Safran »

Glückwunsch erstmal zur Geburt von eurem Kleinen.

Bin absolute Anfängerin und habe keine Qualifikation dich zu beraten, möchte aber nicht einfach nach dem Lesen gehen ohne was da zu lassen. Zum einen meinen Respekt, dass du so um eure Stillbeziehung kämpfst und zum anderen, dass ich euch die Daumen drücke.
Bei uns gab es auch Phasen des Brustschreiens und auch mal der Verweigerung, kann mir vorstellen, dass es bei euch durch die nicht stillfreundliche Zufütterungsmethode eskaliert ist.
Es gibt tatsächlich keinen Sauger, der keine Saugverwirrung (falls das der Fall bei euch ist) verursachen kann. Auch wenn damit geworben wird.
Die Menge pro Mahlzeit erscheint mir ziemlich hoch, wurde die von der Stillberaterin so hoch angesetzt?
Du hast schon vieles umgesetzt, was mir noch einfiel, wäre öfter anlegen und kleinere Mahlzeiten zu füttern. Hoffe lehne mich mit diesem Tipp nicht zu weit aus dem Fenster.

Für die Mods ist es vielleicht interessant in Zahlen zu sehen, wie oft du den Kleinen fütterst und anlegst.

Zu dem Verweigern der künstlichen Sauger. Dem (eigenen) Baby das von einem Moment auf den anderen, a la Schocktherapie(?) zumuten kann ich mir nicht vorstellen, also das Essen zu verweigern. Den Einsatz vom Schnuller hingegen drastisch mindern viel eher.

Sieh trotz allem auch das Positive :
Du hast anscheinend genügend Milch, fütterst nur Muttermilch
Du bist stillerfahren
Euer Baby ist noch sehr jung
und es gibt glücklicherweise das SuT :)
Safran mit Peanut 12/2019
Bönthi
ist nicht mehr wegzudenken
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von Bönthi »

Herzlich Willkommen im Forum und Glückwunsch zum zweiten kleinen Wunder.
Ich schließe mich Safran erstmal an. Grundsätzlich kann jeder künstliche Sauger eine Saugverwirrung verursachen, auch wenn einige Hersteller das vielleicht anders sehen.
Zu den Mengen, die zugefüttert werden, können dich die Stillberaterinnen beraten. Für mich als Laie klingen die Mahlzeiten aber auch etwas groß.
Hast du aktuelle Gewichte deines Babys oder sogar eine Babywaage? Den Mods hilft es, wenn du folgende Liste anlegst und täglich ergänzt (gerne bei der Geburt mit allen Bekannten Gewichten starten):

Datum/Anzahl Stillen/Anzahl nasse Windeln/Anzahl Stuhl/ml gepumpt/ml Zugefüttert

In deinem Text ist mir noch aufgefallen, dass du dir wegen der kurzen Trinkzeit Sorgen gemacht hast. Mein Sohn hatte irgendwann in dem Alter raus, wie das Trinken richtig funktioniert und seit dem gibt es Druckbetankung. Eine Seite, maximal 5 Minuten. Das kurze Trinken sagt also gar nichts über die getrunkene Menge aus.
mit Zelli, dem kleinen Zellhaufen (02/20)
PiaJosephine
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von PiaJosephine »

Guten Morgen,

Vielen lieben Dank für eure Beiträge. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass der kleine zu große Mengen kriegt. Ich gehe nach der 1/6 Methode vor, wonach er maximal 1/6 seines Gewichts trinken soll. Freitag wurde er noch gewogen und hatte 5450g auf den Rippen. Demnach liegt die Obergrenze ja bei 908ml. Meine Hebamme meinte, dass man auch 1/5 als Obergrenze nehmen könnte, das wären dann 1090ml. Somit dachte ich, dass das so ok ist 🙈 der kleine meldet seinen Hunger regelmäßig nach 2 bis 3 Stunden. 3 Stunden sind sogar schon eher etwas spät, in der Regel trinkt er früher wieder.

Und zu der Trinkdauer wollte ich noch kurz erwähnen, dass er in zwei Wochen nur 100g zugenommen hatte als er 7 Wochen alt war. Das lag dann glaube ich tatsächlich an der kurzen Trinkdauer. Ich vermute, dass die Blockade oder das Zungenbändchen oder beides es ihm zunehmend schwerer gemacht haben ordentlich an der Brust zu trinken. Vielleicht hatte er Schmerzen dabei oder es war einfach zu anstrengend, weswegen er dann nur so kurz getrunken hat um zumindest den größten Hunger zu stillen. Nachdem der kleine nur so wenig zugenommen hatte meinte meine Hebamme, dass ich nach jedem Stillen abpumpen soll und ihm das per Flasche dazu geben soll. So fing es dann an, dass er mit der Zeit immer seltener und immer kürzer am der Brust getrunken hat und ich dann praktisch direkt abpumpen musste und so gut wie gar nicht mehr anlegen konnte.

