Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Muddi
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

Puh, nachdem es gestern ja so gut lief, ging heute überhaupt nix. Es hat kein einziges Mal geklappt, nur im Halbschlaf konnte ich ihm das Stillhütchen unterschummeln und er hat dann mal zwischendurch kurze Zeit getrunken. Also wirklich kurz. Im wacheren Zustand von der Flasche oder dem Schnuller zur Brust zu wechseln, wurde jedes Mal mit sofortigem Gemecker gestraft. Er ist aber insgesamt nicht gut drauf heute und ist sehr schreiig.
Ich versuche das mal als schlechten Tag abzuhaken und morgen wird alles anders.
Ist es normal, dass die Erfolge so extrem wechselhaft sind? Das verunsichert mich jedes Mal sehr.

Hebammenbegleitung habe ich nicht mehr. Auf das Gewicht hat zuletzt der Arzt bei der U4 geschaut. Da mache ich mir aber eigentlich keine Sorgen, er bekommt ja derzeit Muttermilch nach Bedarf aus der Flasche und die Brust ist eher ein zusätzliches Angebot.

Es fällt mir schwer zu formulieren, was konkret ich mir wünsche. Zumal ich mit der Änderung vom Wochenende nicht gerechnet habe und mein Hilfegesuch ja vorher war, als kaum was ging.
Aber ich versuche mal zu formulieren, was mir fehlt, auch in dem Wissen, dass ich da vielleicht zu viel will, erst recht über das Internet.
Ich wünsche mir Begleitung auf diesem Weg. Ideen und Vorschläge, wie ich (weiter) voran komme.
Vor dem Wochenende hatte ich das Gefühl, nicht weiter zu kommen und habe auf neue Denkanstöße gehofft, wie ich die Sache noch angehen kann. Jetzt sind wir ja schon einen Schritt weiter, aber auch hier bin ich unsicher und habe viele Fragen.
Derzeit ist ja mein Weg, dass ich F die Flasche in Stillhaltung direkt neben der fertig präparierten 😉 Brustwarze gebe. Zwischendurch versuche ich die Flasche wegzunehmen und ihm das Stillhütchen zu geben. Das brauchte immer mehrere Anläufe, bis er das Hütchen dann genommen hat, aber die letzten zwei Tage hat er dann auch richtig ordentlich bestimmt 15 Minuten jeweils getrunken, teilweise auch länger. Ich hab dann pro Anlegen die Seite gewechselt. Macht das so Sinn? Heute wurde er immer wieder hektisch, wenn ich die Flasche weggenommen habe, ich will ihm ja nicht das Gefühl geben, dass er Angst um die Nahrungsaufnahme haben müsste.
Nachts habe ich es bisher nicht versucht. Mein Freund muss arbeiten und ich fühle mich daher Nachts nicht wohl, dann hier so einen Heckmeck zu veranstalten. Er hat zwar mehrfach gesagt, das ich das gern machen kann, aber ich hab die Ruhe dafür dann nicht. Am Wochenende geht er einen Abend weg. Ich wollte bis dahin fleißig tagsüber anlegen und üben und es dann auch mal nachts probieren.
Aber ist das was ich tue, wirklich "üben"? Wenn F, so wie heute, sich gegen die Brust wehrt, gebe ich dem ja nach. Bringt ja nix und ich will ihn ja auch nicht zwingen. Ob ich zu früh beende oder nicht, lässt sich natürlich auf die Entfernung nicht sagen. Das kann nur ich einschätzen.
Eigentlich brauche ich jemanden, der mir virtuell den Arm tätschelt und mir sagt, dass das alles okay ist und ein schlechter Tag nicht alles kaputt macht. Und einen Ansprechpartner für akut auftretende Fragen. Ist das doof?
Muddi
gut eingelebt
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

