Abends zufüttern?

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08u11
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von 08u11 »

Serafin hat geschrieben: 10.03.2019, 20:30 Ich glaube, das mit der hellen Haut ist Quatsch. Ich bin blond, blauäugig und käsweiß. Probleme beim stillen mit Wunden Brustwarzen gab's hier nie.

Ich würde auch ne Runde draußen spazieren empfehlen abends. Dann ablegen und Brust rein. Ist normal, dass sie beim ablegen Aufwachen.
Also ich kenne die Probleme mit heller Haut und Brustwarze leider nur zu gut :( . Völliger Quatsch ist der Zusammenhang sicher nicht. Aber zwischen heller Haut und heller Haut gibt es sicher auch Unterschiede. Meine ist nicht nur hell, sondern auch sehr empfindlich. Ich hatte auch noch nie eine Linea nigra und bei Kind 4 ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die BWen tarsächlich während der Schwangerschaft dunkler geworden sind - nicht viel, aber immerhin. Daher kann ich die TS sehr gut verstehen. Da hat niemand mehr Lust, öfter als unbedingt nötig zu stillen!
Leider habe ich trotzdem keine wirklich guten Tips für Dich: Ja, das wird besser! Korrekt anlegen und durchhalten lohnt sich! Aber das hilft Dir im Augenblick halt nur begrenzt.
Was bei mir tatsächlih einen Unterschied macht, sind künstliche Sauger. Ich verstehe den Impuls, den BWen eine Pause zu verschaffen total. Leider haben sich bei mir die künstlichen Sauger böse gerächt :evil: - auch wenn meine Kinder weiterhin Milch aus der Brust rausbekommen haben - die Saugtechnik war katastrophal. Ich bestehe daher inzwischen auf saugfreies Beruhigen und (wenn nötig/sinnvoll) Zufüttern.
Vielleicht kann/muss man auch an der Pflege der BWen noch etwas verbessern. Ich hatte damals bei Kind1 viel zu lange gewartet, bis ich damit wirklich zu einer Stillberaterin und dann auch direkt zum Arzt bin.

Und Falls es Dich beruhigt: Samstag war wohl irgendwie kein Babytag. UnserZwerg hat sich abends ebfalls weggebrüllt - und das lag nicht am Hunger, im Gegenteil, die Milch kam ihm schon wieder bei der Nase raus :shock: . Aber das trägt auch nicht gerade zur Berugigung bei :D
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
AnnaH85
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von AnnaH85 »

Ach IndieRina, ich glaub du brauchst einfach mal jemanden der dich drückt. Hier also von mir ein fester, virtueller Drücker. Alles was du schreibst erinnert mich sehr daran, wie anstrengend diese erste babyzeit war, vor allem mit dem Aspekt des stillens was nicht so recht klappen wollte.. Es ist eine wahnsinnig stressige zeit. Alle sagen einem, genieße dein baby, aber man ist so überfordert und verzweifelt und unsicher, dass man das gar nicht kann.

Dazu hast du noch ein Kind was deine Aufmerksamkeit braucht. Die Schlaflosigkeit tut ihr übriges. Ich weiß noch, dass ich damals, als ich hier im Forum um hilfe suchte, kein Licht am Ende des Tunnels sah. Jeder Tag war so anstrengend und ich wollte nur, dass es aufhört. Aber es wurde irgendwann besser. Tatsächlich!

Vergiss nicht, dass dein baby noch sooooo klein ist! Ihr seid noch mitten in der findungsphase, es ist noch nichts eingespielt bei euch. Du machst eigentlich alles ganz richtig, stillst nach Bedarf (der einfach sehr hoch ist) und dein baby nimmt gut zu und hat nasse Windeln. Und es meldet seinen hunger und sein Bedürfnis nach nähe! Verhungernde babys melden sich nicht, die pennen dann einfach und werden apathisch.

Ich denke, du leidest extrem an der Vorgeschichte mit deinem großkind. Das prägt. Du hättest all diese Zweifel vermutlich nicht, wenn das Stillen damals geklappt hätte. Aber deine Voraussetzungen sind nun völlig anders weil du dich informierst.

Stillen ist eine extreme psychische und körperliche Belastung, vor allem wenn man ein high need baby hat.. Da braucht es ganz viel Kraft und willen. Man ist ja auch so fragil in dieser ersten Zeit. Ich unterschreibe daher bei mamamonster und sage dir auch: du bist keinesfalls verpflichtet zu stillen! Wenn es zu viel ist, du keine Freude empfindest und unter den Schmerzen leidest, musst du gar nichts!