Es könnte ja tatsächlich eine saugverwirrung sein, da die anderen Ursachen ja behoben sind. Aber wie komme ich da raus? Sauger weglassen? Über die Spritze füttern für ein paar Tage? Das ist allerdings so aufwändig und nicht so leicht machbar mit einem kleinen 2 jährigen hier im Haus 😕 wenn ich den Schnuller zunehmend reduziere, ist die Frage wie ich ihn anders beruhigen kann. Den schnuller kriegt er ja immer, wenn er quengelig wird oder müde ist. Da er sich an der Brust nicht beruhigt, im Gegenteil, die macht ihn ja eher wütend, ist das ja keine richtige Alternative für ihn. Oder man muss es mehrere Stunden aussitzen und irgendwann nimmt er doch die Brust zur Beruhigung? Aber da weiß ich auch nicht, ob ich das schaffe oder nicht daneben sitze und auch heule 🥴
PiaJosephine
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von PiaJosephine »

Anbei die Angaben wie er gestern getrunken hat (alles Muttermilch):
0:27 110ml
4:05 110ml
7:40 110ml
11:28 105ml
14:09 110ml
16:40 135ml + noch ca 5 Minuten an der Brust (das erste Mal seit über eine Woche)
19:13 110ml
23:32 110ml
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saiidi
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von saiidi »

Lies mal in der Linksammlung Stillwissen da sind sehr viele Infos verlinkt v. a. zur Saugverwirrung
Und über die Suche Rückführung zur Brust
Für die Stillberaterinnen wären eure Gewichtsdaten zur Beratung noch wichtig,
Auflisten mit Datum wer / wie gewogen hat und das Gewicht von Geburt an
z.B.
12.1.20 3340 g KH
Liebe Grüße
Saiidi

Sohn 10/04 Tochter 7/11
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PiaJosephine
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von PiaJosephine »

Anbei die Angaben über das Gewicht :)
26.04. 4.000g kh
28.04. 3620g kh
29.04. 3650g Hebamme
1.05. 3700g Hebamme
2.5. 3750g Hebamme
4.5. 3800 Hebamme
6.5. 3850 Hebamme
9.5 3925 Hebamme
13.5. 4025 Hebamme
17.5. 4075 Hebamme
19.5. 4125 Hebamme
23.5. 4200 Hebamme
28.5. 4260 U3
4.6. 4450 Hebamme
19.6. 4550 Hebamme (hier wurde festgestellt, dass die Gewichtszunahme zu gering war)
25.6. 4710 Hebamme
29.6. 4900 Hebamme
3.7. 5150 Hebamme
17.7. 5450 Hebamme
Safran
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von Safran »

PiaJosephine hat geschrieben: 19.07.2020, 09:21 Guten Morgen...
der kleine meldet seinen Hunger regelmäßig nach 2 bis 3 Stunden. 3 Stunden sind sogar schon eher etwas spät, in der Regel trinkt er früher wieder.

Und zu der Trinkdauer wollte ich noch kurz erwähnen, dass er in zwei Wochen nur 100g zugenommen hatte als er 7 Wochen alt war. Das lag dann glaube ich tatsächlich an der kurzen Trinkdauer. Ich zunehmend schwerer gemacht haben ordentlich an der Brust zu trinken. Vielleicht hatte er Schmerzen dabei oder es war einfach zu anstrengend, weswegen er dann nur so kurz getrunken hat um zumindest den größten Hunger zu stillen. Nachdem der kleine nur so wenig zugenommen hatte meinte meine Hebamme, dass ich nach jedem Stillen abpumpen soll und ihm das per Flasche dazu geben soll. So fing es dann an, dass er mit der Zeit immer seltener und immer kürzer am der Brust getrunken hat und ich dann praktisch direkt abpumpen musste und so gut wie gar nicht mehr anlegen konnte.
Oder man muss es mehrere Stunden aussitzen und irgendwann nimmt er doch die Brust zur Beruhigung? Aber da weiß ich auch nicht, ob ich das schaffe oder nicht daneben sitze und auch heule 🥴
Guten Morgen dir auch,

Bitte ergreif noch keine so drastischen Maßnahmen. Unbegleitet würde das zu vielen Tränen und Stress führen.
Die Stillmoderatoren melden sich in der Regel innerhalb von 72 Stunden, dann bekommst du kompetente Beratung.

Die Angabe der Gewichte ist sicher wichtig, schau dass du die, die du hast auflisten kannst.

