plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
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plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Hallo zusammen!
Ich bin seit Jahren stille Mitleserin in diesem genialen Forum und habe nun das erste Mal ein Stillproblem, bei dem ich trotz Forenlektüre nicht weiterweiß.
Zu mir: Ich stille seit vier Jahren nahezu durchgängig, zunächst zwei Jahre das große Kind, nun seit zwei Jahren das Kleine. Bis auf kleinere Milchstaus oder mal eine Schramme durch´s Zahnen hatte ich nie wirkliche Stillprobleme. Die Kinder wurden ausschließlich gestillt, kennen keine Flaschen oder Schuller. Das kleine Kind stillt noch ein bis drei Mal am Tag und zwei bis drei Mal nachts, jeweils nur kurz. Ich bin nun in der 6. Woche wieder schwanger. In der letzten Schwangerschaft hatte ich etwas empfindliche Brustwarzen, aber sonst keine Beschwerden. Das kleine Kind bekommt langsam die letzten Backenzähne, beißt aber beim Stillen nicht.
Im Februar hatten das kleine Kind und ich Soor, beide im Mund und ich auch an der Brust. Die Behandlung mit Mykoderm-Mundgel hat angeschlagen und ich habe sie vorschriftsmäßig zuende geführt. Die Brust habe ich nur mit dem Mundgel behandelt, was ich auch vertragen habe. Von der Anwendung im Mund habe ich allerdings eine Arzneimittelallergie (Ausschlag am ganzen Körper) bekommen.
Ich habe nun seit gut acht Wochen (Beginn vor der Schwangerschaft) mit wunden, rissigen Brustwarzen zu kämpfen. Sie sind aber nicht prall, glänzend, juckend und pink, wie es es bei der Soorerkrankung hatte. Anders als beim Pilz wird es bei Austrocknen der Haut auch eher schlimmer. Ich kann auch sonst keine Anzeichen für Soor erkennen, sicher bin ich mir aber nicht, da das Hautbild durch die feuchte Wundheilung verändert ist.
Im "Knick" zwischen Warze und Warzenvorhof bilden sich rundum in den "Falten" immer wieder tiefere Risse, die fast wie Einschnitte aussehen. Am Rand des Warzenvorhofes entstehen mitunter kleinere, oberflächliche Blessuren, die aber schnell verschwinden. Die Brustwarzenspitze ist nicht betroffen.
Gelegentlich ist Wundwasser oder auch etwas Blut an der Stilleinlage und ohne Multimam-Kompressen kleben sie fest. Entzündet scheinen mir die Brustwarzen aber eher nicht. Schmerzen habe ich nur beim Stillen, vor allem zu Beginn. Es ist aushaltbar, aber kein schöner Dauerzustand.
Was ich bisher getan habe:
- probeweise Mykoderm Mundgel auf einer Brustwarze getestet: eher Verschlimmerung
- Austrocknen lassen über Nacht: eher Verschlimmerung
- Ardo Lanolin Gold Cream morgens: hilft ein bißchen
- auf gutes Anlegen achten, Haltung wechseln, weniger stillen: hilft ein bißchen, aber kein Durchbruch
- seit zwei Wochen durchgängig Multimam-Kompressen: helfen akut ganz gut, aber ich habe inzwischen den Eindruck, dass die Haut sehr aufgeweicht ist und weiß nicht, ob das gut ist. Eine stetige Verbesserung kann ich nicht erkennen, es ist ein Auf und Ab.
Als nächstes würde ich mir (wieder) Brustdonuts basteln und ausprobieren, ob die Druckentlastung trotz Austrocknung hilfreich ist. Außerdem überlege ich, ob ich sicherheitshalber noch einmal eine Pilzbehandlung probiere, evtl. mit einem anderen Medikament. Gibt es eines, welches für das Kind mundverträglich ist, aber die Brustwarzen nicht austrocknet?
Vielleicht hat noch jemand eine andere Idee, was ich tun könnte? Von meiner Hebamme hätte ich vermutlich Ratschläge wie Abstillen oder schwarzer Tee zu erwarten, meiner FÄ traue ich nicht unbedingt mehr Stillwissen als dem Forum zu. Ich habe Sorge, die Probleme durch die restliche Stillzeit zu verschleppen und dann mit Säugling, der wieder häufig stillt, vor größeren Schwierigkeiten zu stehen.
Vielen Dank und liebe Grüße!
Juna
Ich bin seit Jahren stille Mitleserin in diesem genialen Forum und habe nun das erste Mal ein Stillproblem, bei dem ich trotz Forenlektüre nicht weiterweiß.
Zu mir: Ich stille seit vier Jahren nahezu durchgängig, zunächst zwei Jahre das große Kind, nun seit zwei Jahren das Kleine. Bis auf kleinere Milchstaus oder mal eine Schramme durch´s Zahnen hatte ich nie wirkliche Stillprobleme. Die Kinder wurden ausschließlich gestillt, kennen keine Flaschen oder Schuller. Das kleine Kind stillt noch ein bis drei Mal am Tag und zwei bis drei Mal nachts, jeweils nur kurz. Ich bin nun in der 6. Woche wieder schwanger. In der letzten Schwangerschaft hatte ich etwas empfindliche Brustwarzen, aber sonst keine Beschwerden. Das kleine Kind bekommt langsam die letzten Backenzähne, beißt aber beim Stillen nicht.
