Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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ShinyCheetah
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Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von ShinyCheetah »

Hallo!

Wir möchten gerne an einem zweiten Kind arbeiten, aber der Aspekt bereitet mir im Moment Sorgen. F ist nach wie vor ein begeistertes Stillkind, auch wenn ich seit ein paar Monaten das Gefühl habe, dass er mengenmäßig deutlich weniger stillt als vorher. Auch die Häufigkeit hat etwas abgenommen. Aber auf "Milch trinken" zu verzichten, wäre hart - für uns beide, denke ich.

Wie war es für eure Kinder, als die Milch wegblieb? Waren sie unglücklich? Irritiert? Unbeeindruckt? Ich frage mich, was ich ihm durch die Schwangerschaft da wohl antun werde.

Das ist für mich übrigens unabhängig von der Frage, ob ich tandemstillen würde. Nach den Berichten, die ich so gelesen habe, möchte ich eher nicht. Aber wie wir das handhaben, wird sich wohl ergeben.

Vielen Dank für eure Erfahrungen :)
mit Sohn F (Ende September 18)
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Serafin
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von Serafin »

Mein Kind hat mir lange versichert: kommt immer noch was raus. Eher aus Angst, ich lass ihn nicht mehr Ran. Gekommen ist da schon lange nix mehr. War ihm egal. Er hat trotzdem fröhlich weiter getrunken.
Die Milch ging recht schnell zurück. Er hat dann zwei Wochen lang nachts gegessen. Wir haben darauf geachtet, ihm von morgens an schon Nahrung mit vielen Kalorien anzubieten.

Lass das auf dich zu kommen. Vielleicht will er irgendwann nicht mehr. Vielleicht passt Tandem für dich.
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7erendipity
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von 7erendipity »

Die Große war Not amused, die Kleine eher wütend.
Beide haben die Schwangerschaft hindurch trocken weitergestillt (autsch) und dann Kolostrum getrunken ab der 28. ssw oder so (fand die Kleine eklig).

Ihr wollt ein Kind, dann ist das meistens leider so, dass die Milch weniger wird.
Deswegen würde ich aber nicht den Kinderwunsch aufschieben.
Es werden noch so viele Momente und Begebenheiten kommen, in denen dein Kind zurück stecken muss, weil jetzt ein kleineres und bedürftigeres Kind da ist.
Und daran werdet ihr alle wachsen, und dazu bekommt man so viele schöne Momente geschenkt.
LG 7erendipity
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von FamilieChaos »

meine tochter hat das damals nicht wirklich interessiert.Die hat trocken weiter gestillt bis wieder etwas kam.Da war sie auch noch leine 2 jahre alt
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Elena
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von Elena »

Ich hatte das in zwei Schwangerschaften, dass die Milch weniger wurde und dann ausblieb. Es war bei beiden Kindern völlig problemlos. Sie waren gut ein Jahr/knapp anderthalb, als ich wieder schwanger wurde. Die Milch wurde nach meinem Gefühl ab der 20 Woche weniger und war dann irgendwann weg. Bis dahin hatten beide Kinder zumindest nachts noch alle 2 Stunden getrunken, und einen erheblichen Teil ihres Kalorienbedarfs darüber gedeckt. Das fiel aber nicht von heute auf morgen weg, sondern allmählich. Sie finden dann an, tagsüber mehr zu essen und durchzuschlafen. Ich hab dann beide Kinder bewusst am Ende der Schwangerschaft abgestillt, da waren sie jeweils ca. 2 Jahre alt und es war völlig problemlos. Beim dritten Kind, wo kein Geschwisterchen mehr nachkam, war das Abstillen schwieriger (und auch ein Jahr später).

Für mich war es superpraktisch, dass die Milch wegblieb und das Abstillen damit unterstützte. Ich denke aber, von alleine hätte das Ausbleiben der Milch nicht zum Abstillen geführt, beide Kinder haben noch wochenlang zufrieden trockengenuckelt und für mich war das okay. Aber da sie eben ihre Kalorienzufuhr schon umgestellt hatten, bauchte ich zum Abstillen nur einen Schubser.