Super der kleine Mann war endlich wieder an deiner Brust!

Bei deiner Auflistung fällt auf, dass er sich nicht so schnell meldet (abgesehen von den 2mal nach 16uhr), wie du vielleicht denkst. Es liegen mehrmals weit über 3 Stunden zwischen den Mahlzeiten.. Man rechnet von Beginn zu Beginn. Von 7:40 bis 11:28 sind das 3Stunden 48 Minuten.

Sehe in der Vorschau, dass du die Berichte nachgetragen hast, prima!
Safran mit Peanut 12/2019
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deidamaus
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von deidamaus »

Hallo PiaJosephine,

so wie es bei euch aussieht, ist dein Baby von einem Stillstreik (was jetzt auch genau die Ursache war) in eine Saugverwirrung (durch die künstlichen Sauger (es gibt keine stillfreundlichen Flaschensauger)) gerutscht.

Der Weg zurück an die Brust läuft üblicherweise so ab:

1. Flaschengabe mit mehrern verschiedenen Saugern (zur Gewöhnung an unterschiedliche Mundgefühle beim Trinken)
2. Flaschengabe in einer möglichst dem Stillen ähnlicher Position an der nackten Brust, so dass dein Baby lernt, die Brust mit Nahrung zu verknüpfen
3. Verwendung des Flaschensaugers als "Stillhütchen" zusammen mit dem Brusternäherungsset
4. Umstellung auf Stillhütchen und BES
5. Abgewöhnen von Stillhütchen und BES

Dieser Weg funktioniert meist relativ gut, bedarf aber Durchhaltevermögen von dir, da dein Baby (wie alle Menschen) seine lieb gewohnenen Gewohnheiten umstellen muss.

Ich habe gerade nicht so viel Zeit, melde mich aber später/morgen nochmal.

Schaue bis dahin doch mal in die Linksammlung Stillwissen zum Thema Brusternäherungsset (BES), stillfreundliche Zufüttermethode und Saugverwirrung.

Liebe Grüße
deidamaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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PiaJosephine
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Re: Stillstreik seit 4 Wochen

Beitrag von PiaJosephine »

Liebe Deidamaus,

Danke dir für die schnelle Antwort. Ich gebe die Flasche seit Anfang an mit nackter Brust in einer Stillposition. Manchmal habe ich es dann geschafft ihn nach der Flasche wenigstens noch zum Nuckeln kurz an die Brust zu kriegen bevor er dann ins Koma gefallen ist 😅

Den Trick mit dem Flaschensauger als Hütchen habe ich vorhin direkt mal versucht, aber es fiel mir schon schwer einen sauger zu finden, der einigermaßen groß ist. Meine Stillhütchen haben Größe L. Es hat dann auch leider nicht wirklich an der Brust geklappt. Mit dem Bes stelle ich mich jedes Mal irgendwie blöd an, aber auch mit meiner Stillberaterin hatte es ja leider nie wirklich funktioniert. Nun mit dem Flaschensauger war immerhin die Besonderheit, dass der kleine Mann direkt dran gesaugt hat, aber nach ein paar Malen hat er dann weinend aufgehört. Es kam halt leider auch nichts raus. Die Brustwarze passte nicht richtig rein und aus dem Schlauch des Bes kamen zwar ein paar Tröpfchen, aber die sind dann wohl nicht schnell genug durch den Sauger und in den Mund rein... Mein Sohn ist auch wirklich sehr ungeduldig, was noch dazu kommt.

Vom Prinzip kann ich diesen Weg des Vorgehens nachvollziehen und denke, dass das ein sehr schöner und schonender Übergang für das Kind ist, wenn man das so hinkriegt, aber was ist, wenn man sich mit dem Bes einfach nicht zurecht findet? Und was ist mit der Tatsache, dass der flaschensauger nicht richtig passt? Mache ich da was falsch? Gibt es andere extra große Sauger für große Brustwarzen?

Und wie stehst du zu der Methode mich für einen Tag nackt mit meinem Baby ins Bett zu legen und ihm immer wieder die Brust anzubieten? Ich weiß schon, dass er viel schreien wird und dann sicher irgendwann vor Erschöpfung einschläft und dann wach wird und wieder schreien wird. Ich weiß, dass das die Hölle für mich sein würde. Aber könnte ich damit auch Erfolg haben? Würde er nicht irgendwann aufgeben und doch die Brust nehmen und dann merken, dass es doch eigentlich ganz schön ist? Ich weiß wie gemein sich das anhört, aber ich würde ihn ja die ganze Zeit begleiten und trösten und ihm meine Nähe geben. Ich möchte ihn aber natürlich auch nicht traumatisieren.
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