Stillen und Arbeit

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Labello86
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Stillen und Arbeit

Beitrag von Labello86 »

Ich habe meinem Arbeitgeber gestern angeboten bei Personalnotstand die Karenz zu unterbrechen.
Vermutlich werde ich also irgendwann nächste Woche den Dienst antreten.
Ich werde wohl halbe und ganze Tage arbeiten (je nach Bedarf), im schlechtesten Fall vereinzelt auch mehr als 24h am Stück nicht zuhause sein.

Die Kleine (5 1/2 Monate alt) ist noch vollgestillt und auch nicht beikostreif.
Wir haben bislang eine schöne und unkomplizierte Stillbeziehung, sie kennt keine künstlichen Sauger und ich habe leider keine Ahnung von Fläschchen, Formulanahrung und Brei :oops:

Ich würde sehr gerne weiterstillen und meine Vorstellung ist in etwa so, dass ich Milch ausstreiche, wenn ich in der Arbeit Zeit habe und was dann an Menge fehlt für die Zeit, in der ich nicht daheim bin, mit Prenahrung ersetze.

Nun meine Fragen:
Welche Flaschen und Sauger sind empfehlenswert? Wir haben aktuell gar nichts daheim.
Wie viele Fläschchen braucht man so, um über den Tag zu kommen?
Wenn ich ausstreiche, kann ich die Milch ungekühlt lassen oder muss die dauerhaft gekühlt sein? Mein Arbeitsplatz ist 50km vom Wohnort entfernt, da wäre eine durchgehende Kühlung ein logistisches Problem.

Ist es sinnvoll, jetzt die Beikosteinführung zu forcieren? Und falls ja, wie geht das? Die Kleine hat noch einen starken Zungenstoßreflex und würgt oft, wenn sie was anderes als ihre Finger oder die Brustwarze in den Mund nimmt.

Ich möchte gern versuchen, uns so gut wie möglich auf die neue Situation vorzubereiten und bin sehr dankbar für eure Unterstützung.
Mit Bübchen (10/2017) und Mädchen (10/2019)
Maikäferchen19
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von Maikäferchen19 »

Respekt, das finde ich toll von dir!

Habt ihr schon probiert, ihr etwas zu trinken aus einem Becher anzubieten? Ich war sehr erstaunt, dass mein Kind von Anfang an aus einem kleinen Becher (Schnapsglas, Eierbecher, ...) trinken konnte. Das wurde uns schon im Krankenhaus gezeigt, als wir kurzzeitig zufüttern mussten.
Mittlerweile geht auch der Mag*ic Cup sehr gut und es geht nicht so viel daneben (er möchte das Glas partout alleine halten).

Zum Rest kann ich nicht so viel sagen. Wenn du auf der Arbeit einen Kühlschrank nutzen kannst, könntest du für die Fahrt eine Kühltasche mit Coolpacks mitnehmen. Den ganzen Tag würde ich die Milch nicht ungekühlt lassen.
Du könntest auch ausprobieren, ob du von Hand oder mit einer Handpumpe mehr/ schneller Milch gewinnen kannst.
... glücklich mit dem Knuffi (2019) und dem Purzelchen (2022)
Maikäferchen19
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von Maikäferchen19 »

So weit ich weiß, hast du, solange du stillst, Anspruch auf zusätzliche bezahlte Pausen zum ausstreichen/pumpen während der Arbeit.
... glücklich mit dem Knuffi (2019) und dem Purzelchen (2022)
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ShinyCheetah
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich denke, dass ein Stillmod dich begleiten wird, wenn Kapazitäten da sind. Da es ja dringend ist, kannst du deinen Beitrag vielleicht melden?

Ich persönlich bin kein Fan davon, Beikosteinführung zu forcieren. Aber es spricht ja nichts dagegen, immer wieder Brei anzubieten. Wenn das erst einmal klappt, lässt sich die Stillpause bestimmt schnell überbrücken (wobei 24h schon sehr lang ist...)

Was für ein Typ Stillbaby ist dein Kind denn? :) Mehr so alle 3h, oder mehr so ständig und überall an die Brust wollen? :roll: Falls letzteres, ist unabhängig von der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr das Saugbedürfnis ja nicht zu vernachlässigen. Keine Ahnung, ob dann 24 h stillfreundlich zufüttern - z. B. mit Bechern - wirklich eine Option wäre. Ich persönlich denke, dass man dann ohne künstliche Sauger - egal ob Flasche oder Schnuller - in dem Alter noch nicht auskommt.

Davon hängt dann mit Sicherheit auch ab, wie viele Fläschchen bzw Milchmahlzeiten dein Kind so brauchen würde.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


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Labello86
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von Labello86 »

Danke für eure Antworten!

Maikäferchen, Bechern habe ich gestern probiert, das mochte sie nicht.
Hab heute ein Fläschchen und einen Schnuller gekauft, das mag sie auch beides nicht :lol: :lol: sie hat mich nur sehr verwundert angeschaut, was ich jetzt schon wieder von ihr will.
Naja, ich lass das nochmal meinen Mann probieren, vielleicht klappt es da besser.
Dass mir Pausen fürs Pumpen rechtlich zustehen, weiß ich. Ich bin aber nicht sicher, ob sich das in der Praxis dann auch umsetzen lässt, das wird man sehen.