Im Februar hatten das kleine Kind und ich Soor, beide im Mund und ich auch an der Brust. Die Behandlung mit Mykoderm-Mundgel hat angeschlagen und ich habe sie vorschriftsmäßig zuende geführt. Die Brust habe ich nur mit dem Mundgel behandelt, was ich auch vertragen habe. Von der Anwendung im Mund habe ich allerdings eine Arzneimittelallergie (Ausschlag am ganzen Körper) bekommen.
Ich habe nun seit gut acht Wochen (Beginn vor der Schwangerschaft) mit wunden, rissigen Brustwarzen zu kämpfen. Sie sind aber nicht prall, glänzend, juckend und pink, wie es es bei der Soorerkrankung hatte. Anders als beim Pilz wird es bei Austrocknen der Haut auch eher schlimmer. Ich kann auch sonst keine Anzeichen für Soor erkennen, sicher bin ich mir aber nicht, da das Hautbild durch die feuchte Wundheilung verändert ist.
Im "Knick" zwischen Warze und Warzenvorhof bilden sich rundum in den "Falten" immer wieder tiefere Risse, die fast wie Einschnitte aussehen. Am Rand des Warzenvorhofes entstehen mitunter kleinere, oberflächliche Blessuren, die aber schnell verschwinden. Die Brustwarzenspitze ist nicht betroffen.
Gelegentlich ist Wundwasser oder auch etwas Blut an der Stilleinlage und ohne Multimam-Kompressen kleben sie fest. Entzündet scheinen mir die Brustwarzen aber eher nicht. Schmerzen habe ich nur beim Stillen, vor allem zu Beginn. Es ist aushaltbar, aber kein schöner Dauerzustand.
Was ich bisher getan habe:
- probeweise Mykoderm Mundgel auf einer Brustwarze getestet: eher Verschlimmerung
- Austrocknen lassen über Nacht: eher Verschlimmerung
- Ardo Lanolin Gold Cream morgens: hilft ein bißchen
- auf gutes Anlegen achten, Haltung wechseln, weniger stillen: hilft ein bißchen, aber kein Durchbruch
- seit zwei Wochen durchgängig Multimam-Kompressen: helfen akut ganz gut, aber ich habe inzwischen den Eindruck, dass die Haut sehr aufgeweicht ist und weiß nicht, ob das gut ist. Eine stetige Verbesserung kann ich nicht erkennen, es ist ein Auf und Ab.
Als nächstes würde ich mir (wieder) Brustdonuts basteln und ausprobieren, ob die Druckentlastung trotz Austrocknung hilfreich ist. Außerdem überlege ich, ob ich sicherheitshalber noch einmal eine Pilzbehandlung probiere, evtl. mit einem anderen Medikament. Gibt es eines, welches für das Kind mundverträglich ist, aber die Brustwarzen nicht austrocknet?
Vielleicht hat noch jemand eine andere Idee, was ich tun könnte? Von meiner Hebamme hätte ich vermutlich Ratschläge wie Abstillen oder schwarzer Tee zu erwarten, meiner FÄ traue ich nicht unbedingt mehr Stillwissen als dem Forum zu. Ich habe Sorge, die Probleme durch die restliche Stillzeit zu verschleppen und dann mit Säugling, der wieder häufig stillt, vor größeren Schwierigkeiten zu stehen.
Vielen Dank und liebe Grüße!
Juna
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- ist mit Leidenschaft dabei
- Beiträge: 859
- Registriert: 29.07.2018, 15:15
Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Hallo Juna!
Das hört sich wirklich schlimm an. Ich hatte während meiner 2. Schwangerschaft auch noch ca. 1/2 Jahr weitergestillt und dann tat es leider so weh, dass ich aufhören musste. So schlimm wund wie du es beschreibst waren sie aber nicht. Hast du auch Schmerzen?
Man könnte es evtl. mit Heilwolle versuchen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Wolle dann in den „Rissen“ festkleben.
Viele Grüße und Gute Besserung!
Das hört sich wirklich schlimm an. Ich hatte während meiner 2. Schwangerschaft auch noch ca. 1/2 Jahr weitergestillt und dann tat es leider so weh, dass ich aufhören musste. So schlimm wund wie du es beschreibst waren sie aber nicht. Hast du auch Schmerzen?
Man könnte es evtl. mit Heilwolle versuchen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Wolle dann in den „Rissen“ festkleben.
Viele Grüße und Gute Besserung!
Sohn Nr. 1: 05/17
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Ich hatte das in der Schwangerschaft, aber meistnur einseitig. Geholfen hat lanolin und bepanthen in Massen. Wirklich weg war es aber nie, nur ein bisschen besser.
