Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

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Valencia
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Valencia »

Ach Mayama, ich kann auch so mitfühlen.. Was mir nur kurz aufgefallen ist: Du kannst einem Baby ja die Brust nicht aufzwingen. Vielleicht hilft es Dir mehr, wenn Du sie ihr einfach oft anbietet? Bei uns war es ja ähnlich schwierig und auch jetzt stillt Töchterchen hauptsächlich im Liegen. Irgendwann hab ich auch versucht, mich von dem "sie muss doch jetzt endlich mal was trinken wollen" zu lösen und biete ihr einfach immer wieder zwischendurch die Brust an. Wenn sie nicht mag, pack ich sie gleich wieder ein und lass sie.

Was mir noch einfällt :Wir waren beim letzten Stillstreik bei einer Cranio Sacral Behandlung... Vlt hat deine Tochter Schmerzen oder Verspannungen irgendwo, die unangenehm sind beim Anlegen?

Ja, ob es Kinder gibt, die einfach keine "Brustkinder" sind, hab ich mich auch oft gefragt.. Diese Vorstellung schmerzt sehr, v.a.wenn man sich doch so auf eine schöne Stillbeziehung gefreut hatte und im Umfeld es bei allen ja so gut klappt..
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Danke Ellies und Valencia für eure Erfahrungen. Es ist schön zu lesen, dass man nicht alleine ist mit solchen Problemen. Vor allem finde ich es ermutigend und total schön, dass es sich bei euch mit 9 Mon. plötzlich so gut eingespielt hat, Ellies. Ich kann mir das bei unserer Tochter irgendwie so gar nicht vorstellen, obwohl das mein Traum wäre. Wie hast du es denn geschafft, den Druck rauszunehmen? Das versuche ich immer wieder, scheitere aber kläglich. Erst gestern meinte ich zu meinem Mann, ich kann doch nicht dauerhaft in den Urlaub gehen, da habe ich erstaunlicherweise die wenigsten Probleme.

Bei einer Cranioscral-Therapie waren wir Anfang des Jahres bereits. Eigentlich als Nachsorge nach Durchtrennung der Zungen- und Lippenbändchen. Parallel dazu hatten wir da aber auch den schlimmen Stillstreik. Leider hatte es diesbezüglich nichts gebracht, Töchterchen hat wohl keine Verspannungen, Blockaden o.ä..
Evtl könnten so langsam auch mal die ersten Zähne im Anmarsch sein, das wäre jedenfalls schön für mich, wenn das die Erklärung für all die Probleme momentan wären. Denn so langsam tut es mir wirklich weh, weil sie so har nicht mehr zu mir liegen und kuscheln möchte. Sobald ich das probiere, weint sie und will aufsitzen, alleine liegen etc...
Ich will ich ja auch liebend gerne von der "Sie muss doch endlich einmal etwas trinken-Vorstellung" lösen, klappt aber nicht gut. V.a. bei dem heissen Wetter habe ich Angst, dass sie zu wenig Flüssigkeit bekommt. Hast du denn alternativ Flüsigkeit gegeben oder mittels anderer Methoden (Becher o.ä.)? Oder hattet ihr dann einfach größere Abstände? Da hätte ich dann nämlich in der Tat schnell keine Milch mehr. Ich weiss auch gar nicht, wie ich sonst Milch/Flüssigkeit in sie bekommen soll. Mit dem Becher spielt sie gerade lieber, Flasche nimmt sie bisher nicht und Trinklernbecher habe ich noch nicht probiert aus Angst sie würde dann komplett abstillen.
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Springerle
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Springerle »

