Stillen und Kinderwunsch

[splischsplasch]

Hallo ihr Lieben,

ich lese schon eine Weile still mit und bin so begeistert wie hilfreich und respektvoll alles ist.

Meine Stillgeschichte läuft seit 13,5 Monaten ohne Probleme und mein Sohn ist ein richtiger Milchkunkie . Er isst dennoch schon gut mit (meistens jedenfalls).

Was mich allerdings umtreibt sind zwei Dinge:

1. Wir wünschen uns noch ein Baby und es sollte aus verschiedenen Gründen ein kleiner Abstand sein. Es ist allerdings so, dass mein Zyklus bisher nicht zurück kam und meine FÄ und meine Endokrinologin mir zum Abstillen geraten haben, da es sonst aussichtslos wäre einen Zyklus zu bekommen.

Meine Blutwerte waren wohl nicht so prickelnd für einen KiWu bzw. für die Rückkehr meines Zyklus.
FSH: 8,07 mIU/l
Östradiol: 22,00 pg/ml
Prolaktin: 17,99 ng/ml
LH: 3,32 mIU/l
TSH: 0,13 mIU/l (meine L-Thyroxin Dosierung wurde angepasst , da der Wert so zu niedrig sei)

2. Mein Mann wird irgendwie „kritischer“. Er meinte, er findet es nicht mehr normal so ein großes Kind noch zu stillen und überhaupt bevor er in die Kita kommt (im Januar 2020) muss ich abgestillt haben sonst könnte er sich gar nicht bin mir lösen. Ich würde ihm das alles schwerer machen ?

Ich fühle mich ganz zerrissen, weil mein Gefühl mir sagt, dass weder mein Sohn noch ich für das komplette Abstillen bereit sind. Zumal ich mich noch gar nicht als Langzeitstillend ansehe ?
Aber mein Mann und unser Kinderwunsch sind auch da.

Es ist toll, dass hier so viele vom Stillen überzeugte Mamas sind. Das macht mir Mut.

Hat jemand denn die Erfahrung gemacht, dass trotz häufig stillen, ein Zyklus kam? Wir stillen tagsüber 2-4 mal und nachts so oft er eben möchte (kann ich schwer zählen, weil alles im Halbschlaf abläuft)

Danke schon mal fürs „Zuhören“.

Hey Kikilin,
Also ich habe zwar die ersten drei/vier (?) Tage mit Pre zugefüttert. Aber danach nach Bedarf gestillt. Trotzdem hatte ich nach 7 Wochen meine Periode. Aber auch meine Mutter hatte sie trotz Stillens relativ früh. Vielleicht genetisch? Es muss also nicht zwangsläufig heißen Stillen = keine Periode. Vielleicht kommt sie ja bei dir recht bald.
Und zur Eingewöhnung: Quatsch mit Soße. Das ist meiner Erfahrung nach total vom Kind und den Umständen abhängig ob die Eingewöhnung klappt. Das Stillen kann da ein wenig mit reinspielen, wichtiger ist allerdings meiner Erfahrung nach ob dein Kind eher ein offener und kontaktfreudiger Mensch ist und ob du den Erzieher*innen vertraust. Das spürt dein Kind auch. Wenn es sich dann durch das Stillen noch gut an dich gebunden fühlt, ist das dann doch super.
Unsere Erzieherin hatte ich mal gefragt, ob es auch schon mal nicht geklappt hat und sie meinte, dass sei ihn 30 Jahren vielleicht zweimal vorgekommen. Und da waren sicherlich auch viele Kinder dabei, die noch gestillt wurden.
Still also ruhig weiter und lass dir da nicht reinreden. Für den Familienfrieden ist es sicherlich förderlich, wenn dein Mann hinter deiner Entscheidung steht, vielleicht kannst du anders die Bindung zwischen den beiden fördern, sodass er sich nicht außen vor fühlt?

[newmanekineko]

Nach der Geburt unserer ersten Tochter habe ich meine Mens nach 9 Monaten wieder bekommen. Wir haben da noch ca 4-5 mal am Tag und so 3-4 mal nachts gestillt, schätze ich. Abends zum Einachlafen hat sie bestimmt immer 45 Min lang gestillt.
Erneut schwanger geworden bin ich nach insgesamt 12 Monaten.
Nach der Geburt unserer 2. Tochter habe ich "erst" nach 12 Monaten meine Mens wieder gehabt, obwohl sie insgesamt weniger oft gestillt hat als ihre große Schwester (nachts nur ca 2 mal).
Nach Kind 1 habe ich also schneller wieder meinen Zyklus gehabt als nach Kind 2, obwohl Kind 1 häufiger gestillt wurde.
Ich denke, das Stillen ist wirklich nur ein Faktor von vielen, der sich auf den Zyklus auswirkt.
Alles Gute für dich und dass du bald "einfach so" deine Mens wieder kriegst!