Übrigens haben wir bei meinem Sohn irgendwann immer abends ein Fläschchen gegeben weil er auch so viel gestillt hat. Das Fläschchen würde zu unserem abendritual und hat sehr gut geklappt. Allerdings erst später, da mein Sohn schon saugverwirrt war und ich künstliche Sauger weglassen müsste. Wir haben dann an eine Spritze einen kleinen Schlauch aus dem baumarkt dran gemacht und darüber die Pre zugefüttert während dem stillen in den ersten Monaten. Immer so 20-30ml pro Mahlzeit, ganz langsam. Es gibt auch ein brusternährungsset mit dem man das machen kann, vielleicht wäre das für die erste Zeit eine alternative für euch? Die flasche kannst du ja später versuchen, wenn dein kind ein paar Monate alt ist.

Oder der Becher? Dafür würde ich aber wirklich nochmal über die gewichtsdaten schauen lassen.

Weiterhin alles Gute!
Mama A mit Papa A und Baby A 04042016
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Regenbogen3141
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Regenbogen3141 »

Das liest sich wirklich sehr anstrengend, hast du denn noch Unterstützung abgesehen vom Mann? Dass du dich mal tagsüber für eine halbe Stunde hinlegen kannst oder so?
IndieRina hat geschrieben: 11.03.2019, 09:10 Aber diese Clusterfeeding-Phasen verunsichern mich wirklich sehr. Sie das übrigens nicht nur abends, sondern manchmal auch morgens. Wir wachen auf, ich stille sie - lange und auf beiden Seiten - aber danach bleibt sie unzufrieden, sucht und saugt an ihren Händchen oder wie wild an meinem Finger, wenn ich ihn ihr gebe. Es ist für mich so schwer zu glauben, dass sie dann keinen Hunger hat.
Meine hat das in dem Alter sehr intensiv gemacht, wenn sie Bauchweh hatte. Wie verrückt an meiner Brust gesaugt, abgedockt, gemeckert, wieder angedockt u.s.w.
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FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

IndieRina hat geschrieben: 11.03.2019, 09:10 Aber diese Clusterfeeding-Phasen verunsichern mich wirklich sehr. Sie das übrigens nicht nur abends, sondern manchmal auch morgens. Wir wachen auf, ich stille sie - lange und auf beiden Seiten - aber danach bleibt sie unzufrieden, sucht und saugt an ihren Händchen oder wie wild an meinem Finger, wenn ich ihn ihr gebe. Es ist für mich so schwer zu glauben, dass sie dann keinen Hunger hat.
Ich geb mal noch zwei Artikel dazu, die mir damals auch sehr geholfen haben:

https://www.gewuenschtestes-wunschkind. ... ug-zu.html

https://www.gewuenschtestes-wunschkind. ... arzen.html (hier etwas runterscrollen, dann kommen Still"probleme")
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Ach, ihr seid alle so lieb ❤

Das mit dem Leihen der Federwiege hatte ich völlig überlesen! Das ist ja toll. Ich habe gleich für einen Monat eine Swing-To-Sleep zum Testen bestellt. Mal sehen, ob sie sich darin beruhigt.

Ja, mein Mann war leider immer schon sehr empfindlich, was Schlafmangel angeht 😔 Es fällt ihm wirklich schwerer als mir (vielleicht fehlen ihm auch die Hormone). Aber manchmal liegt mir auf der Zunge zu sagen "es ist eben einfach mal gerade so! Und es wird auch wieder besser werden, also akzeptier es einfach".

Ich trage im Tuch (WKT) oder Ringsling, mein Mann trägt in der Fräulein Hübsch, weil ihm Tücher zu viel Gewurschtel sind. Er hat aber schon von Haus aus eine Neigung zu Nackenverspannungen und Rückenschmerzen. Klar, dass das durch tägliches Babytragen nicht besser wird. Morgens zum Frühstückmachen und draußen trage eh immer ich, aber er trägt meist abends erstmal 40 Minuten, während ich den Großen schlafen lege und dann nochmal 30 Minuten, nachdem ich zum Schlafen gestillt habe, sie aber noch wach und clusterig ist.

Bislang pflege ich die Brustwarzen nur mit Lanolin. Ich habe auch Zinnhütchen, die ich einerseits angenehm finde, weil sie vor Reibung schützen, andererseits bildet sich darunter manchmal so ein unangenehmes Vakuum. Habt ihr sonst noch Tipps zur Pflege?

Ja, das sagt die Hebamme auch immer, dass die Kleine ein großes Saugbedürfnis hat (sie findet übrigens Schnuller unproblematisch, ihr seht das eher kritisch, oder?). Und ja, genau, ich habe auch beobachtet, dass sie Saugen will, wenn sie Bauchweh hat. Da kommen dann immer ne Menge Pupse.

Ich habe als Unterstützung noch eine Mütterpflegerin. Sie kommt circa dreimal pro Woche, kocht mir etwas, passt aufs Baby auf, damit ich duschen kann etc. Das ist super. In den anstrengenden Abendstunden und wenn morgens um 05:00 wieder alle wach und schlecht drauf sind, kann sie mir aber natürlich auch nicht helfen 😔
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MamaMonster
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von MamaMonster »

Also ICH würde meinem Mann genau das sagen. Und eine Trageberatung empfehlen.