Ich kann es wirklich gar nicht genau sagen, warum es auf einmal besser wurde. Mit 10 Monaten hab ich die Stillhütchen abgewöhnt, das hat nochmal nen riesen Fortschritt gebracht.
Ruhig bleiben. Hm ja ich weiß auch nicht. Wir hatten halt Winter und er hat auch ein bisschen aus dem Glas getrunken beim Essen. Irgendwann hab ich gedacht, er ist ja schon relativ groß und wird sich schon melden, wenn er Durst oder Hunger hat aber so lange er zufrieden war hab ich ihn einfach gelassen und einfach mal nicht mehr auf die Uhr geschaut.
Allerdings hatte ich auch nie wirklich Grund zur Sorge, er hatte immer gut Stuhl und Pipiwindeln und nie Austrocknungsanzeichen oder so, da wäre ich dann bestimmt auch vorsichtiger.
Und eben, bei uns hat nachts halt auch immer funktioniert.
Heute hatte ich ein richtig tolles Erlebnis (auch wenn es glaub Zufall war :lol:). Ich hab gefragt ob er was trinken möchte und er hat gesagt: eeeeh nei Mama dinke (also Mama trinken? :o).
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Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Das ist ja süß, Ellies. Dein Kleiner plappert ja schon richtig viel :D

Bei uns gibt es auch gute Neuigkeiten: Töchterchen trinkt mittlerweile wieder relativ gut. Abgelenkt ist sie immer noch sschnell, aber damit kann ich leben. Jetzt muss ich nur meine Milchproduktion wieder etwas ankurbeln...

Meint ihr denn, dass ich jetzt schon immer Wasser zur Beikost anbieten sollte oder reicht das Stillen völlig aus? Sie isst noch nicht wirklich viel, aber meist mit Freude. Und wenn ja, woraus denn? Im Becher mit meiner Hilfe oder wäre eine Trinklernflasche, wo sie selbständiger ist und was für unterwegs praktischer wäre, besser?
Valencia
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Valencia »

Also meine Maus isst auch total gerne! Aber halt auch noch keine großen Mengen. Sie sitzt bei den Mahlzeiten meist mit Gemüse oder Brot in beiden Händen da, strahlt übers ganze Gesicht und plaudert vor sich hin.
Wir machen eine Mischung aus BLW und Brei. Ein bis zweimal am Tag biete ich ihr um Wssen ein Schnapsgläschen mit Wasser an, das trinkt sie gerne aus. Ich bin aber auch vorsichtig und mag ihr nicht zu viel geben, weil ich auch Sorge um die Milch sonst hab. Aktuell biete ich ihr aber zwischendurch oft Wassermelone und gedünstete Äpfel als Snack an, wenn sie quengelig ist, aber (noch) nicht trinken mag. Das liebt sie auch und enthält ja auch Wasser..
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Springerle
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Springerle »

Ich habe ihm immer zu den Mahlzeiten Wasser aus nem Glas angeboten. Anfangs hat er relativ viel getrunken weil er so Spaß daran hatte, aber das waren trotzdem nur so kleine Mengen, dass ich da keine Sorgen hatte!
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Grashüpfer »

Trinklernbecher, sind das die mit so nem Sauger? Damit wäre ich vorsichtig, die können im blödesten Fall zu ner Saugverwirrung führen. Einfach ein kleines Glas/Becher, wirklich wenig rein und Kind machen lassen. Hier haben beide Kinder anfangs sehr begeistert geplanscht.
Angst um deine Milch brauchst du aber nicht zu haben. Es ist ja eh die Empfehlung, wenn du nicht abstillen willst, vor der Mahlzeit zu stillen. Was sie dann noch mag und braucht, kann sie über die Beikost zu sich nehmen.
Und für unterwegs funktionieren diese 0,5 l Plastikflaschen mit Schraubverschluss ganz gut. Und das Wetter spielt dir ja gerade perfekt in die Karten, wenn doch mal was tropft.
Schön, dass das Stillen wieder besser läuft. Vielleicht gelingt es dir langfristig, die Sache einfach anzunehmen. Dass dein Kind halt kein gemütlicher Brustnuckler ist. Dass Stillen bei dir und bei ihr nicht den gleichen Stellenwert haben.
Du bietest an, sie entscheidet, ob sie will. Und du vertraust ihr, dass sie weiß, was sie braucht.
Das würde ich euch wirklich wünschen.
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Nach langer Zeit muss ich mich wieder einmal melden. Hier ging es immer wieder mal auf und ab, aber gerade befinden wir uns wieder in einem großen Stillstreik. Ich verstehe es einfach nicht. Bis Sonntag waren wir ein recht gutes Stillteam, ich konnte sogar mit Töchterchen weggehen und sie stillte einfach in der Trage! Und seit Montag ist es plötzlich wieder katastrophal, jegliches Stillen wird verweigert und es kommt auch (stressbedingt?) kaum Milch mehr. Ich bin ziemlich hin- und hergerissen, ob ich nicht abstillen soll. Psychisch bin ich am Ende und wenn ich an unseren Urlaub in 2 Wochen denke, habe ich nur noch Panik.

