Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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RadicalRainbow
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Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von RadicalRainbow »

Hallo,

ich hoffe es ist ok,dass ich das hier poste, es ist zwar keine akutes stillproblem aber schon eine Frage die mit dem stillen zu tun hat und mich schon eine weile beschäftigt und so langsam akut wird: Wir machen uns so langsam Gedanken über die Geschwisterplanung und im Rahmen dessen auch übers Stillen. Mit der Suchfunktion habe ich nur gefunden dass Stillen reduziert werden sollte um wieder einen Zyklus zu bekommen, mir geht es aber eher um den Milchbedarf des vorhandenen Kindes. Das Nasenbärchen wird nächste woche 1 Jahr stillt derzeit aber noch unglaublich viel, es werden 3 mal am Tag vielleicht nen kleines Gläschen brei(meist Obst getreide seltener gemüse) gegessen und mit fingerfood gespielt. Ich esse vegan das Nasenbärchen zu 99% auch. Stillabstand ist selten über 2 (nachts 3) Stunden. Letzte Woche mit Fieber wurde auch mal nen paar tage voll gestillt. An sich ist das auch alles OK für mich, nasenbärchen ist von Größe, Gewicht und Entwicklung eher weit und der Kinderarzt (dem ich nicht auf die Nase gebunden habe dass wir vegan sind weil ich keinen Nerv auf diskussionen habe...er ist auch gegen stillen jensets 12 monate und für Breifahrplan...) ist auch sehr zufrieden mit der Entwicklung. Nun zu meiner Frage: Wie lange braucht ein Kind Milch? Die werte die ich so finde gehen (zumindest glaube ich das) davon aus dass das Kind Kuhmilch(produkte) konsumiert, beziehen sich also eher auf die Frage wann ein Kind keine Pre/folgemilch mehr braucht. Sind z.B. die von WHO empfohlenen 2 Jahre das minimum wenn nicht stattdessen Kuhmilch konsumiert wird? Grade habe ich das Gefühl, dass die Milch noch sehr gebraucht wird und ich will auch nicht abstillen und "es muss dann halt irgendwie gehen" sondern ich will schon dass es möglichst gut fürs Kind ist. In der ersten Schwangerschaft war mir sehr lange sehr übel und die Brustwarzen haben sehr geschmerzt und ich kann mir derzeit nicht vorstellen in einer schwangerschaft zu stillen (auch von der sonstigen körperlichen belastung für mich). Wenn es doch klappt: sehr schön! Aber ich will nicht schwanger werden wenn das Nasenbärchen noch nicht bereit dazu ist dann vermutlich abstillen zu müssen. Dazu kommt dass es letztes mal mit dem schwanger werden lange gedauert hat und aus verschiedenen Gründen(finanziell, Ausbildung) ein relativ geringer Geschwisterabstand für uns sehr, sehr praktisch wäre. Also bald mit basteln loslegen damit es hoffentlich in einem Jahr klappt wäre schon gut. Wenn es dann aber entgegen meiner Erwartung sofort klappt wäre eben das Abstillproblem da. Oder sogar die Frage ob ich vor Bastelstart abstillen (oder zumindest stark reduzieren) sollte, damit es dann nicht so plötzlich fürs Nasenbärchen kommt wenn ich garnichtmehr stillen will/kann in der Schwangerschaft? Grade kann ich mir aber nicht vorstellen zu reduzieren, so wie das Nasenbärchen das noch braucht. Und reduzieren nur damit es dann nicht klappt mit dem schwanger werden und umsonst dem Nasenbärchen die Milch vorenthalten kann es ja auch nciht sein... Ich hatte 4 Monate nach der Geburt wieder nen regelmäßigen Zyklus, deshalb reduzieren muss ich nicht.
Puh ich bin extrem hin und her gerissen. Einerseits würde ich gerne so lange stillen wie das Nasenbärchen es braucht (gerne 2 Jahre oder mehr) andererseits wäre es für uns echt gut von der Lebensplanung her wenn der Geschwisterabstand nicht viel über 2-2,5 Jahren wäre. Und ich zerdenke sowas immer sehr und bin wenig der Typ für "ach wir lassen es drauf ankommen wird schon gut ausgehen egal wie". Wie seht ihr das von dem Milchbedarf eines vorrangig vegan ernährten einjährigen Kindes (dass sehr stillbegeistert ist)? Wie wichtig sind die von der WHO empfohlenen 2 Jahre wenn eventuell eine 2. Schwangerschaft dazwischen funkt?

