Stillen nach Bedarf?

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1011001
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Stillen nach Bedarf?

Beitrag von 1011001 »

Hallo,
ich weiß, dass man nach Bedarf stillen sollte. Aber, auch wenn ich mir dabei jetzt irgendwie doof vorkomme, ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich wann mein Kleiner (13 Wochen) Bedarf hat :(. Typische Hungerzeichen gibt es schon seit einigen Wochen nicht mehr. Und meckern oder schreien tut er sowieso total häufig. Mal davon abgesehen trinkt er immer wenn ich ihn anlege. Dabei ist egal ob das nach 1 oder 3h ist. Was sollte ich denn da eurer Meinung nach tun?
Er spuckt auch total viel. Da bin ich mir manchmal unsicher ob er zuviel getrunken hat, oder ob die Abstände zu kurz waren.
Es macht mich ziemlich traurig, dass ich nicht richtig erkennen kann, wann mein Kind Hunger hat.
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ShinyCheetah
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von ShinyCheetah »

Hi!

Ich bin nur Mama :) Meine Erfahrung ist: Wenn dein Baby *nicht* an die Brust will, wird es sich auch nicht anlegen lassen. Bietest du also die Brust an und es trinkt oder nuckelt, auch wenn nur für ein paar Sekunden, war es richtig :) Manchmal trinken Babys tatsächlich stündlich oder öfter. Aber das wird auch wieder weniger. ALs F ca. 12 Wochen alt war (korrigiert 10), konnte ich ihn z. B. nur super schlecht überhaupt zum Trinken animieren. Mit korrigiert 13 Wochen, hatten wir dagegen auch so eine Oft-Trink-Phase, wo ich mir dann auch Kommentare anhören musste a la "Legst du den immer so oft an?!" :roll:

Was die Zeichen angeht: In dem Alter hat F auf eine bestimmte Art gejammert, wenn er dringend an die Brust wollte. Das klang dann wie "Neh". Außerdem fast immer, wenn er müde war, da klang das Jammern dann wie "Aua" oder "Aah". Sonst waren hier Schmatzen und Hand zum Mund Zeichen, die recht lang funktioniert haben.

Auf jeden Fall kannst du dein Kind nicht "zu oft" oder mit "zu kurzem Abstand" stillen ;) Spucken ist total normal und einfach anatomisch bedingt.

Frohes Stillen nach Bedarf euch beiden :)
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
samoe
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von samoe »

Hallo!

Ich habe meine Kinder bei Unruhe, Schmatzen, Schreien, etc. einfach erstmal IMMER angelegt (in diesem Alter). Da konnten sie ihren Hunger, Durst oder einfach ihr Bedürfnis nach Nähe, Ruhe, Trost, Kuscheln stillen.
Nur wenn dein Baby nicht trinken will oder nur weiter unruhig ist, würde ich andere Sachen wie rumtragen, ins Tuch, etc. versuchen.

Erstmal Stillen anbieten ist IMMER richtig.

Alles Gute!
Mit den zwei Jungs (04/2012, 06/2015) und der kleinen Püppi (01/2018)

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thuri
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von thuri »

Wenn er die Brust nimmt, hast du richtig reagiert.
Manchmal ist Hunger der Grund, manchmal das saugbedurfnis.
Wenn er mehr nuckeln will, als er Hunger hat, lernt er bestimmt bald so zu nuckeln, das weniger Milch kommt.
Und manche Kinder spucken mehr als andere. Da weiß man nicht immer, ob sie spucken, weil sie zu viel trinken oder viel trinken, weil sie zu viel spucken. Solange er gut zunimmt, ist wahrscheinlich alles bestens.
Aber in dem Alter fand ich es auch schwieriger, lerche zu verstehen. Das wurde nach ein paar Wochen wieder einfacher.
Zu kurze stillgestanden gibt es eigentlich nicht. Da sagt das Kind dann schon, Näh will nicht!
Hier mit Eule (2/14) und Lerche (9/18)
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LilyGreen
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von LilyGreen »

Ergänzend zu den sehr schönen Antworten meiner Vorposterinnen:
Versuche, dich vom Gedanke zu lösen, dass du eine schlechte Mutter bist, weil du keine eindeutigen Hungerzeichen erkennst. Vielleicht hat dein Kind keine. Deswegen bietet man ja oft einfach mal die Brust an, quasi als Ausschlussverfahren.
Ich wusste bei meinem Baby auch nie, ob es Hunger hat. Ich weiß das bei meiner sprechenden Dreijährigen noch immer nicht. Wahrscheinlich, weil sie es selbst oft nicht weiß... :lol: Deswegen biete ich einfach an, das verringert aber meine mütterliche Kompetenz nicht.
☀️ Summer Child (6/16) ☀️
Individuum
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von Individuum »

