Vom Stillen zum Schreien.

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Montse
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Montse »

Mein Kind hatte als junges Baby eine Phase, in der sie die Brust nach dem Stillen angeschriehen hatte. Ich war erst total verwirrt und hab dann aber gemerkt, wenn ich sie komplett weg von der Brust genommen habe, hat sie gleich aufgehört zu schreien.
Ich will dir nur meine Erfahrung beschreiben, ich war mir immer sicher dass sie genug getrunken hatte und wir hatten auch nie einen künstlichen Sauger in irgendeiner Art.
Im Nachhinein denke ich auch, dass es daran lag dass mein Kind noch nicht trocken nuckeln konnte in dieser Zeit.

Ach übrigens, es wird im Allgemeinen davon abgeraten, in den ersten 6 Wochen einen Schnuller einzuführen, bis die Stillbeziehung fest etabliert ist. Ich würde also sowieso noch warten, bis ich einen Schnuller anbiete.
mit dem Julimädchen (2018)
und dem Februarmädchen (2021)
Marquis
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Marquis »

Hallo, ich würde auch schätzen, dass die Maus satt ist und eigentlich nur nuckeln möchte. Das lernen die Babies allerdings leider erst recht spät und so kann es, gerade bei leicht fließender Milch, häufig zu Schreilkonzerten aus Unmut kommen. Meine Kinder haben auch beide selten länger als 5 Minuten getrunken und waren dann satt. Alternativ zum Nuckeln ging in den ersten Wochen dann fast nur Tragen oder unser kleiner Finger.
Viele Grüße von Marquis mit Püppi (4/17) und Elli (06/19) und einem * (7/21)
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Teazer
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Teazer »

Hallo, wie geht es Euch?
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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MarTiNa19
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von MarTiNa19 »

Hallo ihr Lieben, hier mal ein Zwischenstand. Unsere Tochter ist mittlerweile einen Monat. Sie trinkt sehr hektisch und weint/schreit oft anschließend. Das liegt wahrscheinlich am starken Milchspendereflex und dass sie nicht ohne Milch nuckeln kann. Tagsüber haben wir das aber ganz gut im Griff.
Nun wurde ein kurzes Zungenband diagnostiziert, welches demnächst durchtrennt wird.
Neuerdings haben wir das Problem, dass sie seit einigen Tagen abends ab 17 Uhr in ihrer Schreiphase die Brust total verweigert, heute hat sie gerade mal ne halbe Minute getrunken und dann fast 2 Stunden geschrien. Sie hat Hunger, das weiß ich, beim Papa sucht sie immer, aber sobald ich sie anlegen möchte schreit sie. Abhalten haben wir probiert, bringt aber keine Besserung. An der Müdigkeit liegt es wohl auch eher nicht, da nachts stillen gut funktioniert.
Zugegeben, sie bekommt einen Nuckel, da sie nicht ohne Milch an der Brust nuckeln kann. Das war auch die Empfehlung einer Stillberaterin - zumindest, bis das Zungenband durchtrennt wurde.
Woran kann es liegen, dass sie in der Schreiphase abends gar keine Brust will?
Sommermama2017
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Sommermama2017 »

Ich würde zwar auch irgendwie davon ausgehen, dass mein Baby Hunger hat, wenn ich an der Stelle wäre. ...
Aber. Vielleicht will sie einfach nur nuckeln und die Milch stört.
Oder aber das Nuckeln regt ja die Darmtätigkeit an und das führt zu Bauchschmerzen, deswegen doch nicht nuckeln wollen. Aber eigentlich Hunger haben.
Oder der Tag muss einfach verarbeitet werden und das geht halt leider am besten durch Schreien.
Oder sonst irgendein anderer Grund...

Irgendwas wird schon sein, aber manchmal findet man es leider nicht so richtig raus. Mir hat es schon sehr geholfen, Erklärungen zurecht zu legen, dann fühlt man sich etwas weniger hilflos...