Zuletzt mache ich mir auch immer öfter Gedanken, weshalb unsere Stillbeziehung überhaupt so schlecht läuft. Wenn ich lese, dass Stillen das Saugbedürfnis befriedigen und zugleich Regulationshilfe sein soll, dann ist das hier definitiv nicht der Fall. Töchterchen akzeptiert die Brust an guten Tagen maximal als Milchquelle (und dann meist auch nur unter Ablenkung), an schlechten Tagen wird sie komplett unter Schreien und Abwehr abgelehnt. Dafür nuckelt sie exzessiv und ständig am Daumen, so dass meine Brust quasi überflüssig ist. Meine Überlegung ist daher, ob ich ihr irgendwie den Daumen abgewöhnen muss um eine bessere Stillbeziehung zu haben? Ich hatte ganz zu Beginn der STillstreiks (mit 12 Wo. etwa) schon die Überlegung, fand Handschuhe aber zu grausam und beim Schnuller hatte ich Angst vor einer Saugverwirrung, denke aber mittlerweile es wäre die bessere Alternative gewesen, da ich den ja wegnehmen kann. Vielleicht kann mir jemand etwas Input geben oder mir eine andere Sicht auf die Dinge geben?! Ich wäre euch jedenfalls sehr dankbar.
äffchen
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von äffchen »

Hallo Mayama,

fachlich helfen kann ich nicht so richtig. Ich möchte Dir nur einen Drücker da lassen und von mir berichten.
Wir hatten auch sehr lange eine schwierige Stillbeziehung und stillen ging nur zu Hause im dunklen Schlafzimmer tragend im Halbschlaf in der Trage oder nachts. troststillen war auch für mich das totale fremdwort. Das ging sehr lange und wurde nur schleppend besser. seit sie etwa 10Monate alt ist, hat sich das komplett geändert. am Anfang hat sie auch eher mit der Brust im Mund rumgehampelt, aber sie hatte auf einmal mehr Interesse. jetzt will.sie quasi immer und mir ist das ständige Gezuppel am T-Shirt schon fast ein bisschen unangenehm. Aber ich freue mich auch sehr, dass wir die Kurve noch gekriegt haben.

ich kann deine Gedanken ans Abstillen gut verstehen. isst sie denn gut Beikost? vielleicht kannst du versuchen ein bisschen den Druck rauszubekommen, indem Du Dir denkst, dass sie darüber gut versorgt ist und die Brust dann zwangloser anbieten? :?:
mit Mittelgroß 08/18 und Mittelklein 06/21 und Ministernchen 07/23
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Das wäre mein absoluter Traum, dass einfach irgendwann der Knoten platzt, aber den habe ich mittlerweile aufgegeben. Aber für euch freut es mich riesig, äffchen.

Beikost isst sie mal mehr und mal weniger, aber generell würde ich sagen relativ gut und v.a. gerne. Beikost scheint ihr viel lieber zu sein wie stillen. Druck rausnehmen wäre ganz wichtig, aber es ist wahnsinnig schwer aus diesem Teufelskreis von Nicht-Stillen und Angst um Kind und Milchmenge herauszukommen.
Ich traue mich kaum mehr, mit ihr wegzugehen. Stillen unterwegs ist gerade eine Katastrophe. Ich wurde tatsächlich schon von Fremden angesprochen, was ich da mit meinem Kind anstelle, das klinge nach Kindesmishandlung.
Manchmal schaffe ich es, ein klein wenig zu stillen, wenn ich sie gut ablenke. Meint ihr das ist ok oder sollte das Kind tatsächlich "nur in Ruhe stillen"? Und wie oft wird denn ein 9 Mon. altes Baby so in etwa gestillt? Ich merke nämlich, dass ich gar keine Vorstellung davon habe, wie häufig das noch sein sollte, auch im Hinblick auf die Milchproduktion.
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