Also mein Baby war genauso. Da konnte man am Anfang lange auf die viel beschriebenen ersten Hungerzeichen warten. Er hat sie einfach nicht gezeigt 😂 Das ist dann so. Im Laufe der Zeit bekommst du trotzdem ein Gespür. Nennen wir es Intuition. Im Zweifel lieber einmal mehr angeboten als einmal zu wenig. Wenn sie nicht wollen, trinken sie auch nicht. Darauf kannst du dich dann auf jeden Fall verlassen 🙂
Individuum mit Märzkäfer (03/2018)
Glyzinie
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von Glyzinie »

Da unser ein Frühchen war, wurde er wohl auf Station "verdorben". Er hat immer geschrien und nichts davor gezeigt. Aber wenn er geschrien hat, wurde er erst mal gestillt. Und wenn er da nicht wollte, konnte man ja immer noch gucken. Meiner Erfahrung nach haben so kleine Babys auch keine großartig differenzierten Bedürfnisse. Die schreien nicht nach Spielen oder weil sie eine neue Windel wollen. Sie wollen essen, sind müde oder müssen mal. Den Rest können sie noch nicht wirklich unterscheiden und da beruhigen sie sich im Idealfall beim Stillen. Wobei wir wieder bei zuerst Stillen wären. :wink:
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Marquis
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von Marquis »

samoe hat geschrieben: 13.06.2019, 12:18 Hallo!

Ich habe meine Kinder bei Unruhe, Schmatzen, Schreien, etc. einfach erstmal IMMER angelegt (in diesem Alter). Da konnten sie ihren Hunger, Durst oder einfach ihr Bedürfnis nach Nähe, Ruhe, Trost, Kuscheln stillen.
Nur wenn dein Baby nicht trinken will oder nur weiter unruhig ist, würde ich andere Sachen wie rumtragen, ins Tuch, etc. versuchen.

Erstmal Stillen anbieten ist IMMER richtig.

Alles Gute!
Ich unterschreibe auf ganzer Linie bei samoe.
Obwohl meine Kleine auch ein Spuckkind war, habe ich sie bei jedem Motzen angelegt - eindeutige Hungersignale konnte ich auch nicht erkennen. Es kam immer zuviel Milch auf einmal, aber das heißt wohl eben trotzdem nicht, dass nicht nach 30 Minuten wieder das Bedürfnis bestehen kann, an die Brust zu wollen.
Viele Grüße von Marquis mit Püppi (4/17) und Elli (06/19) und einem * (7/21)
Nusserl
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von Nusserl »

Als erstes immer Stillen anbieten ist sicher das beste, was man machen kann. Kein Kind kann zum Stillen gezwungen werden, weil es aktiv saugen muss (im Gegensatz zur Flasche)
Gerade im Sommer ist es normal, dass das Kind sehr oft, aber kurz stillt. Ist dann eher Durst als Hunger. Bei 30 Grad kann das auch nach 20 Minuten sein.
Ich musste mir beim dritten Kind da doofe Bemerkungen anhören von meiner Mutter. Das Baby würde wegen Bauchschmerzen schreien und nicht wegen Hunger, man muss unbedingt 3-4 Stunden warten. Meine Antwort war dann, ob sie auch brav 4 Stunden Pause zwischen Mittagessen und einem Glas Wasser macht bei 30 Grad im Schatten :roll:

Ich habe übrigens bei 3 Kindern nie gemnerkt, was das Baby genau für ein Problem hat. Wenn es gemeckert hat, gabs zuerst die Brust, dann eine frische Windel und dann eine Runde im Tragetuch. Und wieder von vorne, wenn es nicht funktioniert hat. Ich glaube nicht, dass jedes Baby genau einen Hungerschrei hat, denn eine gute Mutter erkennen muss. Sondern, das Baby meldet ein Bedürfnis und die Eltern müssen rausfinden was es gerade ist. Ob Hunger, frische Windel oder müde oder alles zusammen.
Glücklich mit drei Mädels und Mann
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ixcacienfuegos
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Re: Stillen nach Bedarf?

Beitrag von ixcacienfuegos »

Häufige Situation bei uns zu Hause. 4jähriger dreht total ab, schmeißt Sachen durch die Gegend, hüpft wie verrückt rum. Spielt wild mit dem Kleinen, oft bis einer weint.
Zig Versuche, ihn zu beruhigen. Dann endlich der rettende Einfall: "Hast du Hunger?" - "Äh... Äh... Ich glaub schon!"

Warum soll es ein Baby dann besser wissen 😂
LG, ixca mit Minikind (*10/14) und Maikäferchen (* 05/18)
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