Puh, grad bin ich wirklich deprimiert.
Auch heute geht gar nichts.
Beispiel von jetzt :
Er hat aus der Flasche getrunken. Solange er stetig und durchgehend geschluckt hat, hab ich ihn auch gelassen. Ich will mir ja keinen hektischen Trinker ranziehen. Sobald das weniger wurde und er wegdämmerte, hab ich die Flasche weggenommen und gesehen, dass er auch schon 100ml getrunken hat. Da ich mir ja wünsche, dass er auch an der Brust trinkt, hab ich dann beschlossen, dass eine Pause gut ist. Er wurde sofort hektisch, als nix mehr im Mund war. Stillhütchen wurde aber mit Gemecker und wegdrehen honoriert. Dafür reicht das Berühren des Hütchens, er hat nicht einmal dran gesaugt. Da hilft mir dann auch die kleine Spritze mit Muttermilch nix, mit der ich ihm das Hütchen sonst schmackhaft machen konnte.
Einzige Alternative : Schnuller. Damit eingepennt. Aber selbst wenn ich den jetzt im Halbschlaf raus nehmen möchte, bricht wieder die Hektik und das Gezappel aus und endet in Geschrei, wenn er den nicht wieder kriegt. Wegnehmen geht erst im Schlaf, dann kann ich ihm auch das Hütchen unterschummeln, an dem er dann vielleicht mal nuckelt, wenn ich Glück habe. Wenn ich Pech habe, wacht er genervt davon auf, weil Milch rausläuft.

Wir sind damit beim Ablauf der letzten Wochen wieder angelangt, dabei lief es doch zwei Tage so gut! Ich verstehe s einfach nicht. Verlange ich zu viel? Sollte ich akzeptieren, dass er keinen Bock drauf hat und es beim Pumpstillen belassen?
Kann jemand helfen, das Gedankenchaos zu sortieren?
Lucccy
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Lucccy »

Hallo,

Wäre es sonst eine Idee, dass Du Dich von klecksauge begleiten lässt? Also mit einem Fahrplan von ihr, in dem ihr die Rückführung zur Brust angeht? Hast Du die Links zum Thema hier in der Sammlung Stillwissen mal gelesen?

Soweit ich hier beobachtet habe, geht es bei solchen Wegeb aber immer mal vor und auch ein wenig zurück.

Gruß Lucccy
Delta
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Delta »

Muddi, das hört sich frustrierend an (( )) Dass er oft meckert bei den Versuchen mit Stillhütchen ist ja an sich normal. Babys sind Gewohnheitstiere und er versteht natürlich nicht, warum er jetzt vom üblichen Ablauf abweichen soll.

Vielleicht wäre es wirklich eine Idee, dich von klecksauge begleiten zu lassen, wenn dir deine Stillberaterin vor Ort nicht mehr konkret weiterhelfen kann? Hier im Forum gibt es ja einige Erfahrung mit Rückführungen an die Brust.
Mit dem Dinomädchen (Juli 2014) und dem Babymädchen (Februar 2019)
carolina
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von carolina »

Ich wollte noch einwerfen, dass 100ml eine wirklich große Portion sind. Danach ist Dein Kind sicher pappsatt. Ehrlich, lass Dich hier beraten, motivierende Worte gibt es auch so dazu!
Mit der wilden Bande 2010, 2013 und 2015.
Ich nähe mit Brother innovis-100, Babylock Desire3, Bernina L220
klecksauge
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von klecksauge »

Guten morgen!

Schade, dass die letzten Tage euer Erfolg vom Wochenende sich nicht wiederholt hat. Lass dich davon nicht entmutigen!
Du hast schon viel geschafft!

Hast du dir schon die Möglichkeiten eine Saugverwirrung zu überwinden durchgelesen?
Zum BES, es ist auch möglich dieses mit Hütchen zu verwenden.


Magst du mir bitte schreiben, wann dein Sohn geboren wurde und die Gewichtsdaten von Geburt und mindestens der U-Untersuchungen?
Das hilft mir die Gesamtsituation besser einzuschätzen.
Ich hab dann pro Anlegen die Seite gewechselt. Macht das so Sinn?
Das kannst du so machen.

