Stillen, Arbeiten, Kita...

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Lösche Benutzer 26930

Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Lösche Benutzer 26930 »

Hallo liebe Community,
ich habe hier früher, vor einem Jahr, als meine Tochter ein Neugeborenes war, manchmal mitgelesen und fand die freundlichen, liebevollen und hilfsbereiten Kommentare immer sehr aufbauend und hilfreich. Seit einiger Zeit plagen mich einige Still-Themen, mit denen mir in meinem realen Umfeld niemand wirklich weiterhelfen kann. Los gehts:
Ich stille seit Geburt im Jaunar 2019(anfängliche Schwierigkeiten haben wir gut Überwunden), seit dem ca. 6. LM haben wir BLW gemacht, inzwischen isst unsere Tochter recht gut finde ich.
6 Monate nach Geburt bin ich zurück auf meine Teilzeitstelle gegangen (70%), habe fleißig abgpumpt, und mein Freund unsere Tochter mit der Flasche versorgt. Hat prima geklappt. Ich konnte sogar abends mal weg :D
Da mich das Pumpen mit der Zeit tierisch genervt hat (Zeug mitnehmen, Pausen + Raum suchen, spülen, einfrieren etc.) haben wir entscheiden nach dem Weihnachtsurlaub nicht mehr damit anzufangen, da der 1. Geburtstag (und damit das Ende meiner Pausen) nahe waren. Den Plan einfach statt der Milch tagsüber (1-2 Fläschen) Pre zu füttern, hat unsere Tochter zu nichte gemacht. Hat nicht geschmeckt. Habe mich furchtbar gestresst und am Ende wars kein Ding, in der Zeit, in der ich Arbeiten war gabs halt nur Wasser und Essen und sie hat das gut verkraftet. Ebenso nach den Ferien, Anfang Januar, haben wir mit Kita gestartet - mein Freund in Elternzeit macht die Eingewöhnung und es läuft auch hier sehr gut. Keine Tränen, sie freut sich wenn sie ihre Erzieherin sieht. Das einizige sind eine ganze Reihe von Infekten, die uns seitdem plagen. Auch die Rückmeldungen sind sehr positiv. Unsere Tochter sei sehr stabil, gut gelaunt und sei gut angekommen.
Zunächst habe ich dann an meinen freien Tagen und am Wochenende noch tagsüber auch mal gestillt (meist vor dem Mittagschlaf). Das wollte ich dann aber ganz reduzieren, wobei ich mir da innerlich nicht ganz klar bin warum eigentlich... Jetzt ist es seit ein paar Wochen so, dass meine Tochter - wenn ich nicht arbeite - recht anstrengend ist (viele "Wutanfälle", wenn sie nicht das bekommt/machen kann was sie interessiert, bzw. nicht versteht was los ist) und außerdem sehr an mir hängt. Beim Papa auf dem Arm hält sie es kaum aus, trösten kann nur die Mama etc. Die letzten 6 Monate, die sie nur mit Papa zu Hause waren, gabs das kaum.
Zu meiner Arbeitssituation. Ich arbeite derzeit 3,5 Tage, wobei ich an den ganzen Tagen z.T. 9h weg bin (mit pendeln). Wenn die Elternzeit meines Freundes vorbei ist, werde ich auf 3 Tage reduzieren und zwei Tage nachmittags meine kleine betreuen.
Soweit so gut. Jetzt meine Fragen:
- Sollte ich doch tagsüber wieder anfgangen zu stillen, macht meine Brust so einen unregelmäßigen Rhythmus mit? Inzwischen stillen wir ja schon 1 Jahr, allerdings hatte ich tatsächlich erst anfang der Woche einen Milchsta und hab da wenig Lust drauf. Normalerweise sind meine Brüste inzwischen aber nie mehr richtig "voll" sondern fast immer weich.
- Kann das Stillen helfen, meine Tochter emotional ein bisschen zu "stabilisieren"? Ich weiß, das ist eine sehr individuelle Sache, aber ich vielleicht kennt das ja jemand?

Vielen Dank, wenn jemand bis hier gelesen hat! Ich hoffe es ist nicht zu ausführlich.
Ich freue mich sehr über Rückmeldungen,

Liebe Grüße
Miriam mit kleiner L.
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Krachbum
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Krachbum »

Hallo Miriam!

