Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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hope1
hat viel zu erzählen
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Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von hope1 »

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Seit der Geburt im November 18 kämpfe ich mit dem Stillen.
Anfangs konnte sie nicht richtig andocken und ist entweder gar nicht richtig an die Brust oder hat nach kurzem Nuckeln abgedockt oder ist gleich eingeschlafen.
Nachdem der Milcheinschuß erst nach Pumpen am 5. Tag kam, musste ich wegen Gewichtsabnahme vom Geburtsgewicht 2720g auf 2450g zufüttern. Leider mit Flasche und mit Pre, da ich keine gute Beratung hatte.
Schnuller hat sie aber nie genommen.
Am 11. Lebenstag musste sie dann wegen einem Leistenabszess operiert werden in Vollnarkose und hat anschließend Antibiotika bekommen. Daraufhin haben wir Soor bekommen, den keiner erkannt hat, erst ewig spät. Daraufhin war es dann wohl auch noch ein Milchgangsoor, den ich mit Fluconazol in den Griff bekommen habe.
Ich wollte unbedingt stillen und habe mit Hilfe einer Stillberatung.zum Vollstillen geschafft.
Allerdings viel ihr ein zu kurzes posteriores Zungenbändchen mit 6 Wochen auf, welches meinen Vasospasmus (Magnesium/Calcium hochdosiert keine Besserung) und die Schmerzen erklären würde, und schickte mich zu einem Kinderchirurg, der es aber nicht ernst nahm und nur osteopathisch behandelte.
Ich hoffte weiter, allerdings vergingen die Schmerzen nicht und ich war gefühlt am Dauerstillen.
Die arme Maus hat Blähungen und wir dachten es kommt vom Antibiotika. Aber es ist bis heute nicht besser. Wir haben alles probiert und sie kann deswegen kaum schlafen und ist dauernd müde...
Inzwischen stille ich immer noch, aber es schmerzt immer noch. Es wurde das Lippen- und Zungenbändchen vor einer Woche getrennt und ich muss Dehnübungen mit ihr machen. Sie schreit dabei mmer ganz fürchterlich und lässt es kaum zu. Noch dazu blutet es immer wieder.
Ich habe Angst, dass es wieder verwächst (es wurde das Zungenbändchen bereits einmal getrennt und es ist wieder verwachsen) :cry: und leider hat sich noch nichts gebessert.
Noch dazu hat sie einen hohen Gaumen und es würgt sie wenn ich versuche die Brust weit in ihren Mund zu bekommen und lässt dann wieder los.
Gibt es noch Hoffnung, dass sie das Umlernen kann oder muss ich abstillen zur Flasche hin, die sie momentan nicht mehr nimmt?
Kann mir jemand Mut machen?

Verzweifelte Grüße
Zuckermaus 11/18
Jakobinchen
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Jakobinchen »

Liebe hope1!

Du wirst hier Hilfe bekommen! Gib die Hoffnung nicht auf! Du hast schon so gekämpft und so viel mitgemacht, ich ziehe den Hut vor Dir! Ihr bekommt das ganz bestimmt hin!
Liebe Grüße Jakobinchen mit der Steinbocklady (01/14) an der Hand und der Fischlady (03/19) im Mei Tai!
hope1
hat viel zu erzählen
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von hope1 »

Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Mädchen

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.

Zufütterung mit Flasche am ich glaube 3. Tag nach Geburt mit Pre und am 5. Tag (Milcheinschuß) mit abgepumpter MuMi +Pre. Genaue Mengen weiß ich nicht mehr, aber sie hat viel wieder gespuckt.
Ab der 10. (?)Woche vollstillen.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?

Zur Zeit sehr schwierig. Kein Rhythmus. Wenn gequengelt wird biete ich die Brust an. Das kann alle 2Stunden sein oder erst alle 4 Stunden.
Endloses stillen. Scheint nie satt, da die Brustwarze nicht optimal liegt.
Müde ist sie fast dauernd, da sie durch die Blähungen kaum schläft. Manchmal schläft sie tagsüber 2 Stunden am Stück in der Trage (eher selten) oder nur 30 Minuten oder für 20 Minuten nach dem Stillen.
Abends endloses Einschlafstillen zwischen 1-3 oder 4 Stunden. Und nachts teils Stündlich oder es artet in Dauernuckeln a 2-3 Stunden aus meist wegen der Blähungen.
Oder Wachphasen wegen Blähungen und dockt dann ständig an und ab und findet nicht in den Schlaf obwohl müde.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?