Schnuller kann halt auch eine Saugverwirrung auslösen, wenn die BW eh schon wund sind wäre ich da vorsichtig. Mein Grosser hatte übrigens einen Schnuller und an den Stillzeiten oder den Schreiphasen hat das absolut rein gar nichts geändert.

Und hast du schonmal versucht, dein Baby abzuhalten? Viele Babys sind morgens unruhig, wenn sie eigentlich mal müssten. Da kann abhalten helfen (braucht etwas Übung).
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Super mit der Federwiege - bei uns kam die auch sehr schnell an damals!
MamaMonster hat geschrieben: 11.03.2019, 12:11 Also ICH würde meinem Mann genau das sagen. Und eine Trageberatung empfehlen.

Oder zumindest im Internet (auch hierfür wäre Youtube meine erste Wahl) nach Möglichkeiten der Trageoptimierung suchen.

@Vater
Nacken und Rückenprobleme habe ich auch - genau dann ist es wichtig, täglich zu tragen, denn das trainiert. Sonst ist er in 6 Monaten, wenn das Kind deutlich schwerer geworden ist, noch mehr raus bei dem Thema. Und umso wichtiger ist, dass er nach der Belastung gegensteuert mit ein paar Bewegungs- und Dehnübungen, oder progressiver Muskelentspannung, Blackroll,...was auch immer ihm hilft. Vorbeugen ist das wichtigste!

Und allgemein: Sprech Konflikte offen mit ihm an und durch. Sonst staut sich noch mehr Anspannung auf. Besser, ihr tragt euch gemeinsam durch diese belastete Zeit und findet gemeinsam neue Wege heraus. Umso schneller kehrt wieder ein Alltag ein, mit dem ihr alle zufrieden lebt.
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Skoxi »

Um die Reibung an den wunden Brustwarzen zu minimieren habe ich 3-4 Einweg Stilleinlagen genommen und in der Mitte ein Loch geschnitten, so dass die Brustwarze gerade gut rein passt und nicht an den Rand kommt. Dann Lanolin drauf, ne halbe Multimam Kompresse und die Stilleinlagen als Puffer aufgesetzt. Auf das ganze habe ich noch eine weitere Stilleinlage ohne Loch drauf und so den BH angezogen.

Als ich die Brustwarzen strikt so eingepackt habe, haben sie sich wirklich sehr schnell beruhigt bzw sind verheilt. Die Stilleinlagen hab ich einen Tag lang verwendet und dann neu gebastelt, die Multimam hab ich alle 1-2 Stilleinheiten gewechselt.
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

FräuleinPfoetchen hat geschrieben: 11.03.2019, 12:35
Und allgemein: Sprech Konflikte offen mit ihm an und durch. Sonst staut sich noch mehr Anspannung auf. Besser, ihr tragt euch gemeinsam durch diese belastete Zeit und findet gemeinsam neue Wege heraus. Umso schneller kehrt wieder ein Alltag ein, mit dem ihr alle zufrieden lebt.
Generell sprechen wir uns auch immer über sowas aus und sind ein gutes Team. Momentan ist halt eine Extremsituation. Ich bin da wohl pragmatischer, während er unseren Feierabenden und generell der unstressigen Zeit nachtrauert.

Dazu muss ich aber such sagen, er kümmert sich wirklich sehr viel um das entthronte Großkind, und das ist momentan echt anstengend.

Unseren Großen hat er damals auch viel getragen, wahrscheinlich muss er erst wieder reinkommen. Ich hab ihm übrigens schon oft erzählt, wie viel bequemer das Tuch ist, aber er glaubt es irgebdwie nicht 😉

Meine Hebamme war da, die Kleine nimmt weiter gut zu 😃
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FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

IndieRina hat geschrieben: 11.03.2019, 12:54 Generell sprechen wir uns auch immer über sowas aus und sind ein gutes Team. Momentan ist halt eine Extremsituation. Ich bin da wohl pragmatischer, während er unseren Feierabenden und generell der unstressigen Zeit nachtrauert.

Dazu muss ich aber such sagen, er kümmert sich wirklich sehr viel um das entthronte Großkind, und das ist momentan echt anstengend.

Unseren Großen hat er damals auch viel getragen, wahrscheinlich muss er erst wieder reinkommen. Ich hab ihm übrigens schon oft erzählt, wie viel bequemer das Tuch ist, aber er glaubt es irgebdwie nicht 😉

Meine Hebamme war da, die Kleine nimmt weiter gut zu 😃
Das klingt doch nach einer guten Grundlage! Wir reden auch offen und viel, trotzdem haben wir uns im ersten Lebensjahr des Kindes so oft angepampt, wie nie zuvor :oops: :lol:
Es ist einfach hart für alle, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Aber ihr wuppt das bestimmt!

Und Glückwunsch zum Gewichts-Plus :D
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