Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Antworten
Erinnya
ist mit Leidenschaft dabei
Beiträge: 918
Registriert: 03.10.2018, 21:11

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Erinnya »

Mayama hat geschrieben: 15.03.2019, 10:09 Ich versuche es ab Mitternacht alle 3-4 Stunden, gebe aber zu, dass ich manchmal auch einfach verschlafe bzw den Wecker überhöre.
Ich kann zum eigentlichen Thema nicht viel beitragen, aber wollte nur kurz nachfragen, ob Du Dir nachts den Wecker stellst, um zu stillen? Wenn ja: warum? Wenn die Gewichtsentwicklung Deiner - ja immerhin auch schon fast vier Monate alten - Tochter doch gut ist, ist das doch eigentlich nicht nötig und stresst Euch beide nur unnötig, oder übersehe ich da etwas?

Ich hoffe, dass sich Euer Problem in den Griff bekommen lässt, würde mir als Laiin bei 5-6 ausgiebigen Stilleinheiten, genug vollen Windeln und unauffälliger Gewichtsentwicklung aber eher keine Sorgen machen. 5-6 ist doch gar nicht so wenig? Alles Gute!
Erinnya mit drei Kindern (*2012, *2015 und *2018)
erdbeerbrot
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1753
Registriert: 26.02.2018, 15:55

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von erdbeerbrot »

Ich wollte nur schnell einwerfen, dass ich (und meine Geschwister) nach der Uhr (mit 4h Abständen) (voll)gestillt wurden. Wir haben alle gut zugenommen. Also scheint manchen Stillpaaren auch 5-6mal zu reichen (ob wir nicht eventuell lieber öfter gestillt hätten, sei jetzt mal dahingestellt...).
Mit 12/2017 und 06/2020
Benutzeravatar
Krachbum
Power-SuTler
Beiträge: 5725
Registriert: 25.12.2018, 07:14
Wohnort: Bochum

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Krachbum »

Von mir auch nochmal eine Umarmung und ein Mut machen.

Von den ersten Wochen abgesehen, hatte ich ziemlich schnell einen Wenig-Trinker. H. kam ungefähr alle 4 Stunden, manchmal auch nur alle 5 oder 6, will bis heute immer nur eine Seite. Man was hab ich mich verrückt gemacht, obwohl ich einen richtigen Moppel hatte (das hat sich nun etwas verwachsen).
Brust anschreien kenne ich übrigens auch gut, weil ich dachte "mensch, der MUSS doch jetzt Durst/Hunger haben", habe ich versucht ihn zu stillen, was mit Protest belohnt wurde. Auch unterwegs: bis er etwa 6 Monate war, kaum eine Chance. Zu Hause NUR im Liegen, dann gab es Phasen, da wollte er nur die linke oder die rechte Brust. Insgesamt war der schon echt speziell und anstrengend - ich fand Stillen in der Zeit nicht besonders toll :roll:
Das hat sich jetzt alles gegeben und wir sind ein entspanntes Stillpaar.

Ich drück Dir die Daumen, dass Deine Ängste unbegründet sind und die Phase bald vorüber ist
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Nachts stelle ich mir in der Tat den Wecker, denn sonst würde sie oft komplett durchschlafen (6-8 Std.). Früher habe ich das gemacht um einerseits auf die geforderten 8 Stillmahlzeiten zu kommen und andererseits um meine Milchproduktion anzukurbeln bzw aufrechtzuerhalten. Und jetzt mache ich es hauptächlich, dass Töchterchen das in der Nacht aufholen kann, was sie tagsüber nicht trinkt. Ob das tatsächlich sein muss, weiss ich nicht. Neben der Tatsache, dass ich mittlerweile echt kaputt bin (denn manchmal pumpe ich nachts dann gleich auch noch ab), fühle ich mich so ein wenig besser, wenn ich weiss, dass sie zumindest ein wenig getrunken hat.

Dennoch finde ich es interessant, dass es auch andere "Seltenesser" gibt und das auch völlig ok ist. Mir wurde immer vermittelt, dass ein Baby zw. 8 ud 12x/d stillen muss. Zum einen zur Selbstversorgung und zum andern um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Stimmt das denn nicht?