Stuhlgang teilweise täglich oder auch nur alle 4 Tage.
4-6 nasse Windeln

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Stillen hat gar nicht geklappt. Nach endloser Hausgeburt 3 Tage Wehen, ein Tag Wehenpause dann ewiges Zurückrutschen durch eine zu kurze Nabelschnur. Plazenta kommt verzögert, stehen kurz vor Verlegung.
Erstes Andocken gelingt nicht. Sie nuckelt jeweils 2x und lässt dann los. Sie schläft viel und ist nicht an die Brust zu bekommen. Baby schreit wenn ich versuche anzudocken und ist extrem unruhig. Also Pumpen, Kolostrum versuchen mit Spritze oder Finger ins Baby zu bekommen, dann Flasche mit Pre. Ich bin verzweifelt und todtraurig, dass es nicht klappt.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Ja. Flaschen, Schnuller hat sie immer nur kurz genommen und dann ausgespuckt, stillhütchen haben nicht funktioniert.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...

Ja, osteopathisch (Verspannungen im Nacken und Hals sowie Bauch), Kinderarzt nimmt alles nicht ernst, da sie ja perzentilengerecht zunimmt.
Stillberatung, aber bis jetzt erfolglos.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?

Sie hatte Antibiotika für 1 Woche am 11. Lebenstag nach OP eines Leistenabszess.
Ich habe Hashimoto und nehme L Thyroxin.
Ich habe trotz Magnesium und Calciumeinnahme Vasospasmen. Die Brustwarze kommt verformt (Lippenstift) wieder raus und es schmerzt das Stillen.


* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.

1. Kind
Zuckermaus 11/18
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Individuum »

Liebe Hope, fühl dich ganz lieb gedrückt. Ich weiß sooo gut, was du durchmachst, denn ich habe fast genau dasselbe durch!! Bei meinem Sohn wurde lange Zeit das Zungenbändchen nicht erkannt, meine Schmerzen kamen mir vor wie reine Folter, ich hab mich mit Mittelchen vollgepumpt wegen Vasospasmus, ebenfalls Flucozanol wegen Soor etc pp. Also vorab: wir stillen immer noch und alles ist gut bei uns, er ist jetzt 14,5 Monate alt!!! Ich glaube, ihr könnt es noch schaffen, ihr seid auf den letzten Metern.

Also bei uns war es so, dass ich vor der OP schon spielerisch die Übungen eingeführt habe und auch dann immer ein Spiel daraus gemacht habe. Wir haben nicht nur gedehnt sondern auch mehrmals täglich die gesamte Beweglichkeit der Zunge trainiert. Das Dehnen habe ich versucht ZB nachts im Halbschlaf kurz und schnell durchzuführen und eher damit überraschend um die Ecke zu kommen und es nicht mit den anderen Übungen zu verknüpfen. Dadurch war mein Kleiner dann nur dem Dehnen und nicht auch noch den anderen Übungen gegenüber schlecht eingestellt. Das Dehnen musst du nur die ersten 14 Tage machen soweit ich weiß, dann seid ihr über den Berg. Die anderen Übungen aber 6 Wochen. Bei uns hat es leider qualvolle, gefühlt nie enden wollende 5,5 Wochen gedauert bis er die neue Technik plötzlich von einem Tag auf den anderen drauf hatte und meine Schmerzen komplett weg waren. Ich dachte plötzlich erst, er kann nicht mehr richtig saugen, weil ich stillen ohne Schmerzen nicht kannte.

Ich glaube an euch und denk an dich!!! ((()))
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von hope1 »

Danke für's Mutmachen!
Wie alt war er denn als es gemacht wurde?
Hatte er auch so massive Blähungen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich noch klappt. Es ist so furchtbar und die Kleine ständig müde.
Sie will seit der OP nicht mal mehr die Zunge rausstrecken und lässt sich durch nichts dazu animieren.
Ich hoffe es wird doch noch was und es verwächst nicht wieder.
Ich soll die Dehnübungen 4-6 Wochen machen.
Nachts bin ich froh wenn sie schläft, da traue ich mich nicht. Sie hat auch einen extrem leichten Schlaf und schläft nur auch dem Bauch. Da kommt man auch nicht dran.
Zuckermaus 11/18
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Individuum »

Huch, ich wollte dir eigentlich antworten. Also:

Er war schon 8 Wochen alt als es gemacht wurde. Dadurch hat es auch lange Zeit gedauert bis er das neue Saugmuster erlernt hat.

Wieso glaubst du, dass es bei euch nicht klappen wird? Ich war damals auch so verzweifelt und hab jeden Tag gedacht, es wird nichts mehr. Ihh hab mich von Tag zu Tag gekämpft und dann hat es wirklich geklappt. Es war ein Wunder für mich!
Ja, er hatte auch massive Blähungen. Er hat auch immer extrem viel Luft geschluckt beim Stillen, weil er vorher immer wieder den Saugschluss verloren hat. Wir haben alles versucht wegen der Blähungen aber letztlich ist es einfach irgendwann weniger geworden, sicher auch wegen der besseren Stilltechnik dann.