Danke für euren Input! :)
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von OrangerStier »

Ich hätte gesagt das kommt sehr auf eure Vegane Ernährung an. Von einer Bekannten der ihre Tochter war mit 5 bei uns mit ihr zu Besuch. Keine Kuhmilch kaum Käse seit die Kleine nicht mehr gestillt wurde. Bei uns brach ihr ein Zahn ab worauf sie zum Zahnarzt gingen der der Meinung war ihre Zähne sind allgemein nicht so fest wie sie sein sollten. Was für sie dann der Punkt war die Hafermilch oder ähnlicjes mit zugesetztem Calcium zu kaufen.
Von daher würde ich sagen, Pauschal Antworten kann man auf die Frage nicht, sondern es hängt von eurem Speiseplan ab.
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von Mandala345 »

Also ich würde mir an deiner Stelle noch ein bisschen Zeit lassen. Für einen Abstand von 2-2,5 Jahren brauchst du ja nicht sofort anfangen :wink:
Wie es mit dem Stillen während der Schwangerschaft ist würde ich auch wirklich erst auf mich zukommen lassen, auch wenn es schwer für dich ist. Jede Schwangerschaft ist anders - es kann leicht sein dass du zumindest die erste Zeit hindurch problemlos Stillen kannst, daher würde ich nicht einfach schon im Vorhinein abstillen. So nimmst du dem Nasenbärchen vielleicht ein paar Monate weg die ihm noch gut getan hätten
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von Mondenkind »

Ich melde mich heute Abend.
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von Mondenkind »

RadicalRainbow hat geschrieben: 27.03.2019, 23:05 Nun zu meiner Frage: Wie lange braucht ein Kind Milch?
Ein Kind sollte bis zum 2. Geburtstag Milchprodukte erhalten, idealerweise Muttermilch, ansonsten Muttermilchersatznahrung (unter 1) oder Kuhmilchprodukte (über 1). Nach dem 2. Geburtstag ist es in Ordnung, ein Kind (Mutter-)milchfrei zu ernähren.

Babys und Kleinkinder sind keine kleinen Erwachsenen, ihre Bedürfnisse bezüglich der Ernährung unterscheiden sich von denen von Erwachsenen.

In der veganen Ernährung eines Säuglings oder Kleinkinds, welche ich nicht ablehne, ist Muttermilch alternativlos. In einer erneuten Schwangerschaft bleibt die Milch höchstwahrscheinlich aus. Du bist dann für die Ernährung Deines älteren Kindes auf Kuhmilchprodukte angewiesen. Was ja ok ist, kann man ja geben. WEnn Du das aber nicht willst, dann wäre es sinnvoll, mit einer erneuten Schwangerschaft zu warten, bis Dein erstes Kind nahe am 2. Geburtstag ist.

Hilft Dir das weiter?
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von RadicalRainbow »

Ganz ganz herzlichen Danke Mondenkind! :)
Ja das hilft mir weiter, genau so eine klare Aussage habe ich gesucht. Entweder warten wir also noch mit dem basteln oder das Kind muss Kuhmilch(produkte) bekommen falls ich vorm 2. Geburtstag wieder schwanger werden sollte. (vermutlich irgendeinen mittelweg, also noch so 6 Monate warten bis es dann in der Kita vermutlich eh milchprodukte gibt und dann gucken wann es klappt)

Reine Neugierfrage:
Ich habe schon gelesen dass die Geburtenabfolge "natürlich" eher bei 3 jahren liegt trotzdem wundert es mich. Wenn Milch die ersten zwei jahre unverzichtbar ist (und Kuhmilch als verfügbare alternative ja doch evolutionär gesehen etwas eher neues ist) warum haben dann doch einige schon recht bald wieder einen Zyklus/können wieder schwanger werden (obwohl sie stillen) ? Das hätte doch vor ein paar Hundert jahren bzw. in Gegenden ohne kultiviertes Milchvieh öfter unterversorgte Kleinkinder ergeben...
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von ShinyCheetah »

Hi! Klar, das ist sicherlich vorgekommen. Im "artgerecht Geschwisterbuch" wird eine !Kung Frau erwähnt, die mit 2 Jahren ein Geschwister bekommen hat und deren Mutter sich ernsthafte Sorgen um das Wohlergehen der Tochter macht. Das Mädchen war dann wohl auch kleiner und schwächer als Gleichaltrige, ist aber durchgekommen.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von Serafin »

Ich denke auch, dass die Versorgung hier einfach besser ist. Wir haben genug zu essen.