Heute war ein schlimmer Tag. Töchterchen hat schon wieder einen Harnewegsinfekt und wir mussten erneut mit einem Antibiotikum beginnen, nachdem das letzte erst am Sonntag abgesetzt wurde. Ich habe schon total Angst, wie sie es wohl verträgt und ob ihr Appetitverlust und der Stillstreik nicht auch auf die letzte Antibiotikaeinnahme zurückzuführen sind. Nachdem Sie jedenfalls gestern und heute früh für ihre Verhältnisse "relativ gut" gestillt hat (sie hat immerhin nicht schon beim Anblick der Brust gebrüllt und trotz mehrmaligem Absetzen und wieder Andocken doch immer ein wenig getrunken), musste ich heute beim Einkauf wieder mal den Supergau erleben. Sie hatte fürchterlich Hunger und verweigerte aber vehement die Brust und weinte so bitterlich dabei, dass sie mir richtig leid tat.
Der Abend war dann entsprechend unruhig.
Benutzeravatar
ShinyCheetah
Power-SuTler
Beiträge: 5746
Registriert: 14.12.2018, 10:40

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von ShinyCheetah »

Mayama hat geschrieben: 15.03.2019, 22:59
Dennoch finde ich es interessant, dass es auch andere "Seltenesser" gibt und das auch völlig ok ist. Mir wurde immer vermittelt, dass ein Baby zw. 8 ud 12x/d stillen muss. Zum einen zur Selbstversorgung und zum andern um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Stimmt das denn nicht?
Ich glaube, die meisten Babys brauchen diese Menge. Ganz am Anfang hab ich aufgeschrieben und kam immer so auf 9 - 13 Stillmahlzeiten. Aber ich weiß noch, dass ich im Vorbereitungskurs echt überrascht war über diese Zahl. Ich hatte keine Ahnung und einfach angenommen, dass Babys viel seltener stillen. Ich hab sogar gefragt, wie lange diese "Regel" denn gilt (und dachte: Wahrscheinlich nur die ersten 4 - 8 Wochen nach Geburt ;)). Und das geht bestimmt vielen so. Ich denke, die Regel soll verhindern, dass Mütter "Mindestabstände" einhalten ("er kann ja noch nicht wieder Hunger haben" ) und weil bei manchen die Milchbildung wirklich nicht ausreicht. Wie oft das vorkommt, weiß ich nicht. Hier im Forum finden sich solche Fälle natürlich immer wieder, im RL kenne ich niemanden.

Gönn euch doch mal ne Nacht ohne Wecker :) Ich werde hier nachts idR alle 1 - 2h gebraucht und würde inzwischen echt einiges für eine richtig durchgeschlafene Nacht geben :lol:
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

So ihr Lieben.
Ich will mal ein Update geben. Wir waren bis gestern für 5 Tage im Urlaub und entgegen meinen Befürchtungen, lief das Stillen ganz zufriedenstellend. Nicht perfekt, aber Töchterchen stillte meistens auch im wachen Zustand - wenn auch nur an der linken Brust. Leider musste ich heute zuhause feststellen, dass sie trotz gutem Stillen innerhalb der einen Woche 10 g abgenommen hat. Eigentlich kann ich es mir nicht erklären, ausser mit der Antibiotikaeinnahme in dieser Woche und der Tatsache, dass sie in der Woche zuvor außergewöhnlich viel zugenommen hatte (260 g).
Nun ja, und seit wir wieder zuhause sind, verweigert sie wieder komplett die Brust. Nur im (Halb-)Schlaf trinkt sie und wir sind heute mal wieder bei weitem nicht auf unser Soll gekommen. :(
So langsam bin ich wirklich ratlos und frage mich, ob es tatsächlich Sinn macht, den Stimmen in meinem Umfeld zu folgen und schon langsam mit Beikost zu beginnen (Töchterchen war gestern 4 Mon. alt). Wobei sich dabei auch alles in mir sträubt und ich immer der Meinung bin, dass mind. 6 Mon ausschließlich gstillt werden sollte.

Was meint ihr denn dazu? Gibt es tatsächlich Babys, die lieber Beikost essen wie Milch trinken (Sohnemann lehnte nach Beikostbeginn auch die Milch ab, hat sie aber trotzdem bekommen)? Und was sagt ihr zur Gewichtsentwicklung?

