Unter Druck

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Kaba
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Re: Unter Druck

Beitrag von Kaba »

Ich bin absoluter Laie, wahrscheinlich habe ich einen Knoten im Kopf, helft mir mal.

Ich habe aber gerade die Perzentilenkurven angeschaut, da meine Tochter eine ähnliche Gewichtsentwicklung hat wie dein Sohn. Die Jungs "müssen" zwar etwas mehr wiegen, aber die Werte liegen doch alle noch deutlich über der 25. Perzentile. Mitte November, mit 2 Monaten, wog dein Sohn ca 5,4kg, das ist doch über der 50. Perzentile. Am 09.12. mit knapp 3 Monaten 5870g, die 50. Perzentile wären 6kg. Mit knapp 4 Monaten, 10.01., 6300g das wäre genau zwischen der 25. und 50. Perzentile. Das heißt doch, er ist in den Perzentilen etwas "abgerutscht", aber wieso "Ein Absturz um eine Hauptperzentile"? Kann mir da jemand weiterhelfen?
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vam
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Re: Unter Druck

Beitrag von vam »

Die Perzentilen sind flächig hinterlegt und so in Hauptabschnitte unterteilt. Zumindest war das in dem Programm so, das ich gesehen habe. Wenn man zwei so Hauptabschnitte fällt, spricht man von einer Gedeihstörung. Seine Kurve ist sehr flach und das Wachstum sollte parallel zu den Perzentilen sein. Da brauchen wir jetzt einen Push, dass die Kurve wieder ansteigt. Man kann auch mal die Perzentile „wechseln“, nur soll das Wachstum immer entlang den Linien sein.
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carolina
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Re: Unter Druck

Beitrag von carolina »

Die Kurve Deine Sohnes kann ich nicht beurteilen, aber zumindest meine Söhne sind munter durch die Perzentilen abgesunken - halt eher schwer und groß geboren und irgendwann auf ihrer genetisch bedingten Körperform gelandet, groß und sehr schlank bis dürr. Der "neuen" Perzentilkurve folgen sie jetzt wieder ungefähr. Nur weil man Kurven kreuzt heisst das meines Wissens nach nicht, dass die Kinder unbedingt auf die Ausgangskurve zurückmüssen. Aber wie gesagt, ich bin Laie und kann mir unter diesen Hauptperzentilbereichen nicht so viel vorstellen.
Mit der wilden Bande 2010, 2013 und 2015.
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vam
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Re: Unter Druck

Beitrag von vam »

Das stimmt, carolina, zurück muss er nicht. Nur ist der aktuelle Gewichtsanstieg laut Aussage weiterhin zu niedrig.
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carolina
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Re: Unter Druck

Beitrag von carolina »

Da können Dir die Stillberaterinnen hier bestimmt helfen! Hast Du mal auf das Ausrufezeichen neben Deinem Beitrag gedrückt, um ihn zu melden? Manchmal rutscht was durch.
Zum BES: ich habe mein 2nd-hand-Wissen wiederum nur hier aus dem Forum, aber da gibt es wohl die beiliegende Anleitung, die nicht viel taugt, und eine ausführliche Anleitung, die die Stillberaterinnen hier oft verlinken. Das scheint auch viel Übungssache zu sein. Ihr kriegt das bestimmt hin!
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vam
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Re: Unter Druck

Beitrag von vam »

Danke carolina und donnertrummel für die Meldeinfo.

Die ausführliche Info zum BES habe ich als erstes gelesen.