Hier klappt unregelmäßiges Stillen absolut problemlos. H. hatte zuerst eine 35h Betreuung, aber wir mussten auf Grund meines Jobs auf 45h erhöhen. Ich habe zwar eine 50% Stelle aber sehr unregelmäßige Arbeitszeiten. Manchmal kann ich ihn um 2 abholen, manchmal hin ich erst um 18 Uhr zu Hause. Und am WE ist eh alles anders :lol:
Wenn wir den Nachmittag zusammen haben, stillt er gerne nochmal vorm Abendessen. Wenn ich erst abends zu Hause bin, stille ich eben nur vorm zu Bett gehen. Am WE stillen wir häufiger, z.B. vor und nach dem Mittagsschlaf. Das klappt wunderbar und sowohl Kind als auch Brüste machen das gut mit. Ersatz in Form von Pre oder abgepumpter Milch gab es nie, da er die Flasche immer verweigert hat. Eingewöhnt wurde er mit 14 Monaten.

Die Mama-Phase kenne ich gut. Das wechselt immer mal wieder. Momentan bin ich z.B. die einzige, die vorlesen darf.

Ich denke schon, dass das Stillen eine Art "Wiederauftanken" für H. ist und ihn auch emotional stabilisiert und ihm bzw. uns gut tut.

Ich hoffe das hilft weiter.

LG
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Krachbum
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Krachbum »

Ganz vergessen: die Wutausbrüche können auch einfach der Beginn der Autonomiephase sein. Das kommt hier auch immer öfter vor und kenne das auch von anderen Kids ab 1 Jahr (+/-)
Batinka
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Batinka »

Ich arbeite drei lange Tage, Mini ist in der Kita bis zwei, ich bin vor vier nicht zurück. An den langen Tagen spannt es manchmal leicht, aber die Brüste und das Kind machen den Wechsel super mit.
Die Arbeit läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist. 🌈

Meine Mädchen S 4/13, M 9/15 und T 11/18
Theolino
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Theolino »

In der Regel sollte es kein Problem sein, auch unregelmäßig (in der von Dir beschriebenen Weise) zu stillen. Ich selbst habe ein inzwischen gut 2,5 jähriges Stillkind. Wir stillen im Alltag durchaus zu fixen Zeiten. Aber ich bin tlw. auch länger außer Haus und auch Stillpausen von 12 h sind hier problemlos. Zu den "Wutanfällen" : hier würde ich auch den Beginn der Autonomiephase sehen.
Theolino mit Lieblingssohn 01/15 und Lieblingstocher 06/17
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ShinyCheetah
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von ShinyCheetah »

Hier auch keine Probleme. Wir sind auch 7 - 10 h getrennt unter der Woche, aber wenn ich da bin, wird teilweise dauergestillt. Dass F das zum emotionalen Auftanken "braucht", merke ich immer wieder. Wenn der Kitatag entspannt war, vergisst er manchmal auf der Fahrt nach Hause nach Milch zu fragen. War es anstrengend, habe ich 30 min lang ein Nuckeltier an mir hängen.

Ich bin aber überzeugt, dass Ü1-Kinder auch anders emotional auftanken können, wenn Mama eben nicht mehr stillen möchte.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Lösche Benutzer 26930

Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von Lösche Benutzer 26930 »

Vielen lieben Dank für eure Antworten und Erfahrungsberichte - das tut mir wirklicht gut zu lesen :)
Eigentlich habe ich nichts gegen tagsüber stillen - hatte nur das Gefühl, das wird schwierig, oder ich verwirre meine kleine dadurch. Ich denke, ich werde es nochmal aufnehmen und schauen wie es läuft.
Irgendwie hatte ich gehofft, dass die Autonomiephase noch etwas auf sich warten lässt... Aber auch hier danke, ich werde versuchen die Situationen mal unter diesem Blickwinkel zu sehen!

Liebe Grüße
koalina
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Re: Stillen, Arbeiten, Kita...

Beitrag von koalina »

Ich stille schon sehr lange sehr unregelmässig was meinen Körper nicht stört.
Probiere es einfach aus.
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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