Mit Dehnübung meinst du das Dehnen unter der Zunge oder? Das macht keinen Sinn, das 4-6 Wochen zu machen weil du Wunde dann schon lange zugewachsen ist. Man muss es eigentlich nur machen bis die Wunde zu ist. Ich war bei einem Spezialisten auf dem Gebiet, der dazu auch Fortbildungen gibt. Bei wem warst du?

Ich schicke dir mal ein Video nachher mit Übungen, die uns geholfen haben und auch Spaß machen können, wenn man es sanft macht.

Ich hab es nachts immer mal auch vor dem Stillen gemacht, da waren die 5 unangenehmen Sekunden gleich wieder vergessen.
Individuum mit Märzkäfer (03/2018)
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von hope1 »

Ich befürchte, dass es nicht klappt, weil meine Maus eben nicht mehr 2 Monate sondern 7 Monate ist und das Umlernen nach der Zeit echt schwer ist und sie mich eben nicht aufdehnen lässt, so dass es wieder verwächst.
Ich war bei einem Arzt, der in Oppenheim hospitiert hat, aber noch nicht soviel Erfahrung damit hat. Allerdings hätte ich bis nach Oppenheim 4-5 Stunden einfache Fahrt gehabt und das hätte ich nicht gepackt.
Ich habe am Dienstag nochmal Kontrolle und eventuell muss es dann nochmal getrennt werden, aber ich weiß nicht, ob ich das nochmal durchhalten kann.
Ich sollte jetzt mit einem Tupfer 5 Minuten drauf drücken damit es wieder aufgeht. Ein bisschen besser wurde es, aber ich bin nicht sicher ob es reicht. Auch hat es wieder geblutet.
Wenn wenigstens diese massiven Blähungen mal weg wären, aber es hängt halt leider alles zusammen und lässt mich verzweifeln.
Bin auf das Video gespannt.
Zuckermaus 11/18
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Individuum »

Sieht die Wunde aus wie eine Raute?
Individuum mit Märzkäfer (03/2018)
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Individuum »

Und hier das Video:

https://m.youtube.com/watch?v=R_qnkhlwl ... e=youtu.be

Ich habe jetzt extra nochmal nachgeschaut, also wir mussten nur 10 Tage lang dehnen, ab da bringt es keinen Mehrwert mehr. Ich habe niemals 5 Minuten lang gedehnt sondern immer nur für ca. 5 Sekunden, dafür aber 4 Mal am Tag/Nacht. Bist du sicher, dass du 5 Minuten lang die Wunde dehnen sollst? Da stimmt was nicht. Ich glaube, das ist viel zu lange. Beim Dehnen der Wunde geht es nur darum, dass die Wundränder nicht beim aufeinander liegen zusammenwachsen. Es geht nicht darum, die Wunde möglichst lange zu dehnen und größer zu machen oder sowas. Es geht wirklich nur darum, einmal kurz die Zunge nach oben zu dehnen, damit die Wundränder wieder auseinander sind.
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Re: Schmerzhaftes Stillen, Vasospasmus, Trennung Lippen- und Zungenbändchen, Umlernen Saugmuster

Beitrag von Individuum »

Achso, ich habe das falsch verstanden, du solltest jetzt 5 Minuten drauf drücken weil es schon wieder droht zusammen zu wachsen? Also solange es wie eine Raute aussieht, sollte eigentlich alles gut sein. Mir sagte damals der Experte, wichtig ist, die ersten 10 Tage 4-5 mal täglich, davon mindestens einmal nachts, die Wunde kurz zu dehnen und dann wächst es wsh auch nicht nochmal zusammen.

Ich drück die Daumen für die Kontrolle!

Achso, klar, wenn sie schon 7 Monate alt ist, könnte es länger dauern. Es könnte aber auch ganz schnell gehen, weil sie ja jetzt vielleicht schon viel schneller schaltet und schon "größer" ist. Wichtig sind die Übungen zur Beweglichkeit der Zunge wie in dem Video, damit sie merkt, dass sie jetz viel mehr mit ihrer Zunge machen kann. Spielerisch. Bei uns hat auch ein O-Ball ganz ganz toll geholfen, weil er immer versucht hat den in den Mund zu nehmen und die Zunge dadurch rausgestreckt hat.

Das ist ein O-Ball:

Bild

Und leckere Sachen einfach mal vom Finger abschmecken lassen. Probier mal was aus, experimentiere mal mit MuMi, Kokosöl, gefrorenem Brei oder irgendwas anderem, was interessant sein könnte. Drück dich!!
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Individuum mit Märzkäfer (03/2018)
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