Ich würde wahrscheinlich viel Rumtragen und immer wieder stillen anbieten.
Und welcher Gedanke mir auch geholfen hat, gerade abends: Irgendwann wird sie so müde,,dass sie schläft, dann ist sie ruhig. :oops:

In der 5. Woche ist aucz der erste Schub, vielleicht ist es in ein paar Tagen schon wieder vorbei... Oder es wird vielleicht zumindest bald etwas besser.
Wenn sie sonst oft genug stillt, würde ich mir da noch nicht so große Sorgen machen.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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Teazer
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Teazer »

Abends sind viele Babys durch den Wind. Sie müssen den Tag verarbeiten. Sie brauchen dann viel Nähe (z.B. im Tragetuch).

Da sie einen Schnuller bekommt, kann sie nicht lernen, trocken zu nuckeln. Ich würde ihn daher weglassen. Kennst Du die Tipps bei starkem MSR? Du findest sie unter "Unruhe an der Brust" in der Linksammlung Stillwissen.

Dass die Stillberaterin den Schnuller empfiehlt, verwundert mich. Der sollte bei bestehenden Stillproblemen besonders gemieden werden.
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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Larimar
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Larimar »

Meine jüngste Tochter hatte sehr lange die abendlichen Schreizeit, das kam später nur nicht mehr unbedingt täglich vor. (bzw in ganz jungen Wochen kam das teilweise auch tagsüber vor). Stillen hat sie zwar normalerweise beruhigt, aber nicht in dieser Zeit. Die Schreizeit begann mit Stillen, fast am einschlafen. Dann schlagartig die Kehrtwende zum Schreien, wie bei euch.
Ich habe sie dann quasi nur in meinem Arm schreien lassen, keine großen zusätzlichen Impulse. Zwischendurch habe ich versucht sie immer mal wieder anzulegen. Wenn sie irgendwann anfing allmählich wieder so was wie zu stillen, wusste ich, dass ihre Schreizeit dem Ende zuging. Wenn sie dann komplett stillte, schlief sie auch dabei ein und gut war.

Die Zeit war anstrengend. Vor allem, wenn die Elternnerven abends eigentlich Ruhe wollten. Meine Kleine ist ein eher reizoffenes Kind und es war so gut wie unmöglich, diese Schreizeit zu umgehen. Selbst Betttage änderten nicht viel dran.
Bei uns war es das Beste, sie wirklich einfach nur im Arm "erzählen" zu lassen und sie dabei ruhig, gelassen und gedulgig zu begleiten. Kein zusätzliches Geschaukle, kein Gehüpfe, Gesinge, Rumfliegerei, schon gar keine Spieluhren etc pp. Leichtes, sachtes Wippen zB auf dem Pezziball war okay, obwohl ich nicht sagen kann, ob das zu einer Verkürzung der Schreizeit geführt hat. Aber definitiv keine Wechsel im Minutentakt, was das Kind denn nun ruhigstellt. Einen Nucki oder Finger wollte sie auch nicht (generell nicht). Ich hatte ab und zu eine App mit Weißem Rauschen oder Föhngeräusche, aber ich glaube nicht, dass das schneller Beruhigung gebracht hat. Mal hat es gefühlt schneller geklappt, dann aber viele Male auch nicht.
Ich hab sie auch in der Schreistunde aus Verzweiflung einige Male ins Tuch eingebunden und bin marschiert. Aber das war langfristig so überhaupt keine gute Idee, weil sie dann zwar schnell eingeschlafen ist, nur die Nächte danach waren so richtig richtig mies, da sie sich die angestaute Energie vorher nicht "wegschreien" konnte (meine Erklärung). Also war der Stress in ihr noch da, der sie aber daran hinderte ruhig zu schlafen wie sonst nach dem Schreien, sondern sie war unruhig, weinerlich, jammerlich und gefühlt im Minutentakt wach. Die Kleine hat scheinbar dieses Schreien gebraucht um den Tag zu verarbeiten und innerlich ruhig zu werden. Da war eventueller Hunger in dieserZeit sehr nebensächlich.