Ich habe beim ersten Kind in der Schwangerschaft ziemlich abgenommen, so dass ich untergewichtig war nach der Geburt. Nicht absichtlich, aber ich konnte es nicht heressen. Bei mir hat es lange gedauert, bis die rote Tante wieder kam. Und bei der jetzigen Schwangerschaft ist es wieder so mit der sehr geringen Zunahme. Die Milch war auch echt flott weg. Mein Körper schafft anscheinen nicht zwei Kinder zu ernähren.
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von bluestar »

RadicalRainbow hat geschrieben: 29.03.2019, 16:30 Ganz ganz herzlichen Danke Mondenkind! :)
Ja das hilft mir weiter, genau so eine klare Aussage habe ich gesucht. Entweder warten wir also noch mit dem basteln oder das Kind muss Kuhmilch(produkte) bekommen falls ich vorm 2. Geburtstag wieder schwanger werden sollte. (vermutlich irgendeinen mittelweg, also noch so 6 Monate warten bis es dann in der Kita vermutlich eh milchprodukte gibt und dann gucken wann es klappt)

Reine Neugierfrage:
Ich habe schon gelesen dass die Geburtenabfolge "natürlich" eher bei 3 jahren liegt trotzdem wundert es mich. Wenn Milch die ersten zwei jahre unverzichtbar ist (und Kuhmilch als verfügbare alternative ja doch evolutionär gesehen etwas eher neues ist) warum haben dann doch einige schon recht bald wieder einen Zyklus/können wieder schwanger werden (obwohl sie stillen) ? Das hätte doch vor ein paar Hundert jahren bzw. in Gegenden ohne kultiviertes Milchvieh öfter unterversorgte Kleinkinder ergeben...
Ich würde dazu gerne nochmal kurz einwerfen dass es natürlich sowohl „früher“ als auch in weniger entwickelten Ländern/ Gesellschaften deutlich öfters unterversorgte Babies und Kleinkinder gibt und gab bzw auch dort die Säuglings- und Kindersterblichkeitsrate deutlich höher ist und war.
Deswegen ist das sogenannte „spacing“, also ein Vergrößern des Abstands in der Geschwisterfolge neben der Verringerung der Geburtenrate eines der zentralen Anliegen von Public Health-Initiativen im Bereich der Mutter- und Kindgesundheit.
Wir stellen uns das alle gern so vor dass die Natur das toll regelt und dann geht’s allen gut, aber es lebt eben niemand im Urzustand und wir entwickeln uns auch nicht evolutionär auf einen perfekten Zustand hin - bzw davon weg 😉

Euch alles Gute - ich hoffe es klappt alles so wie geplant!
+ die Kleine *04/ 2018
Mondenkind
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Re: Stillbegeistertes Einjähriges und Geschwisterplanung

Beitrag von Mondenkind »

RadicalRainbow hat geschrieben: 29.03.2019, 16:30
Reine Neugierfrage:
Ich habe schon gelesen dass die Geburtenabfolge "natürlich" eher bei 3 jahren liegt trotzdem wundert es mich. Wenn Milch die ersten zwei jahre unverzichtbar ist (und Kuhmilch als verfügbare alternative ja doch evolutionär gesehen etwas eher neues ist) warum haben dann doch einige schon recht bald wieder einen Zyklus/können wieder schwanger werden (obwohl sie stillen) ? Das hätte doch vor ein paar Hundert jahren bzw. in Gegenden ohne kultiviertes Milchvieh öfter unterversorgte Kleinkinder ergeben...
Zum einen: früher SIND erheblich mehr Kinder unterversorgt gewesen oder sind gestorben. Vergleiche Säuglings- und Kindersterberaten damals und heute.

Zweitens: die sog. Laktationsamenorrhoe, das Ausbleiben der Regel während der Stillzeit, wird v.a. durch Stillhäufigkeit, Schlafsituation (eigenes Zimmer vs. Familienbett), Zufüttermenge und -art und Schnuller (!) beeinflusst. Wir können davon ausgehen, das vor einigen Jahrhunderten auch diesbzgl. die Situation anders war als heute, sprich die Frauen später wieder menstruiert haben, da gibt es reichlich Daten zu.
Serafin hat geschrieben: 29.03.2019, 19:00 Die Milch war auch echt flott weg. Mein Körper schafft anscheinen nicht zwei Kinder zu ernähren.
Das hat nichts mit Dir zu tun, das ist der ganz normale Vorgang. Darum gehts hier ja.
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