Er ist generell ein wilder Typ, strampelt sowieso, zieht an den Schläuchen und am Behälter. Kurz nachdem ich öffne, dockt er ab. Klebt der Schlauch vorne fest, tut er sich glaube ich schwer, den Saugschluss zu halten. Klebe ich weiter oben, lutscht er am Schlauch und dockt nicht an. Das wenige, das er bekommen hat, hat er sofort wieder ausgespuckt. Nachdem er sehr schnell abgelenkt ist, versuche ich die letzten Wochen ihn im Halbschlaf anzupassen und wir stillen gleich im Liegen. Da habe ich natürlich keine Vorbereitungszeit und müsste ihn in eine andere Position bringen.
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Re: Unter Druck

Beitrag von ixcacienfuegos »

vam hat geschrieben: 30.01.2020, 10:49 Man kann auch mal die Perzentile „wechseln“, nur soll das Wachstum immer entlang den Linien sein.
Das funktioniert aber rein logisch nicht. Sobald das Kind die Perzentilen wechselt, ist es halt nicht mehr parallel, den Parallelen schneiden sich nie.

Ich habe das Phänomen, das ihr gerade habt, schon zwei Mal hier. Bisher keine Erkrankungen gefunden. Es sind nur beide Kinder kleinwüchsig. Und leicht.
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koalina
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Re: Unter Druck

Beitrag von koalina »

Was manche als hilfreich empfinden ist in ein altes enges t Shirt Löcher schneiden und Schläuche komplett unterm Shirt. So kann das Baby nicht an schlechten ziehen / spielen

Alles gute euch!
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Teazer
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Re: Unter Druck

Beitrag von Teazer »

ixcacienfuegos hat geschrieben: 30.01.2020, 16:10
vam hat geschrieben: 30.01.2020, 10:49 Man kann auch mal die Perzentile „wechseln“, nur soll das Wachstum immer entlang den Linien sein.
Das funktioniert aber rein logisch nicht. Sobald das Kind die Perzentilen wechselt, ist es halt nicht mehr parallel, den Parallelen schneiden sich nie.
Es geht darum, dass wenn ein Baby abgesunken ist, es mit der Verbesserung des Stillmanagements die aktuelle Perzentile ungefähr halten soll. Es muss nicht wieder auf die Ursprungsperzentile zurück, um als gut gedeihend eingestuft zu werden.
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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Re: Unter Druck

Beitrag von Teazer »

Ich habe gerade gesehen, dass mein erster Beitrag nicht gesendet wurde. Zum Glück war er noch im Zwischenspeicher. 😅

- - -

Liebe vam,

herzlich willkommen im SuT. :)