Ach so, im Beistellbett hat sie nie geschlafen. Sie hat sich später freiwillig zum spielen rein gelegt, aber da drin schlafen... neeeeee.
Larimar mit August-Mädchen (2006) an ihrer Seite und Februar-Mädchen (2018) an der Hand und an der Brust.
Kleines Sternchen im Herzen.
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newmanekineko
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von newmanekineko »

Was Larimar über ihre jüngste Tochter geschrieben hat, könnte ich 1 zu 1 über unsere Älteste schreiben (außer, dass ich sie statt auf dem Arm, während des Schreiens auf meinen Bauch liegen hatte). Das Schreien dauerte ca 45-60 Min, ganz egal wie ruhig der Tag vorher gewesen war.
Ich hatte auch immer das Gefühl, dass ihr das Schreien gut tat, um Spannung abzubauen
(sie ist auch heute noch sehr empfindsam).
Ich habe versucht, ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich dabei geborgen fühlen kann. Sie wurde also nie "Schreien gelassen", sondern wurde immer dabei von mir begleitet.

Unsere zweite Tochter hatte das übrigens nicht.

Mein Sohn B (gerade 5 Wochen alt geworden) hatte heute seine erste abendliche Schreistunde. Es erinnerte mich sehr an unsere Älteste damals (er hat ohnehin viel Ähnlichkeit mit ihr), daher befürchte ich, dass nun das 3 Monats-Schreien bei ihm einsetzt (Sohn A hat das übrigens (noch) nicht. Der ähnelt unserer jüngeren Tochter, daher habe ich die Hoffnung, dass bei ihm weiterhin kein abendliches Schreien bevorsteht).
Viele Grüße!

Tochter Jan 2016
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Klarrti
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Klarrti »

Ich kann bei Larimar und newmanekineko so unterschreiben. Unsere Schreistunde began zwischen 17 und 18 Uhr und dauerte 40-60 Minuten. Wir haben irgendwann auch jegliche Beruhigungsversuche weggelassen und sie einfach auf dem Arm rumgetragen.
mit der Löwin 08/16 an der Hand.
Polarfuchs
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Re: Vom Stillen zum Schreien.

Beitrag von Polarfuchs »

MarTiNa19 hat geschrieben: 10.01.2020, 19:24 Hallo ihr Lieben, hier mal ein Zwischenstand. Unsere Tochter ist mittlerweile einen Monat. Sie trinkt sehr hektisch und weint/schreit oft anschließend. Das liegt wahrscheinlich am starken Milchspendereflex und dass sie nicht ohne Milch nuckeln kann. Tagsüber haben wir das aber ganz gut im Griff.
Nun wurde ein kurzes Zungenband diagnostiziert, welches demnächst durchtrennt wird.
Neuerdings haben wir das Problem, dass sie seit einigen Tagen abends ab 17 Uhr in ihrer Schreiphase die Brust total verweigert, heute hat sie gerade mal ne halbe Minute getrunken und dann fast 2 Stunden geschrien. Sie hat Hunger, das weiß ich, beim Papa sucht sie immer, aber sobald ich sie anlegen möchte schreit sie. Abhalten haben wir probiert, bringt aber keine Besserung. An der Müdigkeit liegt es wohl auch eher nicht, da nachts stillen gut funktioniert.
Zugegeben, sie bekommt einen Nuckel, da sie nicht ohne Milch an der Brust nuckeln kann. Das war auch die Empfehlung einer Stillberaterin - zumindest, bis das Zungenband durchtrennt wurde.
Woran kann es liegen, dass sie in der Schreiphase abends gar keine Brust will?
Bei uns gab es auch die ein oder andere Schreiphase an der Brust... oft hat geholfen im stehen/gehen die Brust anzubieten. Also einfach ein bisschen tragen und wiegen und dann die Brust anbieten und dabei weiterwiegen :-)
Polarfuchs
mit Babyhase 06/19 und Minimo 11/21 und dem Sternchen 05/2018 im Herzen 🌟
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