Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Jerakeeen
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Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von Jerakeeen »

Hallo,
ich bin neu hier, habe schon öfter mitgelesen...
Unsere zweite Tochter ist viereinhalb Monate alt, ich stille voll, sie gedeiht toll. Ihr geht es prima.
Leider geht es mir gar nicht gut. Seit die Kleine auf der Welt ist, hatte ich zweimal Mastitis mit Antibiotika (die zweite war eine septische Mastitis, ich musste drei Wochen Antibiotika nehmen), weitere fünf Milchstaus mit Fieber und ungezählt oft Milchstau ohne Fieber. Ich nehme Lecithin, Mambiotic, Nachtkerzenöl, Vitamin C. Ich kühle bei leisesten Anzeichen. Retterspitz habe ich auch viel verwendet, nun bin ich leider darauf allergisch geworden. Ich habe eine Rotlichtlampe, ich esse täglich rohen Knoblauch. Ich habe drei Stillberaterinnen und zwei Hebammen involviert gehabt (haben sich teilweise gegenseitig empfohlen), und meine Gynäkologin.
Ich kann meine Tochter nicht tragen, weil die Brust extrem empfindlich ist und sich bei leichtesten Traumata wie Druck durch das Kind entzündet. Eigentlich habe ich meist auch kaum Stau, sondern direkt Entzündungen. Dazu ist meine Neurodermitis, die ich schon immer habe, derzeit wieder richtig schlimm geworden.
Mit der Großen (2 Jahre) kann ich kaum etwas unternehmen, weil ich ständig krank bin. Sonst liegt auch im Moment fast alles brach oder mein Mann und unsere Familie (viele sind in der Nähe und helfen auch gern) kümmert sich darum. Ich habe überhaupt keine Kraft mehr. Schilddrüse etc sind überprüft und in Ordnung.
Bei der Großen hatte ich in den ersten 4 Monaten auch häufig Milchstau, aber selten mit Fieber, nie eine Mastitis und bis sie 6 Monate alt war, war das alles durch und danach lief das Stillen problemlos, habe 13 Monate gestillt.

Von meinem Umfeld kommt inzwischen fast nur noch Unverständnis, warum ich nicht endlich abstille. Ich habe sehr viele, sehr lästige Allergien, die ich meinen Kindern ersparen möchte. Daher hatte ich mir vorgenommen, die Kleine auch mindestens ein Jahr zu stillen. Und ich habe auch immer noch etwas Hoffnung, dass es bei der Kleinen auch irgendwann aufhört mit den ständigen Entzündungen. Bei der Großen lag das nicht an Beikost, die hat sie erst mit ca. 8 Monaten relevant gegessen.

Nun gerät mein Entschluss langsam ins Wanken. Ich bin so erschöpft, psychisch völlig down und bekomme von fast allen Seiten zu hören, ich solle endlich abstillen. Mein Mann unterstützt mich physisch, und versucht mich auch mit dem Stillen zu unterstützen, letztlich denkt er aber auch, dass es ohne vermutlich einfacher wäre.
Vielleicht hätte ich es auch längst gemacht, wenn die Maus Fläschchen nehmen würde. Und wenn es sich nicht so falsch anfühlen würde.

Vor 5 Tagen hatte ich zuletzt Fieber, nun tut eine neue Stelle weh und es geht wohl wieder los.

Bitte, sagt mir, was würdet ihr tun? Jetzt habe ich schon viereinhalb Monate gekämpft. Ich will nicht aufgeben. Aber ich weiß nicht, wo ich noch Kraft hernehmen soll. Körperlich und geistig.

Viele Grüße
Sonja-Marie
Mama von zwei tollen Mädels 03/17 und 01/19 :)
Susalis
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von Susalis »

Ich habe dich gelesen und umarme dich mal virtuell. ((Jerakeen))

Da hast du aber viel mitgemacht in den letzten Monaten.
Hast du mal deinen Vitamin- und Mineralienstatus abklären lassen ( Eisen, Vitamin b12, Vitamin D, Magnesium)

Hast du auch Phasen in denen du entspannen kannst und Pausen bekommst oder hast du zusätzlich irgendeinen Stressfaktor der zur Zeit sehr präsent ist?

Ich bin mit dem Thema nicht so bewandert. Du bekommst hier bestimmt Hilfe!
Alles Gute!
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koalina
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von koalina »

Herzlich willkommen!

Ihr habt ja schon einiges durch. Kann es sein das du sehr viel Milch hast? Dann wäre das ein Ansatzpunkt.

Alles Gute!
--.-'-;@

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februarkind16
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von februarkind16 »

Nur kurz: Ich hatte oft Staus durchs Tragen. Vielleicht eine andere Bindeweise testen oder, falls du unbedingt weiter stillen möchtest, das Tragen dafür aufgeben?
Vorne Tragen war hier kein Problem, aber hinten. Ich habe es dann stark eingeschränkt zugunsten des Stillens.
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pqr
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von pqr »

Ich lasse Dir nen Drücker da, wenn Du magst. (())

Ich hatte in beiden Stillzeiten häufige Milchstaus, es wurde aber ab Beikoststart viel viel besser. Vielleicht ist bei Euch auch die Zeit auf Eurer Seite?
Viele Grüße
pqr

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Jerakeeen
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von Jerakeeen »