ShinyCheeta, danke für die Info mit dem Beitrag-Melden!
Die Kleine trinkt unter Tag unregelmäßig, so alle 1-3h und in der Nacht ca. 3 Mal.
Das ist vermutlich nicht immer Hunger, ich lege sie halt an, wenn ich das Gefühl habe, dass sie hungrig, durstig, müde oder kuschelbedürftig ist. Sie lässt sich aber auch gut mit Tragen beruhigen.

Habt ihr vielleicht Empfehlungen bezgl. Sauger? Da blick ich gar nicht durch.
Mit Bübchen (10/2017) und Mädchen (10/2019)
pqr
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von pqr »

Ich bin ja nur Mama, kein Profi.
Ich kann erzählen, dass hier Milch im Becher stillfreundlich gegeben werden konnte beim Großen.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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ShinyCheetah
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von ShinyCheetah »

Was die Sauger angeht, habe ich aus dem Forum mitgenommen, dass im Wesentlichen alles gleich schlecht ist ;) Auf Versprechen der Hersteller, manche Sauger seien besonders für den Wechsel Brust/Flasche geeignet, kann man leider nichts geben. Künstlicher Sauger ist künstlicher Sauger. Vielleicht haben aber ein paar Flaschen-Eltern hier Tipps, welche Sauger sich z. B. besonders einfach reinigen lassen oder so.

Du schreibst, dein Baby findet Flasche und Schnuller als Brustersatz uninteressant. Von Freunden, die auf Flasche abgestillt haben, habe ich gehört, dass man es einfach geduldig immer und immer wieder probieren soll.

Du riskierst aber nach allem, was ich hier so gelesen habe, natürlich eine Saugverwirrung und unfreiwilliges Abstillen, wenn du es so machst.
mit Sohn F (Ende September 18)
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Freshi
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von Freshi »

Toll und danke für dein Engagement in unserer Gesellschaft Labello!!!

Da ich nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen bin musste unser Bub seine Milch auch aus einem künstlichen Ersatz bekommen - wir hatten glaub echt fast alle Sauger durch, schlussendlich hat er die MA*M Sauger dann als einzige ohne Tränen und Hysterie angenommen. Allerdings war er natürlich auch noch wesentlich jünger als wir mit der Kombi gestartet sind. Ich würde bei so einem "großen Baby" wie deinem auch das Bechern forcieren, zumindest mal versuchen...
Milch ungekühlt lagern und transportieren ist nicht empfehlenswert!
Das mit den fraglichen Pausen verstehe ich gut, aber unabhängig vom Milchbedarf deiner Tochter brauchen deinen Brüste die Zeit zum abpumpen vielleicht auch :lol:
Alles Gute auf jeden Fall, das klappt schon!!!
Manchmal ist das größte Glück ganz klein... (05/18)&(06/20)
Leominor
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von Leominor »

Ich würde tatsächlich auch den Becher probieren. Bei uns ging in dem Alter der DoidyCup gut. Vermutlich wird es bei deinen Mann mit dem Füttern deutlich besser klappen als bei dir. Das war bei uns zumindest so.

Falls euer Kind demnächst anfängt zu essen ist das auch eine gute Option. Das Tigermädchen hat als ich wieder angefangen habe zu arbeiten teilweise abgepumpte Milch getrunken, teilweise Banane oder Getreide-Obst-Brei gegessen. Sie war da 6 Monate alt. Ich war allerdings nur ca. 6-7 Stunden von ihr getrennt.

Ich denke auch bei 24 Stunden wirst du Milch abpumpen oder ausstreichen müssen, wenn du keinen Milchstau bekommen möchtest. Bei mir waren die Brüste anfangs nach 4 Stunden so voll, dass ich abpumpen wollte. Da war es noch nicht schmerzhaft, also etwas länger wäre es bestimmt noch gegangen. Aber sehr viel länger wohl nicht.

Ich finde es auch toll, was du vorhast und wünsche euch alles Gute dafür!
Leominor mit dem kleinen Tigermädchen (12/17) und dem kleinen Bärenjunge (2/20)
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ShinyCheetah
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Re: Stillen und Arbeit

Beitrag von ShinyCheetah »

Wirklich aus Interesse: Hält niemand außer mir es für ein Problem, wenn ein 5 Monate altes Baby 24h keine Möglichkeit hat, seinem Saugbedürfnis nachzukommen...? Für F wäre das unvorstellbar schrecklich gewesen, aber vielleicht ist das ja auch eher ungewöhnlich. Selbst jetzt fragt er, wenn er 8h von mir getrennt ist, immer mal wieder nach "Milch", weil er eigentlich gerne nuckeln würde, aber weder Schnuller noch Fläschchen noch Daumen kennt.

Ich unterschreibe was dein Engagement angeht übrigens faul bei den anderen, finde ich super :)
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