Ich gehe jetzt erst einmal Deine Infos durch und dann schauen wir gemeinsam, was wir verbessern können. Ich bin mir sicher, dass Du bald ohne Druck stillen kannst.
vam hat geschrieben: 27.01.2020, 23:53 Ja, seit 16.1. mit aufgerahmter Muttermilch. Die genaue Rahmmenge kann ich nicht sagen, ich konnte täglich zw. 50 und 120 ml pumpen, die ich aufrahmen ließ.
Wunderbar. Das ist eine sehr gute Methode.
Wir stillen relativ genau im 2-Stunden-Takt, tendenziell eher kürzere Abstände. Auch nachts, hier ist die max. Pause 3 Stunden, nur selten verschläft er eine Mahlzeit und es werden ca. 5 Stunden. Wir stillen meist alleine in einem anderen Zimmer, damit er nicht abgelenkt ist. Er trinkt nicht immer beide Seiten, ich biete sie aber an. Brustkompression wende ich schon an.
Das klingt so weit gut. Wie lange dauert denn eine Stilleinheit bei Euch ungefähr?
Stuhlgang jeden Tag, meist ein Mal, manchmal bis zu vier Mal; einzelne Tage werden ausgelassen, dafür nachher umso mehr. Urinwindeln sind schwer zu sagen, da wir auch abhalten, aber sicher öfter als 6 mal.
Bedeutet das, dass er 6x uriniert oder dass Du denkst, die Urinmenge entspricht 6 Windeln?
Er strampelt viel, auch beim Stillen, nach wie vor. Manchmal ist er sehr aufgedreht und ich muss ihn erst beruhigen, bevor er andocken kann.
Hast Du den Eindruck, dass Deine Milch schnell fließt oder sogar spritzt? Legst Du bei den ersten Hungerzeichen an?
kurzes Zungenbändchen, das vom Chirurgen kontrolliert und für ok befunden wurde
Entweder das Zungenbändchen ist verkürzt oder okay, sprich "normal". Kann Dein Sohn die Zunge über die Lippen strecken? Sieht seine Zunge beim Weinen herzförmig aus? Hast Du Probleme mit wunden Brustwarzen?
Der nächste Schritt ist nun das Brusternährungsset, über das ein Drittel der täglichen Gesamttrinkmenge zugefüttert werden soll (ca. 300 ml).
Ich halte diese Menge auch für sinnvoll.
Alternativ sollen Stillproben über einige Tage durchgeführt werden, um zu dokumentieren, dass er genug bekommt. Das kann ich mir aber nicht vorstellen, wie ich das nervlich schaffen soll.
Das halte ich tatsächlich auch für kontraproduktiv. Es weiß ja niemand, was sein individueller Tagesbedarf ist. Der kann in seinem Alter zwischen 680 und 920 ml liegen. Ich hielte es für sinniger, engmaschiger und unter immer denselben Umständen zu wiegen. Das geht am besten zuhause auf einer in der Apotheke geliehenen Digitalwaage für Babys.
Ich bin natürlich bereit zuzufüttern, aber Pre in der Flasche ist keine Option für mich. Da schiebe ich lieber noch eine Pumpsession ein ...
Okay. Wie gut klappt das Pumpen denn? Benutzt Du eine Handpumpe oder eine elektrische? Wenn letzteres: mit einem Einzel- oder Doppelpumpset?
Warum hat das Aufrahmen in der ersten Woche funktioniert und in der zweiten nicht? Was kann ich optimieren?
Nur, weil es sich nicht deutlicher niedergeschlagen hat, würde ich nicht sagen, dass es nicht mehr funktioniert. Es kann jedoch sein, dass Dein Sohn schlichtweg mehr braucht als die gegebene Menge.
Ist das BES die sinnvollere Anwendung in unserem Fall?
Es gibt in Eurem Fall mehrere Lösungen. Für Aufrahmen finde ich die Gewichtsentwicklung jedoch schon zu lange auffällig. Er hat ja eine Gedeihstörung. Da braucht es stärkere Maßnahmen.

Die eine wäre tatsächlich die Nutzung des BES. Ich weiß, dass der erste Versuch gescheitert ist. Hattest Du Dich vorher mit dem Gerät vertraut gemacht? War Dein Sohn noch nicht zu hungrig?

Wenn Du dem BES noch eine Chance geben magst, dann empfehle ich Dir die ElternInfo Brusternährungsset.

Da Dein Baby schon 4 Monate alt ist, wäre es alternativ auch möglich mit hochkalorischer Beikost zu beginnen.

Welche Variante spricht Dich eher an?
Warum ist mein Baby nie nach dem Essen unzufrieden? Er müsste dann ja vor Hunger weinen, wenn er zuwenig bekommt, oder?

Nicht unbedingt. Er bekommt ja etwas. Und manche Babys sind da eher genügsam, solange immer wieder etwas reinkommt.
Mein Baby spuckt oft (jeden Tag mehrmals). Ist das nicht ein Zeichen, dass es voll wäre? Wie gehe ich damit um, wenn dann noch mehr verfüttert werden soll?
Spucken kann an vielen Gründen liegen. Prinzipiell ist es unproblematisch. Ggf. muss man öfter kleinere Portionen füttern.
Welche Gründe für die mangelnde Gewichtszunahme kann es noch geben?
Das Zungenbändchen ist eine Möglichkeit. Ein paar andere Optionen kann ich durch Deine Antworten auf meine Fragen eingrenzen.
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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