Hier noch ein paar Gewichtsdaten:
22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
pqr
SuT-Legende
Beiträge: 8870
Registriert: 16.08.2015, 17:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von pqr »

Zur Gewichtsentwicklung kann ich nichts beitragen.

Zum Thema Zeitpunkt des Beikoststarts könntest Du Dich daran orientieren, ab wann Dein Baby Beikostreifezeichen zeigt.
Ich hab Dir dazu etwas aus der Grundinfo im Beikostforum kopiert.
Beikostreife

Beikostreife lässt sich an folgenden Kriterien gut erkennen:
* das Baby kann mit Unterstützung sitzen, auf dem Schoß oder im Hochstuhl,
* das Baby kann selbst Nahrung gezielt greifen und zum Mund führen
* das Baby kann Kaubewegungen machen. Dazu muss der sog. Zungenstoßreflex verschwunden sein, der bei jüngeren Babys kleine Gegenstände reflexhaft direkt wieder aus dem Mund heraus befördert.
Babys unter 4 vollendeten Monaten (d.h. 5. Lebensmonat, min. 17 volle Wochen) sollten keinesfalls schon feste Nahrung bekommen. Sie könnten sie nur schlecht verwerten und das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsstörungen wie Allergien, Nährstoffmangelerscheinungen und Verdauungsbeschwerden wäre deutlich erhöht. Viele Babys sind mit etwa 6 vollen Monaten beikostreif. Hieran orientiert sich auch die internationale Empfehlung, nach der 6 Monate voll gestillt werden sollte.

Ab sechs vollen Lebensmonaten sollte Beikost angeboten werden. Das Baby muss dieses Angebot nicht annehmen, es entscheidet selbst, ob es essen möchte! Es sollte aber regelmäßig die Möglichkeit bekommen, Beikost zu sich zu nehmen. Einem Kind, das vor 6 Monaten eindeutig beikostreif ist (sich z.B. Essen von eurem Teller nimmt, in den Mund steckt und kaut), sollte Beikost regelmäßig angeboten werden.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
Erinnya
ist mit Leidenschaft dabei
Beiträge: 918
Registriert: 03.10.2018, 21:11

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Erinnya »

Schön, dass die Kleine wieder besser stillt!

Ich bin keine Stillberaterin, aber habe hier gelernt, dass einzelne Gewichtswerte nichts aussagen. Vielleicht hatte dein Baby letzte Woche, als die Zunahme so hoch war, einen total vollen Darm und 5 Minuten nach dem Wiegen eine Riesenwindelexplosion und diese Woche war der Darm ganz leer... Weshalb wiegst du eigentlich regelmäßig? Grundsätzlich wird ja davon abgeraten, ohne konkreten Grund regelmäßig zu wiegen, weil das grundlos verunsichern kann.

Bei einem gerade vier Monate alten Baby würde ich persönlich grundsätzlich nur Beikost geben, wenn es vehement danach verlangt.
Erinnya mit drei Kindern (*2012, *2015 und *2018)
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Das hatte ich vergessen zu schreiben, dass beide Messungen unter gleichen Bedingungen (gleich nach dem Aufstehen, beide Male mit nach voller Windel) erfolgten. Von daher müssten die Werte schon ziemlich vergleichbar sein.

Ich soll 1x wöchentlich wiegen, nachdem wir ja von Beginn an Stillprobleme haben. Zunächst wegen zu kurzem Zungenbändchen, dann wegen zu wenig Milch und nun wegen dem Stillstreik.

Ich bin immer ganz deprimiert, wenn ich die anderen Babys aus meiner Geburtsvorbereitungsgruppe sehe, die alle richtig speckig aussehen und die Mamas sich wegen des hohen Gewichts und der schnellen Zunahme und der großen Trinkmenge unterhalten.
Ranas
hat viel zu erzählen
Beiträge: 226
Registriert: 15.01.2018, 13:18

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Ranas »

Wer hat dir denn gesagt, dass du wöchentlich wiegen solltest? Vom Wiegen allein nehmen Babys ja nicht zu, sprich, die Person sollte dich ja eigentlich begleiten, die Gewichtsentwicklung fachmännisch auswerten und bei Bedarf Gegenmaßnahmen vorschlagen...
Nina mit V (01/2017), T (01/2019) und J (01/2022)
Antworten

Zurück zu „Stillforum“