100ml ist für eine Mahlzeit tatsächlich eine große Menge.
So wie du es bisher gehandhabt hast, möglichst erst die Brust, dann die Flasche, kannst du es auf jeden Fall weiter probieren. In der Regel klappt es besser, wenn das Baby nicht mehr (in dem Fall dann erst Flasche) oder noch nicht ganz so hungrig ist.
Also auch oft nachts bzw im Halbschlaf besser. Dein Partner hat dir da ja schon Rückendeckung gegeben. Das ist super.
Liebe Grüße aus den Norden von
S. mit Sommerbub (08.12) und Herbstmädchen (11.15)
(Still-Mod-Team)

Tablet und Smartphone-Nutzerin........

Rettet die Geburtshilfe!
https://mother-hood.de/
Muddi
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

Hallo,

danke euch für den Zuspruch. Ja, ich war wirklich echt frustriert und musste erstmal stark in mich gehen um festzustellen, dass mein Perfektionismus mal wieder mit mir durchgegangen war. Ich dachte, wenn es einmal so gut ist, kann es ja nicht noch mal so schlecht werden und habe Druck aufgebaut. Mir selbst, aber auch meinem Sohn gegenüber.
Ich hab mich erstmal bei ihm entschuldigt und an meiner Einstellung etwas getan. Ich versuche es weiterhin, aber es muss nicht jedes mal klappen. Ich gehe die Schritte zurück zum Anlegen im Schlaf, wenn es wach eben nicht geht.
Und ich baue nicht meinen Tagesablauf nach Stillversuchen auf. Ich fühlte mich ja schon schlecht, wenn ich jemanden getroffen habe und daher dann unterwegs war, wenn F geschlafen hat, weil das doch meine Versuchsmomente sind.
Das hat mich total entstresst und simsalabim, hatten wir gestern noch sehr schöne Still-Momente und mittags hat F sehr eifrig und gut und lange! getrunken.
Diese Einstellung zu bewahren ist sehr wichtig für mich.

Klecksauge, ich würde mich wahnsinnig über eine Begleitung durch dich freuen! Die Links kenne ich. Ich wollte auch eigentlich grad mit den unterschiedlichen Saugern beginnen, als F mir dann gezeigt hat, dass er aus der Brust trinken kann. Ist das überhaupt noch nötig?
BES hatte ich erstmal ausgeklammert, meine Stillberaterin hatte damals gesagt, das wäre erst eine Option, wenn er sicher an die Brust geht. Wie siehst du das?

Zu den Daten:
Geburt 09.04.: 3365g
11.04.: 3080g
17.05.: 4700g
18.07.: 6100g

Meine Hebamme hat damals natürlich auch gewogen, die Daten hab ich aber nicht hier. Sind die noch wichtig?
Ich würde mich freuen, wenn wir um ein regelmäßiges Wiegen drum rum kommen, denn da sehe ich großes Potential für mich wieder Druck aufzubauen. Zumal Zufüttern ja gar nicht unser Thema ist. Siehst du da eine Chance, das auch ohne zu machen?

Dass 100ml viel sind, ist mir bewusst, aber darunter geht leider nichts. Als ich mit dem Stillprojekt losgelegt habe, hab ich mich noch gefreut, dass er viele kleine Mahlzeiten zu sich nimmt. Dann hat er sich das selbst angewöhnt. Wenn ich das früher unterbreche und ihn ablenken, wird er super unruhig und weinerlich. Meist schläft er nach dem Trinken und das tut er dann auch nicht. Stillhütchen ist dann auch keine Option.