Ich persönlich finde, von einem kleinen Altersabstand zum Geschwisterchen haben Kinder in dem Alter von deinem mehr als von Muttermilch satt.
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sutnahpele
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von sutnahpele »

Mein Mittlerer war ja schon gut 3 als ich wieder schwanger war. Wegen starker Übelkeit und Schmerzen beim Stillen, habe ich das Stillen zügig eingeschränkt. Das Einschlafstillen abends hat er schmerzlich vermisst, aber größtenteils war es ok. Das Wegbleiben der Milch hat ihn nicht gestört.
Er hat sich dann irgendwann im 5. Lebensjahr selbst abgestillt, schon nach der Geburt der Kleinen hat er immer weniger gefragt, aber er durfte immer stillen, wenn er gefragt hat. Ich habe das langsame Abstillen als sehr harmonisch empfunden.

Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen.
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sanilii
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von sanilii »

Ich würde es bei Bärchen unbeeindruckt nennen. Der will weiterhin Mamamilch trinken und hat nur irgendwann mal nebenher festgestellt, dass nix mehr kommt. Wenn ich ihn direkt frage, ob noch was kommt, nuckelt er 5-6 mal schnell um zu testen und schüttelt dann den Kopf.
Ich muss jetzt mehr aufpassen, dass er gescheit andockt und das Ansaugen ist oft etwas unangenehm, dann ists aber okay. Hampeln an der Brust kann ich gar nicht mehr ab. Und wenn er tagsüber zum Trost stillen will, dann ist das oft nur zwei oder dreimal Nuckeln und dann schon wieder vorbei.
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von Leominor »

Das Tigermädchen war 17 Monate alt, als ich wieder schwanger wurde. Wann genau die Milch ganz weg war kann ich nicht so genau sagen, ihr war es aber egal. Nachts hat sie in etwa diesem Alter angefangen durchzuschlafen. Tagsüber hat sich das Stillen auf morgens beim Aufstehen, zum Mittagsschlaf und abends zum einschlafen reduziert (von vorher etwa 6-8x in 24h). Das war ihr weiterhin wichtig und für mich auch okay.
Ihre Kalorienzufuhr hat sie problemlos über Essen gedeckt.

Nach der Geburt habe ich darauf geachtet, dass es bei diesen 3x bleibt (und nur ganz selten mal eine Ausnahme davon gemacht). Mittlerweile hat es sich auf meist 2x am Tag (zum aufstehen und abends zum einschlafen) reduziert. In der Früh vergisst sie es auch schon mal. Ich denke, sie stillt sich so ganz langsam ab. Für uns hat das so gut gepasst. Und ihren Bruder liebt sie heiß und innig.

Wenn ihr noch ein Kind möchtet, dann lasst euch nicht davon abhalten „nur“ weil das große Kind noch stillt. Er wird das sicher gut meistern. Und du nimmst ihm auch nichts weg, sondern schenkst ihm ein Geschwisterchen. So sehe ich dss.
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von Glüxkex »

Interessant, die unterschiedlichen Erfahrungen zu lesen. Das ist nämlich auch zur Zeit unser Thema, ShinyCheetah. Der Kleine stillt auch noch sehr oft. Bei meiner letzten Schwangerschaft war für den Großen Stillen kein Thema mehr, deshalb hab ich noch keine Erfahrungswerte. Ich hab den Großen aber auch knapp drei Jahre lang gestillt und hoffe der Kleine kann auch noch weiter stillen.
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ShinyCheetah
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Re: Wenn Milch in der Schwangerschaft wegbleibt: Wie ist das für Kinder?

Beitrag von ShinyCheetah »

Vielen Dank für eure ganzen Sichtweisen :) Das hat mich insgesamt sehr beruhigt und positiv gestimmt. Gerade der Aspekt, den Elena und Leominor noch erwähnt haben: F bekommt ja auch etwas, nämlich ein Geschwisterchen. Ich hab vor einer Weile das Artgerecht Geschwisterbuch gelesen und irgendwie ist vor allem der Gedanke hängen geblieben, dass man von seinen Kindern nicht erwarten darf, seine Geschwister zu lieben. Das heißt aber im Umkehrschluss natürlich nicht, dass Geschwister zu haben doof ist - weiß ich ja eigentlich, habe ja selbst welche :)

Ich bin gespannt, wo auf der Akzeptanz-Skala F sich wiederfinden wird. Nachdem ich meinem Mann von 7erendipitys und Serafins Erfahrungen erzählt habe, meinte er, er wüsste schon, wo zwischen not amused und wütend sich F wohl einsortieren würde... Er ist gerade nämlich definitiv in der Autonomiephase mit ziemlich beeindruckenden Trotzattacken :lol:

Glüxkex, alles Gute für eure weitere Familienplanung :)
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