Dankeschön für eure Antworten! Es tut schon gut, einfach mal davon zu berichten und nicht als Antwort zu bekommen "dann still doch ab"...
Das Tragen habe ich aufgegeben. Ich kann die Kleine nicht mal einfach so gut vorm Körper halten. Jetzt ist aber ihr Köpfchen endlich gut stabil, so dass sie so langsam auch mal kurz auf die Hüfte kann für den Weg zum Wickeltisch etc.
Ja, ich hab sehr viel Milch. Viel zuviel. Das fängt jetzt erst ganz langsam an, sich zu regulieren. Vor allem nachts ist meiner Brust herzlich egal, dass die Kleine da kaum trinken will, sie produziert massig Milch... Da stell ich mir zwei Wecker nachts zum Entlasten mit Hand oder Pumpe (ersteres geht auch nicht gut, weil die Brust so extrem empfindlich ist), wenn die Kleine nicht trinkt, weil ich sonst garantiert morgens wieder krank bin.
Habe Salbeitee, Pfefferminztee, Phytolacca durch en masse, interessiert die Brust nicht... Das einzige was wirklich reduziert ist sehr viel kühlen, und wenn ich dann wieder weniger kühl ist die Milch sofort wieder da. Meine Brust will auf jeden Fall, dass die Kleine nie Hunger leiden muss.. ;)
Blockstillen hab ich versucht, sehr vorsichtig, hat aber mit Milchstau geendet. Ich gebe tagsüber immer nur eine Brust, vorm Schlafen leert sie beide. Nachts versuche ich, sie beide entlasten zu lassen, sie schläft locker 5-6h und dann nochmal, 3-4h, da platz ich dann... Und nach dem Aufstehen ist die Brust immer knallvoll und die Kleine nicht interessiert 🙈
Vitamine und Eisen sind soweit OK, bzw nehm ich ein. Die Große geht vier Vormittage zur Tagesmutter, das ist auf jeden Fall eine Entlastung, vor allem auch weil der Papa sie hin bringt. Aber die beiden brauchen mich schon sehr. Zum Glück sind beide insgesamt ziemlich pflegeleicht und ausgeglichen!! Die Kinder sind definitiv nicht das Problem, das ist irgendwie meine Brust 🙈

Ja, das ist meine Hoffnung. Die Zeit. Dass die Brust sich noch lernt zu regulieren und weniger empfindlich wird. Bei der Großen hat sie es ja auch geschafft. Bilde mir auch ein, dass die Entzündungen inzwischen schneller heilen.. Muss also "nur" durchhalten. Und genau dafür such ich gerade verzweifelt nach Kraft und Energie, vor allem auch psychisch 🙈
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koalina
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von koalina »

Ich hätte auch sehr viel Milch. Tragen ging vorn anfangs echt nur im Känguru alles andere drückte zu sehr.
Kühlen, kühlen, kühlen... das half hier.
Und ja, die zeit spielt für euch!
--.-'-;@

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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von Seelentattoo »

Ich hatte auch sehr viele Staus und auch mastitis bei allen dreien. Habe auch sehr viel Milch und eine sehr kompetente Hebamme hat bei meinem Gyn dafür gesorgt, dass ich abstilltabletten bekommen habe (nicht zum abstillen, nur zum eindämmen des milchflusses).
Damit ging es sehr gut, für einige Tage in niedriger Dosierung genommen und dann war das Thema durch. Meine Hebamme sagte auch, dass so ein starker msr mit so viel Milch selten ist, aber das dann draufhauen mit der Chemiekeule helfen kann. Keine Empfehlung von mir, nur ein erfahrungsbericht.
Und noch eine Erfahrung: auch kühlen, phytolacca, retterspitz, Salbei, Pfefferminztee, Rotlicht, duschen mit warmen Wasser,minimal abpumpen hat alles nicht geholfen...aber was mir Linderung bringt: Weißkohl auf die Brust. Mit nem nudelholz das Blatt walken und das dann in den BH. Das war bei mir bei einem Anflug von Stau die Garantie, dass es keine mastitis wird.
Dir alles gute! Sowas ist echt fies (und daher kann ich verstehen, dass manche Frauen echt abstillen, weil das so anstrengend ist, diese ersten drei Monate durchzustehen, wo es dann nicht mehr so schlimm ist).
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februarkind16
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von februarkind16 »

Ich hatte immer zu viel Milch, wenn ich Möhren gegessen habe. Laut Forum haben Möhren angeblich keinen Einfluss, aber ich habe es deutlich gemerkt.
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AllerLiebst
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Re: Dauernd Milchstau und Mastitis - völlig erschöpft

Beitrag von AllerLiebst »

Herzlich Willkommen!

Das klingt sehr belastend. Es meldet sich sicher bald eine Schnittstelle bei Dir.
Meine Freundin hatte auch sehr lange immer wieder Probleme mit Milchstaus und Brustentzündungen. Ganz ist es mWn nie weggegangen, aber die Abstände wurden deutlich größer. Ernährung und Wetter schienen bei ihr eine große Rolle zu spielen. Grillen an heißen Sommertagen war eine Garantie für den nächsten Stau. Ich lass Dir mal den Link zu ihren Thread da. Vielleicht ist etwas hilfreiches dabei ...
viewtopic.php?f=2&t=209405&p=5129110#p5127882
Liebe Grüße von A. mit Knöpfchen (05/13) voraus, Pünktchen (11/16) an der Hand und Flöhchen (03/19) im Tuch.
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