Nachts werde ich auf jeden Fall probieren. Er wacht zur Zeit eh sehr häufig in der zweiten Hälfte auf, das kann ich ja mal ausnutzen 🙈
Muddi
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

So, nur als kurzes Update:
Gestern war wieder ein sehr schlechter Tag. Stillen haben wir bahnbrechende 5 Minuten geschafft. Allerdings hatten wir vormittags Besuch (und ich dachte, es ist vielleicht auch gar nicht schlecht, mich mal von dem ganzen Still-Thema abzulenken, tatsächlich hat es mich leider eher gestresst) und auch sonst war F nicht gut drauf. Leider ist er an solchen Tagen auch extrem fixiert auf seinen Schnuller. Selbst im Schlaf wurde er sofort unruhig, zappelig und immer lauter, wenn ich den mit dem Stillhütchen ersetzen wollte.

Anlegen heute Nacht habe ich versucht. Einmal hat es erst geklappt, aber dann saß ich ungünstig, wollte nachjustieren und schon war der Moment vorbei 🤦‍♀️
Morgens hat es dann wieder 5 Minuten geklappt, aber auch dann hatte er keinen Bock mehr und auch im Schlaf ging nix mehr.
Ich habe aber auch noch keine ideale Position für mich gefunden, dass ich gemütlich sitzen/liegen kann und dann womöglich weiter dösen und im Idealfall die Brust dann nur noch in den Mund schieben muss, wenn der richtige Hunger-Moment gekommen ist. Ich werde heute mal rumprobieren und üben 😉
Muddi
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

So, ich mache mal mit Updates weiter und hoffe, das ist im Sinne der Sache. Ist ja fast wie Tagebuch schreiben. Vorher habe ich mir jeden Tag auf dem Handy Notizen gemacht, wie der Tag lief, jetzt mach ich das hier. 😉
Ich freue mich berichten zu können, dass F heute zweimal jeweils fast eine Stunde an der Brust war und dabei auch ordentlich getrunken hat. Ich bilde mir ein, das in den Trinkmengen der Flaschen wieder zu erkennen (ich schreibe seit ein paar Tagen alles in einer App auf).
Geklappt hat es nur rechts, links findet er doof (ebenfalls zweimal versucht). Das fiel schon früher auf, weswegen er auch grad bei einer Physiotherapeutin wegen reichlich Verspannungen behandelt wird.
Aufgefallen ist übrigens, dass F nach dem erfolgreichen Stillen jeweils sehr gut drauf war und sehr entspannt.
Ich habe mich derweil durch zahlreiche Erfahrungsberichte hier im Forum gewühlt.
Ich will dieses Thema sooo gern strukturiert angehen und bin so zuversichtlich, dass wir das schaffen und hoch motiviert.

Konkrete Fragen wären daher:
Soll ich die ersten Fragen noch mal gesammelt (und kurz 🙈) beantworten?
Kommen wir ums Wiegen drum rum?
Soll ich überhaupt noch mit unterschiedlichen Saugern arbeiten oder wäre es in unserem Falle sinniger, mit dem BES zu arbeiten und so viel wie möglich darüber zu füttern (Über Stillhütchen und Sauger an der Brust)?
Muddi
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Re: Tipps und Motivation beim Projekt "wieder stillen"

Beitrag von Muddi »

Ah, noch eine Frage bezüglich der Vorliebe für die rechte Seite : Durch das Pumpen kenne ich keinen Milchfluss ja nun sehr gut und weiß, dass links die Milch in starken Schüben kommt. Der MSR wird recht schnell ausgelöst und dann kommt viel, dann kaum bis gar nichts, dann wieder viel usw. Rechts dagegen kommt einfach stetig etwas, beim Pumpen insgesamt auch immer ein bisschen weniger als links.
Könnte es damit zusammen hängen, dass er sich links auch im Halbschlaf weigert? Oder ergibt das wegen der Stillhütchen keinen Sinn? Kann natürlich auch Zufall sein, dass er bei den Versuchen einfach satt war. War nur neugierig. Probieren würde ich es weiterhin immer abwechselnd, wobei ich vielleicht eher rechts nehmen würde, wenn ich glaube, dass er Hunger hat. Okay so?
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