Gute Besserung
Gute Besserung
Liebe Grüße
Delfin*
mit Delfinzwerg(1/17), Delfinknirps(12/18)und Delfinmini(5/21) *(11.14) *(2.18)
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- deidamaus
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Hallo Juna,
es könnte tatsächlich wieder eine Pilzinfektion vorliegen. Diese kannst du statt mit dem Mundgel mit einer Pilzsalbe (ohne Zink) für die Haut behandeln, die den gleichen Wirkstoff hat, wie das Mundgel. Die Salbe kann dir dein Gynäkologe verschreiben, der dann auch andere Ursachen ausschließen könnte. Ich empfehle dir also dort einen Termin auszumachen. Das Mundgel für dein Kind kann dir der Kinderarzt verschreiben.
Liebe Grüße und gute Besserung
deidamaus
es könnte tatsächlich wieder eine Pilzinfektion vorliegen. Diese kannst du statt mit dem Mundgel mit einer Pilzsalbe (ohne Zink) für die Haut behandeln, die den gleichen Wirkstoff hat, wie das Mundgel. Die Salbe kann dir dein Gynäkologe verschreiben, der dann auch andere Ursachen ausschließen könnte. Ich empfehle dir also dort einen Termin auszumachen. Das Mundgel für dein Kind kann dir der Kinderarzt verschreiben.
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deidamaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Hi , ich bin absolut keine Fachperson, aber ich kann einen Tipp geben , was mit bei Wunden Brust warzen geholfen hat. Sollte bei dir allerdings tatsächlich ein Pilz vorliegen, weiß ich nicht , ob es helfen kann. Mir hat jedenfalls stärker Salbeitee geholfen. Mit einem wattepad nach dem stillen die Brustwarzen mehrfach abtupfen , trocken lassen, wiederholen... Zum Schluss lanolin Salbe...
Der Salbeitee zieht wohl die feinen Risse auf der Haut zusammen. Hatte meine Hebamme mir empfohlen.
Wenn es brennt, den Tee weniger stark ziehen lassen, aber ich glaube es wirkt eigentlich Grade dann gut ...
Die Multimam Kompressen haben mir auch geholfen, aber erst als ich sie nicht mehr ewig lang drauf gelassen habe wie zuerst , denn dann weichen die Brustwarzen zu sehr auf, hast du ja auch geschrieben, sondern nur kurz und dann trocknen lassen...
Das die Brustwarzen an der Stilleinlage festkleben hatte ich in der schlimmen Phase auch.
Heilwolle hab ich auch genutzt. Dann klebt es halt nicht mehr an den Einlagen, aber man muss halt vorn stillen alles abzubzeln ...
Der Salbeitee zieht wohl die feinen Risse auf der Haut zusammen. Hatte meine Hebamme mir empfohlen.
Wenn es brennt, den Tee weniger stark ziehen lassen, aber ich glaube es wirkt eigentlich Grade dann gut ...
Die Multimam Kompressen haben mir auch geholfen, aber erst als ich sie nicht mehr ewig lang drauf gelassen habe wie zuerst , denn dann weichen die Brustwarzen zu sehr auf, hast du ja auch geschrieben, sondern nur kurz und dann trocknen lassen...
Das die Brustwarzen an der Stilleinlage festkleben hatte ich in der schlimmen Phase auch.
Heilwolle hab ich auch genutzt. Dann klebt es halt nicht mehr an den Einlagen, aber man muss halt vorn stillen alles abzubzeln ...
Januar 2020
Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe jetzt erst einmal die MultiMam-Kompressen weggelassen und siehe da - die Haut scheint wieder strapazierfähiger zu werden und sich zu regenerieren. Zumindest konnte ich gestern wieder schmerzfrei stillen und konnte keine neuen Risse feststellen.
Stattdessen creme ich jetzt dick und öfter mit Lanolin und so klebt auch nichts mehr fest.
Das Thema Pilz werde ich bei meinem kommenden Termin bei der FÄin mal ansprechen. Ich wäre so froh, wenn es keiner ist, denn die Behandlung beim Kind war beim letzten Mal wirklich eine "Herausforderung".....
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Ich habe jetzt erst einmal die MultiMam-Kompressen weggelassen und siehe da - die Haut scheint wieder strapazierfähiger zu werden und sich zu regenerieren. Zumindest konnte ich gestern wieder schmerzfrei stillen und konnte keine neuen Risse feststellen.
Stattdessen creme ich jetzt dick und öfter mit Lanolin und so klebt auch nichts mehr fest.
Das Thema Pilz werde ich bei meinem kommenden Termin bei der FÄin mal ansprechen. Ich wäre so froh, wenn es keiner ist, denn die Behandlung beim Kind war beim letzten Mal wirklich eine "Herausforderung".....
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- deidamaus
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Das klingt doch gut. MultiMam sind nicht für jeden das Mittel. Einige Frauen kommen mit Lanolin oder normaler Bepanthen besser klar.
Liebe Grüße
deidmaus
Liebe Grüße
deidmaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Kannan Bepanthen denn drauflassen ? Also ist es fürs Baby im Mund OK ?
Januar 2020
- deidamaus
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Re: plötzlich wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin
Ja, das macht nix. Wenn zu viel Rest dran sind, erstmal abwischen, aber abwaschen brauchst du deine Brust nicht.
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
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