[Kikilin]

Hi splischsplasch, Hi newmanekineko,

Du hast vermutlich recht mit dem „außen vor“ sein. Mein Mann hat sich 6 Minatr Elternzeit genommen und kämpft ein bisschen damit, dass mein Sohn mich so oft „vorzieht“.
Er weiß, dass das nicht gegen ihn spricht, aber ich sollte wirklich mal überlegen wie er sich mehr einbringen kann, denn das will er wirklich.
Vielleicht kommt daher auch wirklich die „Kritik“ am Stillen?

Interessant, dass bei euch in der Familie der Zyklus schnell zurück kam, eventuell spielt die Genetik echt ne Rolle.

Wobei bei newmanekineko ja interessanterweise Unterschiede bei den zwei Kindern waren, die man nicht erwartet.

Es ist einfach eine Gedulsprobe .
Ich könnte aktuell aber schwören, dass mein Körper wieder arbeitet .

Danke euch beiden fürs teilen eurer Erfahrungen

[Rinrin]

Hier auch 18 Monate zur ersten Periode und ein Kind, dass mit 19 Monaten stillend in die Kita ging und letztendlich dort auch Mittagsschlaf gemacht hat.
Meine erfahrung ist, dass nicht die starke Bindung zur Mutter verantwortlich ist wenn ein Kind klammert sondern die „zu schwache“ Bindung zur anderen Person (erzieher etc)
Wir haben hier auch ein Mama-Wuz .. die mag bis heute trotz Kita immer bei mir sein Und Papa wird zwar sehr geliebt aber ohne Mama geht halt nix (außer ich bin Halt echt nicht da wie die Krankenhausnächte mit dem urmelchen)
Ich stille Tandem - die große aber nur noch zum einschlafen (also 1-2x und ggf. zum aufwachen kurz.. kleiner Morgenmuffel oder bei großen Verletzungen oder Alpträumen)
Sie wäre wohl viel eifersüchtiger auf den kleinen wenn sie gar nicht stillen dürfte.

Ich hatte übrigens bei den 18 Monaten etwa die selbe stillfequenz wie jetzt

[Jadzia]

Meine Periode kam zurück als Dax 14 Monate alt war.

Eingewöhnung bei der TaMu mit 22 Monaten

Gestillt 4 Jahre und 5 Monate.

Probleme ? Keine! Kind schlief mit 2 auch problemlos allein mit Papa.
Allerdings ist sie bis heute ein Mama Kind und liebt den Papa auch sehr.

[AllerLiebst]

Hier kam die Mens jeweils 1,5 Jahren nach der Geburt wieder. Ich bin zweimal stillend im ersten Zyklus schwanger geworden.

Bei Krippenstart im Januar würde ich allein wegen der ganzen Infekte mindestens noch den ersten Winter weiterstillen. Außerdem schließe ich mich den anderen an: Du machst es Deinem Kind dadurch nicht schwerer. Vermutlich sogar leichter. Gegenüber dem Mann hilft vielleicht auch ein Hinweis auf die WHO-Empfehlung (bis zum zweiten Geburtstag und darüber hinaus).

[Kikilin]

Ich kann nur nochmal Danke sagen für all eure Antworten.

Es hilft so sehr, dass ich meinem Gefühl nun auf jeden Fall folgen werde und den Winter /Kitastart weiterstillen werde.
Ich habe mich auch nochmal eingelesen wie viele Vorteile das Stillen gerade jetzt noch hat und es meinem Mann erklärt.
Er hat jetzt nicht euphorisch gewirkt , aber er versteht mich ein bisschen besser.

Und heute hat er es sogar geschafft unseren Sohn ins Bett zu bringen. Er war stolz und glücklich, dass er es auch mal geschafft hat .

Und ich warte dann mal ungeduldig und vorfreudig auf die magische 18 Monatsgrenze, die hoffentlich auch bei eins stimmt